
Das Fachmagazin für Studium, Aus-, Fortbildung und Personaldienstleistung
Altenpfleger/in – Altenpflegehelfer/in
Hilfsbedürftige alte Menschen beim Bewältigen des Alltags zu unterstützen, sie zu motivieren, zu einer sinnvollen Freizeitgestaltung zu animieren und dabei pflegerisch-medizinische Aufgaben wahrzunehmen, ist die Berufung des Altenpflegers, dessen Ausbildung in Vollzeit drei Jahre, in Teilzeit maximal fünf Jahre dauert. Die Ausbildung gliedert sich in den theoretischen und praktischen Unterricht (ca. 2.100 Unterrichtsstunden) sowie einen praktischen Ausbildungsteil (ca. 2.500 Unterrichtsstunden). Während des theoretischen und praktischen Unterrichts an einer Fachschule lernt man Grundlagen des Berufes kennen, u.a. in Lernfeldern wie Altern als Prozess – gerontologisch begründete Arbeitsweisen; Methoden und Dimensionen der Alltagsgestaltung; Planung, Durchführung und Beurteilung des Pflegeprozesses; Unterstützung in psychischen und physischen Grenzsituationen; institutionelle und rechtliche Rahmenbedingungen altenpflegerischer Arbeit; Förderung der Selbstkompetenz; spezielle Pflege psychisch veränderter und kranker alter Menschen sowie Qualitätsentwicklung in der Altenpflege.
Bei der praktischen Ausbildung werden die im Unterricht erworbenen Kenntnisse vertieft und in den verschiedenen stationären und ambulanten Einrichtungen der Altenpflege umgesetzt. Im Mittelpunkt stehen u.a. die Pflege alter Menschen in häuslicher Umgebung; in stationären Einrichtungen der Altenhilfe; Beratung und Unterstützung Pflegebedürftiger und ihrer Bezugspersonen; Tagesstrukturierung und Alltagsgestaltung; Stressprävention und Belastungsvermeidung; Pflegeplanung, Pflegedokumentation, EDV sowie die Begleitung Sterbender. Die Ausbildungsdauer wird verkürzt für Bewerber mit erfolgreich abgeschlossener dreijähriger Ausbildung in der Kranken-, Kinderkranken- oder Heilerziehungspflege sowie auch mit erfolgreich abgeschlossener Ausbildung in der Krankenpflege- oder Heilerziehungspflegehilfe. Die Ausbildung zum Altenpflegehelfer wird auf Länderebene geregelt.
Wer die Prüfung in Altenpflegehilfe z.B. in Baden-Württemberg mit einem Notendurchschnitt von 2,5 oder besser besteht, kann unmittelbar im Anschluss daran die Ausbildung zum Altenpfleger im zweiten Schuljahr der regulären Ausbildung fortsetzen. Auch eine Berufsausbildung außerhalb des Pflegebereichs kann die Ausbildungszeit verkürzen. Vorausgesetzt wird ein mittlerer Bildungsabschluss. Mit einem Hauptschulabschluss hat man dann Chancen, wenn man zusätzlich über eine abgeschlossene Berufsausbildung von mindestens zweijähriger Dauer verfügt oder die Erlaubnis als Krankenpflegehelfer vorlegen oder eine erfolgreich abgeschlossene landesrechtlich geregelte Ausbildung von mindestens einjähriger Dauer in der Krankenpflege- oder Altenpflegehilfe vorweisen kann.
Nach der Ausbildung arbeitet man z.B. in Pflegeheimen, Tagesstätten oder bei Sozialstationen und Pflegediensten. Spezialisieren kann man sich für eine gerontopsychiatrische Abteilung z.B. in einer Rehabilitationsklinik (Gerontopsychiatrie befasst sich mit psychischen Erkrankungen im Alter), für Aufgaben im ambulanten Dienst oder als Gutachter für eine Pflegeversicherung. Pflegekonzepte und -techniken in der Altenpflege werden ständig weiterentwickelt; daher gilt es, regelmäßig an Lehrgängen teilzunehmen. Über die Weiterbildung kann man auch aufsteigen, etwa zum Fachwirt für Alten- und Krankenpflege, Fachaltenpfleger sowie zur Stations- oder Pflegedienstleitung.
Auch ein Studium in der Pflegewirtschaft und Pflegepädagogik ist denkbar. Den Schritt in die Selbstständigkeit macht man als Betreiber ambulanter Pflegedienste oder Dienstleistungsbetriebe in der Pflege- oder Seniorenbetreuung.
Anlagenmechaniker/in
In seiner dreieinhalb Jahre dauernden Ausbildung lernt der Anlagenmechaniker, Gefäße und Behälter für industrielle Anlagen herzustellen – z. B. Kessel für die Dampferzeugung oder Sudbehälter für Brauereien. Anhand von Konstruktionszeichnungen verformt er Rohre, Bleche und Profile (meist aus Kupfer oder Edelstahl) von Hand und mit Hilfe von Maschinen, die auch computergesteuert eingesetzt werden. In der Verfahrens-, Nahrungsmittel-, Energie- und Versorgungstechnik werden vorwiegend Apparate gefertigt, montiert, geprüft, gewartet und repariert. Beim Fertigen der Bauteile wendet man viele Metallbearbeitungstechniken an – wie Ausrichten, Schneiden, Umformen, Stanzen, Schweißen oder Bohren. Die gefertigten Teile montiert man durch Anpassen, Nieten und Schweißen.
Ferner erwirbt man sich Kenntnisse über Schweißverfahren wie Gasschmelz-, Lichtbogenhand- oder Schutzgasschweißen. Damit schweißt man während einer Montage Einzelteile von verfahrenstechnischen Anlagen zusammen, wobei es hohe Sicherheitsstandards einzuhalten gilt. Im Vorfeld werden Werkstücke und Bauteile für die exakte Montage vorbereitet. In der chemischen, der Nahrungs- und Genussmittel-Industrie, für Unternehmen der Energieerzeugung sowie der Ver- und Entsorgung oder in der Kälte- und Klimatechnik stellt man komplexe Rohrleitungssysteme für Produktionsanlagen her. Als Materialien werden Metalle und Kunststoffe eingesetzt, und wo man nicht auf Normteile zurückgreifen kann, muss man mit hoher Fingerfertigkeit die einzusetzenden Elemente selbst anfertigen.
Beim Aufbau versorgungs-, verfahrens- und haustechnischer Anlagen montiert man z. B. auch Armaturen, Filter, Druckregler sowie Steuer- und Regeleinrichtungen. Ferner isoliert man Rohrleitungsnetze und hält sie instand. Der Anlagenmechaniker plant und organisiert in Abstimmung mit seinen Kollegen alle notwendigen Arbeitsabläufe, dies auch für die Endmontage, die meist beim Auftraggeber erfolgt. Dabei fließen u. a. terminliche Vorgaben, Werkzeug- und Maschinenkosten, Arbeitszeit, Materialverbrauch und ökologische Faktoren ein. Die gefertigten Anlagen übergibt man an die Kunden und erklärt dabei auftragsspezifische Besonderheiten sowie die Sicherheitsvorschriften. Man schreibt Prüfprotokolle, bewertet Prüfergebnisse, beseitigt Qualitätsmängel und optimiert Montageabläufe.
Der Beruf bietet Differenzierungsmöglichkeiten nach betrieblichen Einsatzgebieten wie Rohrsystemtechnik, Instandhaltung, Apparate- und Behälterbau, Anlagenbau und Schweißtechnik. Tätigkeitsfelder gibt es in Werkstätten wie auf Baustellen, in Gebäuden und im Freien. Nach einigen Jahren Berufserfahrung kann man sich weiterbilden, z. B. zum Industriemeister – Metall, Techniker – Versorgungstechnik, Techniker – Heizungs-, Lüftungs-, Klimatechnik oder Techniker – Maschinentechnik. Studieren kann man in Verfahrenstechnik oder in Maschinenbau. Als Ausbildungsberuf gibt es außerdem den Anlagenmechaniker für Sanitär-, Heizungs- und Klimatechnik. Technische Fähigkeiten und ästhetisches Empfinden lassen sich hier gleichermaßen umsetzen. Als Fachmann und Kundenberater installiert man unter Berücksichtigung bauphysikalischer, bauökologischer und wirtschaftlicher Aspekte moderne Heizungs-, Lüftungs- und Klimatechniken sowie PC-gestützte Regelungsanlagen, plant Bäder und richtet sie ein. Man sorgt für eine reibungslose Wasserversorgung, montiert Heizkessel und Rohrleitungen sowie Solaranlagen, um Brauchwasser zu erwärmen. Zu den Einsatzgebieten zählt unter anderem die Rohrsystemtechnik. Hier baut, inspiziert und wartet man versorgungstechnische Anlagen und Systeme und hält sie instand.
Gefragt ist dabei Freude an einer anspruchsvollen handwerklichen wie technischen Tätigkeit. Es werden Versorgungsleitungen verlegt und gewartet, dazu kommt die Installation und Prüfung von Regel-, Steuer-, Sicherheits- und Überwachungsanlagen. So lernen die Azubis beispielsweise, wie man Rohrleitungspläne liest und anwendet, wie Montagepläne umgesetzt werden oder wie man Rohre, Bleche und Profile warm und kalt umformt.
Anlagenmechaniker/in für Sanitär-, Heizungs- und Klimatechnik
Technische Fähigkeiten und ästhetisches Empfinden sind beim Anlagenmechaniker für Sanitär-, Heizungs- und Klimatechnik gefragt. Er installiert moderne Heizungs-, Lüftungs- und Klimatechnik sowie rechnergestützte Regelungsanlagen, plant Bäder und richtet sie ein. Er sorgt für eine reibungslose Wasserversorgung, montiert Heizkessel und Rohrleitungen sowie Solaranlagen, um Brauchwasser zu erwärmen. Bei all dem berücksichtigt er bauphysikalische, bauökologische und wirtschaftliche Aspekte und arbeitet stets kundenorientiert. Ausgebildet wird überwiegend im Handwerk.
Die Digitalisierung hält immer mehr Einzug, Stichwort vernetzte Systemtechnik bzw. Smart-Home-Systeme. Nachhaltige Energie- und Ressourcennutzung, neue Systeme für das Management von Gebäuden, deren Installation und die Kundenberatung sind Herausforderungen, die bereits in der dreieinhalbjährigen Ausbildung zum Tragen kommen. Die angehenden Anlagenmechaniker SHK erwerben Kenntnisse über Regelungs-, Gebäudeleit- und Datenaustauschsysteme sowie Möglichkeiten der Fernüberwachung. Dazu gehört auch gerätespezifische Software, z.B. Apps. Gewerke übergreifende Zusammenhänge rücken stärker ins Blickfeld; das Haus wird als energetisches Gesamtsystem betrachtet. Ein anderer neuer Aspekt sind Hygienemaßnahmen bei Trinkwasser-, Brauchwasser- und Lüftungssystemen.
Weitere Inhalte der Ausbildung sind u.a. die Montage, Inbetriebnahme und Instandhaltung von ver- und entsorgungstechnischen Anlagen und Systemen, von Rohrleitungen und Kanälen. Die Azubis machen sich mit Anlagen- und Systemtechnik vertraut und lernen, elektrische Baugruppen und Komponenten zu installieren. Weiterbilden kann man sich zum Meister oder Techniker, ein Studium bietet sich in Fachrichtungen wie Versorgungstechnik, Facility Management oder Maschinenbau an.
Arbeitserzieher/in
Der Arbeitserzieher ist in der Anleitung, Ausbildung und Beschäftigung von behinderten und nicht-behinderten Menschen in offenen und geschlossenen sozialpädagogischen Einrichtungen arbeitserzieherisch und arbeitstherapeutisch tätig. Er motiviert am Arbeitsplatz, wirkt in der Arbeitsorganisation sowie bei der Arbeitsplatzgestaltung, beurteilt und erstellt Verlaufsberichte, plant Arbeitstrainingsmaßnahmen und übernimmt die Betreuung an betrieblichen Arbeitsplätzen. Zu den arbeitsbegleitenden Aufgaben gehören u.a. die Arbeit mit Eltern, das Planen und Durchführen von Freizeitaktivitäten, lebenspraktische Übungen wie beispielsweise die Verkehrserziehung oder der Umgang mit Behörden sowie das Haushaltstraining. Die Ausbildung ist erwachsenenpädagogisch und erfahrungsbezogen ausgerichtet.
Die persönlichen und beruflichen Erfahrungen eines jeden Teilnehmers werden im Rahmen des Unterrichts berücksichtigt, wobei die erworbenen theoretischen Grundlagen durch Praktika vertieft werden. Vermittelt werden arbeitserzieherische, pädagogische, psychologische, psychopathologische, rechtskundliche und medizinische Kenntnisse. Handwerkliche Fähigkeiten erwirbt man sich in den Bereichen Holz und Metall, beim Werken mit Ton und beim bildnerischen Gestalten.
Die Ausbildung ist über einen Zeitraum von drei Jahren konzipiert und gliedert sich in einen theoretischen zweijährigen Teil an einer Fachschule sowie einen praktischen Teil – das Berufspraktikum. Für den Beruf vorausgesetzt werden entweder der Realschulabschluss oder die Fachschulreife oder ein gleichwertiger Bildungsstand und eine abgeschlossene mindestens zweijährige Berufsausbildung; bzw. der Hauptschulabschluss oder ein gleichwertiger Bildungsstand mit einer abgeschlossenen mindestens zweijährigen Berufsausbildung und einer zweijährigen beruflichen Tätigkeit.
Absolventen finden ihre Tätigkeitsfelder in allen sozialen und sozialpädagogischen Einrichtungen, die der Erziehung, Ausbildung, Pflege, der Rehabilitation und der Resozialisierung dienen. Dazu gehören u.a. psychiatrische und Suchtkranken-Einrichtungen, Justizvollzugsanstalten sowie Werkstätten für Behinderte und Bildungszentren für die berufliche Wiedereingliederung.
Augenoptiker/in
Als Augenoptiker fertigt man Brillen sowohl nach der Verordnung des Augenarztes als auch anhand eigener Sehschärfebestimmungen an. Bearbeitet werden Rohgläser, die in der Regel bereits entsprechend geschliffen sind. Man zentriert die Gläser individuell nach dem Augenmittelpunkt, schleift sie fassungsgerecht und passt sie in das Brillengestell ein. Mit Fräs-, Schneide-, Schleif-, Bohr-, Polier- und Gewindeschneidemaschinen werden metallische und nichtmetallische Werkstoffe bearbeitet. Mess- und Prüfgeräte kontrollieren die Produkte. Präzision – auch bei Reparaturen – ist gefordert. Zwar dreht sich beim Augenoptiker so gut wie alles um die Brille; fit sein muss er aber auch, wenn es um andere optische Geräte und Messinstrumente geht: Ferngläser, Lupen, Thermometer, Mikroskope etc.
Während in der Werkstatt zumeist Brillen und andere Sehhilfen entstehen oder repariert werden, fungiert man im Laden als Kundenbetreuer und nimmt kaufmännische Aufgaben wahr. Die Ausbildung dauert drei Jahre. Von seiten der Handwerksbetriebe wird ein guter Hauptschulabschluss, meist aber die mittlere Reife oder Abitur, als notwendig erachtet. Dass dieser Beruf als ausgesprochen attraktiv bewertet wird, dokumentiert der hohe Anteil an Abiturienten unter den Auszubildenden.
Vorausgesetzt werden gute Kenntnisse in Mathematik und Physik, handwerkliches Geschick und technisches Verständnis. Der Tastsinn muss gut entwickelt sein, und man muss die Fähigkeit zu differenziertem Sehen besitzen. Ferner sollte man kontaktfähig sein und über sprachliche Gewandtheit für den Umgang mit Kundschaft verfügen. Gefordert werden auch ein gutes Auffassungsvermögen, Kombinationsgabe, Formensinn und die Fähigkeit, sich bei präzisem Arbeiten intensiv zu konzentrieren. Weiterbilden kann man sich zum Meister, staatlich geprüften Augenoptiker oder studieren in der Fachrichtung Feinwerktechnik (Augenoptik).
Automatenfachmann/frau
Das Ticket für die Straßenbahn, der Snack auf dem Bahnsteig, der Eintritt ins Schwimmbad, die Einfahrt ins Parkhaus – sie haben eines gemeinsam: einen Automaten, der das Gewünschte ausspuckt oder Schranken öffnet.
Automaten gehören ganz selbstverständlich zum Alltag: wenn wir Geld abheben, Pfandflaschen zurückgeben oder eine Runde Flipper spielen. Der Automatenfachmann sorgt für ihre Einrichtung, fürs reibungslose Funktionieren und die Wartung. Die dreijährige Ausbildung berücksichtigt die Vielfalt der Automatentypen und -funktionen und gliedert sich in die Fachrichtungen ‘Automatenmechatronik’ und ‘Automatendienstleistung’. Bei der Automatenmechatronik beschäftigt man sich direkt mit der Maschine, installiert und montiert sie, prüft die einwandfreie Funktion und spürt Fehler und Störungen auf – in der Regel mit elektronischen Diagnosesystemen.
Die Ausbildung qualifiziert zugleich zur ‘Elektrofachkraft für festgelegte Tätigkeiten’, die bestimmte Schalt- und Montagearbeiten im Zusammenhang mit Strom an den Automaten ausführen darf. Die Fachrichtung ‘Automatendienstleistung’ bietet zwei Wahlqualifikationen: ‘Kaufmännische Geschäftsprozesse’ oder ‘Kundenbetreuung’. Im Kaufmännischen geht es vor allem um Rechnungs- und Finanzwesen, etwa Abrechnungen und Kassenabschlüsse der Automaten, aber auch um kaufmännische Planung, Steuerung und Kontrolle. Kommunikativ, konflikt- und teamfähig sollte sein, wer sich der Kundenbetreuung zuwendet. Hier gilt es, die Anforderungen der Kunden herauszufinden und Leistungsangebote mit ihnen durchzusprechen, aber auch Reklamationen zu managen.
Automobilkaufmann/frau
Während der dreijährigen Ausbildung zum Automobilkaufmann erwirbt man sich Kenntnisse in der Betriebsorganisation, der Personalwirtschaft, dem Umweltschutz, der Sicherheit und dem Gesundheitsschutz bei der Arbeit in der Automobilindustrie. Der Azubi lernt zu kalkulieren, Statistiken zu erstellen und zu bewerten sowie die Inhalte über Buchhaltung und Kostenrechnung. Er beherrscht die Informations- und Kommunikationssysteme in der Automobilwirtschaft unter Berücksichtigung von Datenschutz und Datensicherheit. Einblick bekommt man ferner in die Vertriebsbeziehungen, in die Lagerhaltung mit ihren warenwirtschaftlichen Systemen, in Einkauf und Beschaffung der Ware sowie auch ins Marketing, das im Verkauf und bei der Fahrzeugvermietung eine wesentliche Rolle spielt.
Um vor allem den Kunden optimal zu beraten, muss Wissen über diverse Dienstleistungen vorhanden sein – so im Bereich der Finanzierung, der Versicherungen und zusätzlich erwerbbarer Garantieleistungen. Großgeschrieben wird alles, was mit Service zu tun hat. Dazu gehören der technische Kundendienst, die Werkstattleistungen und auch die betriebsbezogenen Aufgaben des Umweltschutzes wie Recycling oder das Entsorgen mit den zugrunde liegenden Rücknahmerichtlinien. Weitere Informationen: www.autoberufe.de/schueler/die-autoberufe.html
Anlagenmechaniker/in Rohrsystemtechnik
Die gut gekühlte Cola, das angenehm temperierte Büro, die mollig warme Wohnung, Strom für all unsere großen und kleinen Lieblingsgeräte, frisches Wasser rund um die Uhr – Selbstverständlichkeiten hierzulande, über die kaum einer nachdenkt. Einfach Stecker in die Steckdose, Heizung oder Wasserhahn aufgedreht. Ohne gut funktionierende Versorgungsnetze jedoch wäre es mit der Bequemlichkeit nicht weit her. Der Anlagenmechaniker der Fachrichtung Rohrsystemtechnik baut, inspiziert und wartet versorgungstechnische Anlagen und Systeme und hält sie instand.
Der Beruf eignet sich für junge Leute, die Freude an einer anspruchsvollen handwerklichen und technischen Tätigkeit haben und mit ihrer Arbeit für Versorgungssicherheit einstehen. Voraussetzung ist ein solider Hauptschulabschluss oder mittlere Reife, wobei vor allem die Noten in Mathematik und Physik überzeugen müssen. Überzeugen müssen potenzielle Auszubildende auch mit Teamfähigkeit und Zuverlässigkeit, handwerklichem Interesse und Geschick. Denn im Berufsalltag kommt es auf präzises, verantwortungsbewusstes Handeln an. Und das nicht nur im Freien, etwa wenn neue Gas-Versorgungsleitungen verlegt oder bestehende gewartet und instand gesetzt werden.
Der Anlagenmechaniker der Fachrichtung Rohrsystemtechnik installiert und prüft auch Regel-, Steuer,- Sicherheits- und Überwachungsanlagen. Mit sogenannten Schlitten, d.h. Halbleitergeräten, die die Bodenluft ansaugen und die Gaskonzentration messen, überprüft er beispielsweise, ob die Versorgungsleitungen dicht sind.
Der Anlagenmechaniker der Fachrichtung Rohrsystemtechnik arbeitet hauptsächlich mit den Werkstoffen Polyethylen und Stahl. Die Grundausbildung im ersten Jahr ist noch nicht nach Fachrichtungen spezifiziert, im zweiten und dritten Lehrjahr geht es dann immer tiefer in die Praxis hinein.
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Bachelor of Arts – Advanced Nursing Practice
Den Transfer von wissenschaftlich fundierter Theorie und aktuellen Forschungsergebnissen in die Pflegepraxis will der Bachelor-Studiengang Advanced Nursing Practice intensivieren. In der Regel wird er begleitend zur Ausbildung in der Gesundheits- und Krankenpflege absolviert und dauert drei bis maximal vier Jahre.
Es geht um wissenschaftlich reflektiertes Pflegehandeln, Lösungswege für komplexe pflegerische Problemlagen, aber auch um die Beratung und Schulung von Patienten und Angehörigen. Entsprechend setzen sich die Studierenden mit Pflegewissenschaft und Pflegemanagement ebenso auseinander wie mit Ethik und Kommunikation. Ökonomische Grundlagen, Qualitätsmanagement und rechtliche Vorgaben gehören zum Studium wie auch medizinische Fragestellungen.
Die akademische Ausbildung zusammen mit der pflegerischen Praxis qualifiziert die Absolventen insbesondere für strategische und leitende Aufgaben. Sie sind beispielsweise im Case- und Caremanagement eingesetzt. Meist haben sie sich im Studium auf ein Gebiet spezialisiert, etwa Demenz, Schmerz- oder Intensivmedizin. Die Schwerpunkte können je nach Hochschule variieren. Einfühlungsvermögen und soziale Kompetenz, aber auch Management- und Organisationstalent sind wichtige Voraussetzungen.
Bachelor of Arts – Arbeitsmarktmanagement
Er kombiniert Inhalte der Wirtschafts-, Sozial- und Rechtswissenschaften auf besondere Weise: der duale Bachelor-Studiengang Arbeitsmarktmanagement. Dafür gibt es gerade mal zwei Studienorte in Deutschland – die Hochschulen der Bundesagentur für Arbeit (BA) in Mannheim und Schwerin. Das Studium zeichnet sich durch eine intensive Verzahnung von Theorie und Praxis aus.
Die insgesamt fünf Trimester an der Hochschule wechseln sich während des dreijährigen Studiums mit vier längeren Praktikumsphasen in Dienststellen der Arbeitsagenturen ab.
Das Studium – Voraussetzung ist mindestens die Fachhochschulreife – qualifiziert für besondere Aufgaben bei der Vermittlung und Integration von Ausbildungs- und Arbeitsplatzsuchenden. Als Schwerpunkte stehen Arbeitsmarktintegration, Leistungsrecht und Leistungsberatung sowie Arbeitsmarkt und Public Management zur Wahl.
Die Studierenden tauchen in die rechtlichen Rahmenbedingungen und finanziellen Leistungen der Arbeitsförderung ein, um ihre späteren Kunden entsprechend zu beraten und Mittel zu gewähren. Die Absolventinnen und Absolventen haben mit Menschen in den unterschiedlichsten Lebenslagen zu tun, die Unterstützung im Hinblick auf ihr Berufsleben suchen. Hohe soziale und kommunikative Kompetenzen, Interesse und Einfühlungsvermögen für jedes einzelne Schicksal sind deshalb eine gute Voraussetzung. Psychologie und Gesprächsführung sind wichtige Bestandteile des Studiums.
Die Studienbewerber und –bewerberinnen sollten sich darüber hinaus für betriebswirtschaftliche und arbeitsmarktpolitische Zusammenhänge wie auch für gesellschaftspolitische Belange interessieren. Zu ihren späteren Aufgaben gehören auch die Beratung von Unternehmen sowie die Akquise von Arbeits- und Ausbildungsstellen.
Während und nach dem Studium wird ein gewisses Maß an räumlicher Flexibilität erwartet. Dafür winken die Übernahme in ein unbefristetes Arbeitsverhältnis sowie verschiedenste Entwicklungsoptionen bis hin zum Masterstudium Arbeitsmarktorientierte Beratung.
Bachelor of Arts – Beratung für Bildung, Beruf und Beschäftigung
Er kombiniert Inhalte der Wirtschafts-, Sozial- und Rechtswissenschaften auf besondere Weise: der duale Bachelor-Studiengang Beratung für Bildung, Beruf und Beschäftigung. Dafür gibt es gerade mal zwei Studienorte in Deutschland – die Hochschulen der Bundesagentur für Arbeit (BA) in Mannheim und Schwerin.
Das Studium zeichnet sich durch eine intensive Verzahnung von Theorie und Praxis aus. Die insgesamt fünf Trimester an der Hochschule wechseln sich während des dreijährigen Studiums mit vier längeren Praktikumsphasen in Dienststellen der Arbeitsagenturen ab.
Das Studium – Voraussetzung ist mindestens die Fachhochschulreife – qualifiziert für besondere Aufgaben in der Berufsberatung und im Fallmanagement in den Jobcentern. Dazu gehört beispielsweise die Beratung und Begleitung von Jugendlichen und Erwachsenen mit Vermittlungshemmnissen. Die Experten kennen sich aus mit Bildungswegen und Beschäftigungschancen, rechtlichen Rahmenbedingungen und möglichen Leistungen der Arbeitsförderung. Schwerpunkte können die Integration von Menschen mit Behinderung in den Arbeitsmarkt oder die Vermittlung in Ausbildung und Arbeit von Menschen in schwierigen Lebenssituationen sein. Daneben entwickeln und planen die Berater Qualifizierungsmaßnahmen und andere arbeitsmarktpolitische Instrumente und beraten die jeweiligen Akteure.
Die Absolventen erbringen eine Dienstleistung an Menschen, die sich meist in keiner einfachen Lage befinden. Gute kommunikative Fähigkeiten sind dabei unerlässlich. Dazu sollten sich die Studienbewerber für betriebswirtschaftliche und arbeitsmarktpolitische Zusammenhänge wie auch für soziale und gesellschaftspolitische Belange interessieren.
Das Studium umfasst die Themenfelder Public Management, arbeitgeberorientierte Arbeitsförderung, Beratung, Arbeitnehmerintegration und soziale Sicherung. Als Schwerpunkte stehen berufliche Beratung, Fallmanagement oder Teilhabe am Arbeitsleben zur Wahl. Arbeit finden die Absolventen in erster Linie bei Arbeitsagenturen und Jobcentern, aber auch bei Sozialversicherungsträgern oder in größeren Unternehmen.
Bachelor of Arts Betriebswirtschaft/Industrie
Für den Bachelor of Arts Betriebswirtschaft/Industrie werden drei Studienjahre (sechs Semester) veranschlagt, wobei man den Weg über ein Hochschul- oder ein duales Studium an einer Dualen Hochschule/Berufsakademie wählen kann. Man erarbeitet sich umfangreiche betriebswirtschaftliche Kenntnisse. Schwerpunkte bilden die Studienfächer Betriebswirtschafts- und Volkswirtschaftslehre, Finanz- und Rechnungswesen, Marketing, Materialwirtschaft, Recht und Personal. Das dritte Studienjahr wird genutzt, um das Fachwissen zu vertiefen. Die fachlichen Inhalte werden durch anwendungsbezogene Theoriebausteine wie z.B. Präsentationstechniken, Rhetorik oder Projektmanagement ergänzt. Während des Studiums fertigt man zwei Projektarbeiten sowie nach dem 6. Semester eine Bachelorarbeit an, die zusammen mit den Abschlussprüfungen zum international anerkannten ‚Bachelor Degree‘ führt.
Beim Dualen Studium wechseln theoretische Phasen an der Dualen Hochschule/Berufsakademie mit praktischen im Unternehmen. Die Themen der drei- bis viermonatigen Praxiseinsätze sind auf die zuvor an der Dualen Hochschule/Berufsakademie erworbenen Kenntnisse abgestimmt. Dabei lernt man die einzelnen Geschäftsbereiche kennen, die Produktionswerke und gegebenenfalls die Niederlassungen sowie Produktions- und Vertriebsgesellschaften der Firma im In- und Ausland. Selbstständiges Handeln und Teamfähigkeit sowie die Arbeitsabläufe der einzelnen Funktionsbereiche erarbeitet man sich gleichermaßen im tagesaktuellen Geschäft und in Projektaufgaben. Zum Studium gehören auch unternehmensinterne Seminare, die Theorie und Praxis eng miteinander verbinden. In der Industrie übernimmt man später verantwortungsvolle kaufmännische Aufgaben im Finanz- und Rechnungswesen, im Personalmanagement, in der Materialwirtschaft oder in Marketing und Vertrieb.
Der Bachelor of Arts Betriebswirtschaft/Industrie setzt die allgemeine oder fachgebundene Hochschulreife mit guten Leistungen in Mathematik, Deutsch und Englisch voraus.
Bachelor of Arts Digitale Medien
Auf sechs Semester ist der Bachelor of Arts Digitale Medien konzipiert, wobei Praxis- (bei direktem Berufseinstieg in ein Unternehmen) und Theoriephasen beim Studium an einer Dualen Hochschule/Berufsakademie abwechseln. Die Berufspraxis wird bestimmt durch Analyse, Entwicklung und die Anwendung von digitalen Medien in etlichen Betriebssparten. Gelehrt werden die theoretischen und praktischen Grundlagen, um print- und nonprint-orientierte Produkte herzustellen – angefangen bei der inhaltlichen Bearbeitung über die visuelle Umsetzung bis hin zur technischen Realisierung und deren wirtschaftlich-rechtlichen Aspekten.
Vermittelt wird ein breites, interdisziplinäres Ausbildungsspektrum in Technik, Informatik, Wirtschaft und Gestaltung für die Druck- und Medienindustrie. Man eignet sich Kompetenzen im Cross-Media-Publishing an, realisiert internet- und print-basierte Informationssysteme, arbeitet mit Datenbanken, Server- und Netzwerktechniken, und man lernt für Medienproduktionen alles über Konzeption, Herstellung, Marketing und Vertrieb. Nach erfolgreichem Abschluss tun sich interessante Betätigungsmöglichkeiten u.a. in Verlagshäusern, in der IT-Branche, in der Druck- und Medienindustrie sowie bei Telekommunikations- und Produktionsfirmen auf; ferner in Werbeagenturen und PR-Abteilungen von Unternehmen. Zu den umfangreichen Aufgabengebieten gehören digitales Workflow-Management, Marketing, Wirtschaftlichkeitsanalysen und Preisgestaltung, Kundenberatung und -betreuung (inkl. Rechtlicher Aspekte und Vertragsfragen), das Planen und Instandhalten technischer Anlagen, IT-Architektur und das Programmieren spezieller Softwarelösungen.
Für den Beruf mitbringen sollte man technische sowie gestalterisch-kreative Fähigkeiten. Vorausgesetzt werden die allgemeine Hochschulreife sowie fundierte Englisch- und EDV-Kenntnisse.
Bachelor of Arts Handel /Industrie
Betriebswirtschaftliche Studiengänge werden an Fachhochschulen, Universitäten und an Dualen Hochschulen/Berufsakademien angeboten. Den Bachelorstudiengang Betriebswirtschaft belegt man in den Studiengängen Handel bzw. Industrie. Die Lehrveranstaltungen teilen sich in Pflicht- und Wahlpflichtmodule. Dual angelegt wechseln sich die Theoriephasen an der Dualen Hochschule/Berufsakademie mit den Praxisphasen im Ausbildungsunternehmen ab. Die Ausbildung dauert sechs Semester und gliedert sich in ein viersemestriges Grund- und ein zweisemestriges Vertiefungsstudium. Im Studiengang Handel lernt der Bachelor alles, um innerbetriebliche Arbeitsabläufe zu konzipieren und zu optimieren. Er prüft auf Wirtschaftlichkeit, gibt Organisationsstrukturen vor und ist im Rahmen der Unternehmensplanung tätig. Angebote werden erarbeitet, und der Schriftverkehr rund um die Auftragslage wird abgewickelt. In diesem Rahmen werden Personaleinsätze geplant.
Im Groß- und Einzelhandel ist die Beschaffung der Ware das zentrale Thema. Um die richtigen Lieferanten auszuwählen, gilt es Einkaufspreise, Qualität und Termingenauigkeit zu vergleichen. Der gesamte Warenfluss wird dabei über moderne EDV-gesteuerte Warenwirtschaftssysteme koordiniert. Man betreut die Kundschaft, berät sie und setzt geeignete Marketing-Instrumente ein, um den Verkauf zu fördern, wobei man auch die Marktentwicklung zu berücksichtigen hat. Man wickelt den Zahlungsverkehr ab, erstellt Betriebsstatistiken, kümmert sich um Buchführung und Kalkulation sowie um die Personalverwaltung. In Industriebetrieben stehen der Verkauf, das Finanz- und Rechnungs- sowie das Personalwesen im Vordergrund. Man kalkuliert Kosten und Preise und arbeitet Angebote aus, berechnet Löhne und Gehälter, führt die Geschäftsbücher und ist somit für die korrekte Verbuchung sämtlicher Geschäftsgänge zuständig. Je nach Firmenstruktur zeichnet man verantwortlich für Fuhrpark, Material- und Lagerwirtschaft, führt Einkaufsverhandlungen mit Lieferanten, kontrolliert Liefertermine und Lieferumfang und überwacht die sachgerechte Annahme und Lagerung der Ware.
Einsatzgebiete gibt es ferner in der Aus- und Weiterbildung. Der Bachelorabschluss ermöglicht es, dass man in Führungsfunktionen des mittleren und gehobenen Managements, der Geschäftsleitung sowie der Unternehmensplanung mittelständischer Betriebe und Großunternehmen hineinwächst. Um an Dualen Hochschulen/Berufsakademien zugelassen zu werden, wird in der Regel die Hochschulreife vorausgesetzt. Ferner ist ein Ausbildungsvertrag mit einem geeigneten Unternehmen notwendig, das den betrieblichen Teil der Ausbildung übernimmt. Mit Abschluss des Studiums bleibt man entweder Berufsleben verhaftet, oder man vertieft seine Kenntnisse über einen Masterstudiengang.
Bachelor of Arts International Business Administration
Die Globalisierung wirkt sich auf Unternehmen in vielfältiger Weise aus. Sie bringt Herausforderungen mit sich, für die man qualifizierte Mitarbeiter benötigt – Spezialisten etwa, wie den Bachelor of Arts (DH/BA) International Business Administration, den man in einem Unternehmen multifunktional einsetzen kann. Beispiels weise in der Produktion, im Steuer- und Zollwesen, Vertrieb, Controlling, Personalwesen, Kundenservice, im internationalen Marketing, in der Exportfinanzierung oder im Auf- oder Ausbau von Firmenaktivitäten im Ausland. Dabei ist im Zuge des globalen Wettbewerbs das Internet mit seinen unternehmensübergreifenden Netzwerken ein entscheidendes Instrument geworden, um Kontakte auszubauen und sich neue Märkte zu erschließen.
Mit der Ausbildung zum Bachelor of Arts (DH/BA) International Business Administration wird man auf die Aufgaben in mittleren und gehobenen Führungspositionen von Industrieunternehmen vorbereitet, die in der Regel als Global Player tätig sind. Mit den internationalen Wirtschafts- und Sprachkenntnissen (Englisch sollte man beherrschen; eine zweite Fremdsprache kommt hinzu), die man sich erwirbt, ist man für Aufgabenstellungen internationaler Tragweite bestens gerüstet, wobei man auch über interkulturelle Sensibilität verfügen muss.
Den Bachelor of Arts bieten die Bundesländer Baden-Württemberg und Thüringen mit der Studienrichtung International Business Administration als Erstausbildung speziell für Abiturientinnen und Abiturienten an – ein geregelter dualer Studiengang, der betriebliche Praxisphasen und das Studium an der Dualen Hochschule/Berufsakademie miteinander vereint. Die Ausbildungszeit beträgt in der Regel drei Jahre.
Bachelor of Arts Öffentliche Wirtschaft / Versorgungswirtschaft
Steigender Kostendruck und die Forderung nach mehr Kundennähe bringen veränderte Handlungskonzepte in der Kommunalwirtschaft mit sich. Es gilt, Verwaltungsvorgänge aufgaben- und kostenorientiert zu steuern, Ressourcen leistungs-, prozess- und qualitätsorientiert zu erschließen, neue Kooperationen zwischen Politik und Verwaltung effizient umzusetzen. Im dualen Bachelor-Studiengang Öffentliche Wirtschaft beschäftigen sich die Studierenden mit Institutionen, die öffentliche Aufgaben wahrnehmen: öffentliche Verwaltungen, Körperschaften wie Hochschulen oder Kammern sowie öffentliche Unternehmen, insbesondere im Bereich der kommunalen Infrastruktur. Zu den Ausbildungszielen des Studiums gehört es, strategisch zu denken, mitarbeiter- und wirkungsorientiert zu führen und Veränderungen kontinuierlich und nachhaltig zu gestalten. Allgemeine Betriebswirtschaftslehre, Volkswirtschaftslehre, Recht, Rechnungswesen, Mathematik und Statistik, Finanz- und Rechnungswesen sowie Personalwirtschaft zählen zu den Fächern, die im Studiengang Öffentliche Wirtschaft zu belegen sind.
Der Bachelor of Arts (DH/BA) – Öffentliche Wirtschaft/Versorgungswirtschaft gilt als Einstieg in eine Führungsposition und wird als praxisbezogene Alternative zu einem regulären Hochschulstudium gehandelt. Die Vertiefungsrichtung ‘Kommunalwirtschaft’ bereitet auf Tätigkeiten in öffentlichen Verwaltungen vor, die Vertiefungsrichtung ‘Versorgungswirtschaft’ nimmt Ver- und Entsorgungsunternehmen in den Blick. Bei einer Ausbildungsdauer von drei Jahren (Praxis- und Studienblöcke wechseln sich ab) lernt man in einem Betrieb sowie an einer Dualen Hochschule/Berufsakademie, wobei die allgemeine oder fachgebundene Hochschulreife vorausgesetzt wird. Ferner sollte man flexibel und kommunikativ sein sowie Koordinationsfähigkeiten mitbringen – Eigenschaften, die man im Spannungsfeld zwischen Ökonomie und Recht im öffentlichen Interesse benötigen wird.
Mit der Öffnung der Energiemärkte in Europa müssen sich die Unternehmen im Spannungsverhältnis zwischen Wettbewerb und öffentlichen Aufgaben neu aufstellen. So werden in Sachen Versorgungswirtschaft neben einem soliden betriebs- und volkswirtschaftlichen Grundlagenstudium aktuelle Themen wie ‘Outsourcing’ und ‘Public Private Partnership’ behandelt. Daneben hat man sich mit Fragen der Novellierung des Energiewirtschaftsrechts, mit den vielfältigen Dienstleistungen sowie den betriebswirtschaftlichen Konzepten und Systemen der öffentlichen und privaten Wirtschaft zu befassen. Hat man das Studium erfolgreich beendet, kann man direkt verantwortungsvolle Aufgaben in Versorgungsbetrieben übernehmen. Das interdisziplinäre Studium schafft dafür beste Voraussetzungen, und es bereitet durch seinen europäischen Bezug auf eine vielseitige Tätigkeit auch im europäischen Ausland vor.
Bachelor of Arts Personalmanagement/-dienstleistung
Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sind eine der wichtigsten Ressourcen eines Unternehmens. Ihr Potenzial zu erkennen, zu fördern und weiterzuentwickeln sind Aufgaben, denen sich Bachelor of Arts Personalmanagement stellen. In dieser betriebswirtschaftlichen Spezialisierung stehen Konzepte für ein umfassendes Personalmanagement im Mittelpunkt. Während des Studiums werden neben betriebswirtschaftlichen und juristischen Grundlagen Themen wie Ethik und Führungstheorien, Motivation und Menschenbild sowie interkulturelle Fragestellungen beleuchtet.
Studieninhalte sind zum Beispiel Personalmarketing und -controlling, Talentmanagement und Personalplanung, Personalpsychologie und Demographiemanagement, aber auch Themen rund um Zeitarbeit, Outsourcing und Outplacement. Vom ersten Tag der Ausbildung bis zum Renteneintritt in ein und demselben Unternehmen – solche Berufsbiographien gibt es immer weniger, stattdessen Arbeitsplatzwechsel, Mitarbeiterfluktuation, demografischen Wandel. Firmen müssen gut überlegen, wie sie Fachkräfte anziehen und halten, effizient und erfolgreich einsetzen, wie die Personalentwicklung gestaltet werden kann. Die Bachelor Personalmanagement sind für diese komplexen Personalprozesse zuständig, die auf ein positives Image des Arbeitgebers ebenso abzielen wie auf hohe Zufriedenheit des Arbeitnehmers.
Ihre Tätigkeitsfelder finden sie bei Personaldienstleistern, in Beratungsfirmen, im betrieblichen Personalmanagement von Wirtschaftsunternehmen, aber auch in Verbänden oder in der öffentlichen Verwaltung. Sie ermitteln den Personalbedarf, gestalten die jeweiligen Personalprozesse, entwickeln Maßnahmen zur Weiterbildung und Mitarbeiterbetreuung und sind fürs Personalcontrolling zuständig. Erwartet werden Offenheit und Freude am Umgang mit Menschen, kommunikative und organisatorische Fähigkeiten sowie ein hohes Maß an Verantwortungsbewusstsein.
Bachelor of Arts Versicherung
Die Ausbildung zum Diplom-Betriebswirt bzw. Bachelor of Arts (DH/BA) Fachrichtung Versicherung wird derzeit u. a. in den Bundesländern Baden-Württemberg, Berlin und Sachsen angeboten. Während der dreijährigen dualen Ausbildung wechseln sich die theoretischen Studienphasen an einer Dualen Hochschule/Berufsakademie mit den praktischen Phasen in einem Betrieb ab. Dabei gliedert sich die Ausbildung in sechs Abschnitte von je einem halben Jahr; jedes Halbjahr wiederum spaltet sich in Theorie und Praxis auf. Die Praktika ermöglichen es dem angehenden Betriebswirt, sein Unternehmen ausgiebig kennenzulernen und dort selbstständig zu arbeiten. Zusätzlich zum deutschen Abschluss kann man sich den britischen akademischen Grad Bachelor of Arts with Honours erwerben. Der Diplom-Betriebswirt der Fachrichtung Versicherung bzw. Bachelor of Arts (DH/BA) Versicherung arbeitet in der Versicherungsbranche bzw. in Versicherungsabteilungen einschlägiger Industrie- und Handelsunternehmen, unter Umständen auch bei Banken und Kreditinstituten und in der Unternehmensberatung. Im Innendienst eingesetzt findet er seine Aufgabengebiete u. a. im Rechnungs- oder Personalwesen, bei der Revision, im Controlling sowie beim Marketing.
Er kümmert sich um Versicherungsnehmer, reguliert deren Schäden und berät sie, z. B. wenn es beim sogenannten Risk Management um die Gestaltung und Abwicklung der Versicherungsaufgaben geht. Auch im Außendienst übernimmt der Betriebswirt beratende Funktionen sowohl bei Privatkunden als auch bei Firmen und verkauft die entsprechenden Versicherungsleistungen. Kontaktfreudigkeit, ein sicheres und gepflegtes Auftreten sowie hohe fachliche Kompetenz sind notwendige Voraussetzungen, um beim Kunden zu bestehen und ihn optimal mit Informationen und Versicherungsprodukten zu versorgen. Die allgemeine oder fachgebundene Hochschulreife wird vorausgesetzt, um an einer Dualen Hochschule/Berufsakademie aufgenommen zu werden.
Daneben muss ein Ausbildungsvertrag mit einer geeigneten Firma vorliegen. Die einzelnen Bundesländer bieten für begabte Berufstätige bisweilen Möglichkeiten an, das Studium auch ohne formale Hochschulzugangsberechtigung zu beginnen. Als Betriebswirt bzw. Bachelor für Versicherung steht einem der Weg in die Selbstständigkeit offen, beispielsweise als Finanzberater, der Vermögensanlagen, Altersvorsorgepläne und damit verbundene Finanzierungen offeriert.
Bachelor of Arts Wirtschaft (Bank)
Den Bachelor of Arts (DH) – Wirtschaft (Bank) erwarten interessante Berufsfelder bei Sparkassen, Banken und banknahen Unternehmen. So finden sich Einsatzgebiete im Finanz- und Rechnungswesen sowie in der Revision und im (Risiko-)Controlling. Für das Studium an Dualen Hochschulen muss ein Studien- und Ausbildungsvertrag mit einem Unternehmen geschlossen werden.
Die allgemeine Hochschulreife mit einem guten bis sehr guten Abschluss wird dabei in der Regel Vorausgesetzt. Perspektiven ergeben sich in der Öffentlichkeitsarbeit und im Marketing, in der Aus- und Weiterbildung, im Personalwesen oder in der Organisation sowie bei der Unternehmensplanung und im Management eines Betriebes. Als Dienstleister ist man beratend unterwegs und gewinnt über Vertrieb und Verkauf neue Kunden, sowohl im Firmen- als auch Privatkundengeschäft. Kompetent sein muss man unter anderem in der Anlage- und Vermögensberatung, im Bank- und Börsenrecht, im Wertpapier-, Devisen-, Kredit- und Auslandsgeschäft und in der Baufinanzierung. Des Weiteren gilt es, Felder wie Arbeits-, Steuer- und Handelsrecht sowie Finanzwissenschaft und -wirtschaft zu beherrschen und firm zu sein in Volkswirtschafts-, Betriebswirtschaftslehre und Wirtschaftspolitik.
Ausgebildet wird der Bachelor of Arts (DH) – Wirtschaft (Bank) in sechs Semestern zu etwa gleichen Teilen an einer Dualen Hochschule und in einem Unternehmen. Jedes Studienhalbjahr besteht aus einer Theorie- und einer Praxisphase. Während der Praktikumsphasen lernt man das Unternehmen als Ganzes kennen. Selbstständiges Arbeiten ist gefragt, um bankwirtschaftliche Fachkenntnisse, Fertigkeiten und Erfahrungen zu sammeln. Nach dem Studium stehen viele Berufs- und Weiterbildungswege offen. Beispielsweise kann man – oft berufsbegleitend – einen Masterstudiengang belegen, um weiteres Fachwissen zu erwerben.
Bachelor of Engineering - Bauingenieurwesen
Hochhäuser, Industrieanlagen, Brücken, Straßen, Kanäle planen, auf der Baustelle jeden Tag den Fortschritt begleiten, Verkehrsnetze oder Windanlagen entwickeln – ein duales Studium im Bereich Bauingenieurwesen und die passende Spezialisierung bereiten den Boden dafür. Praktische Phasen im Unternehmen wechseln dabei mit Vorlesungen an der Hochschule ab. So lernt man Mechanik, Baustatik, Bauphysik, Baustoffkunde oder Konstruktionslehre theoretisch kennen und erlebt zugleich, wie Planung und Bau in der Praxis ablaufen.
Mitunter ist das duale Studium mit dem Abschluss einer Berufsausbildung verbunden, etwa als Maurer oder Bauzeichner. Bauwerke und Anlagen zu planen, ist eine hochkomplexe Angelegenheit, angefangen von der Statik über die Anforderungen an die Funktionalität bis hin zu Fragen von Nachhaltigkeit und Ökologie. Voraussetzung für ein duales Studium zum Bauingenieur sind ausgeprägtes technisches und naturwissenschaftliches Interesse sowie räumliches Vorstellungsvermögen und natürlich die Begeisterung für alles, was mit Bauwerken zusammenhängt.
Studieninhalte sind unter anderem Mathematik und technische Mechanik, Baustoffkunde, Vermessungslehre, Verkehrswesen und Infrastruktur sowie Baurecht. Vertiefungsrichtungen sind beispielsweise Wasser und Umwelt, Verkehrssysteme und Verkehrsmanagement oder Bauprojektmanagement. Die Duale Hochschule Baden-Württemberg am Standort Mosbach bietet eine Spezialisierung in Fassadentechnik, auch als Metallbau bezeichnet, sowie in Projektmanagement an, letztere mit den Vertiefungen Öffentliches Bauen, Tiefbau oder Hochbau. Neben den Fähigkeiten, Projekte vom Entwurf bis zur Fertigstellung zu planen und durchzuführen, verfügen Bauingenieure auch über kaufmännische und baurechtliche Kenntnisse sowie Führungswissen.
Bachelor of Engineering Elektrotechnik
Der Bachelor of Engineering der Fachrichtung Elektrotechnik wird als Studium an Hochschulen sowie an Dualen Hochschulen/Berufsakademien als dualer Studiengang angeboten. Die Ausbildungsdauer beträgt drei Jahre bzw. sechs Semester. Praxisphasen im Unternehmen und Theorie wechseln sich innerhalb eines Semesters ab. Zu den Ausbildungsinhalten, die im Unternehmen vermittelt werden, gehören die Grundausbildung in der Metallverarbeitung, Elektrotechnik, Datenverarbeitung, Mess- und Steuerungstechnik sowie in der Elektronik.
Theoretische Inhalte werden beispielsweise in Technischer Mechanik/Physik, Digital- und Microcomputertechnik, in Informatik/Programmierung, Software- und Systemengineering, Sensorik und Messwertverarbeitung sowie Regelungs- und Automatisierungstechnik gelehrt. Der Bachelor of Engineering der Fachrichtung Elektrotechnik übernimmt Aufgaben in der Produktentwicklung, Planung, Instandhaltung und Produktion. In Zusammenarbeit mit Wissenschaftlern, Informatikern und Technikern plant, erstellt, betreut und wartet man Versuchseinrichtungen im Laborbereich. Dabei gilt man als Spezialist auf den Gebieten Messdatenerfassung, Messwertübertragung, Messwertverarbeitung sowie Versuchssteuerung.
Die Arbeitsbereiche beinhalten neben allgemeinen elektrotechnischen Aufgabenstellungen zumeist Automatisierungsaufgaben mit geeigneten Verfahren zu lösen, dies auf wirtschaftliche Weise für den internen elektronischen Bereich bzw. als Dienstleistung für den Kunden. Dabei entwickelt, konstruiert und erprobt man neue Bauelemente, Baugruppen, Geräte, Maschinen, Anlagen und Systeme der Elektrotechnik/Elektronik sowie Verfahren zu ihrer Herstellung. Man überwacht die Herstellung, Montage, Inbetriebnahme und die Instandhaltung von elektrotechnischen Anlagen, und man entwickelt ingenieurwissenschaftliche Kenntnisse weiter – unter Aspekten wie Wirtschaftlichkeit und sicherheitstechnischen Regelungen. Einsatzgebiete finden sich u.a. in der Betriebsmittelkonstruktion, in der Fertigung, in der Arbeitsvorbereitung, in Forschungs- und Entwicklungslaboratorien oder in technischen Konstruktionsbüros.
Man übernimmt ingenieurmäßige Arbeiten in den Bereichen Hardware- und Softwareentwicklung, Fertigung, Steuerungs- und Regelungstechnik, wirkt im technischen Management und zeichnet für die Technische Dokumentation sowie für das Projektmanagement verantwortlich. Des Weiteren arbeitet man im Vertrieb, in der technischen Kundenberatung, im Qualitätswesen, in der Betriebsorganisation und in der Unternehmensführung, auf dem Forschungssektor sowie in der Aus- und Weiterbildung. Um Bachelor of Engineering – Elektrotechnik zu werden, muss man die allgemeine Hochschulreife oder die der Fachrichtung entsprechende fachgebundene Hochschulreife mitbringen (mit guten Leistungen in Mathematik und Physik oder Technik).
Das Studium an einer Dualen Hochschule/Berufsakademie bedingt einen Ausbildungsvertrag mit einem geeigneten Unternehmen. Vorausgesetzt werden auch ein hohes Maß an technischem und naturwissenschaftlichem Verständnis, analytisches Denkvermögen, um komplexe Zusammenhänge rasch zu erfassen, sowie selbstständiges und zugleich teamorientiertes Handeln. Eigeninitiative, Kreativität, Belastbarkeit, Mobilität und eine praxisorientierte Denkweise sind weitere geforderte Eigenschaften.
Bachelor of Engineering Energiewirtschaft
Erneuerbare Energien, dazu weitere Themen der Energie- und Wasserversorgung, bilden den inhaltlichen Schwerpunkt des Studiengangs Bachelor of Engineering – Energiewirtschaft, den die Duale Hochschule Baden-Württemberg in Mannheim zum Wintersemester 2011 neu eingeführt hat. Er verlangt ausgeprägte naturwissenschaftliche und technische Interessen, beinhaltet aber auch betriebswirtschaftliche und rechtliche Aspekte. Den Energiewirtschaftsexperten eröffnen sich breit gefächerte Einsatzgebiete. Das fängt an beim Netzzugang für Strom, Gas und Wasser und reicht bis zum technischen Vertrieb und Controlling, wobei unter anderem rechtliche Aspekte in der Versorgung berücksichtigt werden müssen und über allem das Thema Liberalisierung im Strom- und Gasbereich sowie im Meßwesen steht.
Die Fachleute bearbeiten das breite Aufgabenfeld Erneuerbarer Energien und nachhaltiger Energiesysteme, sind zuständig für das Beschaffungs- und Portfoliomanagement, für die Anreizregulierung und das Vertragswesen. Auch Begriffe wie ‘Smart Meter’ – intelligente Energiezähler – oder GIS – Geoinformationssysteme, im Falle der Energiewirtschaft für den Verlauf und die Dokumentation von Leitungsnetzen – gehören zum Vokabular des beruflichen Alltags.
Das Studium umfasst Themen aus der Elektro- und Gastechnik, der Informations- und Telekommunikationstechnik, beinhaltet Technische Mechanik und Mathematik wie auch betriebswirtschaftliche und Managementaspekte. Unerlässlich im liberalisierten europäischen Markt sind darüber hinaus gute Englischkenntnisse. Derart gerüstet, können die erfolgreichen Absolventen des Studiengangs eine nachhaltige und innovative Branche mitgestalten – über 900 mögliche Arbeitgeber, sowohl Stadtwerke als auch Ver- und Entsorgungsunternehmen, regionale wie überregionale Netzbetreiber und Energieerzeuger, bieten berufliche Perspektiven.
Bachelor of Engineering Informationstechnik
Den Bachelor of Engineering Informationstechnik gibt es an Fachhochschulen, Dualen Hochschulen/Berufsakademien und Universitäten. Das Fachhochschulstudium ist modular aufgebaut. Es umfasst ein zweisemestriges Grundlagenstudium und ein Hauptstudium vom 3. bis zum 7. Semester. In der Regel wird im Hauptstudium ein Praktikum bzw. ein Praxis- oder Projektsemester gemacht. Als Bachelor of Engineering Informationstechnik findet man seine Einsatzgebiete im Vertrieb, Verkauf und in der Kundengewinnung, in Forschung und Entwicklung von Techniken und Systemen, die Informationen verarbeiten (z.B. Computer, Mobiltelefone, Software, mikroelektronische Steuerungen), sowie in der Dienstleistung und im Service, wobei technische Ideen in praktische Anwendungen und marktfähige Produkte umzusetzen sind.
Auch im Bereich IT und Telekommunikation sowie in der Aus- und Weiterbildung gibt es Arbeitsplätze. Führungspositionen besetzen die Absolventen im Management sowie in der Geschäftsleitung und Unternehmensplanung. Mit dem Bachelor of Engineering Informationstechnik werden wichtige Kompetenzen abgedeckt, etwa in angewandter Informatik, in der Anwendersoftwareentwicklung, in Informations-, Softwaretechnik und Software-Engineering sowie in Netzwerkadministration und -organisation und Systemverwaltung. Zur Bandbreite, die es zu beherrschen gilt, gehören Betriebssysteme, Datenbanken, Netzwerktechnik, Rechnersysteme und Programmiersprachen. Will man an Fachhochschulen zugelassen werden, benötigt man mindestens die Fachhochschulreife oder ein als gleichwertig anerkanntes Zeugnis.
Teamfähigkeit, Organisationstalent, Kontaktfreude, Verantwortungsbewusstsein und Flexibilität sollte man mitbringen. Des Weiteren sollten die Fähigkeit zu führen, unternehmerisch zu denken und die Bereitschaft, ständig zu lernen, gegeben sein. Der Absolvent kann entweder seine enntnisse mit einem Masterstudiengang komplettieren oder einen Beruf ergreifen. Arbeitsplätze gibt es bei Telekommunikationsanbietern, Behörden, System- und Softwarehäusern und überwiegend in Industriebetrieben der Informations- und Kommunikationstechnik, die unter anderem Datenverarbeitungs- und Nachrichtentechnikprodukte produzieren.
Auch die Duale Hochschule Karlsruhe bietet Bachelor-Studiengänge im Bereich Informatik an. Unterschieden wer den Informationstechnik, Angewandte Informatik und Wirtschaftsinformatik. Das Studium ermöglicht es, auf die Ausbildungswünsche von Unternehmen und Studierenden mit einem breit gefächerten Studienangebot zu reagieren. Es umfasst den mehr technisch orientierten Studiengang Informationstechnik mit den Vertiefungen Netz- und Softwaretechnik und Ingenieurinformatik, den mehr allgemein orientierten Studiengang Angewandte Informatik mit dem zusätzlichen Studienschwerpunkt Medizinische Informatik sowie den Studiengang Wirtschaftsinformatik.
Die Studiengänge umfassen insgesamt sechs Semester. Entsprechend dem jeweiligen Studiengang erfolgt der Abschluss mit einem Bachelor of Science oder einem Bachelor of Engineering.
Bachelor of Engineering Maschinenbau
Die Ausbildung zum Bachelor of Engineering Maschinenbau erfolgt in Studienform an einer Dualen Hochschule/Berufsakademie bzw. an einer Fachhochschule und gliedert sich in praxisorientierte und theoretische Teile. Das Studium dauert sechs Semester (an Fachhochschulen bisweilen in Teilzeit – z.B. berufsbegleitend – neun Semester), wobei man sich nach dem dritten Semester spezialisieren kann.
Die erworbenen ingenieurwissenschaftlichen Fähigkeiten im Maschinenbau versetzen den Bachelor of Engineering in die Lage, selbstständig zweckgerichtete, wirtschaftliche Lösungen zu erarbeiten, dabei neueste technische Errungenschaften einzuplanen und so Maschinen und Anlagen für die unterschiedlichsten Anwendungszwecke zu konstruieren und zu realisieren (hierfür erwirbt man sich u.a. Kompetenzen bei CAD-Anwendungen). Dazu zählen Werkzeugmaschinen, Landmaschinen, Schienenfahrzeuge, Produktionsanlagen oder Anlagen der Umweltschutztechnik.
Grundsätzlich ist es möglich, seine Fachkenntnisse mit einem Masterstudiengang zu erweitern. Man kann aber auch Karriere in einem Unternehmen machen. Etliche Tätigkeitsbereiche bieten sich an, etwa in der Konstruktion, in der Forschung und Entwicklung, bei der Produktion, der Arbeitsvorbereitung, Fertigungsplanung und -steuerung, in der Montage, bei der Instandhaltung sowie im Einkauf. Zu den Einsatzgebieten zählen ferner Qualitätsmanagement und Qualitätssicherung, Lager- und Materialwirtschaft, die Aus- und Weiterbildung, Lehre und Erziehung. Als Sachverständiger erstellt man Gutachten. Im Arbeitsfeld Kundendienst ist man beratend tätig, gewinnt neue Kunden, managt Vertrieb und Verkauf und kümmert sich um einwandfreie Abläufe im Service. Marketing und Werbung zeigen kreative Entfaltungsmöglichkeiten auf. Führungspositionen bieten sich in der Geschäftsleitung, Unternehmensplanung und im Management an.
Kontaktfreudigkeit, die Bereitschaft zu lernen, Organisationstalent, Teamfähigkeit und Flexibilität sollte man für den Beruf genauso mitbringen wie Verantwortungsbewusstsein und unternehmerisches Denken. Um an Fachhochschulen zugelassen zu werden, wird normalerweise mindestens die Fachhochschulreife vorausgesetzt, an Dualen Hochschulen/Berufsakademien in der Regel die allgemeine Hochschulreife. Als Studienbewerber sollte man vor Studienbeginn idealerweise ein dreimonatiges Vorpraktikum in einem Unternehmen absolviert haben.
Bachelor of Engineering Mechatronik
Der Bachelor of Engineering Mechatronik bietet eine fundierte Ausbildung für künftige Ingenieure, die an den Schnittstellen von Maschinenbau, Elektrotechnik, Automatisierung und Informatik ihre Tätigkeitsfelder finden und somit in vielen Sparten gefragt sind. Das duale Studium ist über drei Jahre konzipiert.
Mit den Dualen Hochschulen/Berufsakademien als Partner bilden Großunternehmen etwa aus dem Automobil- und Automobil-Zulieferbereich genauso aus wie kleinere mittelständische Betriebe, die sich in der Automatisierungs-, der Elektrotechnik, im Maschinenbau oder in der Sensorik spezialisiert haben. Die geforderte ganzheitliche Problemerfassung und lösung setzt ein breites interdisziplinäres Studium voraus. Der Studiengang Mechatronik umfasst im Bereich Mechanik/Maschinenbau u.a. die Fächer Maschinenelemente, Maschinendynamik, Antriebssysteme, Produktionstechnik oder Mechatronik-Design.
In der Informatik/Informationstechnik wird Fachwissen zu (Mikro-)Rechnern, Netzwerken und Software vermittelt. Die Elektronik/Elektrotechnik wartet mit Fächern wie Analoge und Digitale Elektronik, Regelungstechnik und Digitale Signalverarbeitung auf. Das Studium vermittelt neben den allgemeinen naturwissenschaftlichen Grundlagen Fachkenntnisse des Maschinenbaus, der Elektrotechnik und der Informationstechnik. Ziel dabei ist es, optimierte Lösungen für technische Probleme zu finden, indem man über die Grenzen von Fachrichtungen hinaus denkt und plant. So gilt es im Zuge von Innovationen zu einer mechanischen Konstruktion die Möglichkeiten der Elektrotechnik und der Steuerungstechnik optimal einzusetzen. Des Weiteren fördert das Studium unternehmerische und kreative Kompetenzen.
Wegen des interdisziplinären Charakters kommt die Mechatronik im gesamten Ingenieurwesen zum Einsatz, um mit neuen Lösungen Kosten- und Leistungsvorteile zu erzielen (z. B. Motormanagement oder ABS-Systeme in der Fahrzeugtechnik oder sogenannte Sensor/Aktorsysteme in der Automatisierungstechnik). Der Bachelor of Engineering Mechatronik wird ferner an Fachhochschulen (auch über den Weg des Fernstudiums, z.B. in drei verschiedenen Vertiefungen: Robotik, Schienenfahrzeuginstandhaltung und Allgemeine Mechatronik) angeboten, um die beruflichen Chancen bei der Fertigung, Projektierung oder Konstruktion zu erweitern.
Das Abitur, die Fachhochschulreife, das Fachabitur oder einen gleichwertigen Abschluss muss man nachweisen. Es gibt ferner die Möglichkeit, das Studium ohne Abitur zu absolvieren. Voraussetzung: eine abgeschlossene Berufsausbildung und eine mindestens dreijährige berufliche Tätigkeit mit Weiterbildung. Meister oder staatlich geprüfte Techniker mit mindestens vierjähriger Berufserfahrung erhalten ebenfalls eine Studienzulassung.
Bachelor of Engineering Papiertechnik
Die Duale Hochschule Baden-Württemberg Karlsruhe bietet in Kooperation mit dem Papierzentrum Gernsbach den Studiengang Bachelor of Engineering Papiertechnik an. Es verbindet ein wissenschaftliches Studium mit praktischer Anwendung am Arbeitsplatz im Unternehmen. Zentraler Aufgabenbereich der späteren Papieringenieure ist die Produktion, möglich sind aber auch Tätigkeiten in Forschung und Entwicklung oder in der Entwicklung und Planung von Anlagen der Zellstoff- und Papierindustrie. Internationalität ist gegeben, denn die Rohstofflieferanten sitzen überall auf dem Globus.
Die Studierenden schließen einen dreijährigen Ausbildungsvertrag mit einem Unternehmen ab und beziehen während dieser Zeit eine Ausbildungsvergütung. Der Ausbildungsbetrieb lernt während der Praxisphasen den Studierenden in seiner Arbeitsweise kennen, Entwicklungspotenziale werden sichtbar. Die Studierenden wiederum erwerben bereits betriebsspezifisches Fachwissen. Wer die allgemeine oder fachgebundene Hochschulreife besitzt, bewirbt sich – ein Jahr vor Ausbildungs-/Studienbeginn – direkt bei einem Ausbildungsbetrieb der Papier- und Zellstoffindustrie. Notwendig sind gute Noten in Mathematik und den naturwissenschaftlichen Fächern, um den Anforderungen des Studiums und des Berufsalltags gewachsen zu sein.
Im ersten Studienjahr erlangen die Studierenden grundlegende Fertigkeiten und Kenntnisse zu den Produkten und zu den Technologien im Ausbildungsbetrieb, so dass sie die entscheidenden Zusammenhänge des Produktionsprozesses verstehen und Sozialkompetenz hinsichtlich der Zusammenarbeit auf unterschiedlichen Ebenen entwickeln können. Im zweiten Studienjahr werden die Studierenden in das Arbeiten auf Ingenieurebene eingeführt und wirken an betrieblichen Projekten mit. Sie übernehmen eigenständig verschiedene Teilaufgaben und -projekte aus den Bereichen Planung, Produktion, Arbeitsvorbereitung oder Störungsmanagement. Im dritten Studienjahr werden die fachlichen und betriebswirtschaftlichen Kenntnisse vertieft, um Ingenieuraufgaben in ausgewählten Bereichen selbstständig zu erledigen. Der angehende Bachelor Papiertechnik erkennt Zusammenhänge, kann sie begründen und in den Prozess nach Einweisung eigenverantwortlich eingreifen.
Im sechsten Semester vereint der Studierende sein erworbenes Wissen und seine Fähigkeiten zur Erstellung einer Bachelor-Arbeit, in der Regel zu einem firmenspezifischen Thema. Nach dem vierten Semester wird die staatliche Prüfung zum Ingenieurassistenten abgelegt. Der Abschluss Bachelor of Engineering (DH/BA) Papiertechnik ist dem Abschluss an einer Fachhochschule gleichgestellt und wird sowohl in Deutschland als auch in den europäischen Ländern anerkannt.
Bachelor of Engineering Wirtschaftsingenieurwesen
Er gilt als ‘Problemlöser’ schlechthin, er wird als ein ‘Meister der Koordination’ gehandelt – der Bachelor of Engineering (DH/BA) Wirtschaftsingenieurwesen, den man in der Regel an der Nahtstelle von Ingenieur (Technologie) und Kaufmann (Management) trifft. Hier beurteilt er im Zuge wirtschaftlicher Globalisierung mit seinem technischen Grundverständnis ressortübergreifende Zusammenhänge.Insgesamt studiert bzw. lernt man sechs Semester im Wechsel zwischen der Dualen Hochschule/Berufsakademie und dem Unternehmen, bei dem man seinen Ausbildungsvertrag abgeschlossen hat. Dort übernimmt man vorwiegend Funktionen des Wertschöpfungsprozesses – von der Produktentwicklung über Fertigung und Logistik bis hin zu Marketing und Vertrieb. Auch die übergreifenden Bereiche Controlling und Projektmanagement gehören zu den Aufgabengebieten.
International orientiert absolviert man bei dem Studiengang Wirtschaftsingenieurwesen ein Semester im Ausland, wobei Fremdsprachenunterricht (ausgewählte Fachvorlesungen gibt es in englischer Sprache) durchgehend stattfindet. Für diesen Beruf vorausgesetzt werden gute Mathematik- und Physikkenntnisse; des Weiteren das Interesse an Technik sowie am Zusammenspiel zwischen Mensch und Technologie, ferner organisatorisches Geschick und die Fähigkeit, fachübergreifend teamorientiert zu arbeiten. Einwandfreie Englischkenntnisse sind vor allem in der Fachrichtung ‘Internationales Marketing und Technischer Vertrieb’ notwendig. Entwickeln muss man den Blick für wirtschaftliche Zusammenhänge. Während des Studiums wird Fachwissen vermittelt in Statistik, Physik, Mathematik; in Maschinenbau, Informatik und Elektrotechnik sowie in allgemeiner Betriebswirtschaftslehre und Recht. Parallel dazu wird einer der Studienschwerpunkte – entweder ‘Produktion und Logistik’ oder ‘Internationales Marketing und Technischer Vertrieb’ vertieft.
Das ingenieurrelevante Management wird u.a. in den Fächern Operations Research, Projekt-, Qualitäts-, Umweltmanagement bzw. Controlling behandelt. Darüber hinaus stehen auf dem Studienplan Kommunikations-, Konferenz- und Präsentationstechniken, Rhetorik, Zeitmanagement und internationale Verhandlungsführung. Während der Praxisphasen erschließt man sich das Unternehmen, indem man sich eigenverantwortlich betriebliche Fachkenntnisse erarbeitet und Erfahrungen sammelt. Auf diese Weise wird man in den beruflichen Alltag eines Wirtschaftsingenieurs eingeführt, mit den an der Dualen Hochschule erworbenen Lehrinhalten als theoretisches Rüstzeug. Die Berufschancen gelten als ausgezeichnet, vor allem dort, wo Exportaktivitäten ausgeweitet und die wachsenden internationalen Märkte wirkungsvoll erschlossen werden.
Die komplexen Produkte und Dienstleistungen gilt es mit kaufmännischem und ingenieurwissenschaftlichem Fachwissen erfolgreich zu vermarkten. So findet man seine Einsatzgebiete beispielsweise im Key Account Management, im Vertriebs-, Produkt- oder technischen Management, im technischen Einkauf, Service, Industriegütermarketing sowie bei Kundenbetreuung und -beratung.
Bachelor of Science - Angewandte Gesundheits- und Pflegewissenschaften
Die Menschen werden älter, Erwerbs- und Familienstrukturen ändern sich – das macht sich auch in einem steigenden Versorgungsbedarf in der Gesellschaft bemerkbar. Der duale Bachelor-Studiengang Angewandte Gesundheits- und Pflegewissenschaften qualifiziert sowohl praktisch als auch theoretisch-wissenschaftlich für anspruchsvolle Aufgaben in der Pflege: die Steuerung und Verbesserung von Pflegeprozessen, das Übergangsmanagement und die individuelle Beratung bei komplexen Pflegesituationen. An der Dualen Hochschule Baden-Württemberg dauert das Studium vier Jahre, darin eingeschlossen eine Ausbildung als Gesundheits- und Krankenpfleger oder Altenpfleger an einer entsprechenden Schule und Praxiseinrichtung, inklusive staatlich anerkanntem Examen. Das Studium kombiniert Grundlagen der Gesundheits- und Pflegewissenschaft mit betriebswirtschaftlichen
Die Studierenden lernen, in komplexen Situationen strukturiert zu handeln. Basierend auf den aktuellen wissenschaftlichen Forschungen reflektieren sie die Betreuung der Patienten und Bewohner und integrieren umgekehrt die Erfahrungen und Erkenntnisse ihres praktischen Pflegehandelns in die Wissenschaft. Sie entwickeln den Pflegegedanken weiter und beschäftigen sich kritisch mit bestehenden Konzepten.
Ein weiterer Aspekt ist die Beratung und Anleitung von Patienten und Angehörigen. Für den Erfolg der vorgeschlagenen Lösungen ist entscheidend, die komplexe Thematik verständlich darzustellen – auch darum geht es im Studium. Das duale Studium qualifiziert für Leitungsaufgaben in Pflege, Wohnbereichen oder Stationen, aber auch für Beratungsaufgaben als Case Manager oder Gutachter. Qualitätsmanagement, Controlling oder Projektmanagement sind weitere Bereiche.
Bachelor of Science bzw. Engineering Holztechnik
Einige Bundesländer bieten an der Dualen Hochschule/Berufsakademie eine dreijährige Ausbildung zum Bachelor of Science bzw. Engineering (DH/BA) mit der Fachrichtung Holztechnik an. Im beruflichen Alltag arbeitet man als Betriebs- und Fertigungsingenieur in allen Bereichen der Holzverarbeitungs- und -bearbeitungsindustrie.
In Sägewerken und Möbelfabriken ist man für rationelle Arbeitsmethoden verantwortlich, konstruiert effektive Vorrichtungen und entwickelt Spezialwerkzeuge, die bei der Holzbearbeitung eingesetzt werden. Der Fachmann entscheidet auch, welche Holzarten, Holzwerkstoffe (z.B. Tischler- oder Spanplatten, Sperrholz, Furniere) und Kunststoffe zum Einsatz kommen. Der Bachelor of Science bzw. Engineering (DH/BA) Holztechnik findet seine Tätigkeitsfelder in größeren Unternehmen meist als Konstrukteur, in kleineren Firmen fungiert er als Betriebsleiter oder als technischer Holzkaufmann. Tätig ist er ferner als Arbeitsvorbereiter sowie als Planungs- und Fertigungsingenieur. Darüber hinaus gibt es Einsatzmöglichkeiten bei Prüfanstalten als Prüf- und Versuchsingenieur, in Forschungsinstituten, in Unternehmen der Bauwirtschaft, die vorwiegend auf dem Holzbausektor arbeiten, sowie in Firmen, die Holzbearbeitungsmaschinen herstellen.
Die Ausbildung bereitet grundsätzlich darauf vor, verantwortungsvolle Positionen in Montage, Produktion und Instandhaltung einzunehmen. Man beschäftigt sich mit Berechnungen, Konstruktion und Fertigung, befasst sich mit Entwicklungsproblematiken und Qualitätssicherung. Neben Aufgaben im Vertrieb, in der Kundenbetreuung sowie in der Verwaltung von Industrieunternehmen und Behörden kann man auch als beratender Ingenieur den Schritt in die Selbstständigkeit machen.
Bachelor of Science - E-Government
Der Bachelorstudiengang Wirtschaftsinformatik Fachrichtung E-Government verbindet betriebswirtschaftliche Kenntnisse mit aktuellen IT-Lösungen und bereitet die Absolventinnen und Absolventen auf Schlüsselpositionen bei der Digitalisierung im öffentlichen Sektor vor. Sie bearbeiten anspruchsvolle Aufgaben im Handlungsfeld Verwaltungswirtschaft und Informationstechnik. Ziel ist es, Verwaltungsprozesse transparent, effizient und kostengünstig zu gestalten und gut zugängliche digitale Serviceangebote für Bürger und Unternehmen zu entwickeln.
Im dualen Studium werden unter anderem Grundlagen der Informationstechnologie und Verwaltungswirtschaft vermittelt. Die Studierenden machen sich mit kommunalen Verwaltungsprozessen vertraut, ein wichtiger Aspekt ist dabei der verantwortungsvolle Umgang mit Daten.
Berufliche Einsatzgebiete eröffnen sich unter anderem im Projektmanagement, in der Systementwicklung und -administration, der Prozessoptimierung sowie der Entwicklung moderner Organisations- und Geschäftsmodelle. Damit gestalten die Absolventen den digitalen Wandel unter anderem in der Stadtgesellschaft aktiv mit. Ausgeprägte Kommunikationsfähigkeit, analytisches und Abstraktionsvermögen sind dafür wichtige Voraussetzungen.
Bachelor of Science Elektrotechnik
Der Bachelor of Science der Studienrichtung Elektrotechnik kann an einer Fachhochschule, Dualen Hochschule/Berufsakademie oder Universität erworben werden. Das Fachhochschulstudium Bachelor of Science Elektrotechnik gliedert sich in ein 2-semestriges Grundlagenstudium, dem ein Hauptstudium bis zum 5. Semester mit den Modulen Elektrotechnik, Mikrotechnologien, Kommunikationstechnik, Informationstechnik und Industriekommunikation folgt. Das 6. Semester ist für die Bachelorarbeit und Wahlfächer vorgesehen. Während des Studiums sind Praktika bis zu einem Semester zu absolvieren. Die Studienzeit beträgt sechs bzw. sieben Semester. Daneben gibt es zahlreiche weitere Studiengänge in Elektrotechnik mit unterschiedlichen Schwerpunkten an Fachhochschulen und Universitäten mit Bachelor-, Master- und Diplom-Abschluss.
Mit dem Bachelor gehen breit gefächerte Kompetenzen einher, so in der Arbeitsvorbereitung, in der elektrischen Energietechnik, der Elektronik und Elektrotechnik, der Fertigungs- und Informationstechnik, in der Mess-, Steuer- und Regel- sowie in der Nachrichten- und Schaltungstechnik. Weitere Fähigkeiten erwirbt man sich bei CAD-Anwendungen. Nach der Ausbildung kann man u.a. in der Produktion, der Konstruktion und Architektur, in Forschung und Entwicklung von Bauelementen, Geräten und Maschinen tätig werden. Interessante Aufgaben warten im Einkauf und in der Beschaffung, in der Lager- und Materialwirtschaft, im Service, Vertrieb und Verkauf und rund um den Kundendienst. Arbeitsmöglichkeiten gibt es ferner in der Qualitätssicherung elektrotechnischer Erzeugnisse, Anlagen und Produkte, als Gutachter im Sachverständigenwesen, in der Aus- und Weiterbildung sowie im Marketing. Führende Positionen kann man im Management sowie in der Geschäftsleitung und Unternehmensplanung einnehmen. Arbeitgeber sind Unternehmen und der öffentliche Sektor. Um für dieses Studium an Dualen Hochschulen/Berufsakademien zugelassen zu werden, wird entweder die allgemeine Hochschulreife oder die fachgebundene Hochschulreife (Technik) vorausgesetzt.
Ferner ist ein Ausbildungsvertrag mit einem geeigneten Unternehmen not wendig, das den betrieblichen Teil der Ausbildung übernimmt. Während der sechs Semester Studienzeit wechseln sich hier Theorie- und Praxisphasen gleichermaßen ab. An Fachhochschulen wird mindestens die Fachhochschulreife oder ein als gleichwertig anerkanntes Zeugnis vorausgesetzt. Da manche Studiengänge in englischer Sprache abgehalten werden, sind gute Englischkenntnisse, bisweilen mit Nachweis, gefordert. Auch Teamfähigkeit, Organisationstalent, Kontaktfreude, Verantwortungsbewusstsein und Flexibilität sollte man mitbringen. Des Weiteren sollten die Fähigkeit zu führen, unternehmerisch zu denken und die Bereitschaft ständig zu lernen, gegeben sein. Wer nach seinem Abschluss nicht ins Berufsleben wechseln will, kann in einem Masterstudiengang sein Wissen ausbauen und erweitern.
Bachelor of Science – Netz- und Softwaretechnik
Netz- und Softwaretechnik ist eine spezielle Ausrichtung im Studienfach Informatik und beschäftigt sich an der Schnittstelle zwischen Computersystemen und technischen Anwendungen mit allen Belangen der Kommunikation und Informationsverarbeitung. Sie bereitet die Studierenden darauf vor, anspruchsvolle Modelle zur Prozesssteuerung zu entwickeln und sie danach sowohl über Software wie auch Hardware abzubilden. Dazu vermittelt der Studiengang Kenntnisse in der Informationstechnik, Ingenieurwissenschaft und Betriebswirtschaft.
Die Informatiker der Fachrichtung Netz- und Softwaretechnik kümmern sich in ihrer täglichen Arbeit nicht nur um Hardware, Elektro- und Schaltungstechnik, sondern auch um Anwendungen etwa im Cloud Computing. Im Studium entwickeln sie dazu Kompetenzen in theoretischer und technischer Informatik, Software Engineering, Programmiertechniken, IT-gestützter Geschäftsprozessmodellierung und IT-Sicherheit.
In den Praxisphasen beim dualen Studium geht es neben der Übertragung dieser theoretischen Grundlagen in komplexe Aufgabenstellungen aus der Praxis auch um Themen wie Projektmanagement. Mitbringen sollte man Interesse an Mathematik und Physik, an Elektrotechnik und Programmierung.
Bachelor of Science - Interprofessionelle Gesundheitsversorgung
Über die eigene Berufsgruppe hinausdenken, das ist die Besonderheit des Bachelor-Studiengangs Interprofessionelle Gesundheitsversorgung. Er kombiniert das staatliche Examen in einem Gesundheitsberuf, etwa Physiotherapie oder Logopädie, mit einem akademischen Abschluss. So erhalten die Studierenden über acht Semester hinweg Kompetenzen sowohl für die berufliche Praxis als auch für eine akademische Laufbahn. Viele unterschiedliche Berufsgruppen sind heutzutage in einem zunehmend komplexen Gesundheitssystem tätig und sorgen für eine umfassende Versorgung der Menschen. In dem Studiengang lernen die Studierenden, berufsgruppenübergreifend in einem ganzheitlichen Sinn zu denken und zu handeln.
Der Fokus liegt auf einer effektiven Zusammenarbeit, ausgehend vom Bedarf des Patienten. Um im Berufsalltag über das eigene Fach hinaus zusammenzuarbeiten und kommunizieren zu können, gibt es gemeinsame Lehrveranstaltungen mit Studierenden der Humanmedizin. Studienthemen sind unter anderem das wissenschaftliche Arbeiten in den Gesundheitsberufen, Qualitätsförderung, die Gesundheitsversorgung in verschiedenen Lebensphasen, Unterstützung der Patienten, der Einsatz von Informationstechnologien sowie betriebswirtschaftliche Aspekte. Berufliche Einsatzmöglichkeiten finden sich überall dort im Gesundheitswesen, wo komplexe Prozesse über Berufsgruppen hinaus organisiert und gesteuert werden müssen, etwa im Schnittstellenmanagement oder in der Qualitätsförderung, aber auch in der Planung und Umsetzung von Forschungsprojekten in der Praxis.
Bachelor of Science Informations-/Kommunikationstechnik
Als Bachelor of Science (DH/BA) der Informations- und Kommunikationstechnik arbeitet man an der Nahtstelle der Übertragung, Vermittlung und Verarbeitung von Informationen. Dabei unterstreicht die Ausbildung an der Dualen Hochschule/Berufsakademie auf der Grundlage wissenschaftlicher Erkenntnisse den Praxisbezug. Nach dem dualen Prinzip sind theoretische Studienphasen an der DH/BA mit der praktischen Ausbildung in einem Unternehmen miteinander kombiniert, dies bei einer Dauer von drei Jahren – gegliedert in sechs Abschnitte von je einem halben Jahr.
Je drei Monate pro Halbjahr arbeitet man im Betrieb, in den übrigen drei Monaten erwirbt man sich die notwendigen theoretischen Grundlagen. Für den Bachelor of Science der Informations- und Kommunikationstechnik steht im Mittelpunkt seiner Arbeit der Informationsaustausch zwischen Mensch und Maschine sowie zwischen Maschinen. Hier gilt es, Informationen wie Bilder und Texte zu erzeugen, zu verarbeiten, sie zu übertragen und dabei für technische, wissenschaftliche und organisatorische Probleme praxisgerechte Lösungen zu entwickeln. Dies hat unter wirtschaftlichen Aspekten und anhand gesetzlicher Vorgaben sowie sicherheitstechnischer Standards und Normen zu geschehen.
Schwerpunkte der umfangreichen Tätigkeiten finden sich in den Bereichen Software-Engineering, System-Engineering, Netzwerk- und Medientechnik, Kommunikationstechnik oder Projekt-Engineering. Im Rahmen dieser Arbeiten entwickelt man bisweilen auch neue Computersysteme, Mikroprozessoren oder Software. Daneben überwacht man die Montage, Inbetriebnahme und Instandhaltung von informations und kommunikationstechnischen Anlagen und Systemen und übernimmt wichtige Aufgaben etwa in der Forschung, Aus- und Weiterbildung, im Vertrieb, in der technischen Kundenberatung, der Arbeitsvorbereitung und Qualitätssicherung sowie in der Betriebsorganisation und Unternehmensführung. Der Bachelor of Science für Informations- und Kommunikationstechnik, der als Ausbildungsweg nicht in allen Bundesländern möglich ist, arbeitet in der Regel in mit Bildschirmarbeitsplätzen modern ausgestatteten Büroräumen, bisweilen aber auch in Produktions- und Fertigungsstätten bzw. direkt beim Kunden.
Gefragt ist man in Forschungseinrichtungen, Ingenieurbüros und in Betrieben, die Systeme der Informations- und Telekommunikationstechnik produzieren. Arbeitsplätze gibt es aber auch im Öffentlichen Dienst, in System- und Softwarehäusern, in der Hard- und Software-Beratung und -Schulung.
Bachelor of Science (DH) – Wirtschaftsinformatik
Die Ausbildung zum Bachelor of Science (DH/BA) – Wirtschaftsinformatik dauert drei Jahre und ist in sechs Abschnitte von je einem halben Jahr gegliedert. Pro Halbjahr verbringt man zwölf Wochen in einem Ausbildungsbetrieb und weitere zwölf Wochen an der Studienakademie.
Dem Wirtschaftsinformatiker bietet sich eine Palette interessanter Branchen. Er findet seine Tätigkeitsfelder in der Industrie, im Handel, im IT-Sektor, in Kreditinstituten und bei Versicherungen sowie in der öffentlichen Verwaltung – praktisch überall dort, wo Informations- und Kommunikationssysteme eingesetzt werden, um Geschäftsprozesse präzise abzuwickeln. Darüber hinaus arbeitet er in Firmen, die IT-gestützte betriebliche Kommunikations- und Informationssysteme entwickeln, aufbauen, betreuen und vertreiben.
Arbeitsplätze gibt es ferner in der Softwareberatung und -schulung, etwa in Internet- und E-Business-Beratungsunternehmen.
Gefordert wird man vornehmlich in der Analyse, Entwicklung und Betreuung von Systemen. Man arbeitet im Vertrieb und löst betriebswirtschaftliche Probleme und Vorhaben im mittleren betrieblichen Management. Mittels IT-gestützter Informations- und Datenverarbeitungssysteme bewältigt man Aufgabenstellungen im Informations- und Kommunikationsmanagement.
Der Wirtschaftsinformatiker bewegt sich meist an den Schnittstellen zwischen Betriebswirtschaft und Informations-/Kommunikationstechnik. Bisweilen ist er auch im kaufmännischen Bereich bzw. in der Informationsverarbeitung tätig. In einigen Bundesländern wie Baden-Württemberg und Hessen bildet man den Wirtschaftsinformatiker gemäß dem dualen Prinzip an Dualen Hochschulen/Berufsakademien aus. Der dortige Erwerb von theoretischem Fachwissen wechselt sich mit praktischen Ausbildungsphasen in einem Betrieb ab.
Zu den Studieninhalten im Bereich Informatik gehören Systementwicklung, Rechnersysteme sowie Informationstechnologien. Zur theoretischen Basis in Betriebswirtschaftslehre kommen Vorlesungen in Volkswirtschaftslehre, Recht, Mathematik und Statistik sowie die speziellen Methoden und Instrumente der Wirtschaftsinformatik hinzu. Die Wirtschaftsinformatik ist je nach Studienakademie mit unterschiedlichen Schwerpunkten ausgerichtet. Dazu gehören u.a. Bank/Industrie, E-Commerce/E-Business, Geschäftsprozesse im Industriebetrieb und Informationstechnik.
Beim Fachhochschulstudium Bachelor of Science – Wirtschaftsinformatik, das über sechs (selten über acht) Semester konzipiert ist, wird zunächst Grundlagenwissen vermittelt. In dem darauf aufbauenden Hauptstudium kann man die Grundlagen vertiefen, sich spezialisieren und durch zusätzliche Wahlpflichtfächer Schlüsselqualifikationen erwerben. Die Praktika sind an den Fachhochschulen oft unterschiedlich geregelt. Das Praxissemester findet aber im vierten oder fünften Semester statt. Nach dem Studium kann man ins Berufsleben durchstarten oder einen Masterstudiengang belegen. Wirtschaftsinformatik-Studiengänge mit Bachelor- und Masterabschluss werden aufgrund steigender Nachfrage u.a. aus der Industrie und der IT-Branche zunehmend angeboten.
Bäcker/in
In den letzten Jahren hat sich durch veränderte Lebens- und Verzehrgewohnheiten der Bevölkerung der Beruf des Bäckers stark gewandelt. Mit Augenmaß und mithilfe moderner Technik backen die deutschen Bäcker in ihren bisweilen computerunterstützten Produktionsbetrieben heute über 200 verschiedene Brotsorten und rund 1.200 Arten von Feingebäck. Dieses umfangreiche Warenangebot herzustellen, erfordert qualifizierte Fachkräfte.
Technische Anlagen wie zum Beispiel automatische Backöfen, Knet-, Rühr- und Ausrollmaschinen nehmen ihnen die frühere körperlich schwere Arbeit ab. Wichtig sind handwerkliches Geschick, technisches Verständnis und geistige Beweglichkeit. Formensinn, Augenmaß sowie ein gutes Geruchs- und Geschmacksempfinden müssen ausgeprägt sein. Auch kaufmännisches Denkvermögen ist wichtig, vor allem dann, wenn man sich selbstständig machen will.
Um einen eigenen Betrieb führen zu können, muss man die Meisterprüfung ablegen. Den Lehrstoff erlernt man an den Bäckerfachschulen, die auch Kurse über Unternehmens- und Betriebsführung anbieten. Man kann ferner Backstubenleiter, Brotprüfer oder auch Lebensmitteltechniker in der Fachrichtung Bäckereitechnik werden. Die Ausbildungszeit beträgt drei Jahre.
Bankbetriebswirt
Die Aufgabe des Bankkaufmanns – wie auch die des Kreditinstitutes, in dem er arbeitet – ist, Angebot und Nachfrage auf dem Kapitalmarkt auszugleichen, um auf diese Weise die privat ersparten Gelder für die Volkswirtschaft nutzbar zu machen. Einerseits gilt es, verzinsliche Anlagemöglichkeiten zu bieten, andererseits Kredite zu vergeben. Dafür gibt es verschiedene Arten von Kreditinstituten, die grob in Universalbanken und in Spezialbanken eingeteilt werden. Die ersten bieten eine Vielzahl von Bankgeschäften an, die zweiten haben sich auf eine bestimmte Dienstleistung spezialisiert wie Bausparen, Hypothekendarlehen oder Konsumkredite. Zu den Universalbanken zählen unter anderem die Sparkassen, die Privatbanken und die genossenschaftlichen Kreditinstitute.
Bei den Aufgaben des Bankkaufmanns unterscheidet man zwischen dem kundennahen und dem bankinternen Bereich. Auf Kundennähe wird derzeit der Schwerpunkt gelegt. Im Vordergrund steht neben Beratungs- und Vermittlungsgesprächen der Verkauf von Bankdienstleistungen. Dazu gehören Geld- und Kapitalanlagen, Bausparen, Versicherungen und Kredite, aber auch das PC-Banking. Kontaktfreudigkeit, die Fähigkeit zu kommunizieren, sicheres Auftreten, Überzeugungskraft, gute Umgangsformen und die damit verbundene Freundlichkeit dem Kunden gegenüber gelten als unabdingbare Grundkompetenzen, um erfolgreich zu arbeiten. Bankintern werden all die Hintergrundarbeiten erledigt, die für das Kundengeschäft notwendig sind. Bereits während der Ausbildung wird man hier in der Nachbearbeitung unter anderem im Kredit-, Spar- und Wertpapiergeschäft eingesetzt. Der Bankkaufmann zählt zu den anspruchsvollsten Ausbildungsberufen überhaupt. Er eignet sich für Realschüler mit einem guten Abschluss und für Abiturienten. Die Ausbildung dauert regulär drei Jahre. Sie kann bei Realschülern auf zweieinhalb, bei Abiturienten auf zwei Jahre verkürzt werden. Zu den Ausbildungsinhalten gehören Marketing und kundenorientierte Kommunikation, Kontoführung und Zahlungsverkehr, alles über Geld- und Vermögensanlagen, das Kreditgeschäft, Rechnungswesen und Steuerung sowie umfangreiche Informationen über das ausbildende Unternehmen, beispielsweise zum Personalwesen, zu möglichen Karrierewegen sowie über die aktuellen Informations- und Kommunikationssysteme.
Alle Kreditinstitute bieten ihren Nachwuchskräften eine Fülle an Fortbildungsmöglichkeiten an. So kann man sich beispielsweise auf Wertpapierberater, Baufinanzierer oder Kreditsachbearbeiter spezialisieren. Daneben werden auch allgemeine Führungsseminare angeboten. Die Sparkassen besitzen mit hausinternen Seminaren sowie über die Sparkassenakademie ein umfassendes Weiterbildungssystem, in dem der Nachwuchs individuell betreut wird und die Führungskräfte bei der Planung eingebunden werden. So hält die Sparkassenakademie Baden-Württemberg ein dreistufiges, auf die Anforderungen der Praxis ausgerichtetes Studienkonzept parat. Der Studiengang ‘Bankfachwirt (SBW)’ bereitet mit Schwerpunkt im Privatkundengeschäft zukunfts- und praxisorientiert auf die sich verändernden Anforderungen der Finanzwelt vor. Die Absolventen sind in der Lage, qualifiziert zu beraten und Aufgabenstellungen der Berufspraxis gezielt zu lösen.
Universell ausgerichtet ermöglicht das Studium vielfältige berufliche Einsatzmöglichkeiten. Mit dem darauf aufbauenden Studiengang ‘Bankbetriebswirt (SBW)’ vertieft man sein praxisorientiertes Fachwissen und empfiehlt sich für weiterführende Fach-, Beratungs- bzw. Führungsaufgaben. In einer dritten Stufe qualifiziert das Lehrinstitut der Deutschen Sparkassenakademie in Bonn die Studierenden zum ‘Diplomierten Sparkassenbetriebswirt’.
Berufsbegleitend kann an der Hochschule der Sparkassen-Finanzgruppe der akademische Grad ‘Bachelor of Science’ erworben werden. Schließlich lässt sich über beide erwähnten Institutionen der höchste akademische Grad ‘Master of Business Administration’ erlangen. Einige Institute wie etwa die Sparkasse Heidelberg bieten für Abiturienten die Zusatzqualifikation zum ‘Finanzassistenten’ und ein DH-Studium zum ‘Bachelor of Arts (Fachrichtung Bank)’ in Zusammenarbeit mit den Dualen Hochschulen an.
Bankfachwirt
Die Aufgabe des Bankkaufmanns – wie auch die des Kreditinstitutes, in dem er arbeitet – ist, Angebot und Nachfrage auf dem Kapitalmarkt auszugleichen, um auf diese Weise die privat ersparten Gelder für die Volkswirtschaft nutzbar zu machen. Einerseits gilt es, verzinsliche Anlagemöglichkeiten zu bieten, andererseits Kredite zu vergeben. Dafür gibt es verschiedene Arten von Kreditinstituten, die grob in Universalbanken und in Spezialbanken eingeteilt werden. Die ersten bieten eine Vielzahl von Bankgeschäften an, die zweiten haben sich auf eine bestimmte Dienstleistung spezialisiert wie Bausparen, Hypothekendarlehen oder Konsumkredite. Zu den Universalbanken zählen unter anderem die Sparkassen, die Privatbanken und die genossenschaftlichen Kreditinstitute.
Bei den Aufgaben des Bankkaufmanns unterscheidet man zwischen dem kundennahen und dem bankinternen Bereich. Auf Kundennähe wird derzeit der Schwerpunkt gelegt. Im Vordergrund steht neben Beratungs- und Vermittlungsgesprächen der Verkauf von Bankdienstleistungen. Dazu gehören Geld- und Kapitalanlagen, Bausparen, Versicherungen und Kredite, aber auch das PC-Banking. Kontaktfreudigkeit, die Fähigkeit zu kommunizieren, sicheres Auftreten, Überzeugungskraft, gute Umgangsformen und die damit verbundene Freundlichkeit dem Kunden gegenüber gelten als unabdingbare Grundkompetenzen, um erfolgreich zu arbeiten. Bankintern werden all die Hintergrundarbeiten erledigt, die für das Kundengeschäft notwendig sind. Bereits während der Ausbildung wird man hier in der Nachbearbeitung unter anderem im Kredit-, Spar- und Wertpapiergeschäft eingesetzt. Der Bankkaufmann zählt zu den anspruchsvollsten Ausbildungsberufen überhaupt. Er eignet sich für Realschüler mit einem guten Abschluss und für Abiturienten. Die Ausbildung dauert regulär drei Jahre. Sie kann bei Realschülern auf zweieinhalb, bei Abiturienten auf zwei Jahre verkürzt werden. Zu den Ausbildungsinhalten gehören Marketing und kundenorientierte Kommunikation, Kontoführung und Zahlungsverkehr, alles über Geld- und Vermögensanlagen, das Kreditgeschäft, Rechnungswesen und Steuerung sowie umfangreiche Informationen über das ausbildende Unternehmen, beispielsweise zum Personalwesen, zu möglichen Karrierewegen sowie über die aktuellen Informations- und Kommunikationssysteme.
Alle Kreditinstitute bieten ihren Nachwuchskräften eine Fülle an Fortbildungsmöglichkeiten an. So kann man sich beispielsweise auf Wertpapierberater, Baufinanzierer oder Kreditsachbearbeiter spezialisieren. Daneben werden auch allgemeine Führungsseminare angeboten. Die Sparkassen besitzen mit hausinternen Seminaren sowie über die Sparkassenakademie ein umfassendes Weiterbildungssystem, in dem der Nachwuchs individuell betreut wird und die Führungskräfte bei der Planung eingebunden werden. So hält die Sparkassenakademie Baden-Württemberg ein dreistufiges, auf die Anforderungen der Praxis ausgerichtetes Studienkonzept parat. Der Studiengang ‘Bankfachwirt (SBW)’ bereitet mit Schwerpunkt im Privatkundengeschäft zukunfts- und praxisorientiert auf die sich verändernden Anforderungen der Finanzwelt vor. Die Absolventen sind in der Lage, qualifiziert zu beraten und Aufgabenstellungen der Berufspraxis gezielt zu lösen.
Universell ausgerichtet ermöglicht das Studium vielfältige berufliche Einsatzmöglichkeiten. Mit dem darauf aufbauenden Studiengang ‘Bankbetriebswirt (SBW)’ vertieft man sein praxisorientiertes Fachwissen und empfiehlt sich für weiterführende Fach-, Beratungs- bzw. Führungsaufgaben. In einer dritten Stufe qualifiziert das Lehrinstitut der Deutschen Sparkassenakademie in Bonn die Studierenden zum ‘Diplomierten Sparkassenbetriebswirt’.
Berufsbegleitend kann an der Hochschule der Sparkassen-Finanzgruppe der akademische Grad ‘Bachelor of Science’ erworben werden. Schließlich lässt sich über beide erwähnten Institutionen der höchste akademische Grad ‘Master of Business Administration’ erlangen. Einige Institute wie etwa die Sparkasse Heidelberg bieten für Abiturienten die Zusatzqualifikation zum ‘Finanzassistenten’ und ein DH-Studium zum ‘Bachelor of Arts (Fachrichtung Bank)’ in Zusammenarbeit mit den Dualen Hochschulen an.
Bankkaufmann/frau
Die Aufgabe des Bankkaufmanns – wie auch die des Kreditinstitutes, in dem er arbeitet – ist, Angebot und Nachfrage auf dem Kapitalmarkt auszugleichen, um auf diese Weise die privat ersparten Gelder für die Volkswirtschaft nutzbar zu machen. Einerseits gilt es, verzinsliche Anlagemöglichkeiten zu bieten, andererseits Kredite zu vergeben. Dafür gibt es verschiedene Arten von Kreditinstituten, die grob in Universalbanken und in Spezialbanken eingeteilt werden. Die ersten bieten eine Vielzahl von Bankgeschäften an, die zweiten haben sich auf eine bestimmte Dienstleistung spezialisiert wie Bausparen, Hypothekendarlehen oder Konsumkredite. Zu den Universalbanken zählen unter anderem die Sparkassen, die Privatbanken und die genossenschaftlichen Kreditinstitute.
Bei den Aufgaben des Bankkaufmanns unterscheidet man zwischen dem kundennahen und dem bankinternen Bereich. Auf Kundennähe wird derzeit der Schwerpunkt gelegt. Im Vordergrund steht neben Beratungs- und Vermittlungsgesprächen der Verkauf von Bankdienstleistungen. Dazu gehören Geld- und Kapitalanlagen, Bausparen, Versicherungen und Kredite, aber auch das PC-Banking. Kontaktfreudigkeit, die Fähigkeit zu kommunizieren, sicheres Auftreten, Überzeugungskraft, gute Umgangsformen und die damit verbundene Freundlichkeit dem Kunden gegenüber gelten als unabdingbare Grundkompetenzen, um erfolgreich zu arbeiten. Bankintern werden all die Hintergrundarbeiten erledigt, die für das Kundengeschäft notwendig sind. Bereits während der Ausbildung wird man hier in der Nachbearbeitung unter anderem im Kredit-, Spar- und Wertpapiergeschäft eingesetzt. Der Bankkaufmann zählt zu den anspruchsvollsten Ausbildungsberufen überhaupt. Er eignet sich für Realschüler mit einem guten Abschluss und für Abiturienten. Die Ausbildung dauert regulär drei Jahre. Sie kann bei Realschülern auf zweieinhalb, bei Abiturienten auf zwei Jahre verkürzt werden. Zu den Ausbildungsinhalten gehören Marketing und kundenorientierte Kommunikation, Kontoführung und Zahlungsverkehr, alles über Geld- und Vermögensanlagen, das Kreditgeschäft, Rechnungswesen und Steuerung sowie umfangreiche Informationen über das ausbildende Unternehmen, beispielsweise zum Personalwesen, zu möglichen Karrierewegen sowie über die aktuellen Informations- und Kommunikationssysteme.
Alle Kreditinstitute bieten ihren Nachwuchskräften eine Fülle an Fortbildungsmöglichkeiten an. So kann man sich beispielsweise auf Wertpapierberater, Baufinanzierer oder Kreditsachbearbeiter spezialisieren. Daneben werden auch allgemeine Führungsseminare angeboten. Die Sparkassen besitzen mit hausinternen Seminaren sowie über die Sparkassenakademie ein umfassendes Weiterbildungssystem, in dem der Nachwuchs individuell betreut wird und die Führungskräfte bei der Planung eingebunden werden. So hält die Sparkassenakademie Baden-Württemberg ein dreistufiges, auf die Anforderungen der Praxis ausgerichtetes Studienkonzept parat. Der Studiengang ‘Bankfachwirt (SBW)’ bereitet mit Schwerpunkt im Privatkundengeschäft zukunfts- und praxisorientiert auf die sich verändernden Anforderungen der Finanzwelt vor. Die Absolventen sind in der Lage, qualifiziert zu beraten und Aufgabenstellungen der Berufspraxis gezielt zu lösen.
Universell ausgerichtet ermöglicht das Studium vielfältige berufliche Einsatzmöglichkeiten. Mit dem darauf aufbauenden Studiengang ‘Bankbetriebswirt (SBW)’ vertieft man sein praxisorientiertes Fachwissen und empfiehlt sich für weiterführende Fach-, Beratungs- bzw. Führungsaufgaben. In einer dritten Stufe qualifiziert das Lehrinstitut der Deutschen Sparkassenakademie in Bonn die Studierenden zum ‘Diplomierten Sparkassenbetriebswirt’.
Berufsbegleitend kann an der Hochschule der Sparkassen-Finanzgruppe der akademische Grad ‘Bachelor of Science’ erworben werden. Schließlich lässt sich über beide erwähnten Institutionen der höchste akademische Grad ‘Master of Business Administration’ erlangen. Einige Institute wie etwa die Sparkasse Heidelberg bieten für Abiturienten die Zusatzqualifikation zum ‘Finanzassistenten’ und ein DH-Studium zum ‘Bachelor of Arts (Fachrichtung Bank)’ in Zusammenarbeit mit den Dualen Hochschulen an.
Baugeräteführer/in
Als Baugeräteführer muss man im Hoch- und Tiefbau Baumaschinen und Baugeräte bedienen können. Dazu zählen u. a. Erdbewegungsmaschinen, Planierraupen sowie Beton- und Asphaltmischanlagen. Der gesamte Maschinenpark muss zum Einsatzort transportiert werden. Die Baustellen gilt es einzurichten und die Baukräne aufzustellen und für den jeweiligen Bedarf mit zusätzlichen Gerätschaften zu bestücken.
Gelernt sein will ferner, wie man Arbeits- und Schutzgerüste aufstellt, eine Baustelle sichert und Bau- bzw. Bauhilfsstoffe verarbeitet. Auch mit Vermessungsgeräten, Schmier- und Kraftstoffen sowie Hydraulikölen muss man umgehen können. Baugeräteführer heben Baugruben und Gräben aus, legen Böschungen an und beseitigen Erdaushub auf die dafür vor gesehenen Halden. Führen sie einen Baukran, haben sie in erster Linie Bauhandwerker mit den nötigen Utensilien wie Beton, Baustahl und Steinen zu versorgen. All diese Geräte müssen ordentlich gewartet werden. Auch ihr Innenleben muss man kennen, um die ein und andere Reparatur durchzuführen.
Mit dem Hauptschulabschluss in der Tasche kann man sich bei einigen wenigen Betrieben in Industrie und Handwerk bewerben. Während der dreijährigen Ausbildung kann sich der Lehrling Schwerpunkte in den Bereichen Hochbau oder Straßen- und Tiefbau setzen. Technisches Verständnis, Geschick im Umgang mit Maschinen, ein gutes Augenmaß, Zuverlässigkeit und Verantwortungsbewusstsein gelten als Eignungsvoraussetzungen.
Bauten- und Objektbeschichter
Als Maler und Lackierer ist man eines nicht: Schwarzseher. Denn dieser Beruf ist durch seine Vielfalt und durch die Arbeitsmaterialien farbenfroh. Farbe setzt, richtig angewandt, effektvolle Akzente, rückt unscheinbare Dinge in den Mittelpunkt, betont Formen und verwandelt triste Winkel in sympathische Plätze. Der Maler und Lackierer behandelt die Oberflächen (z. B. Wände und Decken) von Häusern und Bauteilen, beschichtet mit den unterschiedlichsten Anstrichstoffen, gestaltet Innenräume und Fassaden und muss sich mit Rostschutz, Holzschutz, Kunststoffputzen und feuerhemmenden Anstrichen auskennen, muss wissen, wie man Metall und Holz mit Kunststoffen beschichtet und anschließend lackiert.
Er modernisiert Altbauten und bessert Betonschäden aus. Tapezier-, Klebe- und Spannarbeiten gehören genauso zu seinem Tätigkeitsfeld wie das Verlegen von Decken-, Wand- und Bodenbelägen aller Art, wobei er auch die Dämmarbeiten ausführt. Kreativ sein muss er vor allem bei der Denkmalpflege an Kirchen und historischen Bauten, wenn restauriert und renoviert wird. Einfallsreichtum und Phantasie sind auch gefordert, wenn es um das werbewirksame Gestalten von Schriften, Schildern und Ausstellungsständen geht. Im Bereich der Fahrzeuglackierung spezialisiert er sich darauf, Karossen pfiffig zu designen oder Lackschäden geschickt zu beheben – ein Stichwort sei hier nur gegeben: die Airbrush-Technik. Gleich, ob das Werkzeug der Pinsel, die Lackierpistole oder eine moderne Lackieranlage ist: Stets gilt es, umweltverträgliche Mittel zu verwenden – im eigenen und im Interesse des Kunden. In der Regel dauert die Ausbildung, während der man zwischen den Schwerpunkten Maler oder Fahrzeuglackierer wählen kann, drei Jahre.
Ein Berufsgrundbildungsjahr im Bereich Farbe wird auf die Ausbildungszeit angerechnet. Bei sehr guten schulischen Leistungen oder entsprechenden schulischen Voraussezungen (Realschule oder Gymnasium) kann die Ausbildungszeit auf Antrag verkürzt werden. Wichtig für diesen Beruf sind ein sicheres Farb- und Formenempfinden, eine ruhige Hand und gutes Sehvermögen, eine gute körperliche Konstitution und Wendigkeit, da man viel im Freien auf Leitern und Gerüsten arbeitet, und: selbstständiges und zuverlässiges Arbeiten. Im Maler- und Lackiererhandwerk muss man sich wegen des schnellen technischen Fortschritts ständig weiterbilden. Den Lehrlingen stehen nach der Gesellenprüfung nahezu 30 Fach-, Meister- und Fachhochschulen zur Verfügung, die auch kaufmännische und betriebswirtschaftliche Kenntnisse vermitteln, um einen Betrieb zu leiten. Nach der Meisterprüfung kann man sich zum technischen oder kaufmännischen Betriebsleiter weiterbilden oder Kunden-, Fach- oder Werkstoffberater werden.
Auch ein Studium in der Fachrichtung Farbe/Chemie ist möglich. Der Beruf ist übrigens als Stufenausbildung geregelt und kann in verschiedenen Fachrichtungen ausgebildet werden. In der Fachrichtung Bauten- und Korrosionsschutz arbeitet man sowohl im Neubau als auch bei der Sanierung und Modernisierung von Bauwerken, Objekten und Anlagen. Man bereitet die Untergründe vor, indem man sie z. B. mit Sandstrahlgeräten reinigt. Ferner behandelt man Metalloberflächen mit Entrostungs- und Korrosionsschutzmitteln, imprägniert Betonoberflächen und trägt (Schutz-)Anstriche, Lackierungen oder Beschichtungen auf. Auch Schäden an Wänden, Decken und Böden werden behoben. Brandschutzmaßnahmen, Sicherheitskennzeichnungen und Straßenmarkierungsarbeiten werden ebenfalls umgesetzt. In der Fachrichtung Gestaltung und Instandhaltung findet man seine Hauptbetätigungsfelder bei der Sanierung und Modernisierung von Wohnungen oder Gebäuden. Man verputzt Wände und Decken, verlegt Decken-, Wand- und Bodenbeläge und verarbeitet energiesparende Dämmstoffe.
Gebäude werden abgedichtet, Konzepte für die Raum- und Fassadengestaltung entwickelt, und man fertigt Beschriftungen und Kommunikationsmittel wie z. B. Plakate an. Die Fachrichtung Kirchenmalerei und Denkmalpflege: Hier untersucht man die Untergründe und dokumentiert ihren Zustand. Verschmutzte Oberflächen von Wand- und Kirchenmalereien werden gesäubert, und man behandelt abgeplatzten Stuck und beschädigte Goldschichten. Dabei greift man in der Regel auf Arbeitstechniken zurück, die bei der Entstehungszeit des Objektes modern waren, und verwendet Materialien, die anhand historischer Vorgaben produziert werden.
Die Ausbildung kann in 2 Stufen erfolgen. Nach Abschluss der 1. Stufe (2 Jahre) Bauten- und Objektbeschichter wird in der 2. Stufe (1 Jahr) der Berufsabschluss Maler und Lackierer erworben.
Bauzeichner/in
Ein gutes räumliches Vorstellungsvermögen, technisches Verständnis, dazu Interesse an Mathematik, Physik und Informatik und Freude an der Vielfalt von Formen? Das Ganze kombiniert mit einem guten Realschulabschluss, Genauigkeit und Zuverlässigkeit ist die passende Voraussetzung, um den Beruf des Bauzeichners zu erlernen. Nach der Vorgabe von Architekten und Ingenieuren sind Bauzeichner für die Ausführungs- und Detailplanung von Bauteilen und ganzen Bauwerken zuständig. Das können Häuser, Hallen, Brücken, Straßen und vieles andere sein. Genauso vielfältig sind die Materialien, für die geplant wird: Stahl, Aluminium, Beton, Stein, Glas, Holz.
In der dreijährigen dualen Ausbildung lernen Bauzeichner die branchenüblichen CAD-Programme zu nutzen, um Grundrisse und Gesamtansichten, Ausführungszeichnungen oder Detailbeschreibungen anzufertigen. Sie machen sich mit den zugrunde liegenden technischen Vorschriften vertraut und lernen auch, den für die Bauabschnitte nötigen Materialbedarf zu errechnen. Dabei müssen sie Budget- wie Zeitvorgaben einhalten und ihre Arbeiten im Projektteam abstimmen.
In der Berufsschule stehen Fächer wie Mathematik, Geometrie und Physik ganz oben, aber auch Materialkunde und Baurecht. Bauzeichner werden in einem der drei Schwerpunkte Architektur, Ingenieurbau bzw. Tief-, Straßen- und Landschaftsbau ausgebildet.
Beamtin/Beamter im Zolldienst
Mittlerer Bildungsabschluss oder Abitur bzw. Fachhochschulreife? Beim Zoll kann man mit allen Schulabschlüssen punkten, wenn man teamfähig und engagiert, leistungsbereit und verantwortungsbewusst, zeitlich flexibel und bundesweit mobil ist. Im Alltag erlebt man den Zoll beim Warenverkehr über Ländergrenzen hinweg, an Flughäfen, bisweilen auch dann, wenn überprüft wird, ob Unternehmen ihre Beschäftigten ordnungsgemäß gemeldet haben. Diese Arbeit erledigen Beamte im mittleren Zolldienst. In ihrer zweijährigen Ausbildung lernen sie den Rechtskreis kennen und anzuwenden, in dem sie sich bewegen: Vollzugsrecht, rechtliche Regelungen des grenzüberschreitenden Warenverkehrs, Zolltarifrecht, Verbrauchsteuerrecht, Straf- und Ordnungswidrigkeitenrecht, aber auch Sozialversicherungsrecht und Ausländerrecht.
Das klassische Einsatzgebiet der Zollbeamten ist die Zollabfertigung im grenzüberschreitenden Warenverkehr, dabei prüfen sie gewerbliche Warensendungen und die Frachtpapiere und bearbeiten Zollanträge. Und das nicht nur an den Grenzstationen selbst, sondern auch an Binnenzollämtern. Zusammen mit der Bundesagentur für Arbeit versuchen sie, illegale Beschäftigung zu verhindern. Als Zollfahnder werden sie im Auftrag von Staatsanwaltschaften tätig. Wer Interesse an Verwaltungs- und Buchhaltungsangelegenheiten hat, findet sich beispielsweise an Hauptzollämtern wieder. Zollbeamte können neben den Tätigkeiten an den Grenz- und Binnenzollämtern auch in mobilen Einsatzgruppen, in einer Bundesfinanzdirektion oder im Bundesministerium der Finanzen eingesetzt werden.
Auf Leitungs- und Kontrollaufgaben bereitet die Ausbildung zum Beamten im gehobenen Dienst vor, die aus Theoriephasen an der Fachhochschule des Bundes für öffentliche Verwaltung im Fachbereich Finanzen – sie ist dem Bildungs- und Wissenschaftszentrum der Bundesfinanzverwaltung in Münster angegliedert – und aus Praxisphasen in den verschiedenen Dienststellen der Zollverwaltung besteht. Sie steht Interessierten mit Abitur oder Fachhochschulreife offen. Nach drei Jahren und erfolgreicher Laufbahnprüfung erwerben sie zugleich die Qualifikation als Diplom-Finanzwirt (FH). Da Zolltätigkeiten viel mit internationaler Ausrichtung zu tun haben, gehört fachbezogener Fremdsprachenunterricht in Englisch oder Französisch mit zur Ausbildung.
Das Grundstudium umfasst Themen wie staatsrechtliche und politische Grundlagen ebenso wie Grundlagen in Volks-, Finanz- und Betriebswirtschaft sowie einführende Kenntnisse in Psychologie, Soziologie und Pädagogik. Im Hauptstudium geht es um spezielle Inhalte des Zollrechts und der öffentlichen Verwaltung. Weiterbilden kann man sich z.B. im Rahmen eines Masterstudiums.
Beamter im gehobenen Dienst
Berufskraftfahrer/in
Um Berufskraftfahrer zu werden, ist kein bestimmter Schulabschluss erforderlich, jedoch muss man geistig und körperlich fit sein, um Fahrzeuge der Klasse C und CE oder Busse mit den Führerscheinklassen D und DE führen zu können. In den ersten eineinhalb Jahren der insgesamt dreijährigen Ausbildung wird man u. a. in die Funktionsweise von Fahrzeugen eingearbeitet, lernt Wartung und Pflege sowie Betriebsstoffe zu kontrollieren, aufzufüllen und zu entsorgen. Auch das richtige Verhalten bei Unfällen steht auf dem Lehrplan, genauso wie die Verkehrssicherheit und das effektive Anwenden von Straßenkarten und Stadtplänen – denn auch in Zeiten von Navis ist es wichtig, sich mithilfe der klassischen Karten zurechtzufinden. Ferner hat man unter wirtschaftlichen Aspekten Fahrten zu planen und zu organisieren, muss beförderungsbezogene Kostenrechnungen und Vertragsabwicklungen ausführen können und Arbeitsaufträge unter Beachtung betrieblicher Vorgaben erledigen.
Die folgenden 18 Monate bringen ebenfalls praxisgerechte Lehrinhalte. So gilt es, Fehler und Mängel am Fahrzeug festzustellen, zu beschreiben und Maßnahmen zu deren Beseitigung zu ergreifen. Man führt Übernahme- und Abfahrtkontrollen durch, prüft Transportgut nach Art und Menge sowie hinsichtlich offensichtlicher Mängel und leitet bei Beanstandungen entsprechende Maßnahmen ein. Das korrekte Be- und Entladen eines Fahrzeugs sowie die Ladung zu stauen und zu sichern will genauso gelernt sein wie eine Fahrzeugkombination und einen Sattelzug der Klasse CE im öffentlichen Straßenverkehr innerhalb und außerhalb geschlossener Ortschaften sicher und wirtschaftlich zu führen, wobei natürlich die Verkehrsvorschriften sowie Lenk- und Ruhezeiten im In- und Ausland eingehalten werden müssen. Firm zu sein gilt es ferner, was qualitätssichernde Maßnahmen betrifft, um Arbeitsvorgänge im eigenen Arbeitsbereich kontinuierlich zu verbessern und damit zur Sicherheit und zum Gesundheitsschutz beizutragen. Berufskraftfahrer arbeiten hauptsächlich in Unternehmen des Güterverkehrs, der Logistik und der Entsorgung. Sie transportieren Güter sicher und kundenorientiert, agieren dabei wirtschaftlich und umweltschonend und wenden nationale und internationale Rechts- und Sozialvorschriften des Straßenverkehrs an. Die dreijährige Ausbildung kann entweder in einem Transport-, Logistik- oder Entsorgungsunternehmen oder in einem Unternehmen des Reiseverkehrs und des öffentlichen Personennahverkehrs erfolgen.
Den Führerschein der Klassen C und CE für Laster bzw. Laster mit Anhänger erhält man mit dem vollendeten 18. Lebensjahr. Um Busse und Busgespanne zu führen, muss man mindestens 21 Jahre alt sein. Nach dem Berufskraftfahrer-Qualifikationsgesetz müssen gewerbliche Fahrer über eine sogenannte Grundqualifikation verfügen und sich alle fünf Jahre weiterbilden, um ihr Wissen dem neuesten Stand anzupassen. Ein besonderes Augenmerk liegt dabei auf Verkehrssicherheit und sparsamem Kraftstoffverbrauch. Berufskraftfahrer können sich zum Kraftverkehrsmeister weiterbilden oder sich beispielsweise auf Gefahrguttransporte spezialisieren.
Beton- und Stahlbetonbauer/in
Beton – kalt und unwirtlich? Mag sein, wenn man sich das eine und andere Wohn-Hochhaus ansieht. Doch gibt es genügend Beispiele, die belegen, wie vielseitig dieser Baustoff ist und wie vielseitig die Menschen sind, die damit umgehen. Man denke nur an attraktive Einkaufs- und Kulturzentren, denen auf den ersten Blick gar nicht mehr anzusehen ist, dass sie aus Beton bestehen.
Es kommt ganz darauf an, in welche Formen dieser Baustoff gebracht wird. Und das ist stark von den Menschen abhängig, die Beton mit modernen Arbeitsgeräten behaglich in ein Stadtbild integrieren. Der Beton- und Stahlbetonbauer stellt nicht nur Bauwerke des Hoch- und Tiefbaus her, sondern auch Fassaden aus Bauplatten und Fassadenelementen; er fertigt Bodenbeläge aus Steinen und Platten, dämmt gegen Wärme, Kälte und Schall, führt Bau- und Grundstücksentwässerungen durch und kümmert sich um Abbruch- und Stemmarbeiten. Hohe Anforderungen werden beim Brückenbau und bei freitragenden Konstruktionen mit großen Spannweiten gestellt.
Die Lehrzeit im Handwerk beläuft sich auf drei Jahre. Die Ausbildung in der Industrie umfasst ebenfalls drei Jahre und ist in die drei Blöcke Schule, überbetriebliches Ausbildungszentrum und Ausbildung im Betrieb gegliedert. Ständig wechselnde Arbeitsorte sind typisch für diesen Beruf, der körperliche Gesundheit, Schwindelfreiheit, technisches Verständnis, räumliches Vorstellungsvermögen und handwerkliches Geschick voraussetzt.
Nach der Gesellenprüfung kann man den Meister anstreben oder sich zum staatlich geprüften Bautechniker weiterbilden. Ein Studium in den Fachrichtungen Architektur und Bauingenieurwesen ist ebenfalls möglich.
Betriebswirt Versicherung
Die Ausbildung zum Diplom-Betriebswirt bzw. Bachelor of Arts (DH/BA) Fachrichtung Versicherung wird derzeit u. a. in den Bundesländern Baden-Württemberg, Berlin und Sachsen angeboten. Während der dreijährigen dualen Ausbildung wechseln sich die theoretischen Studienphasen an einer Dualen Hochschule/Berufsakademie mit den praktischen Phasen in einem Betrieb ab. Dabei gliedert sich die Ausbildung in sechs Abschnitte von je einem halben Jahr; jedes Halbjahr wiederum spaltet sich in Theorie und Praxis auf.
Die Praktika ermöglichen es dem angehenden Betriebswirt, sein Unternehmen ausgiebig kennenzulernen und dort selbstständig zu arbeiten. Zusätzlich zum deutschen Abschluss kann man sich den britischen akademischen Grad Bachelor of Arts with Honours erwerben. Der Diplom-Betriebswirt der Fachrichtung Versicherung bzw. Bachelor of Arts (DH/BA) Versicherung arbeitet in der Versicherungsbranche bzw. in Versicherungsabteilungen einschlägiger Industrie- und Handelsunternehmen, unter Umständen auch bei Banken und Kreditinstituten und in der Unternehmensberatung. Im Innendienst eingesetzt findet er seine Aufgabengebiete u. a. im Rechnungs- oder Personalwesen, bei der Revision, im Controlling sowie beim Marketing. Er kümmert sich um Versicherungsnehmer, reguliert deren Schäden und berät sie, z. B. wenn es beim sogenannten Risk Management um die Gestaltung und Abwicklung der Versicherungsaufgaben geht. Auch im Außendienst übernimmt der Betriebswirt beratende Funktionen sowohl bei Privatkunden als auch bei Firmen und verkauft die entsprechenden Versicherungsleistungen.
Kontaktfreudigkeit, ein sicheres und gepflegtes Auftreten sowie hohe fachliche Kompetenz sind notwendige Voraussetzungen, um beim Kunden zu bestehen und ihn optimal mit Informationen und Versicherungsprodukten zu versorgen. Die allgemeine oder fachgebundene Hochschulreife wird vorausgesetzt, um an einer Dualen Hochschule/Berufsakademie aufgenommen zu werden. Daneben muss ein Ausbildungsvertrag mit einer geeigneten Firma vorliegen. Die einzelnen Bundesländer bieten für begabte Berufstätige bisweilen Möglichkeiten an, das Studium auch ohne formale Hochschulzugangsberechtigung zu beginnen.
Als Betriebswirt bzw. Bachelor für Versicherung steht einem der Weg in die Selbstständigkeit offen, beispielsweise als Finanzberater, der Vermögensanlagen, Altersvorsorgepläne und damit verbundene Finanzierungen offeriert.
Binnenschiffer/in
Ein Motorgüterschiff befördert die gleiche Gütermenge wie hundert Lastwagen, ein großer Schubverband ersetzt sogar bis zu 650 Lkw oder 400 Eisenbahnwaggons. Für den sicheren Transport auf den Wasserstraßen sorgen die Binnenschiffer. Rund 3.500 deutsche Fahrzeuge verkehren nach Angaben des Arbeitgeberverbands der Deutschen Binnenschifffahrt auf den gut 7.000 Kilometer schiffbaren bundesdeutschen Wasserstraßen. Dazu kommen die europäischen Flotten, vor allem aus den Niederlanden, Frankreich und Belgien.
Rund zwei Drittel befördern Güter, ein Drittel entfällt auf die Personenschifffahrt. Binnenschiffer laden und löschen die Transportgüter in den Häfen, steuern ihre Schiffe durch Flüsse, Kanäle und Schleusen, sie sorgen für sicheres An- und Ablegen, warten die Maschinen und können kleinere Reparaturen selbst ausführen. Sie halten ihr Fahrzeug instand und führen die notwendigen Schiffspapiere. In der Personenschifffahrt kümmern sie sich um eine sichere und angenehme Reise ihrer Passagiere; bei den Wasser- und Schifffahrtsämtern halten sie Schifffahrtsanlagen instand und sorgen für den ordnungsgemäßen Zustand der Fahrrinne und Verkehrszeichen. Die meiste Zeit ihrer dreijährigen Ausbildung verbringen die angehenden Binnenschiffer an Bord. Sie sind Allrounder, die sich mit Maschinen und Elektronik auskennen, Teamspieler, die sich auf Arbeiten unter freiem Himmel bei Wind und Wetter, auf beengte räumliche Verhältnisse an Bord und auf unregelmäßige Arbeitszeiten einlassen.
Sicherheitsvorkehrungen müssen sie zu ihrem und dem Schutz der ihnen anvertrauten Menschen und Güter genau einhalten. Den Berufsschulteil absolvieren die Azubis jedes Jahr in einem dreimonatigen Block am Schiffer-Berufskolleg Rhein in Duisburg bzw. an der berufsbildenden Schule Schönebeck in Sachsen-Anhalt. Dort geht es unter anderem um Transportlogistik, Schiffsbau, Nautik, rechtliche und betriebswirtschaftliche Aspekte und das Thema Europa –Wasserstraßen verbinden viele Länder. Neben einer guten Konstitution und Farbtauglichkeit braucht ein Binnenschiffer Gemeinschaftsgeist und Zuverlässigkeit, handwerkliches und technisches Geschick – und er muss schwimmen können. Nach bestandener Prüfung erhält er den Matrosenbrief.
Mit mindestens vier Jahren Fahrzeit und einem Mindestalter von 21 Jahren kann er sich zum Schiffsführer weiterbilden. Unter Umständen ist auch ein Studium möglich, etwa im Fach Nautik.
Biologisch-technischer Assistent
Diese Voraussetzungen gelten auch für den Beruf des staatlich geprüften Biologisch-technischen Assistenten. Der BTA erhält ebenfalls über zwei Jahre eine breit gefächerte Ausbildung, Basis für hoch qualifizierte Arbeitskräfte. Während die Theorie solides Grundwissen in den Naturwissenschaften vermittelt, werden durch die Praktika handwerkliche Fähigkeiten herausgebildet und das Verständnis für Versuchsabläufe sowie die Dokumentation von Daten und deren Auswertung geschult. Dabei fördert man selbstständiges Arbeiten, Teamfähigkeit und Sozialkompetenzen. Der BTA ist ein unverzichtbarer Mitarbeiter in allen biologischen und biotechnologischen Laboratorien und überwiegend in der (Grundlagen-)Forschung tätig.
Er kultiviert Zellen und Gewebe und ist für deren Aufarbeitung und Untersuchung mit einem breiten Spektrum an biologischen, biochemischen, molekularbiologischen und physikalisch-chemischen Methoden zuständig. Er ist auch an der Entwicklung und Etablierung von spezifischen Nachweismethoden für Routineuntersuchungen beteiligt. Bei der Labortierhaltung arbeitet man in dem vorgegebenen Rahmen des Tierschutzgesetzes.
Mittels moderner Software werden eigenverantwortlich Dokumentationen erstellt und Daten ausgewertet. Zu den Einsatzgebieten eines BTA gehören die Molekularbiologie, die Zellkulturtechnik, die Biotechnologie, die Mikrobiologie sowie die klassischen Disziplinen Botanik und Zoologie. Auch bei den Medizin- und Umweltwissenschaften finden sich Tätigkeitsfelder. Die Berufsaussichten für den BTA im In- und Ausland sind gut, insbesondere bei Unternehmen und Forschungsinstituten im Biotech-Bereich.
Durch zahlreiche Fortbildungsmöglichkeiten ergeben sich Aufstiegschancen, und mit dem Erwerb der Fachhochschulreife lässt sich ein Studium beginnen.
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Chemielaborant/in
Interesse an naturwissenschaftlichen Vorgängen, dazu Präzision und Sorgfalt, sind wichtige Eigenschaften angehender Chemielaboranten. Die Ausbildungsanforderungen sind hoch, nicht zuletzt wegen der enormen Stofffülle, die vermittelt wird. Gelernt werden u.a. Messen und Wägen, Trenn- und Reinigungsverfahren, Arbeiten mit festen, flüssigen und gasförmigen Stoffen, chemische und physikalisch-chemische Messmethoden. Zum Lernstoff kommen die fachspezifischen Anforderungen des gewählten Industriezweiges hinzu – zum Beispiel in der chemischen Industrie das Arbeiten bei erhöhtem Druck, Destillieren bei Unterdruck, Gasanalyse etc. Die Leistungsanforderungen in der Abschlussprüfung sind – entsprechend dem hohen Ausbildungsniveau – groß.
Der Chemielaborant hantiert sowohl mit organischen als auch anorganische Stoffe, analysiert sie und untersucht bzw. optimiert chemische Prozesse. Er arbeitet beispielsweise an neuen Synthesemöglichkeiten oder an der Verbesserung bestehender Verfahren. Zu seinen Branchen zählen die kunststoffverarbeitende Industrie, die Mineralölindustrie, Gießereien oder die Agrikulturchemie. Ein interessantes Feld sind Untersuchungen, die im Rahmen der Lebensmittelherstellung und -kontrolle anfallen. Die dreieinhalbjährige Ausbildung ist in den ersten 18 Monaten für alle Industriezweige gleich, danach folgt eine Spezialisierung auf bereits zuvor festgelegte Wahlqualifikationen. Ausbildungsmöglichkeiten gibt es übrigens nicht nur in der Industrie, sondern auch in chemischen Untersuchungsämtern, in Forschungseinrichtungen oder im Hochschulbereich.
Daneben bieten Fachschulen diese Ausbildung an. Chemielaboranten finden ihr Betätigungsfeld sowohl in der Forschung als auch in der Produktion. Ihre Tätigkeit wird dem naturwissenschaftlich-technischen Bereich zugeordnet. Neben den unerlässlichen Fachkenntnissen in Chemie und Physik wird auch ein ausgeprägtes technisches Verständnis verlangt, denn es gilt, zahlreiche bisweilen hochtechnische Apparaturen zu beherrschen. Darüber hinaus ist der Computer alltägliches Hilfsmittel beim Protokollieren und Auswerten chemischer Prozesse. Zwar können sich auch Interessierte mit einem – guten – Hauptschulabschluss für den anerkannten Ausbildungsberuf Chemielaborant bewerben, in der Praxis werden aber Bewerberinnen und Bewerber mit mittlerer Reife oder Abitur bevorzugt.
Abiturienten können bisweilen mit einer verkürzten Ausbildungszeit rechnen. Der Chemielaborant kann an hausinternen Fortbildungsseminaren teilnehmen sowie eine Technikerschule besuchen. Hier kann er sich zum Chemietechniker qualifizieren. Möglich ist auch die Weiterbildung zum Industriemeister der Fachrichtung Chemie. Bei entsprechendem Schulabschluss kann man eine Fachhochschule oder Universität besuchen. Ist Mobilität gegeben, erlaubt die Vielseitigkeit dieses Berufes interessante und herausfordernde Einsatzmöglichkeiten. Viele Chemielaboranten arbeiten in Positionen mit großer Selbstständigkeit und dementsprechend großer Verantwortung.
Chemikant/in
Aus der modernen chemischen Verfahrenstechnik ist der Beruf des Chemikanten nicht wegzudenken. Die Tätigkeit erfordert eine qualifizierte Berufsausbildung und umfangreiche Fach- und Spezialkenntnisse. In der dreieinhalbjährigen Ausbildungszeit werden neben chemisch-technischem Wissen insbesondere Kenntnisse in den Bereichen Informatik, Mess- und Regeltechnik sowie Prozessleittechnik vermittelt. Um der zunehmenden Digitalisierung in den Unternehmen Rechnung zu tragen, gibt es in der Ausbildung die neue Wahlqualifikation ‘Digitalisierung und vernetzte Produktion’. Als Chemikant überwacht man den Produktionsablauf in der chemischen Industrie, bedient und wartet Anlagen, Geräte und Apparaturen. Wenn sich beispielsweise diverse Arbeitsstoffe mittels physikalischer und chemischer Methoden reinigen, trennen oder vereinigen, misst der Chemikant dabei die physikalischen Größen, bestimmt Stoffkonstanten, Dichte, Schmelz- und Siedepunkte, destilliert Flüssigkeiten, misst Druck und Temperatur und registriert die Messwerte. Er führt auch installationstechnische Arbeiten durch, montiert Rohrleitungen und stellt Schlauch- und Rohrverbindungen her. Weitere verfahrenstechnische Arbeiten wie Heizen, Kühlen, Filtrieren, Trocknen und Kristallisieren sind während des von ihm geregelten Produktionsprozesses durchzuführen. Dabei sind die Arbeits- und Laborgeräte und die stationären Einrichtungen zu pflegen und instand zu halten. Chemikanten stellen Störungen fest, beseitigen sie oder veranlassen Reparaturmaßnahmen. Sie dokumentieren zum Beispiel auch in Betriebsbüchern den Arbeitsablauf und die Arbeitsergebnisse und berechnen die Zusammensetzung von Mischungen. Darüber hinaus fördern und lagern sie die notwendigen Arbeitsstoffe. Die Ausbildung befähigt zur Übernahme verantwortungsvoller Tätigkeiten in der chemischen Industrie. Auf ihrer Chemikantenausbildung aufbauend bietet sich ihnen eine Vielzahl von Weiterbildungsmöglichkeiten mit staatlich anerkannten Abschlüssen – wie etwa der Industriemeister, der Techniker oder der Chemie-Ingenieur. Als Schulabschluss ist die mittlere Reife erwünscht oder der Abschluss einer berufsspezifischen Berufsfachschule.
Chemisch-technischer Assistent
Zwei Jahre dauert die Ausbildung zum staatlich geprüften Chemisch-technischen Assistenten, kurz: CTA. Theoretischer und praktischer Unterricht stehen gleichwertig nebeneinander, wobei die theoretischen Grundlagen dazu dienen, ein umfassendes Verständnis der praktischen Tätigkeit in einem Labor zu erlangen. Der CTA führt selbstständig chemische Aufgabenstellungen im Bereich der Analytik durch.
Er bereitet Proben vor, macht Analysen und kümmert sich um die rechnerische, oft computergestützte Auswertung des Datenmaterials. Immer mehr in den Mittelpunkt rückt die Spurenanalytik, bei der durch die Kombination von Methoden der instrumentellen Analytik selbst geringste Substanzmengen nachgewiesen werden können. Die Arbeitsfelder eines CTA finden sich in der chemischen, der kosmetischen sowie der Lebens- und Genussmittelindustrie. Bei der chemischen Qualitätskontrolle beschäftigt man sich mit der analytischen Überprüfung von Roh-, Zwischen- und Fertigprodukten, und in der Synthesechemie wirkt man beim Herstellen chemischer Substanzen mit.
Seine Einsatzgebiete hat der CTA ferner in der Umweltanalytik und zunehmend in der Biochemie, Biotechnologie sowie in der Molekularbiologie. Auch im öffentlichen Bereich, etwa an Hochschulen, chemischen Untersuchungsämtern und an Forschungsinstituten bieten sich interessante Tätigkeiten. Aufgrund seiner vielfältigen Einsatzmöglichkeiten hat der CTA am Arbeitsmarkt gute Aussichten auf eine dauerhafte Tätigkeit.
Er kann sich in Sachen Umweltschutz weiterbilden, und da viele Firmen interne Fortbildungen anbieten, ergeben sich auch Aufstiegsmöglichkeiten. Mit der Fachhochschulreife bieten sich weitere berufliche Perspektiven. Für den CTA vorausgesetzt wird die mittlere Reife oder ein gleichwertiger Abschluss. Man muss bereit sein zur Teamarbeit und Verantwortung zu übernehmen. Daneben sollte man Spaß am Experimentieren sowie am logischen und kreativen Denken haben.
Chirurgiemechaniker/in
Beim Chirurgiemechaniker entscheidet oft der Bruchteil eines Millimeters über die Qualität seiner Arbeit. Hundertprozentige Präzision ist nötig, um das Werkzeug des Chirurgen oder das Implantat herzustellen, das einen Patienten zum Beispiel von einem Augenleiden mit Sehbehinderung oder jahrelangen Hüftschmerzen erlösen kann. Interesse an Technik, Medizin und am Kontakt mit Menschen sowie gutes räumliches Vorstellungsvermögen, Geduld und eine Vorliebe für feinste Detailarbeit verbinden sich beim Chirurgiemechaniker zu einem abwechslungsreichen Beruf.
Stillstand ist nicht zu befürchten angesichts ständiger Fortentwicklung in Medizin und Technik. Weiterbildungsbereitschaft ist daher ein Muss in diesem anspruchsvollen Metier, das mit dem befriedigenden Bewusstsein belohnt, zur Gesundheit und Lebensqualität vieler Menschen beizutragen. Fast jeder Handgriff bei einer Operation benötigt ein eigenes chirurgisches Instrument: Klammern und Klemmen, Zangen und Skalpelle, Scheren und Nadelhalter, Schrauben und Endoskope, mitunter winzige Zängchen oder Skalpelle etwa für die Operation am Auge. Der Chirurgiemechaniker stellt nicht nur all diese Werkzeuge her, sondern auch Knochenimplantate – künstliche Hüft- oder Kniegelenke oder den Metallstift, der ein Zahnimplantat im Kieferknochen verankert. Auch das Untersuchungsbesteck des Allgemein- oder Facharztes entstammt seiner Produktion.
Während seiner dreieinhalbjährigen Ausbildung lernt der Chirurgiemechaniker metallene Rohlinge zu schleifen, zu fräsen und zu bohren sowie je nach Bestimmung auch zu schärfen und ihre Oberfläche anschließend mit entsprechenden Maschinen zu glätten und zu polieren. Computerkenntnisse sind nötig, um die elektronisch gesteuerten Maschinen fachgerecht zu bedienen.
Oft fertigt er Einzelstücke an, die Fachärzte für spezielle Eingriffe in Auftrag gegeben haben. Deshalb ist nicht nur sein handwerkliches und technisches Know-how gefragt, sondern auch ein ausgeprägtes Wissen über Anatomie und die Sprache der Medizin. Bisweilen braucht er regelrechte Tüftlerqualitäten, um das gewünschte Teil zu entwerfen und herzustellen. Neben Edelmetall und Stahl verwendet der Chirurgiemechaniker auch Kautschuk oder Kunststoff. Zur Qualitätskontrolle prüft er die einwandfreie Funktion und Beweglichkeit seiner Produkte, die er auch instand zu halten weiß.
Eine gute Auge-Hand-Koordination und ausgeprägte Feinmotorik sind grundlegend für den Beruf. Weiterbilden kann man sich zum Chirurgiemechanikermeister oder zum Industriemeister der Fachrichtung Metall, auch ein Ingenieurstudium etwa in Medizintechnik oder Maschinenbau ist möglich.
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Dachdecker/in
Wenn es darum geht, ein Dach zu decken, instand zu halten, Schornsteine abzudichten, Dachfenster, Lichtkuppeln und Lichtbänder einzubauen oder Außenwände zu verkleiden, ist der Dachdecker gefragt. Die Vielfalt der Gebäude bewirkt die Vielseitigkeit der Arbeit – es gilt, Dächer von Reihen-, Hoch- und Einfamilienhäusern zu decken, Kirchen, Fabrikhallen und Garagen, an Sattel-, Walm-, Mansard- und Flachdächern zu werkeln.
Da sich immer mehr Architekten von althergebrachten Fertigbauweisen abwenden und sich nach der eigenen oder nach der Phantasie der Auftraggeber bei der Haus- und Dachkonstruktion richten, ist auch das handwerkliche Geschick des Dachdeckers gefordert, dessen Berufsinhalte sich durch zahlreiche technische Entwicklungen in den letzten Jahren verändert haben. Manche Arbeiten reichen in die Denkmalspflege hinein – dann, wenn in einem Freilichtmuseum ein alter Bauernhof originalgetreu nachgebildet werden soll oder die Häuser eines Dorfplatzes im mittelalterlichen Charakter neu hochgezogen werden müssen.
Die Dachdeckerarbeiten gliedern sich in drei Hauptbereiche: das Arbeiten an und auf Dächern, das Verkleiden von Außenwänden und das Abdichten von Bauwerken und Bauwerksteilen. Das nach wie vor am häufigsten verwendete Material ist der aus Ton und Lehm gebrannte Ziegel. Diese Ziegel müssen oft noch zurechtgeschnitten werden, weil Dachfenster, Schornsteine oder Luken zu berücksichtigen sind. Lattungen und Schalungen werden meist aus Holz gefertigt, das einer Spezialbehandlung unterzogen wird, um es vor Schädlingen zu schützen. Auf dem Dach montiert werden müssen bisweilen auch Blitzschutzanlagen, Schneefanggitter und Haken für das Einhängen von Leitern für den Schornsteinfeger. Die Lehrzeit beträgt drei Jahre.
Man erwirbt umfangreiche Kenntnisse über Materialien wie Dachziegel, Betondachsteine, Dachschiefer, Dichtungsbahnen, Holzschindeln, Asphalte, Metalle, Kunststoffe, Spachtel- und Dichtungsmassen, Holzarten und Lasurmittel. Auch diverse Arbeitstechniken eignet man sich an – wie Behauen, Kleben, Zuschneiden, Verschrauben, Verdrahten, Vermörteln etc. Hierbei werden vielfach technische Hilfsmittel eingesetzt – Maschinen und Spezialwerkzeuge. Durch die gestiegenen Energiepreise nimmt das Arbeitsgebiet Außenwandverkleidung immer mehr an Bedeutung zu. Hier muss gelernt werden, welche Materialien – ob Kunststoffelemente oder Schieferplatten – effektiv eingesetzt werden.
Auch Spezialisierungsmöglichkeiten gibt es, etwa auf das Arbeitsgebiet Abdichtung von Bauwerken gegen Grund- und Oberflächenwasser, auf Gussasphaltarbeiten im Hochbau, auf Balkonen und Terrassen. In jedem Fall aber muss man sich in baubehördlichen Vorschriften auskennen und Bebauungspläne korrekt umsetzen. Für diesen Beruf notwendig sind solide mathematische Kenntnisse, Raumvorstellungsvermögen, eine gute Körperkonstitution, Schwindelfreiheit und technisches Verständnis. Fortbilden kann man sich zum Meister, oder man kann studieren in der Fachrichtung Architektur.
Drogist/in
Die Berufsbezeichnung Drogist führt sich auf die pharmazeutische Bedeutung des Wortes „Drogen“ zurück, das getrocknete Heilpflanzen bezeichnet. In den einschlägigen Geschäften werden Drogeriewaren aus chemischen und biologischen Substanzen verkauft. Daneben führt eine Drogerie ein breit gefächertes Sortiment an Produkten für die Gesundheit, Ernährung, Kosmetik, Körperpflege und den Hobby- und Freizeitbereich, über die der Drogist seine Kundschaft fachlich korrekt informieren muss.
Gerade die Palette an frei verkäuflichen Medikamenten, Naturheil- und Nahrungsergänzungsmitteln nimmt ständig zu; Naturheilkunde, Aroma- oder Vitalstofftherapie gehören deshalb mit zu den Gebieten, in denen der Drogist sich ständig auf dem Laufenden halten muss. Damit übt er einen vielseitigen Beruf aus, bei dem die Beratung des Kunden und der damit verbundene Verkauf von Drogeriewaren im Vordergrund stehen. Anhand der Bedürfnisse seiner Kunden tätigt der Drogist seine Wareneinkäufe und sorgt für eine einwandfreie Lagerung. Er zeichnet verantwortlich für die Produkt-Präsentation in den Verkaufsräumen sowie in den Schaufenstern, plant und führt werbewirksame Maßnahmen durch, um den Verkauf zu fördern, und ist organisatorisch und kaufmännisch im Personal- und Rechnungswesen seines Unternehmens tätig.
Während der dreijährigen Ausbildungszeit lernt er in seinem Unternehmen alles über Warenwirtschaft und die damit verbundenen Arbeitsabläufe, z. B. wie Wareneingangs- und Warenausgangsdaten erfasst und überprüft werden. Es gilt Geschäftsvorfälle zu verbuchen, Geschäftsbriefe zu verfassen, Angebote verschiedener Firmen einzuholen, zu vergleichen und die Verkaufspreise von Waren festzusetzen. Ferner erwirbt man sich umfangreiche Kenntnisse über Chemikalien, Arznei-, Säuglingspflege-, Desinfektions-, Verbands- und Schädlingsbekämpfungsmittel. Man lernt, wie man Drogen erkennt, verarbeitet, lagert und aus ihnen Mischungen herstellt und welche Vorschriften es für den Handel mit Giften gibt; wie man Laborgeräte benutzt und wartet, was beim Herstellen von Farben und Lacken alles zu beachten ist und in welcher Form Umweltschutzmaßnahmen anzuwenden sind.
Auch die Zubereitung von Kosmetika gehört zum Repertoire eines Drogisten. Bisweilen bieten Drogerien auch Kosmetik- oder Fußpflegebehandlungen an. Auf dem Lehrplan der Berufsschule stehen u. a. Themen wie allgemeine Wirtschaftslehre, Rechnungswesen, Datenverarbeitung und Verkaufskunde sowie neben Gesundheitslehre die Haar-, Haut- und Körperpflege.
Der Drogist findet seine Einsatzgebiete in Drogerien und Drogeriemärkten, im Großhandel und in chemischen und pharmazeutischen Industriebetrieben. Eine Drogerie kann er später einmal stellvertretend oder in Eigenregie leiten. Die meisten Unternehmen setzen einen sehr guten Hauptschul- bzw. einen guten Realschulabschluss voraus, da man sonst den Ansprüchen dieses Berufes kaum gerecht werden kann. Ferner muss man kontakt- und kommunikationsfreudig sein.
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Eisenbahner/in im Betriebsdienst – Fachrichtung Fahrweg
Eisenbahner/in im Betriebsdienst – Fachrichtung Lokführer und Transport
Elektroniker/in für Automatisierungstechnik
Elektroniker/in Energie- und Gebäudetechnik
Elektroniker/in für Betriebstechnik
Elektroniker/in für Geräte und Systeme
Elektroniker/in für Gebäude- und Infrastruktursysteme
Ergotherapeut/in
Ergotherapie beruht auf medizinischer und sozialwissenschaftlicher Grundlage und ist ein ärztlich zu verordnendes Heilmittel. Sie kommt bei Menschen jeden Alters mit motorisch-funktionellen, sensomotorisch-perzeptiven, neuropsychologischen und/ oder psychosozialen Störungen zum Einsatz. Ergotherapie hat zum Ziel, Menschen dabei zu helfen, eine durch Krankheit, Verletzung oder Behinderung verloren gegangene bzw. noch nicht vorhandene Handlungsfähigkeit im Alltagsleben wieder zu erreichen. Handlungsfähig im Alltagsleben zu sein bedeutet, dass der Mensch die Aufgaben, die er sich stellt, und die, die ihm durch die Gesellschaft gestellt werden, für sich zufriedenstellend erfüllen kann. Für eine effiziente Handlungsfähigkeit ist Voraussetzung, dass körperliche, geistige und psychische Funktionen weitgehend intakt sind und der Mensch in eine sinnvolle Interaktion mit der Umwelt treten kann. In der Ergotherapie geht es nun nicht nur um mechanische Wiederherstellung körperlicher, geistiger oder psychischer Funktionen, sondern darum, dass der Mensch die verschiedenen Rollen und die damit verbundenen Aufgaben in seinem Leben wieder bestmöglich einnehmen kann. Das Erreichen von größtmöglicher Selbstständigkeit und Unabhängigkeit im Alltags- sowie Berufsleben ist das Ziel. Deshalb stehen auch nicht einzelne Krankheitsbilder im Vordergrund, sondern die Einschränkungen der Handlungsfähigkeit. Es interessiert, was der Mensch aufgrund seiner Erkrankung oder Verletzung nicht mehr tun und wie ihm geholfen werden kann. Der Behandlungsform Ergotherapie liegt die Vorstellung zugrunde, dass Kranke und Behinderte über alltags- bzw. handlungsorientierte Aktivitäten und Prozesse ihre für ein sinngebendes Leben erforderlichen Kompetenzen entwickeln, erhalten, wiedererlangen oder erweitern können. Daher ist der Bezug zur Umwelt von ausschlaggebender Bedeutung. Für Ergotherapeuten spielt die Anpassung an die Umwelt in zweierlei Hinsicht eine Rolle. Zum einen geht es um eine Anpassung, die der Mensch an gegebene Umweltstrukturen zu leisten hat, zum anderen darum, Umweltstrukturen an den Betroffenen anzupassen. Entsprechend dem medizinischen und sozialwissenschaftlichen Handlungsansatz gliedert sich die 3-jährige Ergotherapie-Ausbildung in die Vermittlung von medizinischen und sozialwissenschaftlichen Grundlagen sowie in die speziellen ergotherapeutischen Behandlungsverfahren. Innerhalb der Ausbildung finden praktische Einsätze in verschiedenen Fachdisziplinen statt. Die Ergotherapie-Ausbildung wird an staatlich anerkannten Fachschulen absolviert.
Erlebnispädagoge/in
Erzieher/in

Die Jahreszeiten mit allen Sinnen erfahren – großes Thema in Kindertagesstätten, auf das angehende Erzieherinnen und Erzieher vorbereitet werden.
Erzieherinnen und Erzieher bilden nach den Lehrern die zahlenmäßig größte Berufsgruppe des gesamten Bildungs-, Sozial- und Erziehungswesens. Sie sind gesucht, nicht zuletzt aufgrund des gesetzlich geregelten Rechtsanspruchs auf einen Kinderbetreuungsplatz. Die klassischen Arbeitsfelder finden sich in Kindergarten und Kinderkrippe, in Tageseinrichtungen für Kinder, in der Heimerziehung sowie in der Jugendarbeit. Die Ausbildung findet in der Regel an Fachschulen für Sozialpädagogik statt und ist landesrechtlich geregelt. In Baden-Württemberg dauert sie drei Jahre, das Abitur vorausgesetzt. Sie gliedert sich in eine zweijährige schulische Ausbildung und ein anschließendes einjähriges Berufspraktikum in einer sozialpädagogischen Einrichtung. Auch Realschülern steht der Berufsweg offen, sofern sie zusätzlich eine einjährige schulische Ausbildung mit Praxisphasen im Berufskolleg für Praktikanten vorschalten. Der Stundenplan an der Fachschule für Sozialpädagogik weist neben Deutsch, Englisch und Religionspädagogik die folgenden Handlungsfelder aus: berufliches Handeln fundieren, Erziehung und Betreuung gestalten, Bildung und Entwicklung fördern, Unterschiedlichkeit und Vielfalt leben, Zusammenarbeit gestalten und Qualität entwickeln. Darüber hinaus gibt es Rechtskunde. Der Erzieher muss auch ein guter Beobachter sein, um Entwicklung, Verhalten und Befindlichkeit der ihm anvertrauten Kinder und Jugendlichen analysieren und sie bestmöglich begleiten zu können. Im freien und gelenkten Spiel und mit musisch-kreativen, naturwissenschaftlichen und motorischen Angeboten fördert er deren Entwicklung. Der Dokumentation und Qualitätskontrolle kommt dabei immer mehr Bedeutung zu. Wichtig ist darüber hinaus der Austausch mit den Eltern. In der Ausbildung macht sich der Erzieher auch mit Themen der Heil-, Sonder- und Heimpädagogik vertraut. Ein weiterer Bildungsweg, insbesondere für Hauptschulabgänger, ist die staatlich anerkannte Ausbildung zum Kinderpfleger in einer Berufsfachschule für Kinderpflege. Sie dauert in Vollzeit drei Jahre und gliedert sich in zwei Schuljahre sowie ein einjähriges Praktikum in einer Einrichtung, die dem Berufsbild des Kinderpflegers entspricht. Die Absolventen arbeiten in Einrichtungen öffentlicher und freier Träger, insbesondere als Zweitkraft im Sinne des Kindergartengesetzes, und kümmern sich in Haushalten um die Erziehung, Bildung, Pflege und Betreuung von Kindern. Der erfolgreiche Abschluss eröffnet dem Kinderpfleger zugleich die Möglichkeit, die Ausbildung zum Erzieher draufzusetzen. In der Regel können Kinderpfleger direkt in die Fachschule für Sozialpädagogik einsteigen, ohne zuvor das einjährige Berufskolleg zu besuchen.
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Fachangestellte/r für Bäderbetriebe
Fachangestellte/r für Arbeitsmarktdienstleistungen
Fachangestellte/r für Medien- und Informationsdienste
Fachinformatiker/in
Fachkraft für Abwassertechnik
Fachkraft für Gerontopsychiatrie
Fachkraft für Kreislauf- und Abfallwirtschaft
Fachkraft für Lagerlogistik
Fachkraft für Rohr-, Kanal- und Industrieservice
Fachkraft für Schutz und Sicherheit
Fachkraft für Speiseeis
Fachkraft für Süßwarentechnik
Fachkraft im Gastgewerbe
Fachmann für Systemgastronomie
Fachverkäufer/in im Lebensmittelhandwerk – Bäckerei

Gut geschult und immer freundlich: Fachverkäuferin im Lebensmittelhandwerk – Bäckerei. Foto: ZukunftBeruf
Gute schulische Leistungen in Deutsch, Sicherheit im Rechnen, Redegewandtheit, gepflegtes Äußeres, Sinn für Formen und Farbzusammenstellungen, Geruchs- und Geschmacksempfinden, Kontaktfreude, Einfühlungsvermögen und Sauberkeit – dies sind unabdingbare Voraussetzungen, will man den Beruf der Fachverkäuferin im Lebensmittelhandwerk erfolgreich ausüben. Meist sind es junge Frauen, die ihn ergreifen. In der dreijährigen Ausbildung lernt man, lebensmittel- und gewerberechtliche Vorschriften anzuwenden; das Bedienen und Pflegen von Maschinen und Anlagen im Verkaufsbereich; Lagern und Kontrollieren sowie das Präsentieren der Waren und das Dekorieren von Schaufenstern. Außerdem erfährt man alles über Werbung und Verkaufsförderung, über Geld- und Geschäftsverkehr sowie über den freundlichen Umgang mit der Kundschaft beim Bedienen und Beraten. Gerade hier sind gute Warenkenntnisse von Vorteil, da die Verbraucher beim Einkauf auch Zubereitungshinweise, Rezepte und Tipps für Familienfeste, Partys etc. erwarten. Eine Ernährungsberatung, zum Beispiel für Allergiker, gehört ebenfalls zum Service fortschrittlicher Fachgeschäfte. Der Beruf bietet eine Fülle von Fortbildungsmöglichkeiten – so beispielsweise zum Verkaufsleiter oder zum staatlich geprüften Lebensmitteltechniker in der Fachrichtung Bäckereitechnik, zum Verkaufstrainer oder ein Studium in der Fachrichtung Lebensmitteltechnologie (Bäckereitechnik). Die Zukunftsperspektiven in puncto sicherer Arbeitsplatz werden allgemein als recht positiv bewertet, da der Servicebereich in den kommenden Jahren verstärkt mit Fachkräften ausgebaut werden soll.
Fachverkäufer/in im Lebensmittelhandwerk – Fleischerei
Florist/in
Feinwerkmechaniker/in
Fertigungsmechaniker/in
Film- und Bühnencosmetologe/in
Zwei Jahre in Vollzeit nimmt die Ausbildung zum Film- und Bühnencosmetologen an einer staatlich anerkannten Berufsfachschule in Anspruch. Über vier Semester verteilt lernt man alles über natürliches Make-up, kompliziertes Cover und Spezial-Effekte, über Formenbaumaske, Fotomaquillage, ausgefallene Styling-Programme, erwirbt sich fundierte Kenntnisse über Stilepochen, die Geschichte des Kostüms und der Frisur und entwickelt die für diesen Beruf notwendigen handwerklichen Fertigkeiten. Man lernt Schauspielern, Solisten und Darstellern in Oper, Operette, Musical, Ballett, Sprechtheater, Film und Fernsehen das Aussehen zu geben, das sie für eine bestimmte Rolle benötigen. Dazu gehört zum einen das Schminken (Schön-, Charakter-, Altschminken), zum anderen aber auch das Entwerfen und Herstellen von Perücken, Haarteilen, Bärten, Masken (Phantasie-, Tiermasken), die den Darstellern angepasst werden. Das sogenannte Maskenkonzept, bei dem man manuell-kreativ wirkt, erarbeitet man in Abstimmung mit Regie, Bühnen- und Kostümbildnern. Praktika in den verschiedensten Bereichen eines Fernsehstudios sowie bei Filmarbeiten runden den Lehrplan ab. Seine Arbeitsgebiete findet man bei Film und Fernsehen, am Theater, bei Videoproduktionen in Maskenbildnerwerkstätten und Schminkräumen; ferner bei Promotionauftritten auf Messen und Modeschauen. Dementsprechend häufig können die Arbeitsorte wechseln, und auch auf unregelmäßige Arbeitszeiten sollte man eingerichtet sein. Dafür wächst man in ein interessantes, abwechslungsreiches und vielfältiges Berufsleben hinein. Da zunehmend Film- und Bühnencosmetologen für Theater, private TV-Sender, Produktionsfirmen (Videoclips und Werbespots) sowie in der Kosmetik-Industrie benötigt werden, gilt dieser Beruf für die kommenden Jahre als recht krisensicher. Mit einer Hochschulzugangsberechtigung lässt sich auch ein Bachelor-Abschluss Maskenbild erwerben. Für die Berufspraxis sorgen dabei Praktika bei Theater-, Film- und Fernsehproduktionen. Wer künstlerisch besonders talentiert ist, kann in vielen Bundesländern auch ohne Hochschulreife studieren.
Finanzassistent
Fluggerätmechaniker/in
Fotograf/in
Fremdsprachenkorrespondent Englisch
Friseur/in
In einer modisch so anspruchsvollen Zeit wie der unseren genügt es nicht, sich im Do-it-yourself-Verfahren die Haare kurz zu schneiden und sie einmal pro Woche unter Leitungswasser zu halten, damit sie gepflegt aussehen. Wer auf sich hält, geht zum Friseur, der durch Schnitt, Formung und farbliche Veränderung der Kopf- und auch der Barthaare Persönlichkeitsmerkmale herausstreicht. Er massiert die Kopfhaut, behandelt diese und die Haare mit diversen Pflegemitteln, ganz dem individuellen Haartyp angepasst; dann – je nach Kundenwunsch – bleicht oder tönt er die Haare, wellt und frisiert sie. Haarteile werden als Ersatz oder Ergänzung verwendet, über deren Pflege der Friseur seinen Kunden genauso informiert wie über die kosmetischen Behandlungen sowie über Hand- und Nagelpflege. Mit der Kundenberatung übt man auch eine Verkaufstätigkeit aus. Die Tätigkeitsschwerpunkte des Friseurs sind Herrenfach, Damenfach, Kosmetik und Haararbeiten mit Perücken und Toupets, die heutzutage übrigens industriell hergestellt werden. Hand- und Nagelpflege (Maniküre) und die Behandlung der Gesichtshaut bleiben meist der Friseurin vorbehalten. Viele Friseure haben sich spezialisiert und sind tätig als Perückenmacher, Theaterfriseur, Maskenbildner oder Bahnhofsfriseur. Der Theaterfriseur stellt historische Frisuren und Haartrachten her, fertigt Perücken, Bärte, Zöpfe, Wimpern, Augenbrauen und Kopfschmuck einem historischen Stück entsprechend an. Von Gesicht, Kopf und Gliedmaßen nimmt er Abdrücke, modelliert diese, stellt Gipsformen her und kaschiert sie, bis sie zur Schauspielerrolle passen. Die Schauspieler schminkt er gemäß ihren Rollen. Auch im Film und Fernsehen ist diese Arbeit für die Fiktion eminent wichtig. Wer auf Bahnhöfen, Flughäfen oder Reiseschiffen als Friseur arbeitet, sollte Fremdsprachenkenntnisse mitbringen, die bisweilen auch in der kosmetischen Industrie im Umgang mit Kunden von Nutzen sind, denn hier ist der Friseur als Fachberater, Kontakter oder Demonstrateur gefragt. Die meisten Friseure arbeiten selbstständig und eigenverantwortlich, der Beruf lässt sich aber auch als Angestellter oder als Arbeiter ausüben. Zugangsvoraussetzungen für diesen anerkannten Ausbildungsberuf mit seiner dreijährigen Lehrzeit gibt es nicht. Ein Berufsgrundbildungsjahr kann auf Antrag auf die Ausbildung angerechnet werden. Die Ausbildungsdauer lässt sich mit weiterführenden Schulabschlüssen nochmals verkürzen. Da viel mit Chemikalien und Duftstoffen gearbeitet wird, sind belastbare Haut und Atmungsorgane wichtig. Kreativität, Fingerspitzengefühl und Kontaktfreudigkeit sollte man mitbringen. Während der Lehrzeit, bei der man auch Überstunden einkalkulieren muss, lernt man Haare, Haut und Nägel zu beurteilen und zu behandeln; ferner lernt man das Auswählen und Anwenden von Chemikalien, das Haarschneiden, Rasieren und Bartformen, das Frisieren, Dauerwellen und die farbverändernde Haarbehandlung. Man erwirbt Kenntnisse über den Gebrauch der im Friseurhandwerk gängigen Werkzeuge und erfährt manches über Farb- und Formenlehre. Die Ausbildung endet mit der Gesellenprüfung. Wer Lust verspürt, seinen Meister zu machen, kann an entsprechenden Vorbereitungskursen der Innungen und Handwerkskammern teilnehmen. Die Berufsaussichten werden u. a. von der Mode bestimmt. Die lange Haartracht vornehmlich bei den Herren beispielsweise brachte über Jahre hinweg finanzielle Einbußen. Doch mit steigendem Lebensstandard wächst auch der Wunsch nach Pflege des Äußeren. Das belebt zweifellos das Friseurgewerbe. Als Fortbildungsmöglichkeiten gibt es z. B. den Friseurkosmetiker oder den Maskenbildner.
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Gärtner/in
Die Ausbildung zum Gärtner dauert drei Jahre, wobei in einigen Bundesländern ein möglicher vorheriger Besuch eines Berufsgrundbildungsjahres oder einer Berufsfachschule teilweise auf die Ausbildungszeit angerechnet wird. Die Lehrzeit kann ferner verkürzt werden, wenn bereits eine Ausbildung in einem anderen Beruf oder ein höherer Schulabschluss vorliegt. Überdurchschnittlich gute Leistungen können ebenfalls zu einer frühzeitigeren Abschlussprüfung führen.
Zu den Schwerpunkten der Ausbildung gehören die Produktion, die Pflege, die Verwendung und die Vermarktung der Pflanzen. Breiten Raum nehmen der Umweltschutz, betriebswirtschaftliche Aspekte sowie Verkauf und Beratung ein. Gelehrt wird ferner, wie man selbstständig plant und Arbeitsgänge durchführt und kontrolliert.
In der Berufsausbildung gibt es sieben Fachrichtungen. In der Fachrichtung ‘Baumschule’ produziert man Laub- und Nadelgehölze. Man lernt Spezialmaschinen zu bedienen, die die Bodenbearbeitung erleichtern. Geschicklichkeit wird verlangt beim Gehölzschnitt oder dem Veredeln. In der Fachrichtung ‘Friedhofsgärtnerei’ bepflanzt und pflegt man Grabstätten und Friedhofsanlagen. Im ‘Garten- und Landschaftsbau’ baut und pflegt man Haus-, Dach- und Terrassengärten, öffentliche Grün- und Sportanlagen.
Daneben ist man im naturnahen Wasserbau, in der Rekultivierung und in der Baumpflege tätig. Beim ‘Gemüsebau’ kümmert sich der Gärtner im Freiland und in Gewächshäusern um Qualität und Frische. Dabei muss er fit sein, was die richtige Bodenpflege, umweltschonende Pflanzenschutz- und Düngemaßnahmen sowie den Nützlingseinsatz betrifft. Im ‘Obstbau’ werden Stein-, Beeren- und Kernobstsorten erzeugt. U. a. durch richtiges Düngen, Veredelungsarbeiten und sachgerechten Pflanzenschutz trägt man zu einer gesunden Ernährung bei. Als ‘Staudengärtner’ lenkt man sein Augenmerk auf Farne, Sumpf-, Wasser- und Steingartenpflanzen sowie Pracht- und Wildstauden, die wegen ihrer ökologischen Wirkung gern für Rekultivierungsmaßnahmen eingesetzt werden. In der Fachrichtung ‘Zierpflanzenbau’ produziert der Gärtner Schnittblumen, Beet- und Topfpflanzen auf energie- und umweltbewusste Art. Dabei wird moderne Technik bei der Klimaführung, Belichtung und Verdunkelung eingesetzt.
Der Auszubildende lernt einen Beruf, bei dem Liebe zur Natur vorausgesetzt wird und bei dem das Arbeiten an der frischen Luft an der Tagesordnung ist. Später kann die Meisterprüfung abgelegt werden. Für ein Studium ist die Fachhochschul- oder die allgemeine Hochschulreife notwendig.
Gestalter/in für visuelles Marketing
Kreativität und einen Blick für aktuelle Trends, dazu handwerkliches Geschick braucht der Gestalter für visuelles Marketing. Neben Schere, Säge, Tacker, Hammer und Bohrmaschine ist der Computer mit speziellen Grafikprogrammen zum unentbehrlichen Hilfsmittel geworden. Die Ausbildungsordnung berücksichtigt nicht zuletzt kaufmännische Inhalte. Während der dreijährigen Ausbildungszeit lernt der Gestalter für visuelles Marketing, Gestaltungskonzepte zu entwickeln und optisch umzusetzen. Zu seinen Arbeitsbereichen gehören die Verkaufsförderung, die Präsentation von Waren, Produkten und Dienstleistungen, Werbung, einzelne Events, die Öffentlichkeitsarbeit sowie Promotion.
Ausgebildet wird in Handel und Industrie. Er weckt das Interesse der Kundschaft, indem er Schaufenster und Verkaufsräume ansehnlich dekoriert sowie Produkte und Dienstleistungen in den Vordergrund rückt und damit den Absatz fördert. Mit Licht, Form und Farbe macht er das Schaufenster zur Bühne des Unternehmens und den Verkaufsraum zur Eventplattform. Der Gestalter für visuelles Marketing plant darüber hinaus Veranstaltungen und realisiert Verkaufsaktionen. Bei der Konzeption gilt es, sowohl aktuelle Trends einfließen zu lassen als auch die Philosophie des Unternehmens zu transportieren. Teamfähigkeit wird großgeschrieben, denn der Gestalter für visuelles Marketing muss mit dem Verkaufs- und Ausstellungspersonal sowie anderen gestaltenden und werbenden Berufsgruppen zusammenarbeiten, um optimal zu wirken. Er entwickelt seine Konzepte mittels Grafik-, Layout- und Bildbearbeitungsprogrammen und setzt zahlreiche Werkstoffe, z.B. Holz, Papier, Pappe und Styropor, als Präsentationsmittel ein. Kaufmännische Kenntnisse sind nötig, damit wirtschaftliche Aspekte nicht zu kurz kommen.
Computerprogramme helfen bei Kalkulationen und Erfolgskontrollen. Abwechslungsreiche Tätigkeitsfelder findet der Gestalter für visuelles Marketing bei Werbemittelgestaltern, in Dekorationsbetrieben, in Kaufhäusern, Einkaufszentren, Fachbetrieben für Schaufenster-, Schauwerbe- und Werbegestaltung, bei Betrieben des Messe- und Ausstellungswesens oder in Schauwerbeabteilungen von Industrieunternehmen. Städte und Gemeinden halten Arbeitsplätze im Stadtmarketing bereit, beispielsweise um den Standort in einer breiten Öffentlichkeit populärer zu machen. Gearbeitet wird in der Regel in Verkaufsräumen, Werkstätten und Büros. Weiterbilden kann man sich z.B. zum Fachwirt – Visual Merchandising oder zum Betriebswirt für Marketingkommunikation. Auch ein Studium ist mit den entsprechenden Voraussetzungen möglich, etwa in Produkt- und Industriedesign, in Mediendesign oder Innenarchitektur. Selbstständig machen kann man sich mit einem eigenen Betrieb oder als Freiberufler.
Gesundheits- und Krankenpfleger/in
Die „Krankenschwester“ und der „Krankenpfleger“ existieren nur noch in der Umgangssprache, denn seit geraumer Zeit lautet die offizielle Berufsbezeichnung Gesundheits- und Krankenpfleger/in und trägt damit den neuen Aufgaben des Berufsbildes Rechnung.
Außer der Pflege des kranken Menschen gewinnt der präventive – also vorbeugende – Bereich an Bedeutung. Die Ausbildung ist gesetzlich geregelt und dauert drei Jahre. Auch eine Teilzeitausbildung ist möglich. Bewerber müssen die gesundheitliche Eignung zur Ausübung des Berufes nachweisen. Schulische Voraussetzungen sind der Realschulabschluss oder eine gleichwertige abgeschlossene Schulbildung, der Hauptschulabschluss oder eine gleichwertige Schulbildung mit mindestens zweijähriger abgeschlossener Berufsausbildung oder erfolgreich abgeschlossener Ausbildung zum Krankenpflegehelfer. In der Regel beginnt die Ausbildung mit einem theoretischen Einführungsblock über mehrere Wochen. Hier werden die ersten Grundlagen für die späteren Einsätze in der Praxis vermittelt.
Danach beginnt der erste Einsatz auf einer Station im Krankenhaus. Im Laufe der Ausbildung wechseln Theorie- und Praxisphasen einander ab. Der praktische Einsatz erfolgt u.a. in Krankenhäusern, Sozialstationen sowie Rehabilitationseinrichtungen. Die Ausbildung endet mit der staatlichen Prüfung in drei Teilen: praktisches, theoretisches und mündliches Examen. Der theoretische Unterricht zählt insgesamt 2.100 Stunden, der praktische Einsatz 2.500 Stunden. Bereits während der Ausbildung wird man auf die vielfältigen späteren Einsatzmöglichkeiten vorbereitet. Immer steht der Mensch im Mittelpunkt; ihn lernt man in den drei Jahren mit seinem Körperbau, seinen Krankheiten, den Diagnostik- und Behandlungsmöglichkeiten kennen. Der Gesundheits- und Krankenpfleger weiß alles über die erforderlichen Pflege- und Vorbeugungsmaßnahmen und kennt die speziellen Pflegetechniken bei verschiedenen Erkrankungen.
Einen wichtigen Ausbildungsschwerpunkt bilden die psychosozialen Aspekte des betroffenen kranken oder von Krankheit bedrohten Menschen. Die Rücksichtnahme auf religiöse, kulturelle und ethnische Herkunft gehört zum Selbstverständnis der Pflege. Weitere Bereiche wie Erste-Hilfe-Maßnahmen sowie die Entwicklung und Anwendung von Qualitätskonzepten bereichern das Berufsbild. Die Tätigkeitsfelder der Krankenpflege sind vielfältig und beispielsweise auf den Stationen der Krankenhäuser, in der ambulanten Pflege, bei humanitären Organisationen oder in der Seniorenarbeit zu finden. Die stetige Fortbildung aufgrund ständig neuer Erkenntnisse in Pflegeforschung, Medizin und Sozialmedizin ist unumgänglich und aktualisiert das Wissen der Pflegenden. Als Entwicklungsrichtungen gibt es:
- die Spezialisierung in einem Fachbereich, z.B. Intensivpflege, OP, Psychiatrie u.v.a.;
- die Aufstiegsweiterbildung, z.B. in Richtung Leitung einer Station, Funktionseinheit oder ambulanten Pflegeeinrichtung;
- Studiengänge, z.B. Pflegemanagement, Pflegepädagogik, Pflegewissenschaften.
Die Anerkennung der Pflegeberufe ist in den letzten Jahren stark gestiegen. Ein Bachelor-Abschluss (Bachelor of Nursing) ist möglich und eröffnet attraktive berufliche Perspektiven. Das deutsche Examen ist europaweit anerkannt.
Gießereimechaniker/in
Maschinen ohne Metall – undenkbar. Aus flüssigem Metall entstehen Werkstücke und Maschinenbestandteile, und der Gießereimechaniker ist der Spezialist für diesen Herstellungsprozess, ohne den es keine maschinelle Produktion, keine Autos, keine Turbinen gäbe. Der Gießereimechaniker ist robust genug, um Hitze und Lärm wegzustecken, und scheut sich nicht vor Schichtarbeit. Um höchste Qualität zu erhalten, muss er stets konzentriert und präzise arbeiten – das dient auch seiner eigenen Sicherheit, ebenso wie spezielle Schutzkleidung.
Die dreieinhalbjährige Ausbildung wird in drei Fachrichtungen angeboten. Im Maschinenformguss werden Formen für den Sandguss hergestellt. Dazu werden Modelle in Formsand gelegt, dieser wird verdichtet, und das Modell wird anschließend wieder entnommen. Die so entstandenen Formteile werden zusammengesetzt und mit flüssigem Metall, z.B. Eisen, Edelstahl oder Aluminium, befüllt. Nach dem Abkühlen wird die Gussform zerschlagen und das fertige Metallstück bei Bedarf nachbearbeitet. Dieses Gussverfahren ist weitgehend automatisiert, und die Auszubildenden lernen entsprechend, die Anlagen zu überwachen, zu warten und bei Störungen zu reparieren. Sie wissen alles über Metalle, um sie in Schmelzöfen zu verflüssigen und spezielle Legierungen herzustellen. Um die Gussform zu entwerfen, machen sie sich mit CAD- und CAM-Systemen vertraut. Mit der Fachrichtung Maschinenformguss arbeitet man hauptsächlich in Gießereien, in der Hütten- und Stahlindustrie, im Kraftfahrzeug- und Maschinenbau. Weiterbilden kann man sich zum Industriemeister oder Techniker, ein Studium ist mit den entsprechenden Voraussetzungen z.B. im Fach Metallurgie, Hüttenwesen möglich. Weitere Fachrichtungen sind Druck- und Kokillenguss sowie Handformguss.
Glasapparatebauer/in
Die wichtigsten Geräte für das Verformen des Glases, mit denen der Glasapparatebauer arbeitet, sind die Gebläsebrenner. Erhitztes, zähflüssiges Glas lässt sich exakt formen, indem Atemluft über die Glasmacherpfeife in die Glasmasse eingeblasen wird. Mit Hilfe von Holzschablonen und Metallzangen wird das flüssige Glas weiter bearbeitet, bis es schließlich die gewünschte Form hat. Glasteile werden den Vorgaben (Zeichnungen oder Muster) entsprechend gebogen, geschnitten und untereinander oder mit anderen Stoffen verbunden.
Aus Glasröhren, Glasstäben, Glaskolben und vorgefertigten Glashalbzeugen werden auf diese Weise Glasapparate und andere Hohlglasartikel gefertigt, die vorwiegend in Laboratorien und Versuchsanlagen sowie im medizinischen Bereich Anwendung finden. Hergestellt werden auch Ziergläser, Christbaumschmuck und Korbflaschen. Daneben werden fertige Produkte gemessen, justiert und geprüft. Während der dreijährigen Lehrzeit erwirbt man sich Kenntnisse über Glas und andere Werkstoffe, die im Glasapparatebau verwendet werden, und lernt den Umgang mit Vakuumpumpen, Werkzeugen und Maschinen, um Glas exakt zu verarbeiten. Eignungsvoraussetzungen sind Geschicklichkeit, gutes Vorstellungsvermögen, zeichnerische Befähigung, Geduld und Sorgfalt.
An Fortbildungsmöglichkeiten gibt es neben der Meisterprüfung den Weg zum staatlich geprüften Techniker der Fachrichtung Glastechnik, Glashüttentechnik oder zum Bachelor der Fachrichtung Keramik/Glastechnik.
Glaser/in, Fensterbauer/in
Die moderne Architektur hat das Glas als Bauelement stärker einbezogen, so dass die verschiedenen Glaskonstruktionen und Glasfronten den heutigen Baustil entscheidend mitbestimmen. Diese Entwicklung entspricht dem Bedürfnis des Menschen nach Licht und Ausblick. Auch in Hotels, in Krankenhäusern, in Geschäften und Museen, überall dort, wo man Klarheit, Sauberkeit und Übersichtlichkeit verlangt, ist das Glas nicht wegzudenken.
Vielseitig und abwechslungsreich ist daher die Tätigkeit der Glaser. Sind sie mehr auf den Bau spezialisiert, so arbeiten sie an Verglasungen von Fenstern und Türen, von Dächern, Kuppeln und Oberlichten. Haben sie sich mehr auf Inneneinrichtung verlegt, so liegt ihr Arbeitsgebiet bei den interessanten Ganzglaskonstruktionen, Vitrinen, Theken, Schaufensteranlagen etc. Häufig übernehmen die Glaser auch den Bau der Fensterrahmen und deren Einbau in die Maueröffnungen. Auch die seit Jahrhunderten bekannte Bleiverglasung wird von Glasern ausgeführt.
Neben handwerklichem Können gehören auch Form- und Farbensinn zu den Fähigkeiten, die angehende Glaser haben müssen. Im Rahmen der Ausbildung kann sich der Glaser auf die beiden Fachrichtungen ‘Verglasung und Glasbau’ oder ‘Fenster- und Glasfassadenbau’ spezialisieren. Während der dreijährigen Ausbildungszeit lernt der Lehrling u. a. das Lesen und Anfertigen von Skizzen und Zeichnungen, das Be- und Verarbeiten von Glas und Glaserzeugnissen, von Holz- und Holzwerkstoffen, Metallen und Kunststoffen, von Dichtungsmitteln, Kleb- und Dämmstoffen und das Herstellen von Glaskonstruktionen. In der Fachrichtung ‘Fenster- und Glasfassadenbau’ lernt er das Zusammensetzen von Teilen unter Verwendung von Beschlägen, das Ausführen von Holzschutzarbeiten und das Einsetzen und Warten von speziellen Geräten und Maschinen. In der Fachrichtung ‘Verglasung und Glasbau’ erfährt er alles über Kunstverglasung und das Einrahmen von Bildern.
Zu den Eignungsvoraussetzungen für diesen Beruf zählen zeichnerische Fähigkeiten, Sorgfältigkeit und Raumvorstellungsvermögen. Fortbildungsmöglichkeiten: Meisterprüfung, staatlich geprüfter Techniker in den Fachrichtungen Betriebstechnik, automatische Prozesstechnik, Glasveredelungstechnik, Glashüttenbau und Holztechnik; Studium in den Fachrichtungen Architektur und Innenarchitektur.
Goldschmied/in
Draußen drücken sich die Passantinnen bewundernd die Nasen platt und träumen davon, sich die auffällige Brosche mit dem leuchtenden Stein an den Pullover zu stecken. Drinnen sitzt der Schöpfer dieser Kreation bereits über dem nächsten Schmuckstück, mit Werkzeug in der Hand, das schon fast an Operationsbesteck gemahnt.
Als Goldschmied hat er gelernt, Edelmetallen und kostbaren Steinen ein ganz besonderes Gesicht zu verleihen, ihren individuellen Ausdruck zu erkennen und in Schmuckstücken herauszuarbeiten. Dafür lernt er in seiner dreieinhalbjährigen Ausbildung Metallbearbeitungstechniken wie Sägen, Feilen, Löten, Schmelzen und Gießen. Er lernt, Oberflächen zu mattieren, zu polieren, zu bürsten oder zu schleifen. Wichtig bei jeglichem Schmuck ist ein zuverlässiger Verschluss. So lernt der Auszubildende Scharnier- und Ösenverbindungen, Schnapp-, Dreh- und Leiterverschlüsse und andere Verschlussmechaniken kennen.
Die Ausbildung gliedert sich in die Fachbereiche Juwelen, Ketten und Schmuck oder auch Silberschmied. In der Fachrichtung Juwelen arbeitet der Goldschmied nicht nur mit dem Edelmetall, sondern auch mit Edelsteinen wie Rubinen, Diamanten, Smaragden und den zahlreichen Halbedelsteinen. Daraus fertigt er nach seinen eigenen Entwürfen Halsschmuck und Ohrgehänge, Broschen und Ringe nicht nur für die Damenwelt, denn auch Männer unterstreichen ihre Persönlichkeit mit einem passenden Schmuckstück. Das Auf- und Umarbeiten bereits vorhandener Preziosen gehört ebenfalls zum Fachwissen. In der Fachrichtung Schmuck geht es natürlich auch um das Gestalten von Schmuck mittels geeigneten Werkzeugs wie kleinen Hämmern oder Stempeln. Dazu kommen verschiedene Techniken der Flächengestaltung und Gussverfahren. In der Fachrichtung Ketten benutzt man Metalldrähte oder -rohre, um Ketten oder Bänder zu formen.
Sein Betätigungsfeld findet der Goldschmied bei Juwelieren, in der Goldschmiedewerkstatt oder auch in der industriellen Fertigung von Schmuck. Erfolgreich im Beruf gestartet, kann er die Meisterprüfung ansteuern. Zusatzausbildungen bieten sich als Schmuckgutachter oder -restaurator, Juwelier oder Uhrmacher an. Unerlässlich, um Goldschmied zu werden, sind Kreativität und Fingerspitzengefühl, ein gutes Auge und besondere Sorgfalt bei der Arbeit mit dem kostbaren Ausgangsmaterial.
Grafik-Designer/in
Ihre Ideen begegnen einem auf Schritt und Tritt – hinter dem Buchcover, der knalligen Plakatwand, der schicken Verpackung, dem neuen Firmenlogo, der Informationsbroschüre, der CD-ROM oder dem Werbebanner, das über Computerbildschirme zieht, steckt die Arbeit von Grafik-Designern. Die visuelle Gestaltung und Kommunikation ist ihr Metier, das sie in Medienagenturen, PR-Büros, Verlagen oder größeren Unternehmen ausüben. Für die zwei- bis dreijährige Ausbildung an Berufsfachschulen und -kollegs wird ein mittlerer Bildungsabschluss, bisweilen auch Abitur vorausgesetzt.
Mit der Bewerbung muss man in der Regel eine Mappe mit eigenen Gestaltungsarbeiten einreichen. Der Grafik-Designer setzt die Vorgaben und Vorstellungen seiner Kunden grafisch um. Er fertigt mittels spezieller Software am Computer oder von Hand erste Skizzen und Entwürfe, entwickelt seine Vorschläge zusammen mit dem Kunden weiter, bevor er schließlich die gewählte Alternative für die weitere Verarbeitung perfektioniert, um sie später auf Materialien wie Papier, Stoff oder Kunststoff und immer mehr im World Wide Web wiederzufinden. Gefragt sind handwerklich-kreative Fertigkeiten und Begabungen wie auch IT-Kenntnisse.
Der Grafik-Designer gestaltet Kommunikationsmittel, entsprechend kommunikativ und teamfähig sollte er selbst sein. Er muss ein Gespür für neue Trends haben und sich hier ständig auf dem Laufenden halten. In der Ausbildung geht es unter anderem um die Grundlagen des Gestaltens im zwei- und dreidimensionalen sowie im digitalen Bereich, es gibt Unterricht in Freiem Zeichnen, Schriftgrafik und Typografie. Auch Fotodesign wird theoretisch und praktisch gelehrt, ebenso Medientechnik.
Neben der Grafik beschäftigt sich der angehende Designer auch mit Texten und mit Werbepsychologie. Und nicht zuletzt lernt er, die Kosten seiner Entwürfe zu kalkulieren. Bei entsprechenden Voraussetzungen lässt sich ein Studium, etwa in Mediendesign oder visueller Kommunikation, anschließen.
Graveur/in
Schon mal überlegt, wie das Label auf den Jeansknopf kommt oder die Widmung auf den Fußballpokal? Da war der Graveur am Werk. Er hat sich Schrift und Form ausgedacht oder anhand eines Musters aufs Metall gebannt. Im Alltag begegnet einem die Arbeit des Graveurs auf Schritt und Tritt: auf Schildern, Geschenkartikeln, Schmuckstücken, Geldmünzen. Der Handwerksberuf des Graveurs verlangt sowohl technisches als auch künstlerisches Talent. Mittels Schneid- und Zerspanungstechnik werden vorwiegend metallische Oberflächen mit Schriften, Strukturen, Ornamenten oder bildlichen Darstellungen versehen. Geht es ins dreidimensionale Relief, müssen dazu Gussmodelle oder Prägeformen hergestellt werden.
Der Beruf vereint alte Handwerkstradition mit modernster Technik, je nachdem, ob noch von Hand mit selbst gefertigtem Werkzeug oder mit computergesteuerten Maschinen gearbeitet wird. Selbst der Laser wird inzwischen zur technischen Unterstützung herangezogen. Zeichnerische Begabung, Kreativität, aber auch räumliches Vorstellungsvermögen sind gefragt, wenn nach den Vorgaben der Auftraggeber oder nach eigenen Ideen Schablonen, Muster und Formen entstehen sollen, die dann durch Stanzen, Prägen und andere Techniken auf die Werkstoffe aufgebracht werden. Neben Metall bearbeitet der Graveur auch Holz, Kunststoffe oder Glas. Die dreijährige Ausbildung beinhaltet Themen wie Werk- und Hilfsstoffe ebenso wie Umweltschutz und Arbeitssicherheit, Spanen und Fräsen, das Anfertigen von Prägewerkzeugen und verschiedenen Formen sowie spezielle Verfahren wie Damaszierungen – Muster, die an die Oberflächengestalt des berühmten Damaszenerstahls erinnern. Schwerpunktmäßig widmet sich die Ausbildung entweder der Flachgravier- oder der Reliefgraviertechnik.
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Handelsassistent/in
Die Ausbildung zum Handelsassistenten ermöglicht qualifizierten Bewerbern mit Hochschulabschluss den Zugang zu mittleren und höheren Führungsfunktionen im Einzelhandel. Während der dreijährigen Ausbildungszeit werden die fachpraktische Ausbildung in Betrieben des Einzelhandels und die theoretische Ausbildung in der Schule vermittelt. Die Berufs-Abschlussprüfung für Kaufleute im Einzelhandel wird zum Ende des zweiten Ausbildungsjahres abgelegt. Das dritte Ausbildungsjahr endet mit der Prüfung zum Handelsassistenten in Bereichen wie Handelsbetriebslehre, Personalwesen, Recht, Organisation, Volkswirtschaftslehre, Rechnungswesen und Datenverarbeitung.
Das Berufsbild des Handelsassistenten wurde vom Einzelhandel geschaffen, um Führungskräfte für die verschiedenen Bereiche eines Unternehmens heranzuziehen. Es gibt keinen Wirtschaftszweig, in dem der Erfolg eines Unternehmens so stark von der Qualifikation des Personals abhängt, wie der Einzelhandel. Die hohen Anforderungen werden vor allem an Vorgesetzte gestellt. Der Bedarf an Führungskräften, insbesondere der mittleren Ebene, wird zunehmen, und damit sind die beruflichen Aussichten des Handelsassistenten langfristig positiv zu bewerten.
Beim Arbeitsamt wird der Handelsassistent unter dem Oberbegriff ‘staatlich geprüfter Betriebswirt’ geführt und allgemein als Fachkraft beschrieben, die planende, disponierende, informierende und kontrollierende Aufgaben in allen Bereichen der Wirtschaft und Verwaltung wahrnimmt. Als Zugangsvoraussetzungen können auch ein Haupt- oder Realschulabschluss gelten oder eine abgeschlossene kaufmännische Berufsausbildung sowie Berufspraxis von unterschiedlicher Dauer. Fehlende Berufsausbildung kann in bestimmten Fällen durch mehrjährige Berufserfahrung ausgeglichen werden. Die bis zu sechs Semester dauernde Fortbildung wird berufsbegleitend durchgeführt.
Handelsfachwirt/in
Handelsfachwirt/in ist eine doppelt qualifizierende Erstausbildung speziell für Auszubildende mit Abitur bzw. Fachhochschulreife. In drei Jahren erwerben sie in ihrem Unternehmen einen Abschluss in einem kaufmännischen Ausbildungsberuf – in der Regel als Kaufmann bzw. Kauffrau im Einzelhandel oder als Kaufmann bzw. Kauffrau im Groß- und Außenhandel – und gleichzeitig die Zusatzqualifikation Handelsfachwirt/in.
Handelsfachwirte arbeiten in der mittleren und höheren Führungsebene und organisieren und überwachen komplexe Handelsprozesse. Tätigkeitsfelder gibt es beispielsweise in Einkauf und Logistik, im Personal- und Rechnungswesen oder in Marketing und Vertrieb. Personalverantwortung und -entwicklung kommt im jeweiligen Bereich mit dazu.
Gute Kenntnisse in Mathematik und Deutsch, dazu kaufmännisches Interesse und Organisationstalent, Leistungsbereitschaft und Verantwortungsbewusstsein sind Voraussetzung für die Ausbildung. Zu den Themen der Zusatzqualifikation gehören Unternehmensführung und -steuerung, Personalmanagement, Kommunikation, Handelsmarketing, Beschaffung und Logistik, Vertriebssteuerung und Außenhandel.
Eine Alternative ist eine zweijährige betriebliche Ausbildung mit wöchentlich zweitägigem Schulbesuch bis zur Prüfung als Kaufmann/-frau im Einzelhandel mit Zusatzprüfung Managementassistent/-in im Einzelhandel. Im dritten Jahr kann man sich dann in einer rein betrieblichen Fortbildung ebenfalls zum Handelsfachwirt qualifizieren.
Handelsfachwirt kann man auch über den Weg einer Weiterbildung werden. Verschiedene Bildungseinrichtungen bieten diese Kurse an.
Haus- und Familienpfleger/in
Die Haus- und Familienpflegerin – meist sind es Frauen, die diesen Beruf ergreifen – kümmert sich um die Weiterführung des Haushalts, wenn durch Krankheit oder sonstige Belastungen Hilfe bei der Haushaltsführung, bei Kindererziehung oder Pflege Angehöriger benötigt wird. Flexibilität, Einfühlungsvermögen, Durchsetzungs- und Anpassungsvermögen sind unabdingbare Voraussetzungen für diesen verantwortungsvollen Beruf. Zu ihren Aufgaben gehören die hauswirtschaftlichen, pädagogischen, pflegerischen und sozial beratenden Tätigkeiten in Familien oder familienähnlichen Wohnformen.
Die Haus- und Familienpflegerin ist bei Sozialstationen oder ambulanten Pflegediensten beschäftigt. Der Beruf der Haus- und Familienpflegerin kann sowohl als Erstberuf von jüngeren Frauen als auch als Umsteigerberuf nach der Elternzeit oder langjähriger Familienerfahrung ergriffen werden. Der Hauptschulabschluss und eine einschlägige berufliche Tätigkeit sind Voraussetzung für die Berufsausbildung. Empfohlen wird ein mittlerer Bildungsabschluss.
Die Ausbildung an einer Berufsfachschule dauert drei Jahre. Die ersten zwei Jahre wird überwiegend an der Schule, ergänzt durch Praktika, ausgebildet. Unterrichtet werden Pädagogik und Psychologie, Gesundheitslehre und Pflege, hauswirtschaftliche Fachpraxis und Fachkunde. Das dritte Ausbildungsjahr ist eine intensive praktische Ausbildung in Form eines Anerkennungspraktikums. Die Ausbildung schließt mit der staatlichen Anerkennung ab.
Heilerziehungspfleger/in
Die Heilerziehungspflege ist ein vielseitiges Berufsbild mit einem eigenverantwortlichen Aufgabenfeld. Es eignet sich besonders für Menschen mit kommunikativen Fähigkeiten, die gerne andere Menschen in ihrer Lebensgestaltung unterstützen. Kinder, Jugendliche und Erwachsene mit geistiger Behinderung oder psychischer Erkrankung sind in besonderer Weise auf Unterstützung und Begleitung angewiesen. Wer dafür sein Können und Wissen einsetzen möchte, braucht hierfür eine gezielte und fundierte Fachausbildung.
Die Ausbildung zum/r Heilerziehungspfleger/in qualifiziert in doppelter Hinsicht. Denn sie beinhaltet sowohl eine sozialpflegerische wie eine sozialpädagogische Qualifikation. Diese ganzheitliche Ausbildung umfasst also sowohl erzieherische wie pflegerische Komponenten, die ihre Absolventen für eine Fülle von Tätigkeiten befähigen. So haben sie anschließend die Kompetenz, Menschen mit Behinderung und psychischen Erkrankungen umfassende Hilfen anzubieten.
Unter Beachtung von deren Persönlichkeit und prinzipieller Selbstbestimmung übernehmen Fachkräfte der Heilerziehungspflege selbstständig und eigenverantwortlich folgende Aufgaben für die ihnen anvertrauten Menschen:
- Beratung, Begleitung, Pflege, Förderung, Assistenz
- Bildung und Erziehung
- Alltagsmanagement
Bei der Beratung, Begleitung, Pflege und Förderung von Menschen mit Behinderung ist heute mehr denn je eine fundierte Ausbildung wichtig. Das spezifische Berufsbild der Heilerziehungspflege wurde durch die rasante Entwicklung der Behindertenhilfe bestätigt. Der außerordentlich differenzierten Praxis mit weit gefassten und subtilen Anforderungen muss die berufliche Qualifizierung entgegenkommen. Deshalb werden während der Ausbildungszeit fachliche, methodische, soziale und personale Kompetenzen vermittelt. Die Prinzipien, denen heute die Ausbildung gerecht werden muss, lauten Ganzheitlichkeit, d. h. Menschen in ihrer Komplexität angemessen zu begegnen, Normalisierung und Integration.
Die Ausbildung zum/r Heilerziehungspfleger/in dauert drei Jahre und setzt ein einjähriges Vorpraktikum voraus. Wichtig ist in dieser Zeit die enge Verschränkung von Lernort Praxis und Lernort Theorie. Die Unterrichtsfächer im Lernort Theorie umfassen allgemeinbildende, pädagogisch-psychologische, pflegerisch-medizinische und fachpraktische Lernbereiche. Für Heilerziehungspfleger eröffnen sich breite Tätigkeitsfelder, z. B. im Bereich der ambulanten Dienste (u. a. Frühförderung, Familienentlastende Dienste), Beratungsdienste, betreutes Wohnen, Tätigkeiten in teilstationären Einrichtungen (u. a. Frühfördereinrichtungen, Kindertagesstätten, Förderzentren, Werkstätten für Menschen mit Behinderung), in Einrichtungen der Sozialpsychiatrie oder in stationären Einrichtungen der Behindertenhilfe.
Ebenso reichhaltig sind die Möglichkeiten der Fort- und Weiterbildung, ein Studium ist z.B. im Bereich Heilpädagogik, Gesundheitpädagogik oder Soziale Arbeit denkbar.
Heilpädagoge/in
Kinder, Jugendliche und Erwachsene, die im körperlichen, geistigen/intellektuellen, sensorischen oder sprachlichen Bereich beeinträchtigt sind, haben es nicht leicht. Viele Menschen, deren Entwicklung unter erschwerten Bedingungen verläuft, brauchen deshalb professionelle Unterstützung – etwa durch Heilpädagogen, wie sie an staatlich anerkannten Fachschulen für Sozialwesen der Fachrichtung Heilpädagogik ausgebildet werden. Das Berufsfeld Heilpädagogik ist vielfältig: Entwicklungsverzögerungen im Bereich der Wahrnehmung und Motorik, Behinderungen, Auffälligkeiten im Verhalten und Hilfe bei schwierigen Familienverhältnissen sind nur einige Aufgabenbereiche.
Die Heilpädagogik bemüht sich dabei um den Menschen als Ganzes. Das macht den Beruf nicht nur interessant, sondern auch verantwortungsvoll. Die Ausbildung in Vollzeitform dauert 18 Monate. Sie umfasst 1.800 Stunden Unterricht inklusive 500 Stunden Fachpraxis. Neben Pädagogik und Heilpädagogik, Didaktik heilpädagogischer Handlungskonzepte, Psychologie und Soziologie stehen auch Medizin und Rechtskunde auf dem Stundenplan. Die Ausbildung richtet sich an alle, die eine Berufsausbildung als staatlich anerkannter Erzieher, Jugend- und Heimerzieher oder Heilerziehungspfleger abgeschlossen haben. Vorausgesetzt wird zusätzlich eine mindestens einjährige praktische Tätigkeit in sozial- und heilpädagogischen Arbeitsfeldern.
Die Ausbildung endet mit der staatlichen Abschlussprüfung. Danach arbeitet der Heilpädagoge u.a. in den Bereichen der Frühförderung, in Kindergärten, in heilpädagogischen Tagesstätten, Kliniken der Kinder- und Jugendpsychiatrie, Behinderteneinrichtungen sowie in freien Praxen. Selbstständig und eigenverantwortlich unterstützt er Kinder, Jugendliche und Erwachsene durch heilpädagogische Hilfen in ihrer personalen und sozialen Integration.
Hotelfachmann/frau
Hotel- und Gaststättengewerbe
Das Hotel- und Gaststättengewerbe bietet engagierten und kontaktfreudigen jungen Menschen sechs interessante und zukunftsorientierte Berufe an. So organisiert man als Hotelfachmann/frau die gesamten Arbeitsabläufe eines Hotels, bearbeitet Buchungsanfragen und Reservierungen und sorgt für die Auslastung der Zimmer. Man plant Personaleinsätze, erstellt Angebote und führt Marketingmaßnahmen durch.
Die Tätigkeitsfelder erstrecken sich über Empfang, Etage, Service, Küche und Büro. Als Hotelkaufmann/frau bewegt man sich in allen Abteilungen eines Hotels, wobei der Schwerpunkt bei den kaufmännischen Prozessen liegt, also z. B. Buchhaltung, Einkauf und Personalwesen. Es werden Kostenkontrollen durchgeführt und Daten für die Kalkulation und Preisbildung ermittelt. Zumeist arbeitet man im Büro, ist aber auch am Empfang, auf der Etage und im Service tätig. Restaurantfachleute kümmern sich um das Wohl der Gäste, empfehlen Speisen und Getränke und servieren sie. Sie planen und führen Veranstaltungen durch, organisieren die Serviceabläufe und erstellen Angebote und Rechnungen. Sie werden überwiegend in Restaurants und Hotels eingesetzt, wobei es auch die Möglichkeit gibt, in Kongresshallen, Kantinen oder Cateringunternehmen beschäftigt zu werden.
Als Fachmann/frau für Systemgastronomie ist man für die gesamte Organisation in einem Betrieb der Systemgastronomie verantwortlich, denn man setzt ein zentral gesteuertes Konzept um. So plant man den Personaleinsatz, organisiert Arbeitsabläufe, führt Kostenkontrollen und Marketingmaßnahmen durch und überwacht das Einhalten von Qualitätsstandards. Ebenso zählen Gästebetreuung und das Präsentieren von Produkten zu den vielseitigen Aufgaben. Die Fachleute für Systemgastronomie arbeiten vorwiegend in Gastronomieketten und Cateringunternehmen, im Büro und in den Gast- und Verkaufsräumen. Bei diesen vier Ausbildungsberufen dauert die Lehrzeit drei Jahre.
Bei der Fachkraft im Gastgewerbe benötigt man nur zwei Jahre. Dieser Beruf ist gerade für alle jungen Leute interessant, die eine praktische Begabung für eine Tätigkeit in Hotellerie oder Gastronomie haben. Die Fachkraft ist in allen Bereichen eines Betriebes einsetzbar, also z. B. im Service, in der Küche, auf der Etage, in der Bar oder im Büro.
Hörakustiker/in
I– Nach oben ^
Immobilienkaufmann/frau
Bei der Struktur seiner Ausbildung hat der Immobilienkaufmann von Anfang an ein Wörtchen mitzureden: Von fünf Wahlqualifikationseinheiten wählt er zwei aus.
Seine Schwerpunkte legen kann man auf die kaufmännische Steuerung und Kontrolle, auf Gebäudemanagement, das Handeln mit und Vermitteln von Immobilien, auf die Immobilienentwicklung oder die Verwaltung von Wohneigentum. Während der dreijährigen Ausbildungszeit legt man verstärkt Wert auf kommunikative Fremdsprachenkenntnisse, soziale Kompetenzen und technisches Verständnis. Produktwissen, Kundenorientierung und moderne Methoden der Unternehmensführung sind weitere Schwerpunkte. Als Immobilienkaufmann erwirbt und verkauft man Immobilien, man vermietet, verwaltet und bewirtschaftet sie. Dabei handelt es sich beispielsweise um Grundstücke, Wohnhäuser jeder Größenordnung, Wohnungen, Gewerbe- oder Bürohäuser.
Bei der Besichtigung schätzt man ein, welche Kunden für das Objekt in Frage kommen. Mit diesen Kunden führt man Beratungsgespräche, tritt in Kauf- oder Verkaufsverhandlungen ein, führt Haus- und Wohnungsabnahmen durch und entwickelt – sofern gewünscht – Finanzierungskonzepte. Neben der Außendiensttätigkeit widmet man sich den kaufmännischen und organisatorischen Aufgaben im Büro.
Der Immobilienkaufmann spezialisiert sich u.a. auf Tätigkeiten in der Gebäudeverwaltung oder bei der Bauabrechnung, wirkt bei Neubau-, Sanierungs- und Modernisierungsvorhaben mit. Er verwaltet und bewirtschaftet Immobilien. Bisweilen übernimmt er auch das technische Gebäudemanagement und entwickelt Marketingkonzepte für die Zielgruppen. Seine Tätigkeitsfelder findet man bei Bauträgern, Wohnungsunternehmen, Immobilien- und Projektentwicklern, bei Immobilienmaklern und bei Grundstücks-, Vermögens- und Wohnungsverwaltungen. Des Weiteren bieten Handels- und Industrieunternehmen, Banken, Bausparkassen und Versicherungen in ihren Immobilienabteilungen attraktive Arbeitsmöglichkeiten an. Grundsätzlich hat man die Möglichkeit,
Teile der Ausbildung im Ausland zu absolvieren bzw. die Ausbildung in schulischer Form durchzuführen und mit einer Prüfung bei der zuständigen Kammer abzuschließen, wobei ein fachpraktischer Anteil gewährleistet sein muss. Eine bestimmte schulische oder berufliche Vorbildung wird nicht vorausgesetzt. Wenigstens aber empfehlenswert ist die mittlere Reife, der größte Teil der Auszubildenden besitzt allerdings die Hochschulreife.
Großes Kommunikationstalent und Durchhaltevermögen, auch wenn die teils langwierigen Beratungsgespräche nicht zum gewünschten Erfolg führen, Flexibilität und Serviceorientierung sowie Verhandlungsgeschick sind Fähigkeiten, die dem Immobilienkaufmann zugute kommen.
Industrie-Betriebswirt/in
Die berufliche Fortbildung zum Industrie-Betriebswirt setzt eine abgeschlossene Berufsausbildung im kaufmännischen, handwerklichen oder gewerblich-technischen Bereich voraus. Sie richtet sich u. a. auch an Ingenieure, die ihren Horizont um kaufmännische Kenntnisse erweitern wollen.
Während drei Semestern (der Industrie-Betriebswirt ist die offizielle Abschlussbezeichnung z. B. am ManagementZentrum Mittelrhein e.V. in Koblenz) lernt man Kosten und Preise zu kalkulieren, Angebote zu schreiben, Löhne und Gehälter zu berechnen und die Geschäftsbücher eines Unternehmens zu führen. Man kontrolliert Eingangs- und Ausgangsrechnungen und zeichnet für die korrekte Verbuchung aller anfallenden Geschäftsvorfälle verantwortlich. Der Industrie-Betriebswirt kann sich spezialisieren, und zwar auf den Gebieten
- Verkauf (Kosten und Preise auch mit Blick auf die Konkurrenz kalkulieren und Angebote ausarbeiten),
- Finanz- und Rechnungswesen (die gesamte Abwicklung der Finanz- und Geschäftsbuchführung),
- Personalwesen (das Erstellen von Lohn- und Gehaltsabrechnungen),
- Material- und Lagerwirtschaft (er ermittelt den genauen Materialbedarf, vergleicht Angebote, führt Einkaufsverhandlungen, legt Liefer- und Zahlungsbedingungen fest und kontrolliert die Warenannahme und -lagerung) sowie
- Fuhrpark (hier sorgt er für die Fahrbereitschaft der Firmenfahrzeuge).
Das Betätigungsfeld des Industrie-Betriebswirts erstreckt sich auf die mittlere Ebene von Unternehmen. Beschäftigt ist er zumeist in Büros, arbeitet aber auch in der Material- und Lagerwirtschaft, im Fuhrpark sowie in Lagerhallen.
Industrieelektriker/in
Jugendliche, die sich für Elektrotechnik und Elektronik, darüber hinaus für handwerkliche Tätigkeiten interessieren und dabei systematisch und planvoll vorgehen, können als Industrieelektriker vergleichsweise schnell ihren Facharbeiterabschluss erreichen. Seit August 2009 ergänzt der neue, erstmals nur zweijährige Ausbildungsgang das Spektrum der dreieinhalbjährigen Elektroberufe.
Der Industrieelektriker wird in den Fachrichtungen „Betriebstechnik“ sowie „Geräte und Systeme“ ausgebildet und gilt als Elektrofachkraft im Sinne der Unfallverhütungsvorschriften. Der Industrieelektriker der Fachrichtung „Betriebstechnik“ installiert elektrische Systeme und Anlagen, betreibt und wartet sie. Dazu bearbeitet und montiert er mechanische Komponenten und elektrische Betriebsmittel. Er ist darüber hinaus in der Qualitätssicherung tätig, indem er die Sicherheit von elektrischen Anlagen überprüft und beurteilt. Bei der Fehlersuche ist Spürsinn gefragt, außerdem braucht es Englischkenntnisse, um die oft nur in dieser Sprache vorliegenden Herstellerangaben zu lesen. Sicherheit wird in diesem Beruf groß geschrieben, denn teilweise muss an Starkstrom führenden Anlagen gearbeitet werden. Des Weiteren installiert und konfiguriert der Industrieelektriker der Fachrichtung Betriebstechnik einfache IT-Systeme.
Der Industrieelektriker der Fachrichtung „Geräte und Systeme“ stellt elektronische Komponenten, Geräte und Systeme nach den speziellen Anforderungen der Kunden her und nimmt sie in Betrieb. Aufbauend auf seiner zweijährigen dualen Ausbildung im Betrieb und in der Berufsschule kann sich der Industrieelektriker in den dreieinhalbjährigen industriellen Elektroberufen weiter qualifizieren. Kernkompetenzen eignet sich der angehende Industrieelektriker während der Ausbildung in den Bereichen Elektronik und Elektrotechnik an. Er ist vorwiegend in den Branchen Maschinen- und Werkzeugbau, Elektrische Anlagen und Bauteile, Elektroinstallation und Kraftfahrzeuge tätig, denkbar ist aber auch die Energieversorgung.
Industriekaufmann/frau
Drei Jahre muss man sich ausbilden lassen, um Industriekaufmann zu werden. Obwohl keine bestimmte Schulbildung vorgeschrieben ist, werden zunehmend Realschüler eingestellt – und auch Abiturienten, für die die Industrie eigene Ausbildungsmodelle entwickelt hat. So erfolgt die Wissensvermittlung in Lernfeldern und durch Projekte. Im Vordergrund stehen vernetztes Denken, Steuerung und Controlling. Der Industriekaufmann muss Rohstoffe günstig einkaufen, Lieferquellen sichern, das für die Produktion nötige Personal und Material bereitstellen und die hergestellten Produkte verkaufen. Die Schwerpunkte seiner Arbeit werden in den Bereichen Beschaffung und Absatz, Finanzbuchhaltung und Kostenrechnung gesetzt.
Bei der Beschaffung gilt es zunächst, den voraussichtlichen Bedarf an Material zu bestimmen, eventuell der Geschäftsleitung eine Marktstudie vorzulegen. Ist die Kaufentscheidung gefallen, müssen Art, Qualität und Menge, Lieferzeit, Lieferort und Lieferanten ermittelt, Angebote eingeholt und die Auftragsvergabe vorbereitet werden. Er muss auch darauf achten, dass die Verträge erfüllt werden, er kümmert sich um die Annahme und Kontrolle der Ware und bearbeitet Reklamationen. Da jede Firma vom Verkauf lebt, muss heutzutage im Angesicht harter Konkurrenz vor allem das produziert werden, was der Kunde wünscht und am Markt abgesetzt werden kann. Dafür zuständig ist die Marketing-Abteilung, in der der Industriekaufmann systematisch und mit Hilfe modernster Datenverarbeitung alle Informationen über den Markt sammelt und auswertet, um eine solide Marktübersicht zu erhalten. Experte des betrieblichen Rechnungswesens ist der Bilanzbuchhalter.
Die Industrie- und Handelskammern bieten diese Fortbildungsqualifikation an. Hier heißt es, die wirtschaftlichen Vorgänge in einem Betrieb zahlenmäßig festzuhalten, um zu klären, ob der Betrieb wirtschaftlich arbeitet, wie hoch die Produktionskosten, der Materialverbrauch und die Lohn- und Gehaltszahlungen sind. Teilgebiete des betrieblichen Rechnungswesens sind die Finanzbuchhaltung, Kostenrechnung, Planungsrechnung, Materialabrechnung, Lohn- und Gehaltsabrechnung und die Anlagenabrechnung. Die Fortbildung ist für den Industriekaufmann ein ‘Muss’, sowohl im Rahmen der Karrieremöglichkeiten als auch zur Anpassung an veränderte Bedingungen am Arbeitsplatz.
Aufsteigen kann man zum Industriefachwirt oder zum Wirtschaftsassistenten in der Industrie. Spezialisieren kann man sich zum Fachkaufmann für Außenwirtschaft, für Einkauf und Materialwirtschaft, Organisation, Personal, Kostenrechner und Bilanzbuchhalter.
Industriemechaniker/in
Wenn Fahrkartenautomaten fehlerfreien Kundenservice bieten, in der Automobilbranche die Produktionsstraßen einwandfrei funktionieren oder in Bearbeitungszentren der Zerspanungstechnik präzise Bohr-, Fräs- und Drehvorgänge an einem Werkstück in einem Arbeitsgang durchgeführt werden, dann zeichnet dafür in erster Linie der Industriemechaniker verantwortlich. Er richtet Produktionsanlagen ein, setzt sie in Betrieb, sorgt für eine korrekte Instandhaltung und reguliert die Produktionsabläufe. Er ist auch sofort zur Stelle, wenn es darum geht, Fehler zu beheben, etwa bei einem Getriebeschaden an einer Drehmaschine. Defekte Zahnräder werden ersetzt, die notwendigen Ersatzteile eingebaut, und danach werden die Maschinen auf ihre Funktionstüchtigkeit hin überprüft. Darüber hinaus richtet der Industriemechaniker Arbeitsplätze ein, organisiert und kontrolliert die entsprechenden Arbeitsabläufe. Bei vielen Aufgaben kooperiert er mit Kollegen, um beispielsweise Materialflüsse zu verbessern und Kundenwünsche zu berücksichtigen. Dabei arbeitet man mit vor- und nachgelagerten Bereichen im Betrieb zusammen und sorgt dafür, dass Qualitätsstandards eingehalten werden. Auf diese Weise werden die Fertigungsqualität, Prozessabläufe sowie die Arbeitssicherheit optimiert. Wichtig für den Beruf ist die Fähigkeit zu kommunizieren, denn der Industriemechaniker hat sich auch mit den Wünschen und Problemen der Kundschaft auseinanderzusetzen, etwa wenn es darum geht, eine Fräsmaschine in Gang zu bringen. Hier müssen die gelieferten Unterlagen genau geprüft werden, und mit dem Kunden gilt es zu klären, inwieweit die Maschine korrekt bedient wurde und welche Fehler die Werkstücke aufweisen. Unter Umständen hat man rasch anderweitig Lösungen zu finden, falls wichtige Produktionstermine verschoben werden müssen. Während der dreieinhalbjährigen Ausbildungszeit lernt der Industriemechaniker Projekt- und Aufgabenbeschreibungen zu erstellen. Er wertet technische Unterlagen aus, die auch in englischer Sprache vorliegen können, und er fertigt für zügige Arbeitsabläufe Montage- und Demontagepläne an. Er bestimmt den Einsatz von Werkstoffen, Werkzeugen und Prüfmitteln, dies unter sicherheitstechnischen, ökologischen und gegebenenfalls terminlichen Gesichtspunkten. Bei der Abwicklung von Aufträgen sind ferner Werkzeug- und Maschinenkosten sowie Materialverbrauch einzubeziehen. Bei Prüfarbeiten kontrolliert der Industriemechaniker, ob rotierende Teile eine Unwucht haben, Kugellager auszutauschen oder die Lager einer Maschine schadhaft sind. Über die Ergebnisse werden Prüfprotokolle verfasst, und mit variablen Arbeitsverfahren geht man daran, die Maschinen auf Vordermann zu bringen. Dabei demontiert man Baugruppen und Einzelteile einer Maschine und repariert sie, beauftragt Fremdfirmen, um die erforderlichen Ersatzteile herzustellen, oder man fertigt sie selbst an. Auch dafür plant man sämtliche Arbeitsschritte. Den Vorgaben der Kunden entsprechend rüstet der Industriemechaniker Maschinen auch um, optimiert Bearbeitungsprozesse oder passt die Maschinen an spezifische ergonomische Erfordernisse an, um sie besser zu nutzen. Mit dem erstellten Abnahmeprotokoll übergibt man die Maschine dem Kunden, wobei man ihn auf auftragsspezifische Besonderheiten und auf Sicherheitsvorschriften hinweist. Wird der Industriemechaniker mit der Wartung einer Fräsmaschine beauftragt, erstellt er Wartungs- und Inspektionspläne, prüft mechanische und elektrische Bauteile und reinigt sie gegebenenfalls. Der Industriemechaniker findet seine Einsatzgebiete zumeist in Maschinen- und Fertigungshallen, Werkstätten und -hallen. Arbeitsplätze gibt es u. a. im Maschinen- und Fahrzeugbau sowie in Industriebetrieben aller Branchen mit komplexen maschinellen Fertigungssystemen. Differenzierungsmöglichkeiten ergeben sich durch die jeweiligen betrieblichen Einsatzgebiete, z.B. Instandhaltung, Feingerätebau, Maschinen- und Anlagenbau oder Produktionstechnik. Als Industriemechaniker muss man sich ständig um den neuesten Stand der Technik kümmern, da Mikroprozessoren und automatisierte Anlagen zunehmend an Bedeutung gewinnen. Nach einigen Jahren Berufserfahrung kann man sich weiterbilden zum Industriemeister – Metall, Feinwerkmechanikermeister, Techniker – Maschinentechnik oder Konstrukteur. Mit entsprechender Qualifikation ist auch ein Hochschulstudium möglich, etwa in der Feinwerk- und Mikrotechnik, in Mechatronik oder in Maschinenbau.
Informatikkaufmann/frau
Informatikkaufleute nehmen in modern ausgerichteten Unternehmen Schlüsselpositionen ein, da sie die hausinternen Informations- und Telekommunikations-Systeme betreuen und weiterentwickeln. Im Rahmen ihrer kaufmännisch-betriebswirtschaftlichen Tätigkeitsfelder finden sich ihre Einsatzgebiete in Krankenhäusern, in Industrie und Handel sowie bei Banken und Versicherungen. Sie sind für die Systemverwaltung verantwortlich und stehen den Mitarbeitern beim Einsatz der Informations- und Telekommunikationstechniken beiseite, damit betriebliche Fachaufgaben effektiv abgewickelt werden können. Hier muss der Informatikkaufmann in der Lage sein, IT-Systeme den besonderen Gegebenheiten des Betriebes anzupassen und sie so einzuführen, dass die Abläufe fehlerfrei vonstatten gehen. Man fungiert dabei als Mittler zwischen den Anforderungen der Fachabteilungen (z. B. Buchhaltung, Einkauf oder Vertrieb) und den Möglichkeiten, die die IT-Systeme bieten, berät und schult die Benutzer. Während der dreijährigen Ausbildungszeit erwirbt man sich die Fähigkeiten, Geschäftsprozesse im Hinblick auf den Einsatz von Systemen der Informations- und Telekommunikationstechnik zu analysieren, Anforderungsprofile unter Berücksichtigung technologischer Entwicklungstrends zu erarbeiten und den Bedarf an IT-Systemen zu ermitteln. Diese Systeme, für die man auch die Auftragsabwicklung übernimmt, baut man in die bestehenden Firmenstrukturen ein, erstellt und implementiert Anwendungslösungen unter Beachtung fachlicher und wirtschaftlicher Aspekte und setzt die erforderlichen Kontrollmechanismen ein, um die betriebswirtschaftlichen Prozesse weiter zu optimieren.
Informationselektroniker/in
Der Informationselektroniker ist ein technologisch ausgesprochen hochwertiger Ausbildungsberuf im Handwerk und gilt als Pendant zu den IT-Berufen mit sehr guten Karrieremöglichkeiten. Kunden- und Dienstleistungsorientierung haben einen hohen Stellenwert.
Informationselektroniker planen informations- bzw. kommunikationstechnische Systeme und installieren, warten und reparieren sie: TV- und Audio-Geräte, Computer, Telekommunikations- und Satellitenanlagen. Sie richten gängige Systeme, Programme und Netzwerke ein und stimmen die Hardware und Software auf die speziellen Wünsche der Kunden ab. Zunehmend bedeutsam werden IT-Sicherheit sowie Smart-Home-Systeme, die Vernetzung und integrierte Steuerung von Haustechnik, Sicherheitstechnik und Kommunikationstechnik.
In der Ausbildung lernt man, die Kunden fachgerecht zu beraten und dabei komplexe Sachverhalte verständlich dar zustellen. Zu den Aufgaben gehört auch, die Benutzer im Umgang mit neuen Systemen zu schulen. Die Ausbildung dauert dreieinhalb Jahre und bildet den neuesten Stand der Informationstechnik ab. Im dritten Jahr spezialisiert man sich auf eine der Fachrichtungen ‘Bürosystemtechnik’ oder ‘Geräte- und Systemtechnik’.
Gefragt sind Sorgfalt und technisches Verständnis sowie Geschicklichkeit. In der Regel wird ein mittlerer Bildungsabschluss vorausgesetzt. Beschäftigt sind Informationselektroniker in entsprechenden Handwerksbetrieben, aber auch im Einzelhandel, bei Herstellern von Bürosystemen oder in Softwarehäusern.
Investmentfondskaufmann/frau
Den speziellen Bedürfnissen der Investmentbranche trägt die Ausbildung zum Investmentfondskaufmann Rechnung, die unter anderem Banken und Sparkassen, Kapitalanlagegesellschaften, Finanzdienstleister oder Versicherungsgesellschaften anbieten.
Während der dreijährigen Ausbildungszeit entwickelt man sich zum Fachmann in allen Bereichen der Kapitalanlagegesellschaft. Man lernt den Markt zu deuten und zu bearbeiten, ist im Kundenservice sowie in der Fondsbuchhaltung tätig und muss Qualitäten in der Teamarbeit entwickeln, um Fonds effektiv abzuwickeln und zu verwalten.
Kompetenzen erwirbt man sich auch auf den Gebieten des Marketing und des Vertriebs – Absatzmärkte und Vertriebskanäle werden analysiert und genutzt; das Depotgeschäft (Depotführung, Verwaltung und Verwahrung von Fondsanteilen) sowie die Fondsbuchhaltung und das Controlling (Wertentwicklungsberechnung, Reporting von Fonds) stehen genauso auf dem Lehrplan wie die kaufmännische Steuerung und Kontrolle (betriebliches Rechnungswesen, Kosten- und Leistungsrechnung) und das Immobiliengeschäft. Neben der Fähigkeit zu kommunizieren, unter Umständen auch in einer Fremdsprache, muss man Interesse an wirtschaftlichen Zusammenhängen mitbringen, vor allem, was die Investmentbranche betrifft.
Der Spaß am Umgang mit Zahlen sowie mit der entsprechenden Software wird genauso vorausgesetzt wie Verantwortungsbewusstsein, exaktes, selbstständiges Arbeiten und die damit verbundene Sorgfalt. Auch analytisches Denken ist unabdingbar. Der Investmentfondskaufmann setzt in der Regel Abitur voraus. Chancen hat man aber auch mit erfolgreich abgeschlossener Wirtschaftsschule oder einem guten Realschulabschluss.
IT-System-Elektroniker/in
Als IT-System-Elektroniker plant und installiert man Systeme der Informations- und Telekommunikationstechnik, einschließlich der entsprechenden Geräte, Komponenten und Netzwerke. Indem man Hard- und Software entsprechend modifiziert, realisiert man kundenspezifische Wünsche. Fehler in den Betriebssystemen werden analysiert und Störungen beseitigt. Während der dreijährigen Ausbildungszeit lernt man, Kunden über Nutzungsmöglichkeiten von informations- und telekommunikationstechnischen Geräten und Systemen zu beraten, diese zu konfigurieren sowie mitsamt der Stromversorgung zu installieren und zu warten.
Kenntnisse erwirbt man sich ferner über elektrische Schutzmaßnahmen, das Einrichten von Netzwerken und drahtlosen Übertragungssystemen, wobei ergonomische Gesichtspunkte zu berücksichtigen sind, wenn die Geräte aufgebaut werden. Beherrschen muss man auch eine Reihe von Experten- und Diagnosesystemen, um Fehler zu erkennen und zu beheben. Benutzern erklärt man die Bedienung der Systeme und rechnet Serviceleistungen ab. Typische Einsatzgebiete für den IT-System-Elektroniker finden sich bei Computersystemen, Festnetzen, Funknetzen, Endgeräten oder Sicherheitssystemen.
IT-System-Kaufmann/frau
Der IT-System-Kaufmann nimmt in einem Unternehmen den kundenorientierten Part ein. Er ist der zentrale Ansprechpartner, wenn es darum geht, informations- und telekommunikationstechnische Lösungen zur Verfügung zu stellen und Projekte umzusetzen, die der Einführung oder der Erweiterung von informations- und telekommunikationstechnischer Infrastruktur dienen, dies in kaufmännischer, technischer und organisatorischer Hinsicht. Der IT-System-Kaufmann ist vornehmlich in Vertrieb und Beratung tätig. Ferner wickelt er Serviceleistungen ab, wertet die Entwicklungen am Markt im Bereich der IT-Systeme aus und bringt die Ergebnisse in seine Planungen mit ein. Daneben führt er Marketingmaßnahmen durch. Die Ausbildung dauert drei Jahre. Während dieser Zeit erwirbt man sich ein fundiertes Wissen über Vertriebsaufgaben und Verkaufsstrategien.
Für den Kunden, dessen Bedürfnisse man zuvor analysiert hat, konzipiert man informations- und telekommunikationstechnische Systeme, erstellt Angebote, informiert über Finanzierungsmöglichkeiten, schließt Verträge ab und stellt erbrachte Auftragsleistungen in Rechnung. Auch beschafft man die erforderliche Hard- und Software sowie die damit verbundenen Dienstleistungen, installiert IT-Systeme und übergibt sie funktionsbereit dem Kunden, den man fachmännisch in die Materie einführt, so dass ein problemloser Umgang mit den Geräten gewährleistet ist. Darüber hinaus vereinbart der IT-System-Kaufmann Serviceleistungen und führt diese bisweilen auch aus. Typische Einsatzgebiete für ihn sind Branchensysteme, Standardsysteme, technische und kaufmännische Anwendungen sowie Lernsysteme.
IuK-Assistent/in
Der Informations- und kommunikationstechnische Assistent ist ein moderner Beruf, der einen mittleren Bildungsabschluss voraussetzt. Ausgebildet wird im Berufskolleg, an dem man mit einer staatlichen Prüfung nach zwei Jahren in Vollzeit abschließt. Den IuK-Assistenten bieten sich bei Anbietern von Informations- und Kommunikationsdienstleistungen sowie im Vertrieb von entsprechenden Produkten Arbeitsmöglichkeiten, und sie sind im Service für Kunden im Bereich der IT-Systemtechnik tätig. Das erworbene Wissen versetzt den IuK-Assistenten in die Lage, Gerätekonfigurationen und Kommunikationsnetze zu installieren und in Betrieb zu nehmen, Anwendungsprogramme bereitzustellen und in kleinerem Umfang kundenspezifische Modifikationen von Hard- und Software vorzunehmen.
Der Unterricht ist auf ein enges Zusammenspiel zwischen Theorie und Praxis abgestimmt. Zu allen anwendungsorientierten Fächern gibt es Praktika mit Unterrichtsmitteln (Messgeräte, Rechnersysteme, Programme), wie sie meist auch in Betrieben angewandt werden, so dass der Absolvent auf verwertbare Qualifikationen zurückgreifen kann.
Spezielle Kenntnisse erwirbt sich der IuK-Assistent bei den Netzwerkbetriebssystemen Windows NT und NOVELL; u. a. in den Programmiersprachen Visual Basic, Delphi, Visual C++; in Anwendungsprogrammen wie Office, CAD, WEB-Design und SPS; sowie praktische Fertigkeiten, wenn es beispielsweise um den Zusammenbau eines PC geht.
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Karosserie- und Fahrzeugbaumechaniker/in
Der Karosserie- und Fahrzeugbaumechaniker ist ein vielseitiger Beruf mit dreieinhalbjähriger Lehrzeit. Er wird in den zwei Fachrichtungen Karosserie- und Fahrzeugbautechnik sowie Karosserieinstandhaltungstechnik ausgebildet. Grundlage ist die Arbeit mit Metallen und Kunststoffen, die gemäß vorher erstellter Pläne durch Zuschneiden, Biegen und Formen, Schrauben und Schweißen die gewünschte Form erhalten.
Immer bedeutsamer werden neue Werkstoffe wie faserverstärkte Kunststoffe und die dafür geeigneten Schweißverfahren und Klebetechniken. Und da die Fahrzeugsysteme heute zunehmend vernetzt sind, sind mechanische, elektronische, hydraulische und pneumatische Kenntnisse gefragt. Der Karosserie- und Fahrzeugbaumechaniker macht sich auch mit aktueller Fahrwerkstechnik, alternativen Antriebssystemen wie Hybrid- oder Elektromotoren und den neuesten Diagnosemethoden vertraut. Da es sich dabei um sicherheitsrelevante Tätigkeiten handelt, sind Sorgfalt und Verantwortungsbewusstsein wichtige persönliche Voraussetzungen.
Sonderfahrzeuge und Spezialwünsche aller Art werden in der Fachrichtung Karosserie- und Fahrzeugbautechnik hergestellt und umgesetzt: Anhänger, Auflieger oder Aufbauten z.B. für Müllwagen, dazu werden die passenden Ladeeinrichtungen montiert und bei Bedarf die Dimensionen der Fahrgestelle angepasst. Die Azubis lernen, einzelne Teile oder ganze Fahrzeugkarosserien, Aufbauten für Busse, Rettungs-, Verkaufsfahrzeuge oder Wohnmobile anzufertigen oder Hebebühnen und Klimaanlagen einzubauen. Auch Gehäuse für Geräte und Armaturen gehören zum Produktspektrum. Bei der Karosserieinstandhaltungstechnik geht es um die Instandhaltung und Reparatur von Karosserien und Aufbauten oder auch die Restaurierung alter Autos. Diese Azubis werden Fachleute für Unfallschäden, Störungen und Mängel und selbstverständlich deren Behebung. Außerdem lernen sie, Fahrzeuge mit Zubehör und Zusatzeinrichtungen auszurüsten und Aufbauten oder Kühleinrichtungen zu montieren.
Wichtig im Vorfeld ist eine ausführliche Beratung mit den Kunden, deren Wünsche umgesetzt werden sollen. Die Mechaniker weisen in die Bedienung der fertigen Produkte ein und warten sie regelmäßig. Für diesen Beruf geeignet ist, wer über ein sicheres Formempfinden verfügt, räumliches Vorstellungsvermögen besitzt und technisch-konstruktiv denken kann. Neben der Meisterprüfung ist eine Fortbildung beispielsweise zum staatlich geprüften Techniker in der Fachrichtung Karosserie- und Fahrzeugbautechnik ebenso möglich wie ein Studium in den Fachrichtungen Fahrzeugtechnik, Maschinenbau oder Mechatronik.
Kaufmann/frau für Büromanagement
Es ist einer jener Berufe, ohne die in der Wirtschaft praktisch nichts läuft: der Kaufmann bzw. die Kauffrau für Büromanagement. Der neue Ausbildungsberuf fasst die bisherigen Berufe Bürokaufmann, Fachangestellter für Bürokommunikation und Kaufmann für Bürokommunikation zusammen.
In der dreijährigen Ausbildung spezialisiert man sich jeweils fünf Monate lang in zwei von zehn Wahlqualifikationen: Auftragssteuerung und -koordination; kaufmännische Steuerung und Kontrolle; kaufmännische Abläufe in kleinen und mittleren Unternehmen; Einkauf und Logistik; Marketing und Vertrieb; Personalwirtschaft; Assistenz und Sekretariat; Öffentlichkeitsarbeit und Veranstaltungsmanagement; Verwaltung und Recht sowie öffentliche Finanzwirtschaft. Diese Bausteine tragen den speziellen Bedürfnissen von Industrie, Handel, Dienstleistung, Handwerk und Öffentlichem Dienst Rechnung; entsprechend orientiert sich die Wahl am jeweiligen Ausbildungsbetrieb.
Die Organisation und Abwicklung aller im Büro anfallenden Aufgaben und Geschäftsprozesse ist das Metier des Kaufmanns für Büromanagement. Er kümmert sich um die Annahme und Bearbeitung von Aufträgen, beschafft Material, führt das Rechnungswesen, plant und überwacht Termine, ist aber auch für die Personalverwaltung zuständig und übernimmt Marketingaufgaben. Der Kaufmann für Büromanagement muss fit sein in Textverarbeitung und Tabellenkalkulation, um Statistiken und Präsentationen zu erstellen und den Schriftverkehr zu erledigen – der heute zum großen Teil auf elektronischem Weg übermittelt wird.
Gute Computerkenntnisse sind deshalb bei einer Bewerbung vorteilhaft, ebenso gute Englisch- und Mathematikkenntnisse. Besonders gefragte Eigenschaften sind Teamfähigkeit, Kommunikationsfreudigkeit, Engagement und die Bereitschaft, Verantwortung zu tragen. Die Einsatzgebiete sind je nach Unternehmen vielfältig, von der Tätigkeit in der Telefonzentrale und dem Bearbeiten von Postein- und -ausgängen bis hin zur Sachbearbeitung in Buchhaltung, Personalverwaltung, Vertrieb und Marketing. Die allgemeine Verwaltung und die Kundenbetreuung gehören ebenfalls zu den Aufgabengebieten. Der Kaufmann für Büromanagement wirkt bei Verkaufsgesprächen mit und organisiert Dienstreisen, Tagungen und Seminare. Er erfasst Belege, führt Konten, stellt Kosten und Erträge betrieblicher Leistungen dar oder erfasst und kontrolliert Materialbestände.
Im Öffentlichen Dienst ist der Dienstleistungsgedanke besonders wichtig, denn hier geht es um den direkten Kontakt mit den Bürgerinnen und Bürgern. Der Kaufmann für Büromanagement hilft bei Verwaltungsangelegenheit und Anträgen, außerdem ist er beim Erstellen von Haushalts- und Wirtschaftsplänen beteiligt. In der Berufsschule lernt man u.a., Büroprozesse zu gestalten und Arbeitsvorgänge zu organisieren, Kunden zu gewinnen und zu binden, Gesprächssituationen zu gestalten, personalwirtschaftliche Aufgaben wahrzunehmen, Wertschöpfungsprozesse zu steuern und Geschäftsprozesse darzustellen. Offiziell genügt für eine Ausbildung zwar ein Hauptschulabschluss mit guten Kenntnissen in Rechtschreibung und Rechnen.
Die Praxis aber zeigt, dass sich die meisten Firmen an Abiturienten oder Realschüler halten. Der Beruf ist auf Niveaustufe 4 des Deutschen und des Europäischen Qualifikationsrahmens eingeordnet. Weiterbilden kann man sich beispielsweise zum Bürofachwirt, Betriebswirt oder Bilanzbuchhalter oder bei entsprechenden Voraussetzungen ein Studium anschließen. Für eine Selbstständigkeit bietet sich beispielsweise ein Sekretariatsservice an.
Kaufmann/frau für Dialogmarketing
Wer hat es nicht schon selbst erlebt – den Anruf der Telefongesellschaft, um neue Tarife vorzustellen, das Telefonat mit dem Servicecenter, weil der Computer oder die Waschmaschine nicht funktionieren, die Nachfrage beim Großversand, weil ein Rechnungsdetail unklar ist. Oft spricht man dabei mit Kaufleuten für Dialogmarketing. Die Berufsbezeichnung und die damit einhergehende dreijährige Ausbildung gibt es seit 2006. Kommunikationsfreude und -talent, Einfühlungsvermögen und Stressresistenz, dazu kaufmännische und organisatorische Interessen sind gute Voraussetzungen für diesen Beruf.
Ausgerüstet mit Headset und Computer, arbeiten Kaufleute für Dialogmarketing in der Regel in Call-Centern bzw. in Service- oder Kundencentern von Unternehmen der verschiedensten Branchen oder öffentlichen Einrichtungen. Im Dialogmarketing werden die Kunden direkt und persönlich angesprochen, sei es, um sie über Produkte zu informieren und bei Auswahl und Kauf zu beraten, sei es, um Reklamationen professionell und freundlich aufzunehmen und zu bearbeiten. Dabei steht den Kaufleuten für Dialogmarketing nicht nur das Telefon zur Verfügung. Der Kontakt kommt daneben auch über E-Mail, Internet-Chat oder Co-Browsing, bei dem der Kunde durch den Internetauftritt oder den Onlineshop gelotst wird, zustande. Kaufmännisches Wissen erwerben die Auszubildenden unter anderem in den Bereichen Vertrieb und Marketing, Auftragsplanung, Steuerung und Kontrolle. Das befähigt sie, komplette Informationskampagnen zu konzipieren, zu organisieren und durchzuführen, von der Zielgruppenansprache bis zur Zusammenstellung und Unterweisung eines geeigneten Call-Teams.
Weiterbilden kann man sich beispielsweise zum Fachwirt Call-Center oder zum Betriebswirt für Call-Center-Management, auch ein Studium im Bereich Marketing ist unter bestimmten Voraussetzungen möglich.
Kaufmann/frau für Spedition und Logistikdienstleistung
Frische Südfrüchte in der kalten Jahreszeit ausliefern, hochwertige Computer unter Termindruck versenden, komplette Transportketten vom Lkw übers Flugzeug aufs Schiff und dann auf die Bahn erstellen – der Kaufmann für Spedition und Logistikdienstleistung wirkt mit großem Organisationstalent und plant präzise logistische Abläufe für Transporte aller Art. Dabei nimmt man Aufträge entgegen, berät die Kundschaft und macht Angebote über Transportkonditionen, indem man die preis- und zeitgünstigsten Wege herausfindet und bei den Transportzeiten Zwischenlagerungen und mögliche Aufenthalte an Staatsgrenzen sowie eventuelle Lkw-Fahrverbote im In- und Ausland mit einkalkuliert. Daneben versichert und verzollt man die Waren, legt Termine fest und plant neue Routen. In Lager- und Umschlaghallen scannt man die Barcodes von Waren in die Lagerbestandsliste ein. Auf dem Betriebsgelände überprüft man Ladelisten, und in der Registratur werden die Frachtpapiere kontrolliert.
Bei der dreijährigen Ausbildung setzt die Branche auf junge Menschen mit mittlerem Bildungsabschluss bzw. mit Hochschulreife. U.a. lernt man, welche Transportmittel sich für bestimmte Güter eignen, welche rechtlichen Bedingungen man berücksichtigen muss, was bei der Auswahl von Dienstleistern, insbesondere Frachtführern und Verfrachtern zu beachten ist, welche Arten der Lagerorganisation es gibt und wie die Arbeitsabläufe im Lager in logistische Arbeitsabläufe eingebunden werden. Auf dem Lehrplan steht ferner, wie man Kosten und Erträge von erbrachten Dienstleistungen bewertet, Kundengespräche vorbereitet und führt, die logistischen Bedürfnisse von Kunden ermittelt, Umsetzungsmöglichkeiten überprüft, Lösungsvorschläge ausarbeitet und somit Geschäftsprozesse erfolgsorientiert steuert. Damit verbunden entwickelt und setzt man Marketingmaßnahmen um. Da man länderübergreifend arbeitet, werden entsprechende Englischkenntnisse vermittelt.
Man erwirbt Wissen in Sachen Arbeitsschutz- und Unfallverhütungsvorschriften sowie über Umweltschutzmaßnahmen, die bei Lager und Transport zu beachten sind. Einschlägige Kenntnisse erwirbt man sich über Gefahrguttransport-, Zoll- und Transportversicherungsbestimmungen, über das Abwickeln von Schadensfällen sowie über allgemeine Büro- und Verwaltungsaufgaben. Von großer Bedeutung ist es, verschiedene logistische Aufgabenbereiche zu überblicken und ein umfassendes Verständnis von logistischen Gesamtabläufen zu erlangen. Da die Warenlogistik ohne den Einsatz moderner Technologien nicht mehr auskommt und E-Commerce eine immer größere Rolle spielt, wenn es um die Konkurrenzfähigkeit von Speditionsunternehmen geht, nutzt man Webportale, Transport- und Frachtbörsen sowie Sendungsverfolgungssysteme via Internet. In erster Linie arbeitet man bei Speditionen und Unternehmen im Bereich Umschlag/Lagerwirtschaft.
Stellen bieten ferner Frachtfluggesellschaften, Paket- und Kurierdienste sowie Firmen, die in der Güterbeförderung, im Straßen- oder Eisenbahnverkehr oder in der Schifffahrt angesiedelt sind. Aufgabenfelder gibt es bei Binnenschifffahrts-, Luftfracht-, Kraftwagen-, internationalen Speditionen sowie Lagerunternehmen. Je nach Größe des Unternehmens kann man sich auf einen oder mehrere Bereiche spezialisieren, z.B. auf Straßen-, Gefahrgut-, Schienen- oder Luftfrachttransporte oder auf Binnen- und Überseeschifffahrt. Da sich Transportsysteme und der Einsatz von EDV- und Datenkommunikationssystemen in der Logistik ständig wandeln, muss man sich kontinuierlich weiterbilden. Nach mehrjähriger Berufstätigkeit kann man die Prüfung als Fachwirt für Verkehr, als Fachkaufmann für Außenwirtschaft bzw. Marketing ablegen oder sich zum Handelsfachwirt weiterbilden. Auch ein Studium der Betriebswirtschaft im Verkehrs-, Lagerei- und Transportwesen ist möglich. Wer sich selbstständig machen will, kann später einmal die Leitung eines Speditionsbetriebs übernehmen. Durch die Gründung oder Übernahme eines Dienstleistungsbetriebs (u.a. Paket- und Kurierdienste, Autovermietung) kann man eine eigene Existenz aufbauen.
Kaufmann/frau für Versicherungen und Finanzen
Der Kaufmann für Versicherungen und Finanzen ist der Experte für alle Fragen rund um Versicherungs- bzw. Finanzprodukte. Im dritten und letzten Jahr seiner Ausbildung spezialisiert er sich auf eine dieser beiden Fachrichtungen. Der Schwerpunkt der Tätigkeit liegt auf dem Verkauf der jeweiligen Produkte sowie der Beratung der Kundschaft; der Kaufmann kann dabei sowohl im Innen- als auch im Außendienst tätig sein.
Flexibilität ist gefragt, denn bisweilen liegen Termine in den Abendstunden oder am Wochenende. Im Rahmen der kaufmännischen Steuerung und Kontrolle eignet man sich u.a. umfassende Kenntnisseüber das betriebliche Rechnungswesen an, Controlling, Kosten- und Leistungsrechnung, und man lernt, wie man mit dem Datenschutz umgeht und Daten sichert. Da die Versicherungsgesellschaften vom Verkauf ihrer Policen und der damit verbundenen Kundenberatung leben, stehen Beratungs- und Verkaufsprozesse im Vordergrund. Und da der Kaufmann für Versicherungen und Finanzen letztlich nur so gut sein kann wie seine Produkte, gilt es, sich alles über die hauseigenen Versicherungs- und Finanzprodukte zu erarbeiten. Auch das Bestandskundenmanagement will gelernt sein, denn nur, wer seine Kunden optimal betreut und ihnen einen ordentlichen Vertragsservice bietet (z.B. bei einem Autounfall, einem Wasserschaden oder einem Diebstahl hilft, die entsprechenden Formulare auszufüllen, oder in Sachen Lebensversicherung auf Versorgungslücken aufmerksam macht), wird in diesem Beruf langfristig bestehen können.
Nicht zuletzt aufgrund der internationalen Verflechtungen wird das Dickicht an Angeboten für den Laien immer undurchdringlicher. Mit seinen Produktkenntnissen hilft der Experte den Kunden, ihre jeweiligen Möglichkeiten zur Sicherung der Lebensqualität zu nutzen. Zur Fachrichtung Versicherung gehören u.a. das Schadens- und Leistungsmanagement sowie zwei Qualifikationseinheiten. Hier kann man wählen aus den Themengebieten Agenturbetrieb, Risikomanagement, Schadensservice und Leistungsmanagement, Vertrieb von Produkten der betrieblichen Altersvorsorge bzw. anderer Versicherungsprodukte für gewerbliche und private Kunden, Marketing und Vertriebsunterstützung sowie Kunden gewinnen, betreuen und binden.
In der Fachrichtung Finanzberatung stehen die private Immobilienfinanzierung sowie der Vertrieb von Finanzprodukten und von Produkten der betrieblichen Altersvorsorge auf dem Programm, aber auch die Finanzierungsberatung von gewerblichen Kunden. Auch hier geht es darum, aus der Fülle von Möglichkeiten zusammen mit dem Kunden maßgeschneiderte Konzepte zu entwickeln. Eine bestimmte schulische oder berufliche Vorbildung ist rechtlich nicht vorgeschrieben, jedoch werden Abiturienten von den Unternehmen bevorzugt eingestellt. Daneben gibt es den Studiengang Bachelor of Arts – Versicherung –, eine duale Ausbildung, die zusammen mit Fachhochschulen und Dualen Hochschulen/Berufsakademien durchgeführt wird.
Abiturienten können dabei Praxis und Studium miteinander verbinden. Während drei Jahren wird eine umfassende Handlungskompetenz für betriebliche Steuerungsaufgaben vermittelt. Neben sozialer Kompetenz erwerben sich die Studierenden umfangreiches betriebswirtschaftliches Fachwissen und erlernen gleichzeitig versicherungsspezifische Inhalte, die während der Praxisphasen gleich umgesetzt werden.
Kaufmann/-frau im E-Commerce
Digitale Arbeitsprozesse und Kundenbeziehungen nehmen im Handel immer mehr Raum ein. Der Online-Handel boomt. Es gibt nichts, was man nicht auch online erwerben könnte: Bio-Gemüse, die angesagte Jeans, das Flugticket für den Urlaub, Werkzeug für die industrielle Fertigung, Versicherungen. Dem trägt der neue Beruf Kaufmann/-frau im E-Commerce Rechnung, der zum Ausbildungsbeginn 2018 erstmals angeboten wird. Er ist interessant für Einzel-, Groß- und Außenhandelsunternehmen, die ihre Waren online vertreiben, für den Online-Versandhandel, Reise- und Fluganbieter oder auch die Mobilitäts- und Logistikbranche.
Ausgehend von kaufmännischem Grundlagenwissen, beschäftigen sich die Auszubildenden besonders mit den Aspekten des Onlinehandels. Sie lernen, Onlineshops zu konzipieren und aufzubauen, Waren und Produkte online zu präsentieren sowie Online-Werbung zu platzieren. Dazu entwickeln und gestalten sie das Sortiment, beschaffen die Ware und definieren die passenden Vertriebs- und Werbekanäle, übernehmen damit wichtige Schnittstellenfunktionen. Sie organisieren den Versand und sorgen dafür, dass benutzerfreundliche System den Einkauf erleichtern. Nicht zuletzt machen sie sich in der dreijährigen Ausbildung mit kaufmännischer Steuerung und Kontrolle, unterschiedlichen Bezahlsystemen und den besonderen rechtlichen Bestimmungen, die im E-Commerce gelten, vertraut.
Für den Beruf braucht es Freude und Interesse an IT-Technik und digitalen Medien sowie am Verkaufen und Vermarkten von Waren und Dienstleistungen. Die Bewerberinnen und Bewerber sollten über hohe Kommunikationsfähigkeit verfügen. Mit Kunden und Lieferanten kommunizieren sie unter anderem über Social Media, E-Mails oder Live-Chats. Spaß an projektbezogenem Arbeiten und die Auseinandersetzung mit neuen Technologien sind ebenfalls gefragt.
Kaufmann/frau im Einzelhandel
Über einen Zeitraum von drei Jahren ist die Ausbildung zum Kaufmann im Einzelhandel konzipiert – ein Beruf, für den man Kommunikationsfreudigkeit als grundlegende Voraussetzung mitbringen muss. Er wird im Handel und im Handwerk angeboten und verfügt aufgrund von Wahlqualifikationseinheiten wie ‘Beratung und Verkauf’, ‘Beschaffungsorientierte Warenwirtschaft’ oder ‘Marketing’ und ganz neu ‘Onlinehandel’ über eine flexible Ausbildungsstruktur. Beim Rechnungswesen liegt der inhaltliche Schwerpunkt auf Kosten- und Leistungsrechnung, Statistik sowie der Steuerung mit Hilfe von Kennziffern. Bei der Warenkunde können bestimmte Inhalte als Wahlbausteine gewählt werden. Außerdem sind IT-bezogene Qualifikationen in das Ausbildungsprogramm aufgenommen worden.
Der Kaufmann im Einzelhandel hat viel Kundenkontakt. Ganz gleich, ob er Elektronik, Schuhe, Kleider, Spielzeug oder Naturkost verkauft: Oberster Grundsatz ist es, freundlich und kompetent zu beraten. Im Verkaufsgespräch gilt es, die Wünsche der Kunden herauszufinden, um ihnen dann die geeigneten Waren vorzuschlagen, die Funktionsweise der Produkte zu erklären und gegebenenfalls vorzuführen, auf Eigenschaften und Nutzung sowie Qualitäts- und Preisunterschiede hinzuweisen. Freundlich und zuvorkommend bleiben – das wird auch bei Reklamationen erwartet. Und sollte es einmal zu Problemen kommen, schlägt man im Sinne des Kunden annehmbare Lösungen vor. Das trägt zur Kundenbindung bei und zeigt die Dienstleistungsbereitschaft des Unternehmens. Ferner nimmt man Reservierungswünsche entgegen und ist Ansprechpartner beim Warenumtausch. Je nach Warengruppe informiert der Kaufmann im Einzelhandel über spezielle Dienstleistungen wie Reparatur- oder Lieferservice, oder er führt Fachberatungen zum Beispiel bei einer Kücheneinrichtung durch. Er berechnet den Verkaufspreis und berücksichtigt dabei Rabatte oder anderweitige Nachlässe. Beim Kassieren prüft er bisweilen die Geldscheine, achtet auf die richtige Ausgabe des Wechselgeldes, wickelt Zahlungen bargeldlos ab und stellt Gutscheine, Quittungen und Garantiescheine aus. Er arbeitet dabei mit Registrier- und Scannerkassen und rechnet am Ende des Geschäftstages die Einnahmen ab.
Der Kaufmann im Einzelhandel lernt, rasch auf die sich ständig wandelnden Kundenbedürfnisse einzugehen. Er führt Marktanalysen durch, passt das Sortiment den aktuellen Erfordernissen an und sorgt so für die Wettbewerbsfähigkeit seines Unternehmens. Er prüft aber auch die Qualität der gelieferten Ware und lagert sie fachgerecht, in der Regel mithilfe moderner EDV-Systeme. In den Verkaufsräumen zeichnet er die Ware aus und füllt die Regale und Präsentationsflächen auf. Der Kaufmann im Einzelhandel arbeitet – in der Regel unterstützt durch entsprechende Software – im Einkaufs- und Lagerwesen und wirkt bei der Sortimentsgestaltung mit. Bevor er die Ware bestellt, holt er von diversen Herstellern Vergleichsangebote ein. Er bewertet dann die Qualität der einzelnen Artikel und Angebote und führt schließlich die Verkaufsverhandlungen. Um die Einkaufsmenge richtig anzugeben, muss er den Lagerbestand berücksichtigen und darauf achten, wie lange zum Beispiel leicht verderbliche Ware haltbar ist. Auch Saisonangebote müssen wirtschaftlich bewertet werden – beispielsweise neue Modekollektionen oder spezielle Angebote zu Weihnachten. Die stets zu aktualisierenden Lagerdateien und -statistiken geben richtungsweisende Auskünfte für weitere Einkäufe.
Während der Ausbildung lernt der Kaufmann im Einzelhandel ferner, Waren unter verkaufspsychologischen Gesichtspunkten zu platzieren. So werden beispielsweise Markenprodukte stets im direkten Blickfeld der Kunden präsentiert. Beim Visual Merchandising dekoriert er beispielsweise Verkaufsräume und Schaufenster, und er bringt Sonderverkaufsaktionen auf den Weg. Der Kaufmann im Einzelhandel kümmert sich außerdem um betriebswirtschaftliche Belange. Er kalkuliert Verkaufspreise, macht Inventur, verbucht Belege, übernimmt Aufgaben im Rechnungswesen, wertet Statistiken und Bilanzen aus und führt den Schriftverkehr mit Lieferanten, Kunden und Banken.
Im Personalbereich stellt er Einsatzpläne auf, rechnet Löhne und Gehälter ab und organisiert betriebliche Aus- und Weiterbildungen. Dem Kaufmann im Einzelhandel bieten sich vielfältige Arbeitsfelder im Verkauf, in der Lagerverwaltung, im Versand sowie im Büro von Fachmärkten, Filialen großer Handelsketten und Fachgeschäften. Permanente Weiterbildung ist notwendig. Auf den neuesten Stand bringen Seminare beispielsweise zu Waren-, Produkt- und Verkaufskunde, Kundenservice und Reklamationswesen, Material- und Lagerwirtschaft, Rechnungswesen und Controlling sowie Marketing. Nach einigen Jahren Berufserfahrung kann man sich weiterqualifizieren zum Handelsfachwirt oder zum Fachkaufmann mit den Schwerpunkten Einkauf und Logistik, Vorratswirtschaft, Marketing oder Personal.
Auch ein Studium zum Betriebswirt ist unter bestimmten Voraussetzungen denkbar oder der Weg in die Selbstständigkeit. Die Ausbildung zum Kaufmann im Einzelhandel ist dual angelegt, sie findet im Ausbildungsbetrieb und in der Berufsschule statt. Der Abschluss über eine Externenprüfung ist ebenfalls möglich. Kaufmann im Einzelhandel kann man auch über den Weg des Verkäufers werden. Dieser führt Verkaufs- und Beratungsgespräche, kalkuliert Preise, nimmt Waren an, lagert, verpackt und zeichnet sie aus, kontrolliert die Bestände, räumt die Ware unter Präsentationsgesichtspunkten ein und kassiert. Nach Bestehen der zweijährigen Ausbildung ist eine anschließende einjährige Ausbildung zum Kaufmann im Einzelhandel möglich.
Kaufmann/frau im Gesundheitswesen
Als Kaufmann im Gesundheitswesen arbeitet man in einem zukunftsorientierten Markt, der eine ganze Palette an Einsatzmöglichkeiten bietet, so in Krankenhäusern oder in stationären, teilstationären oder ambulanten Pflege-, Vorsorge- und Rehabilitationseinrichtungen. Ein breites Tätigkeitsspektrum entfaltet sich ferner bei Krankenkassen, medizinischen Diensten, ärztlichen Organisationen und Verbänden, in Arztpraxen sowie bei Rettungsdiensten und in der freien Wohlfahrtspflege.
Während der dreijährigen Ausbildung erwirbt man sich umfangreiche Kenntnisse über rechtliche Grundlagen, Strukturen und die Aufgaben des Gesundheitswesens und eignet sich die erforderlichen Qualifikationen in der Kundenbetreuung, im Dokumentations- und Berichtswesen sowie im Rechnungs- und Finanzwesen an. Fit sein muss man darüber hinaus auf den Gebieten des Marketing, der Personal- und Materialwirtschaft und im Qualitätsmanagement, das zusammen mit dem Marketing eine immer wichtigere Rolle spielt. Der Kaufmann im Gesundheitswesen entwickelt Dienstleistungsangebote, plant und organisiert Geschäfts- und Leistungsprozesse im Rahmen des Gesundheitswesens. Der Beruf stellt hohe Ansprüche, demnach hat der überwiegende Teil der Auszubildenden die mittlere Reife oder das Abitur.
Kaufmann/frau im Groß- und Außenhandel
Der Kaufmann im Groß- und Außenhandel ist der Allrounder an der Nahtstelle zwischen Warenherstellung und Verbrauch bzw. Weitervertrieb, sowohl im nationalen als auch im internationalen Kontext. Er kauft bei den verschiedensten Zweigen der Industrie und der Landwirtschaft ein und stellt die Waren in riesigen Lagern und breiten Sortimenten für den Verkauf an Einzelhändler, Handwerk, Weiterverarbeitung und Großverbraucher bereit. Genaue Marktkenntnisse sind unabdingbar, um die Güter möglichst gewinnbringend ein- und weiterzuverkaufen. Nach seiner Ausbildung ist der Groß- und Außenhandelskaufmann auf den verschiedensten Arbeitsplätzen zu Hause – als Einkäufer, als Lagerverwalter, als Versandleiter, als Korrespondent im Ein- und Verkauf, als Verkäufer im Außendienst, als Fakturist oder als Buchhalter. Genaue Warenkenntnis, Gewandtheit, Aufgeschlossenheit im Umgang mit Kunden und – vornehmlich im Außenhandel – Fremdsprachenkenntnisse sowie ein Gespür für ausländische Gepflogenheiten sind für eine erfolgreiche Karriere unerlässlich.
Die Ausbildung in Betrieb und Berufsschule dauert regulär drei Jahre, das Abitur kann die Lehrzeit unter Umständen verkürzen. Das dritte Ausbildungsjahr liefert das nötige Spezialwissen für die anfangs gewählte Fachrichtung Groß- bzw. Außenhandel. Eine weitere Spezialisierung ergibt sich durch die einzelnen Großhandelsbranchen, etwa den Agrarhandel, den Konsumgüterhandel, den Produktionsverbindungshandel mit Rohstoffen, Halbwaren und Maschinen oder die Tätigkeit als Import- und Exportkaufmann.
Der Groß- und Außenhandelskaufmann organisiert den Warentransport weltweit und kümmert sich um Zollformalitäten und Sicherheitsbestimmungen. In seinen Zuständigkeitsbereich fallen auch Lieferantenkredite und – immer wichtiger – die Beratung der Hersteller und der Kunden, wenn es um die Erschließung neuer Märkte und die Einführung neuer Produkte oder die Optimierung der Abläufe geht. Dem Außenhändler kommen möglichst weit reichende Netzwerke beim weltweiten Handel mit Produktions- und Konsumgütern zugute. Vor Unwägbarkeiten sollte er sich nicht scheuen, denn mit zunehmender Entfernung des Handelspartners erhöhen sich das Verlustrisiko beim Transport und die Gefahr einer nicht termingerechten Lieferung. Auch der Abschluss von Verträgen wird schwieriger, etwa durch unterschiedliche rechtliche Bestimmungen.
Das alles macht diesen Beruf aber auch so reizvoll. Der Großhandelsazubi wird sich mehr mit Fragen der Warenbeschaffung und des Verkaufs, Versandes sowie des Transport- und Speditionswesens befassen, der künftige Außenhandelskaufmann lernt eher die Zoll- und Devisenbestimmungen sowie das internationale Transport- und Versicherungsrecht. Das befähigt ihn, internationale Verträge abzuschließen und in fremder Währung zu kalkulieren sowie Zahlungsrisiken abzuwehren. Aufstiegsmöglichkeiten gibt es genug, wenn man bereit ist, sich weiterzubilden. Berufsbegleitend kann man sich z.B. qualifizieren als Bilanzbuchhalter, Handelsfachwirt, Personalfachkaufmann oder Betriebswirt. Auch ein Studium ist nach der Lehre möglich.
Kaufmann/frau für Verkehrsservice
Als Zugbegleiter, etwa im ICE, ist der/die Kaufmann/frau für Verkehrsservice kompetenter Ansprechpartner für die Fahrgäste, kontrolliert die Fahrkarten und informiert über Anschlussmöglichkeiten. In den DB Reisezentren und Servicepoints steht der Service am Kunden und die Beratung, z. B. bei der individuellen Reiseplanung, im Mittelpunkt. Die Servicemitarbeiter kennen die verschiedenen Tarife, suchen die kostengünstigsten heraus und sollten genügend Englischkenntnisse haben, um auch ausländischen Reisenden zu helfen. Bisweilen sind auch schwierige Situationen zu meistern, etwa wenn es zu Verspätungen oder Zug ausfällen kommt. Unregelmäßige Arbeitszeiten gehören mit zum Beruf.
Kinderpfleger/in – siehe Erzieher/in
Erzieherinnen und Erzieher bilden nach den Lehrern die zahlenmäßig größte Berufsgruppe des gesamten Bildungs-, Sozial- und Erziehungswesens. Sie sind gesucht, nicht zuletzt aufgrund des gesetzlich geregelten Rechtsanspruchs auf einen Kinderbetreuungsplatz. Die klassischen Arbeitsfelder finden sich in Kindergarten und Kinderkrippe, in Tageseinrichtungen für Kinder, in der Heimerziehung sowie in der Jugendarbeit.
Die Ausbildung findet in der Regel an Fachschulen für Sozialpädagogik statt und ist landesrechtlich geregelt. In Baden-Württemberg dauert sie drei Jahre, das Abitur vorausgesetzt. Sie gliedert sich in eine zweijährige schulische Ausbildung und ein anschließendes einjähriges Berufspraktikum in einer sozialpädagogischen Einrichtung. Auch Realschülern steht der Berufsweg offen, sofern sie zusätzlich eine einjährige schulische Ausbildung mit Praxisphasen im Berufskolleg für Praktikanten vorschalten.
Der Stundenplan an der Fachschule für Sozialpädagogik weist neben Deutsch, Englisch und Religionspädagogik die folgenden Handlungsfelder aus: berufliches Handeln fundieren, Erziehung und Betreuung gestalten, Bildung und Entwicklung fördern, Unterschiedlichkeit und Vielfalt leben, Zusammenarbeit gestalten und Qualität entwickeln. Darüber hinaus gibt es Rechtskunde. Der Erzieher muss auch ein guter Beobachter sein, um Entwicklung, Verhalten und Befindlichkeit der ihm anvertrauten Kinder und Jugendlichen analysieren und sie bestmöglich begleiten zu können. Im freien und gelenkten Spiel und mit musisch-kreativen, naturwissenschaftlichen und motorischen Angeboten fördert er deren Entwicklung.
Der Dokumentation und Qualitätskontrolle kommt dabei immer mehr Bedeutung zu. Wichtig ist darüber hinaus der Austausch mit den Eltern. In der Ausbildung macht sich der Erzieher auch mit Themen der Heil-, Sonder- und Heimpädagogik vertraut.
Ein weiterer Bildungsweg, insbesondere für Hauptschulabgänger, ist die staatlich anerkannte Ausbildung zum Kinderpfleger in einer Berufsfachschule für Kinderpflege. Sie dauert in Vollzeit drei Jahre und gliedert sich in zwei Schuljahre sowie ein einjähriges Praktikum in einer Einrichtung, die dem Berufsbild des Kinderpflegers entspricht. Die Absolventen arbeiten in Einrichtungen öffentlicher und freier Träger, insbesondere als Zweitkraft im Sinne des Kindergartengesetzes, und kümmern sich in Haushalten um die Erziehung, Bildung, Pflege und Betreuung von Kindern. Der erfolgreiche Abschluss eröffnet dem Kinderpfleger zugleich die Möglichkeit, die Ausbildung zum Erzieher draufzusetzen. In der Regel können Kinderpfleger direkt in die Fachschule für Sozialpädagogik einsteigen, ohne zuvor das einjährige Berufskolleg zu besuchen.
Kraftfahrzeugmechatroniker/in
Als Kraftfahrzeugmechatroniker übt man einen Hightech-Beruf aus, bei dem man sowohl die Kfz-Mechanik als auch die Kfz-Elektronik beherrschen muss. Im Blickfeld stehen mechatronische Systeme wie Fahrwerk-, Brems- und Lenksysteme, Automatikgetriebe sowie das Motormanagement – Gebiete, die einer komplexen elektronisch-mechanischen Wechselwirkung unterliegen. Elektronische Systeme, neue Antriebskonzepte wie Hybrid- oder Elektromotoren, aber auch neue Werkstoffe schlagen sich in den Anforderungen an Service, Wartung und Reparatur nieder.
Der Kraftfahrzeugmechatroniker prüft und repariert Pkw, Nutzfahrzeuge und Motorräder. Er begutachtet elektrische, elektronische, mechanische, pneumatische und hydraulische Systeme, stellt – oft mittels computergesteuerter Diagnosemethoden – Fehler und Störungen fest und beseitigt sie unter Zuhilfenahme automatischer Mess- und Prüfsysteme und gemäß den straßenverkehrsrechtlichen Vorschriften. Gearbeitet wird immer kundenorientiert. Von daher sollte man kommunikationsfreudig sein, um sein Unternehmen mit seiner Dienstleistung der Kundschaft gegenüber gut zu vertreten. Während der dreieinhalbjährigen Ausbildung lernt man Fahrzeuge und Systeme zu bedienen, zu prüfen und sie anhand von Messungen richtig einzustellen.
Man montiert und demontiert Bauteile, Baugruppen und Systeme, ermittelt Störungen und behebt deren Ursachen. Dabei plant und steuert man Arbeitsabläufe, kontrolliert und bewertet die Arbeitsergebnisse und achtet nicht zuletzt auf die Qualitätssicherung. Darüber hinaus geht es um wichtige ‘Randgebiete’ wie die einschlägigen Gesundheitsvorschriften, die Bestimmungen zum Umweltschutz, zur Arbeitssicherheit, zum Gesundheitsschutz sowie um die betrieblichen und gesetzlichen Qualitätsvorschriften. Kraftfahrzeugmechatroniker werden in der Industrie und im Handwerk in fünf Schwerpunkten ausgebildet: Bei den Schwerpunkten Personenkraftwagentechnik und Nutzfahrzeugtechnik hält man die spezifischen Kraftübertragungssysteme sowie Fahrwerks- und Bremssysteme instand, rüstet Zusatzsysteme nach, diagnostiziert Karosserie-, Komfort- und Sicherheitssysteme und führt Service- und Instandsetzungsarbeiten für gesetzliche Untersuchungen durch.
Bei der Motorradtechnik beschäftigt man sich hauptsächlich mit elektronischen Systemen, prüft und repariert sicherheitsrelevante Systeme und berät die Kundschaft bei der Auswahl von Zubehör. Bei der System- und Hochvolttechnik beschäftigt man sich u. a. mit vernetzten Systemen und setzt Komfort- und Sicherheitssysteme in Betrieb. Fünfter und neuer Schwerpunkt ist die Karosserietechnik; das Berufsbild des Mechanikers für Karosserieinstandhaltungstechnik wird dafür integriert.
Beschäftigungsmöglichkeiten findet man in erster Linie bei Fahrzeugherstellern und bei Kraftfahrzeugservicebetrieben, aber auch bei privaten und öffentlichen Betrieben mit eigenem Fuhrpark, z. B. bei Speditionen, Omnibusunternehmen, Unternehmen des Postwesens und bei öffentlichen Verkehrsbetrieben. Grundsätzlich wird keine bestimmte schulische oder berufliche Vorbildung rechtlich vorgeschrieben, jedoch sollte ein guter Realschulabschluss vorhanden sein, um den Anforderungen Genüge zu tun. Weitere Informationen: www.autoberufe.de
Klempner/in
Der Klempner (bisweilen auch Spengler, Flaschner oder Blechner genannt) gehört zu den traditionsreichsten Handwerksberufen. Schlösser, Kirchen und zahlreiche ähnliche Bauten zeugen mit ihren grünen Kupferdächern und den oft künstlerisch gestalteten Wasserspeiern und Turmspitzen von der hohen Qualität dieses Handwerks, das im Mittelalter einige Fachrichtungen entwickelte, deren Bezeichnungen sich heute noch in deutschen Familiennamen wiederfinden. Der moderne Klempner deckt Dachflächen ein und verkleidet Decken- und Wandflächen mit Blech, Metall, Verbundwerkstoffen und Kunststoffen. Er führt Arbeiten an Anlagen zur Innen- und Außenentwässerung durch. Bei den vielfältigen Anwendungszwecken für Bleche und Folien sind umfassende Kenntnisse der Materialeigenschaften erforderlich.
Zum Herstellen der Blechzuschnitte benötigt der Klempner sowohl zeichnerische Fähigkeiten als auch ein gutes Raumvorstellungsvermögen. Als wichtige Verbindungstechniken muss er das Löten, das Schweißen, das Falzen, das Nieten und Kleben beherrschen. Im heutigen Fassadenbau kann der Klempner auf industriell vorgefertigte Bauteile zurückgreifen, die er montieren muss. Für diesen Beruf benötigt man handwerkliches Geschick bei der Blechverarbeitung. Ferner gilt es, schwindelfrei zu sein, da viel auf Dächern gearbeitet wird.
Die Lehrzeit beträgt dreieinhalb Jahre. An Fortbildungsmöglichkeitengibt es u. a. die Meisterprüfung, den staatlich geprüften Techniker in den Fachrichtungen Blechverarbeitung, Maschinenbautechnik, Fertigungstechnik und Versorgungstechnik. Auch ein Studium in den Fachrichtungen Luft- und Raumfahrttechnik, (Schiffs-)Maschinenbau und Verfahrenstechnik ist machbar.
Koch/Köchin
Während seiner dreijährigen Lehrzeit lernt der Koch sämtliche Arbeiten, um Speisen aller Art herzustellen. Das beginnt mit der Planung und dem Einkauf der Lebensmittel und Zutaten und hört mit der Vorbereitung und Lagerhaltung noch lange nicht auf. Für Soßen, Salate, Fisch-, Fleischgerichte und Beilagen lernt man die Rezepte. Der Koch stellt die Speisekarte zusammen, kalkuliert die Preise und bereitet die Speisen zu. Oft wird im Schichtwechsel gearbeitet sowie an Sonn- und Feiertagen.
Nach 3-jähriger Praxis kann die Meisterprüfung abgelegt werden. Wer seine Sprachkenntnisse erweitert, kann ins Ausland gehen, aber auch zur Weiterbildung eine Hotelfachschule besuchen. Abschlüsse als staatlich geprüfter Gastronom oder – mit Fachschulreife – staatlich geprüfter Betriebswirt, Fachrichtung Hotel- und Gaststättengewerbe, oder Hotelbetriebswirt sind möglich.
Konstruktionsmechaniker/in
Der Konstruktionsmechaniker fertigt die unterschiedlichsten Metallkonstruktionen an. Dazu gehören Brücken, Hallen, Kräne, Aufzüge, Schiffe und sogar komplette Bohrinseln. Dabei werden die Einzelteile dieser Konstruktionen zunächst betrieblich nach Zeichnungen und Stücklisten hergestellt. Stahlträger und Bleche werden genau nach Maß geschnitten, gekantet und gebogen. Damit man die einzelnen Teile später miteinander verschrauben kann, werden sie mit Bohrungen versehen. Bisweilen geschieht das durch Brennschneiden oder Sägen per Hand. In der Regel aber bedient man sich CNC-gesteuerter Maschinen. Da die meisten Arbeitsabläufe mit anderen Mitarbeitern geplant und durchgeführt werden müssen, ist Teamgeist gefragt – sowohl innerbetrieblich als auch auf den Baustellen, wo man die Einzelteile bzw. die vorgefertigten Baugruppen ausrichtet und verschweißt.
Während der dreieinhalbjährigen Ausbildung zum Konstruktionsmechaniker (alternativ ist eine schulische Ausbildung möglich) lernt man u. a. mit Hebezeugen umzugehen, um überdimensionale Bauteile millimetergenau zu platzieren. Ferner gilt es Wartungs- und Instandsetzungsaufgaben zu erledigen und z. B. an Förderanlagen elektrotechnische Komponenten der Steuerungstechnik zu überprüfen. Bisweilen weist man Kunden ein, wenn man ihnen die gefertigten Systeme und Konstruktionen übergibt. Was das Schweißen betrifft, so hat man sich spezielle Kenntnisse zu erarbeiten und benötigt entsprechende Zulassungen für bestimmte Verfahren und Materialien. Der Konstruktionsmechaniker findet seine Einsatzgebiete in der Ausrüstungstechnik sowie im Feinblechbau (z. B. Apparate- und Behälterbau) von Industriebetrieben, ferner im Schiffsbau, in der Automobilindustrie sowie im Stahl- und Konstruktionsbau. Ausgebildet wird übrigens ohne Spezialisierung nach Fachrichtungen. Es gibt jedoch Differenzierungsmöglichkeiten durch betriebliche Einsatzgebiete.
Kosmetiker/in / Kosmetikfachkraft
Die Ausbildung zum/r Kosmetiker/ in wird in der Regel durch staatlich anerkannte Berufsfachschulen für Kosmetik durchgeführt, entweder als Vollzeitkurs (ein Jahr) oder in Teilzeit. Die Ausbildung ist auch möglich im dualen System im Rahmen einer dreijährigen Ausbildung an einer Schule und in einem Betrieb. Die Auszubildenden lernen bei der Gesichtsbehandlung, den Hautzustand eines Menschen zu analysieren und zu behandeln. Dazu gehören die Grundreinigung der Haut, Massagen, Masken und Anti-Aging-Behandlungen. Auch die Ganzkörperbehandlung gehört in den Arbeitsbereich einer Kosmetikerin. Durch gezielte Massagen werden Muskulatur und Blutkreislauf angeregt, was zu einer Verbesserung des Allgemeinzustandes führt. Ein besonderer Fokus der Ausbildung liegt auf dem Gebiet der dekorativen Kosmetik. Die Schönheit der Kundin wird durch Make-up unterstrichen und hervorgeholt. Umfangreiche Kenntnisse zu diversen Kosmetika und deren Wirkweise werden in verschiedenen Fächern erlernt, um eine optimale Beratung der Kunden zu gewährleisten. Auch Hand- und Fußpflege (Maniküre und Pediküre) sowie Spezialbehandlungen wie Enthaarung, Lymphdrainage und vieles mehr wird vermittelt. Die Kombination aus Theorie- und Praxisunterricht gewährleistet eine fundierte Ausbildung. Kosmetikerinnen arbeiten in Kosmetikstudios, in Parfümerien und Kosmetikfachgeschäften, für Kosmetikfirmen, in der Dermatologie, auf Schönheitsfarmen, auf Kreuzfahrtschiffen, in Wellness- und SPA-Einrichtungen sowie in Kur- und Rehabilitationseinrichtungen. Bei allen Behandlungen stellt der/ die Kosmetiker/in das Wohlbefinden der Kunden in den Mittelpunkt.
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Lacklaborant/in
Kratzfest, säureresistent, schmutzabweisend und langlebig soll er sein, der Lack, der unsere Autos schützt und ihnen die gerade angesagten Farben gibt. Leicht aufzutragen, gut deckend und bloß keine Nasen – das freut den Hobbyhandwerker, der ein altes Möbelstück mit dem passenden Lack wieder wie neu aufpoliert. Lacklaboranten sind dafür verantwortlich, dass ihr Beschichtungsprodukt all die Eigenschaften erfüllt, die Nutzer und Material verlangen. Aus den speziellen Anforderungen heraus bestimmen sich die Beschaffenheit und die dafür notwendigen Inhaltsstoffe von Farben und Lacken. Lacklaboranten haben einen feinen Blick für den perfekten Farbton und die gewünschte Viskosität ihres Produkts – heutzutage selbstverständlich unterstützt von moderner Technik. Naturwissenschaftliche und technische Interessen setzt dieser vielseitige Laborberuf voraus, der in der Regel mit einem mittleren Bildungsabschluss angegangen wird.
Regulär dauert die Ausbildung dreieinhalb Jahre, die Zeit kann bei sehr guten Leistungen um ein halbes Jahr verkürzt werden. Die Azubis beschäftigen sich mit den chemischen und physikalischen Eigenschaften der verwendeten Stoff, sie kennen deren Reaktionseigenschaften und lernen die notwendigen Mess-, Prüf- und Dokumentationsverfahren kennen. Holz, Metall oder Kunststoff als Untergrund; mit einer Rolle, Pinsel oder Spritzpistole aufzutragen; Feuchtigkeit, Wind und Sonneneinstrahlung oder mechanischen Beanspruchungen ausgesetzt – nach den jeweiligen Determinaten richtet sich die Auswahl und Zusammensetzung der Inhaltsstoffe von Beschichtungsmitteln. Ständig werden in den Labors neue Mischungen aus Binde- und Lösungsmitteln, Farbpigmenten und verschiedenen Hilfsstoffen ausprobiert, wird versucht, Bewährtes noch besser zu machen. Auch die Nanotechnologie hält mittlerweile Einzug, um neue Eigenschaften anbieten zu können.
Selbstreinigende Oberflächen etwa, wer würde nicht davon träumen. Lacklaboranten gehen dabei sehr sorgsam zu Werk und wenden die notwendigen Sicherheitsvorkehrungen an, um sich und die Umwelt vor gefährlichen Stoffen zu schützen. Das reicht vom Tragen eines Laborkittels über die Schutzbrille bis zur Atemmaske und Absaugvorrichtung bei besonders giftigen Chemikalien. Techniker oder Industriemeister sind nach der Ausbildung mögliche Stufen auf der Karriereleiter. Mit den notwendigen Bildungsabschlüssen kann man auch ein Studium, etwa zum Lackingenieur, angehen.
Leitung einer Pflege- und Funktionseinheit
Die „Krankenschwester“ und der „Krankenpfleger“ existieren nur noch in der Umgangssprache, denn seit geraumer Zeit lautet die offizielle Berufsbezeichnung Gesundheits- und Krankenpfleger/in und trägt damit den neuen Aufgaben des Berufsbildes Rechnung. Außer der Pflege des kranken Menschen gewinnt der präventive – also vorbeugende – Bereich an Bedeutung.
Die Ausbildung ist gesetzlich geregelt und dauert drei Jahre. Auch eine Teilzeitausbildung ist möglich. Bewerber müssen die gesundheitliche Eignung zur Ausübung des Berufes nachweisen. Schulische Voraussetzungen sind der Realschulabschluss oder eine gleichwertige abgeschlossene Schulbildung, der Hauptschulabschluss oder eine gleichwertige Schulbildung mit mindestens zweijähriger abgeschlossener Berufsausbildung oder erfolgreich abgeschlossener Ausbildung zum Krankenpflegehelfer. In der Regel beginnt die Ausbildung mit einem theoretischen Einführungsblock über mehrere Wochen. Hier werden die ersten Grundlagen für die späteren Einsätze in der Praxis vermittelt. Danach beginnt der erste Einsatz auf einer Station im Krankenhaus.
Im Laufe der Ausbildung wechseln Theorie- und Praxisphasen einander ab. Der praktische Einsatz erfolgt u.a. in Krankenhäusern, Sozialstationen sowie Rehabilitationseinrichtungen. Die Ausbildung endet mit der staatlichen Prüfung in drei Teilen: praktisches, theoretisches und mündliches Examen. Der theoretische Unterricht zählt insgesamt 2.100 Stunden, der praktische Einsatz 2.500 Stunden. Bereits während der Ausbildung wird man auf die vielfältigen späteren Einsatzmöglichkeiten vorbereitet. Immer steht der Mensch im Mittelpunkt; ihn lernt man in den drei Jahren mit seinem Körperbau, seinen Krankheiten, den Diagnostik- und Behandlungsmöglichkeiten kennen.
Der Gesundheits- und Krankenpfleger weiß alles über die erforderlichen Pflege- und Vorbeugungsmaßnahmen und kennt die speziellen Pflegetechniken bei verschiedenen Erkrankungen. Einen wichtigen Ausbildungsschwerpunkt bilden die psychosozialen Aspekte des betroffenen kranken oder von Krankheit bedrohten Menschen. Die Rücksichtnahme auf religiöse, kulturelle und ethnische Herkunft gehört zum Selbstverständnis der Pflege. Weitere Bereiche wie Erste-Hilfe-Maßnahmen sowie die Entwicklung und Anwendung von Qualitätskonzepten bereichern das Berufsbild.
Die Tätigkeitsfelder der Krankenpflege sind vielfältig und beispielsweise auf den Stationen der Krankenhäuser, in der ambulanten Pflege, bei humanitären Organisationen oder in der Seniorenarbeit zu finden. Die stetige Fortbildung aufgrund ständig neuer Erkenntnisse in Pflegeforschung, Medizin und Sozialmedizin ist unumgänglich und aktualisiert das Wissen der Pflegenden. Als Entwicklungsrichtungen gibt es:
- die Spezialisierung in einem Fachbereich, z.B. Intensivpflege, OP, Psychiatrie u.v.a.;
- die Aufstiegsweiterbildung, z.B. in Richtung Leitung einer Station, Funktionseinheit oder ambulanten Pflegeeinrichtung;
- Studiengänge, z.B. Pflegemanagement, Pflegepädagogik, Pflegewissenschaften.
Die Anerkennung der Pflegeberufe ist in den letzten Jahren stark gestiegen. Ein Bachelor-Abschluss (Bachelor of Nursing) ist möglich und eröffnet attraktive berufliche Perspektiven. Das deutsche Examen ist europaweit anerkannt.
Logopäde/in
Fehlentwicklungen im Stimm-, Sprach- und Sprechbereich können die verschiedensten Ursachen haben. Der Logopäde klärt die Gründe und widmet sich in enger Zusammenarbeit mit dem Arzt der Therapie von Störungen der Sprachentwicklung sowie des Redeflusses durch Stottern und Poltern. Ferner behandelt er Menschen, die am Kehlkopf operiert wurden und den Vorgang des Sprechens bisweilen völlig neu lernen müssen. Dafür erstellt der Logopäde selbstständig einen Therapieplan. Bei der Behandlung kommt es oft zum Einsatz spezieller Apparate, die es zu beherrschen gilt. Nicht selten entwickeln Logopäden neue Behandlungsmethoden, die sie in Kliniken, Arztpraxen, in Instituten für Sprach- und Hörgeschädigte oder in der eigenen Praxis anwenden – ihre Haupteinsatzgebiete.
Ausgebildet wird an staatlich anerkannten Schulen für Logopäden mit einer Dauer von drei Jahren. Um die attraktive Ausbildung mit guten Berufschancen zu beginnen, muss man über einen Realschul- oder einen vergleichbaren Abschluss verfügen. Bisweilen werden auch Fachhochschulreife oder Abitur verlangt. Es besteht aber auch die Möglichkeit, mit einem Hauptschulabschluss in Kombination mit einer abgeschlossenen, mindestens zweijährigen Berufsausbildung in der Logopädie anzufangen. Nach der Ausbildung ist ein anschließendes (auch berufsbegleitendes) Studium möglich.
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Maler/in und Lackierer/in
Als Maler und Lackierer ist man eines nicht: Schwarzseher. Denn dieser Beruf ist durch seine Vielfalt und durch die Arbeitsmaterialien farbenfroh. Farbe setzt, richtig angewandt, effektvolle Akzente, rückt unscheinbare Dinge in den Mittelpunkt, betont Formen und verwandelt triste Winkel in sympathische Plätze.
Der Maler und Lackierer behandelt die Oberflächen (z. B. Wände und Decken) von Häusern und Bauteilen, beschichtet mit den unterschiedlichsten Anstrichstoffen, gestaltet Innenräume und Fassaden und muss sich mit Rostschutz, Holzschutz, Kunststoffputzen und feuerhemmenden Anstrichen auskennen, muss wissen, wie man Metall und Holz mit Kunststoffen beschichtet und anschließend lackiert.
Er modernisiert Altbauten und bessert Betonschäden aus. Tapezier-, Klebe- und Spannarbeiten gehören genauso zu seinem Tätigkeitsfeld wie das Verlegen von Decken-, Wand- und Bodenbelägen aller Art, wobei er auch die Dämmarbeiten ausführt.
Kreativ sein muss er vor allem bei der Denkmalpflege an Kirchen und historischen Bauten, wenn restauriert und renoviert wird. Einfallsreichtum und Phantasie sind auch gefordert, wenn es um das werbewirksame Gestalten von Schriften, Schildern und Ausstellungsständen geht. Im Bereich der Fahrzeuglackierung spezialisiert er sich darauf, Karossen pfiffig zu designen oder Lackschäden geschickt zu beheben – ein Stichwort sei hier nur gegeben: die Airbrush-Technik. Gleich, ob das Werkzeug der Pinsel, die Lackierpistole oder eine moderne Lackieranlage ist: Stets gilt es, umweltverträgliche Mittel zu verwenden – im eigenen und im Interesse des Kunden.
In der Regel dauert die Ausbildung, während der man zwischen den Schwerpunkten Maler oder Fahrzeuglackierer wählen kann, drei Jahre. Ein Berufsgrundbildungsjahr im Bereich Farbe wird auf die Ausbildungszeit angerechnet. Bei sehr guten schulischen Leistungen oder entsprechenden schulischen Voraussezungen (Realschule oder Gymnasium) kann die Ausbildungszeit auf Antrag verkürzt werden. Wichtig für diesen Beruf sind ein sicheres Farb- und Formenempfinden, eine ruhige Hand und gutes Sehvermögen, eine gute körperliche Konstitution und Wendigkeit, da man viel im Freien auf Leitern und Gerüsten arbeitet, und: selbstständiges und zuverlässiges Arbeiten.
Im Maler- und Lackiererhandwerk muss man sich wegen des schnellen technischen Fortschritts ständig weiterbilden. Den Lehrlingen stehen nach der Gesellenprüfung nahezu 30 Fach-, Meister- und Fachhochschulen zur Verfügung, die auch kaufmännische und betriebswirtschaftliche Kenntnisse vermitteln, um einen Betrieb zu leiten. Nach der Meisterprüfung kann man sich zum technischen oder kaufmännischen Betriebsleiter weiterbilden oder Kunden-, Fach- oder Werkstoffberater werden. Auch ein Studium in der Fachrichtung Farbe/Chemie ist möglich.
Der Beruf ist übrigens als Stufenausbildung geregelt und kann in verschiedenen Fachrichtungen ausgebildet werden.
In der Fachrichtung Bauten- und Korrosionsschutz arbeitet man sowohl im Neubau als auch bei der Sanierung und Modernisierung von Bauwerken, Objekten und Anlagen. Man bereitet die Untergründe vor, indem man sie z. B. mit Sandstrahlgeräten reinigt. Ferner behandelt man Metalloberflächen mit Entrostungs- und Korrosionsschutzmitteln, imprägniert Betonoberflächen und trägt (Schutz-)Anstriche, Lackierungen oder Beschichtungen auf. Auch Schäden an Wänden, Decken und Böden werden behoben. Brandschutzmaßnahmen, Sicherheitskennzeichnungen und Straßenmarkierungsarbeiten werden ebenfalls umgesetzt.
In der Fachrichtung Gestaltung und Instandhaltung findet man seine Hauptbetätigungsfelder bei der Sanierung und Modernisierung von Wohnungen oder Gebäuden. Man verputzt Wände und Decken, verlegt Decken-, Wand- und Bodenbeläge und verarbeitet energiesparende Dämmstoffe. Gebäude werden abgedichtet, Konzepte für die Raum- und Fassadengestaltung entwickelt, und man fertigt Beschriftungen und Kommunikationsmittel wie z. B. Plakate an.
Die Fachrichtung Kirchenmalerei und Denkmalpflege: Hier untersucht man die Untergründe und dokumentiert ihren Zustand. Verschmutzte Oberflächen von Wand- und Kirchenmalereien werden gesäubert, und man behandelt abgeplatzten Stuck und beschädigte Goldschichten. Dabei greift man in der Regel auf Arbeitstechniken zurück, die bei der Entstehungszeit des Objektes modern waren, und verwendet Materialien, die anhand historischer Vorgaben produziert werden.
Die Ausbildung kann in 2 Stufen erfolgen. Nach Abschluss der 1. Stufe (2 Jahre) Bauten- und Objektbeschichter wird in der 2. Stufe (1 Jahr) der Berufsabschluss Maler und Lackierer erworben.
Managementassistent/in im Einzelhandel
Die Zusatzqualifikation ‘Managementassistent im (Einzel-) Handel’ wurde für Auszubildende mit Hochschulreife bzw. Fachhochschulreife eingerichtet, mit denen die Unternehmen meist zweijährige Ausbildungsverträge bis zur Prüfung ‘Kaufmann im Einzelhandel’ abschließen. Für die Lehrzeit ergibt sich folgender Aufbau: Nach zwei Jahren betrieblicher Ausbildung wird die Prüfung zum Kaufmann im Einzelhandel abgelegt.
Während der beiden Ausbildungsjahre im Betrieb werden die Schwerpunktbereiche zur Zusatzqualifikation des Managementassistenten (u.a. Handelsmanagement, Warenwirtschaft und E-Business) ergänzend unterrichtet. Die Auszubildenden besuchen somit die Berufsschule an zwei vollen Tagen je Woche.
Die staatliche Prüfung zur Zusatzqualifikation ‘Managementassistent im Handel’ legt man ebenfalls nach dem zweiten Jahr ab. Das dritte Jahr besteht in einer rein betrieblichen Fortbildung und endet mit dem Abschluss zum Handelsfachwirt (IHK).
Als Managementassistent findet man seine Tätigkeitsfelder hauptsächlich in der mittleren und höheren Führungsebene des Einzelhandels. So arbeitet man beispielsweise als Substitut, Abteilungsleiter oder Geschäftsführer. Auch in entsprechenden Stabsfunktionen gibt es vielfältige Einsatzmöglichkeiten, etwa im Einkauf, in Personalwesen und Ausbildung oder bei der Marktbeobachtung. Kaufmann im Einzelhandel kann man übrigens auch über den Weg des Verkäufers werden. Er führt Verkaufs- und Beratungsgespräche, nimmt Waren an, lagert, verpackt und zeichnet sie aus, räumt die Ware unter Präsentationsgesichtspunkten ein und kassiert. Dabei gewinnt die Arbeit mit Computern und anderen informationstechnischen Geräten und Systemen zunehmend an Bedeutung. Nach Bestehen dieser zweijährigen Ausbildung ist eine anschließende einjährige Ausbildung zum Kaufmann im Einzelhandel möglich.
Maschinen- und Anlagenführer/in
Ohne Maschinen läuft so gut wie nichts mehr in der Produktion, egal ob Lebensmittel, Kleidung oder Werkzeuge und Geräte hergestellt werden. Als Maschinen- und Anlagenführer steht man im Zentrum des Produktionsprozesses, richtet Maschinen und Anlagen ein, nimmt sie in Betrieb, rüstet sie bei Bedarf um, steuert und wartet sie nach festgelegten Wartungs- und Inspektionsplänen. Man sucht nach der Ursache von Störungen und lernt, diese zu beheben. Deswegen sind handwerkliches Geschick und Interesse an Technik wichtige Voraussetzungen für den Beruf.
Die Ausbildung in Betrieb und Berufsschule dauert zwei Jahre in einem der Schwerpunkte Metall- und Kunststofftechnik, Textiltechnik, Textilveredelung, Lebensmitteltechnik oder Druckweiter- und Papierverarbeitung. Die Azubis lernen, Steuer- und Regeltechnik zu bedienen und auch selbst zu programmieren, Verbrauchsmaterialien wie Kühl- und Schmierstoffe in den Maschinen nachzufüllen oder Verschleißteile wie Dichtungen auszutauschen. In der Lebensmitteltechnik beispielsweise spielen Hygienevorschriften eine herausragende Rolle.
Spaß an praktischer Arbeit, Sorgfalt und Genauigkeit sind gefragt, und oft arbeitet man im Team. In vielen größeren Unternehmen wird Schichtarbeit gefordert, und bei Störungen kann es auch mal stressig werden. Ein guter Hauptschulabschluss sollte vorliegen, um sich für die Ausbildung zu bewerben. Wer sich weiterentwickeln möchte, kann die Ausbildung zu einem drei- bzw. dreieinhalbjährigen Beruf erweitern, zum Beispiel als Zerspanungsmechaniker oder Fertigungsmechaniker, und später eine Fortbildung zum Industriemeister oder Techniker dranhängen.
Maurer/in
Der Beruf des Maurers hat sich erheblich verändert. Bögen und Gewölbe, früher die Krönung der Maurerkunst, kommen heute höchstens noch bei Altbaurestaurationen vor oder um Neubauten einem Altstadtbild anzupassen. Ansonsten verarbeitet ein Maurer vorwiegend großformatige Steine und vorgefertigte Bauteile bei Bauwerken und Bauwerksteilen im Hoch- und Tiefbau.
Er schafft Wände aus künstlichen und natürlichen Steinen, aus Beton oder Stahlbeton, aus Platten der verschiedensten Materialien. Er stellt Fußböden, Stützen, Decken, Estriche, Innen- und Außenputze her und bringt Dämmungen gegen Wärmeverlust, Feuchtigkeit, Schall und Feuer an. Im Baugewerbe hat der Maurer eine Schlüsselrolle inne: Er ist so ausgebildet, dass er Arbeiten aus speziellen Bauberufen wie Beton- und Stahlbetonbauer, Estrichleger, Stuckateur und Isoliermonteur teilweise mit ausführen kann.
Während der dreijährigen Ausbildungszeit erwirbt man Kenntnisse in Arbeitsschutz und Unfallverhütung, lernt, mit Baugeräten umzugehen und das Lesen und Anfertigen von Zeichnungen; erfährt alles über die verschiedenen Bodenarten, über Entwässerung und Kanalisation, das Aufstellen von Arbeitsgerüsten, über Mörtel- und Betonmischungen, erwirbt die Grundfertigkeiten des Tiefbaus. Nach einigen Jahren Berufspraxis kann man sich zum Polier, Meister oder Bautechniker in den Fachrichtungen Architektur und Bauingenieurwesen fortbilden.
Mechatroniker/in
Mechatroniker/in
Der Mechatroniker arbeitet an der Nahtstelle zwischen Elektrotechnik/Elektronik, Mechanik sowie der Steuerungs- und Informationstechnik. Er ist insbesondere im Maschinen- und Anlagenbau, in der chemischen Industrie und in der Automobilindustrie tätig. Während der dreieinhalbjährigen Ausbildungszeit lernt man, wie man mechatronische Maschinen, Anlagen und Systeme installiert und montiert und wie beispielsweise programmierbare Werkzeug- und Sondermaschinen (bisweilen kombiniert mit Transporteinrichtungen, u.a. Förderbänder) oder automatisierte Fertigungseinrichtungen eingesetzt werden, um etwa bei der Kunststoffherstellung und folgender Verarbeitung die richtigen Dosierungen vorzunehmen.
Für die zuvor geplanten Arbeitsabläufe hat man Werkzeug, Material, Mess- und Prüfgeräte zu besorgen und fügt in der Fertigung Baugruppen und Gerätschaften zu komplexen Maschinen zusammen, wobei man die für eine einwandfreie Funktionsweise nötigen mechanischen und elektrischen Verbindungen aufbaut.
Lernen muss man ferner, wie man elektrische, mechanische, pneumatische sowie hydraulische Komponenten zusammensetzt und die entstandene Anlage in Betrieb nimmt, sie wartet und instand hält. Auch Qualitätskontrollen gehören zu den täglichen Arbeitsabläufen.
Die Themen Digitalisierung der Arbeit, Datenschutz und Informationssicherheit fließen immer stärker in die Ausbildung ein. Entsprechend lassen sich Zusatzqualifikationen wählen: additive Fertigungsverfahren, Programmierung, IT-Sicherheit, digitale Vernetzung.
Mechatroniker/in für Kältetechnik
Das Steak aus dem Tiefkühlfach, der Käse aus dem Kühlregal, frische Luft aus der Klimaanlage – ohne Kältetechnik wären diese Vorzüge undenkbar. Lebensmittel würden verderben, die Arzneimittelherstellung wäre gefährdet, und in Serverräumen würde ohne Klimaanlage die Datensicherung zusammenbrechen. Als Mechatroniker für Kältetechnik sorgt man hier für zuverlässige Kälte und das richtige Klima – in Gastronomie und Landwirtschaft, in Frachtschiffen, Laboratorien, Operationssälen, bei Industrieanlagen oder in Privathaushalten: Überall baut man Kühlraum- und Klimaanlagen, Tiefkühltheken und andere kälte- und klimatechnische Einrichtungen.
Seinen Beruf lernt man in einem Handwerks- oder Industriebetrieb sowie an der Berufsschule. Dabei wird man von Beginn an an wechselnden Einsatzorten bei Kunden gefordert. Man trägt Rohre und Dämmmaterial, führt Messungen durch und füllt Kühlmittel nach. Es gilt, sich an die hohen Temperaturunterschiede zwischen Kühlräumen und beheizten Werkstätten zu gewöhnen; man muss mit Schmierstoffen und Reinigungsmitteln den vorgegebenen Sicherheitsbestimmungen gemäß umgehen, und die Atemwege hat man vor Dämpfen zu schützen, wenn man lötet und schweißt. Beim Bau von Kälteanlagen sind nicht nur Körpereinsatz und geschickte Hände gefragt, sondern auch Sorgfalt und Konzentration. Nur so lassen sich Montageaufträge und Wartungsaufgaben perfekt ausführen und Unfälle vermeiden.
Bereits während der Ausbildung wird selbstständiges Arbeiten erwartet. U.a. lernt man, wie Bauteile durch verschiedene Techniken wie Löten, Schrauben, Stecken und Kleben zusammengefügt werden, was alles beim Verdrahten elektrotechnischer Bauteile nach Schaltplänen zu beachten ist, wie Rohrleitungen verlegt und angeschlossen sowie Bleche, Schutzeinrichtungen und Profile bearbeitet und angepasst werden. Man lernt diverse Mess- und Prüfverfahren kennen, mechanische Schutzeinrichtungen von kältetechnischen Anlagen und Systemen zu prüfen und zu reinigen, Dämmstoffe einzubauen und Maßnahmen des Korrosionsschutzes durchzuführen.
Auf dem Programm stehen des Weiteren das Qualitätsmanagement des Betriebes, das Lesen von Montagezeichnungen und elektrischen Schaltplänen sowie die Pflege der Betriebsmittel wie Maschinen und Hebezeuge. Umfangreiches Wissen erwirbt man sich über die Wartung von Anlagen und Systemen der Kälte- und Klimatechnik, über das Einstellen von Steuerungs-, Regelungs- und Überwachungsprogrammen sowie zur Umstellung auf umweltfreundlichere Kältemittel. In der Berufsschule erarbeitet man sich den theoretischen Hintergrund.
Die Ausbildung, während der sich Zusatzqualifikationen erwerben lassen, dauert dreieinhalb Jahre und kann in Ausnahmefällen verkürzt werden. Eine bestimmte schulische oder berufliche Vorbildung ist rechtlich nicht vorgeschrieben, jedoch werden Bewerber mit mittlerer Reife bevorzugt.
Betätigungsfelder findet der Mechatroniker für Kältetechnik in Betrieben, die Kälte-, Klima- und Wärmepumpenanlagen planen und montieren. Auch als Wartungspersonal wird er benötigt. Während in kleineren Handwerksbetrieben für die anfallenden Arbeiten eher Generalisten gefragt sind, wird in der Industrie meist eine Spezialisierung für eingeschränkte Aufgabenbereiche gefordert. So entscheidet man sich nach der Ausbildung in der Regel für ein Spezialgebiet in der Produktion, der Montage und Instandhaltung, in der Qualitätssicherung oder im Kundendienst.
Weiterbilden kann man sich zum Meister oder zum Techniker und damit in eine Leitungsfunktion aufsteigen. Mit einer Hochschulzugangsberechtigung kann man studieren. Auch der Schritt in die Selbstständigkeit mit einem eigenen Betrieb ist möglich.
Med.-techn. Assistent/in
MTA mit sechs Fachrichtungen
Bei der Ausbildung zur medizinisch-technischen Assistentin (MTA) – der Beruf wird meistens von Frauen ausgeübt – kann man zwischen sechs Fachrichtungen wählen.
Bei der Funktionsdiagnostik untersucht man Patienten gemäß ärztlicher Anweisungen. U. a. werden Herzströme, Blutdruck, Hirnströme und Hörfähigkeit gemessen, nachdem man zuvor die entsprechenden Gerätschaften für die Untersuchung vorbereitet hat. Die Daten werden aufbereitet dem Arzt vorgelegt, der sie bewertet. Bei chirurgischen Eingriffen steht man dem Arzt assistierend zur Seite. Ihr Aufgabenfeld findet die medizinisch-technische Assistentin für Funktionsdiagnostik in der Regel in Arztpraxen, medizinischen Laboratorien sowie in Kliniken. Auch bei Forschungsstätten und Gesundheitsbehörden kommt sie zum Einsatz. Die Ausbildung an der Berufsfachschule dauert drei Jahre.
Als medizinisch-technische Laboratoriumsassistentin zeichnet man für Laboruntersuchungen u. a. in der klinischen Chemie, der Mikrobiologie, der Histologie und Zytologie sowie der Hämatologie und der Immunologie verantwortlich. Man untersucht Körperflüssigkeiten, Gewebe und Ausscheidungen auf ihre Beschaffenheit und forscht nach Krankheitserregern. Dafür muss man mit Arbeitsgeräten wie Mikroskop, Zentrifuge und Fotometer umgehen können.
Der Verlauf von Testreihen und Messungen wird mit den Ergebnissen dokumentiert. Die chemischen und medizinischen Analysen sind Grundlage für die anschließende ärztliche Diagnose. Gearbeitet wird überwiegend im Labor, dies in Krankenhäusern, Forschungsstätten, Gesundheitsämtern und bei Ärzten. Die schulische Ausbildung erfolgt an Berufsfachschulen und dauert drei Jahre.
In der Röntgendiagnostik, Strahlentherapie und Nuklearmedizin findet man die medizinisch-technische Radiologieassistentin. Nach den Vorgaben des Arztes führt sie Röntgenuntersuchungen durch, um krankhafte Veränderungen des Körpers zu entdecken. Dazu müssen die entsprechenden Apparaturen beherrscht und bei den Anwendungen die erforderlichen Sicherheitsvorkehrungen getroffen werden.
In der Strahlentherapie, die überwiegend Tumorpatienten zugutekommt, setzt man die für den jeweiligen Patienten vorgegebenen Bestrahlungspläne gewissenhaft um. In der Nuklearmedizin verabreicht man Patienten geringe Mengen kurzlebiger radioaktiver Substanzen – sogenannte Radiopharmaka –, die Informationen über Form, Lage und Funktion von Organen liefern. Die verabreichten Radiopharmaka werden dann durch Computer, computerunterstützte Kameras und Messgeräte erfasst. Die Untersuchungsergebnisse werden dokumentiert (eine wichtige Rolle dabei spielt der Bildschirmarbeitsplatz) und sachgerecht gelagert.
Die Ausbildung an den Berufsfachschulen dauert drei Jahre. Sie wird vorausgesetzt, wenn man sich als medizinisch-technische Assistentin in der Nuklearmedizin spezialisieren will. Hier unterstützt man nuklearmedizinische Untersuchungen oder führt sie mittels komplizierter, im Einzelfall speziell angepasster Methoden durch.
Dabei greift man auf hochempfindliche strahlenphysikalische Messverfahren zurück, um etwa Informationen über physiologische und krankhaft veränderte Stoffwechselvorgänge zu erhalten.
Die veterinärmedizinisch-technische Assistentin arbeitet überwiegend im Labor. U. a. werden von Tieren stammende Lebensmittel geprüft und Untersuchungen zur Diagnostik von Tierkrankheiten und Tierseuchen durchgeführt. Angewendet werden dabei mikroskopische, (mikro)biologische, histologische, immunologische, physikalische, chemische und biochemische Untersuchungsverfahren. Die Ergebnisse werden per Computer als Tabellen und in Form von Statistiken aufgelistet.
Als veterinärmedizinisch-technische Assistentin findet man Arbeitsstellen in privaten diagnostischen Labors sowie in Labors der pharmazeutischen Industrie und von Fleischwarenfabriken, bei Behörden im Öffentlichen Dienst, im Tiergesundheitsdienst, in Kliniken, in Schlachthöfen oder in Veterinäruntersuchungsstellen der Bundeswehr und im Rahmen wissenschaftlicher Forschung, z. B. an Hochschulen.
Auch der Weg in die Selbstständigkeit mit eigenem Labor ist machbar. Ausgebildet wird an Berufsfachschulen über einen Zeitraum von drei Jahren.
Lediglich zwei Jahre dauert die Ausbildung zur Zytologieassistentin. Sie ist in einen zwölfmonatigen theoretischen Abschnitt an einer Berufsfachschule und ein anschließendes einjähriges Praktikum in einem Kooperationsbetrieb gegliedert. Um krankhafte Veränderungen von Zellen festzustellen, bereitet man Zellproben, Körperflüssigkeiten und Körpersekrete für die mikroskopische Untersuchung vor. Das Zellmaterial wird eingefärbt, auf kleine Glasplatten gestrichen und unterm Mikroskop untersucht.
Proben zerlegt man mit medizinischen Geräten in ihre einzelnen Bestandteile, und Gewebeproben werden in feine Scheiben geschnitten. Krankheitsverdächtige Proben leitet man zur Diagnose an die Ärzte weiter, die man bisweilen auch bei der Entnahme der Zellpräparate unterstützt. Ferner beschriftet man die Zellpräparate, reinigt die Mikroskope, dokumentiert die Befunde und archiviert sie am Computer.
Zu den Arbeitgebern der Zytologieassistentin gehören u.a. eigenständige medizinische Labors und Analyseabteilungen. Lediglich drei Schulen in Deutschland bilden diesen Beruf aus, eine davon in Mannheim.
Medientechnologe/-in Druck
Ganz gleich, ob Papier, Karton, Metall, Kunststoff oder Textilien – der Drucker bedruckt all diese Materialien mit Texten und Bildern; er stellt Werbeflyer, Zeitungen, hochwertige Magazine, Bücher, Kataloge oder auch Tapeten her, in jeder beliebigen Stückzahl und in jeder Auflagenhöhe, ein- oder mehrfarbig.
Während der dreijährigen Ausbildungszeit lernt man, wie Druckdaten aufbereitet, Druckmaschinen eingerichtet und überwacht werden und wie man die elektronischen Steuerelemente beherrscht. Man führt computergestützte Justierarbeiten durch, misst und prüft die Druck- und Materialqualität. Sicherheitseinrichtungen müssen bedient, die Maschinen mit entsprechendem Werkzeug instand gehalten und gepflegt werden. Zumeist sind komplexe elektronisch-mechanische Anlagen zu steuern, wobei es drucktechnische Probleme zu erkennen und zu beheben gilt. Auch in der Handhabung von Hilfsgeräten hat man firm zu sein, dazu gehören u.a. Druckbestäuber, Papierzähl- und Farbkontrollgeräte.
Neben dem Digitaldruck, bei dem das Druckbild direkt vom Computer in die Druckmaschine übertragen wird, lernen die Auszubildenden auch die klassischen Verfahren Tiefdruck – hier ist die Druckvorlage in Walzen graviert – und Offsetdruck, einem indirekten Druckverfahren.
Während der Ausbildung kann man sich mithilfe von Wahlqualifikationseinheiten spezialisieren. Sie reichen vom Bogenoffset- über Zeitungs-, Verpackungs- und Etikettendruck bis zu künstlerischen Druckverfahren. Passend dazu wählt der angehende Medientechnologe Druck Vertiefungseinheiten, bei ‘Bogenoffsetdruck’ beispielsweise die Herstellung von Druckformen und die Druckveredelung.
Im weiten Berufsfeld Druck bieten sich als Alternativen die Ausbildung zum Medientechnologen Siebdruck bzw. zum Medientechnologen Druckverarbeitung an; letztere können sich auf Zeitungsproduktion, Akzidenzproduktion oder Buchproduktion spezialisieren..
Mediengestalter/in Digital und Print
Als Mediengestalter arbeitet man in der Druck- und Medienindustrie, zum Beispiel bei Werbeagenturen, Verlagen, Offset-, Tief- und Digitaldruckereien sowie Reprografieunternehmen. Man stellt Fotogravurdruckformvorlagen her und entwickelt digitale oder gedruckte Informationsmittel. Im Verlauf der dreijährigen Ausbildung kann man sich für eine von drei Qualifizierungsfachrichtungen entscheiden.
Im gemeinsamen Teil macht sich der angehende Mediengestalter Digital und Print mit visuellen Grundlagen wie Proportion, Farbe und Typografie vertraut, ebenso mit den Besonderheiten der verschiedenen Medien. Darüber hinaus lernt er geeignete Software zur Organisation und Bearbeitung der Daten kennen.
Die Fachrichtung ’Beratung und Planung’ ist ausgerichtet auf kaufmännische Grundlagen, Kundenberatung, Projektmanagement und Marketing. Beschäftigt sind die Mediengestalter dann oft als Anzeigenberater oder in der Kundenakquise. In der Fachrichtung ’Gestaltung und Technik’ steht die Entwicklung von Gestaltungskonzeptionen und die Gestaltung von Text, Bild und Grafik für Print- und Multimediaprodukte im Vordergrund. Der Schwerpunkt liegt hier auf der Produktion. In der Fachrichtung ’Konzeption und Visualisierung’ geht es darum, im Kundenauftrag Zielgruppen zu erschließen und darauf abgestimmte Medienkonzeptionen zu gestalten und zu präsentieren.
Wer Mediengestalter Digital und Print werden möchte, sollte kreativ, technisch begabt und belastbar sein. Innerhalb der Ausbildung in den Fachrichtungen kommt zu den Pflichtfächern eine Reihe von Wahlqualifikationen, um sich möglichst gut auf das angestrebte Arbeitsfeld vorzubereiten. Neue Entwicklungen wie 3-D-Grafik, Contentproduktion oder Social Media finden sich darin ebenso wie Dekorvorlagenherstellung oder Fotolabortechnik – hier wurden bislang eigenständige Berufe integriert.
Medizinische/r Dokumentationsassistent/in
Bei der Ausbildung zur medizinisch-technischen Assistentin (MTA) – der Beruf wird meistens von Frauen ausgeübt – kann man zwischen sechs Fachrichtungen wählen.
Bei der Funktionsdiagnostik untersucht man Patienten gemäß ärztlicher Anweisungen. U. a. werden Herzströme, Blutdruck, Hirnströme und Hörfähigkeit gemessen, nachdem man zuvor die entsprechenden Gerätschaften für die Untersuchung vorbereitet hat. Die Daten werden aufbereitet dem Arzt vorgelegt, der sie bewertet. Bei chirurgischen Eingriffen steht man dem Arzt assistierend zur Seite. Ihr Aufgabenfeld findet die medizinisch-technische Assistentin für Funktionsdiagnostik in der Regel in Arztpraxen, medizinischen Laboratorien sowie in Kliniken. Auch bei Forschungsstätten und Gesundheitsbehörden kommt sie zum Einsatz. Die Ausbildung an der Berufsfachschule dauert drei Jahre.
Als medizinisch-technische Laboratoriumsassistentin zeichnet man für Laboruntersuchungen u. a. in der klinischen Chemie, der Mikrobiologie, der Histologie und Zytologie sowie der Hämatologie und der Immunologie verantwortlich. Man untersucht Körperflüssigkeiten, Gewebe und Ausscheidungen auf ihre Beschaffenheit und forscht nach Krankheitserregern. Dafür muss man mit Arbeitsgeräten wie Mikroskop, Zentrifuge und Fotometer umgehen können.
Der Verlauf von Testreihen und Messungen wird mit den Ergebnissen dokumentiert. Die chemischen und medizinischen Analysen sind Grundlage für die anschließende ärztliche Diagnose. Gearbeitet wird überwiegend im Labor, dies in Krankenhäusern, Forschungsstätten, Gesundheitsämtern und bei Ärzten. Die schulische Ausbildung erfolgt an Berufsfachschulen und dauert drei Jahre.
In der Röntgendiagnostik, Strahlentherapie und Nuklearmedizin findet man die medizinisch-technische Radiologieassistentin. Nach den Vorgaben des Arztes führt sie Röntgenuntersuchungen durch, um krankhafte Veränderungen des Körpers zu entdecken. Dazu müssen die entsprechenden Apparaturen beherrscht und bei den Anwendungen die erforderlichen Sicherheitsvorkehrungen getroffen werden.
In der Strahlentherapie, die überwiegend Tumorpatienten zugute kommt, setzt man die für den jeweiligen Patienten vorgegebenen Bestrahlungspläne gewissenhaft um. In der Nuklearmedizin verabreicht man Patienten geringe Mengen kurzlebiger radioaktiver Substanzen – sogenannte Radiopharmaka –, die Informationen über Form, Lage und Funktion von Organen liefern. Die verabreichten Radiopharmaka werden dann durch Computer, computerunterstützte Kameras und Messgeräte erfasst. Die Untersuchungsergebnisse werden dokumentiert (eine wichtige Rolle dabei spielt der Bildschirmarbeitsplatz) und sachgerecht gelagert.
Die Ausbildung an den Berufsfachschulen dauert drei Jahre. Sie wird vorausgesetzt, wenn man sich als medizinisch-technische Assistentin in der Nuklearmedizin spezialisieren will. Hier unterstützt man nuklearmedizinische Untersuchungen oder führt sie mittels komplizierter, im Einzelfall speziell angepasster Methoden durch.
Dabei greift man auf hochempfindliche strahlenphysikalische Messverfahren zurück, um etwa Informationen über physiologische und krankhaft veränderte Stoffwechselvorgänge zu erhalten.
Die veterinärmedizinisch-technische Assistentin arbeitet überwiegend im Labor. U. a. werden von Tieren stammende Lebensmittel geprüft und Untersuchungen zur Diagnostik von Tierkrankheiten und Tierseuchen durchgeführt. Angewendet werden dabei mikroskopische, (mikro)biologische, histologische, immunologische, physikalische, chemische und biochemische Untersuchungsverfahren. Die Ergebnisse werden per Computer als Tabellen und in Form von Statistiken aufgelistet.
Als veterinärmedizinisch-technische Assistentin findet man Arbeitsstellen in privaten diagnostischen Labors sowie in Labors der pharmazeutischen Industrie und von Fleischwarenfabriken, bei Behörden im Öffentlichen Dienst, im Tiergesundheitsdienst, in Kliniken, in Schlachthöfen oder in Veterinäruntersuchungsstellen der Bundeswehr und im Rahmen wissenschaftlicher Forschung, z. B. an Hochschulen.
Auch der Weg in die Selbstständigkeit mit eigenem Labor ist machbar. Ausgebildet wird an Berufsfachschulen über einen Zeitraum von drei Jahren.
Lediglich zwei Jahre dauert die Ausbildung zur Zytologieassistentin. Sie ist in einen zwölf Monate dauernden theoretischen Abschnitt an einer Berufsfachschule und ein anschließendes einjähriges Praktikum in einem Kooperationsbetrieb gegliedert. Um krankhafte Veränderungen von Zellen festzustellen, bereitet man Zellproben, Körperflüssigkeiten und Körpersekrete für die mikroskopische Untersuchung vor. Das Zellmaterial wird eingefärbt und auf kleine Glasplatten gestrichen.
Proben zerlegt man mit medizinischen Geräten in ihre einzelnen Bestandteile, und Gewebeproben werden in feine Scheiben geschnitten. Krankheitsverdächtige Proben leitet man zur Diagnose an die Ärzte weiter, die man bisweilen auch bei der Entnahme der Zellpräparate unterstützt. Ferner beschriftet man die Zellpräparate, reinigt die Mikroskope, dokumentiert die Befunde und archiviert sie am Computer.
Zu den Arbeitgebern der Zytologieassistentin gehören eigenständige medizinische Labors, Analyseabteilungen insbesondere der chemischen Industrie, Krankenhäuser, Frauenarztpraxen, oder man ist in der medizinischen Forschung innerhalb zytologischer oder pathologischer Institute bzw. an Hochschulen tätig.
Medizinische/r Fachangestellte/r
Die Medizinische Fachangestellte hat 2006 die Nachfolge der Arzthelferin angetreten. Für die Patienten ist sie das Aushängeschild einer Praxis, zumeist die erste Kontaktperson. Freundlichkeit und Verständnis für deren Sorgen sind unverzichtbar in dem Beruf.
Sie muss den Überblick behalten, auch wenn gleichzeitig das Telefon klingelt, Patienten am Tresen stehen, das Wartezimmer voll ist und sich ein Notfall ankündigt, der in den Terminablauf eingeschoben werden muss.
Als rechte Hand ihres Chefs kümmert sich die Medizinische Fachangestellte um Organisatorisches ebenso wie um die Betreuung der Patienten vor, während und nach der Behandlung; sie erledigt den Schriftverkehr und die Abrechnungen. Sie organisiert den Ablauf der Sprechstunden, speichert Daten und dokumentiert den Behandlungsgang, macht Termine klar und regelt den Arbeitsablauf in einer Praxis.
Dem Arzt assistiert sie, wenn die Patienten untersucht und behandelt werden. Sie legt Verbände an, bereitet Spritzen vor oder entnimmt Blut für Laborzwecke. Im Labor selbst führt sie verschiedenste Tests durch, wobei Sorgfalt und Präzision unerlässlich sind. Bei kleineren Eingriffen geht sie dem Arzt zur Hand und kümmert sich um die notwendigen Instrumente.
Sie muss robust genug sein, um durch den Anblick von Blut, Körperausscheidungen oder Verletzungen nicht aus der Fassung zu geraten.
Wichtig ist die Einhaltung strenger Hygienevorschriften im gesamten Praxisbereich. Sie kennt sich im Bereich der Prävention aus und informiert Patienten über Vor- und Nachsorgemöglichkeiten. Die Einhaltung der ärztlichen Schweigepflicht ist für sie selbstverständlich.
Arbeit findet die Medizinische Fachangestellte auch in Krankenhäusern, bei ambulanten Pflegediensten, bei Betriebsärzten oder in den Forschungslaboren von Pharmafirmen. Ihre Ausbildung dauert drei Jahre, ein bestimmter Schulabschluss ist nicht vorgeschrieben. Wer beruflich vorankommen will, kann sich zur Arztfachhelferin oder zur Praxismanagerin weiterbilden.
Metallbauer/in (Kunstschmied/in)
Wie vielseitig der Beruf des Metallbauers sein kann, davon haben nur die wenigsten eine Ahnung, obwohl die Erzeugnisse für viele Wirtschaftsbereiche von großer Bedeutung sind. Der Metallbauer entwirft Konstruktionen des Stahl- und Metallbaus und stellt sie auch her. Bei Wintergärten nimmt er genauso Maß wie bei Türen, Toren, Fenstern und Fassaden. Er baut Geländer und Rollgitter ein und benutzt dabei auch Nichteisenmetalle und Kunststoffe. Er stellt Aufzugs-, Transport- und Fördereinrichtungen her wie auch Metallmöbel, Spiel- und Sportgeräte. Er montiert Blitzschutzanlagen, führt kunstschlosserische Arbeiten aus, setzt Maschinen für die Land-, Forst- und Gartentechnik instand, repariert Nutzfahrzeuge und Fahrzeugaufbauten.
Wie diese Auflistung zeigt, ist die Palette so groß, dass der Azubi in diesem Beruf zwischen drei Fachrichtungen wählen kann.
Konstruktionstechnik: Dabei stellt der Metallbauer Stahl- und Metallbaukonstruktionen her wie Vordächer, Tore, Tür- und Fensterrahmen. Häufig werden dabei individuelle Kundenwünsche umgesetzt, die zuvor in exakten Konstruktionszeichnungen beschrieben werden.
Metallgestaltung: Manuelles und maschinelles Schmieden stehen im Vordergrund. Dieser Zweig mag wohl am eindrucksvollsten sein, er trug früher die Berufsbezeichnung Kunstschmied. Gleich, ob Eisen, Bronze oder Kupfer: Mit Phantasie und künstlerischer Begabung lassen sich für Fassaden, komplette Straßenzüge, aber auch innerhalb des trauten Heims dekorative Elemente gestalten. Wer eine historische Ader hat, kann z.B. alte Rüstungen reparieren oder nachbauen.
Nutzfahrzeugbau: Hier werden Fahrwerke, Fahrzeugrahmen, Bremssysteme, Hub- und Ladeeinrichtungen funktionstüchtig gemacht. Abnehmer sind beispielsweise Speditionen oder land- und forstwirtschaftliche Betriebe.
Eine gute körperliche Konstitution, praktische Veranlagung, ein gutes Augenmaß, Schwindelfreiheit und räumliches Vorstellungsvermögen sind für die Auszubildenden, die dreieinhalb Jahre lernen, entscheidende Voraussetzungen.
Weiterbilden kann man sich zum Meister, Maschinenbautechniker oder via Studium – beispielsweise in den Fachrichtungen Fahrzeugtechnik, Maschinenbau oder Mechatronik, aber auch Design oder Werkstofftechnik.
Metallbildner/in
Wenn es um die Gestaltung und Bearbeitung von metallenen Oberflächen geht, dann ist der Metallbildner der gefragte Experte. Sein Arbeitsfeld ist breit angelegt, es reicht von Architekturelementen bis zu sakralem Zierwerk, vom täglichen Gebrauchsgegenstand bis zum künstlerischen Einzelstück. Der Metallbildner fertigt Treppengeländer ebenso wie Türbeschläge, Pokale ebenso wie feinstes Blattgold. Er kann all dies auch instand halten oder restaurieren. Der Metallbildner kennt sich aus mit der Legierung und dem Guss von Metallen und kann die notwendigen Gussformen herstellen.
Die Techniken, mit denen die Oberflächen bearbeitet werden, sind beispielsweise Mattieren, Planieren oder Modellieren, auch das Schmieden gehört dazu. Der Werkstoff wird dabei lediglich durch Druck und Zug geformt. Der Metallbildner lernt aber auch andere Verfahren wie Drehen und Fräsen, bei denen Teile des Materials zur Formgebung entfernt werden. Mittels Löten oder Schweißen werden einzelne Teile später verbunden. Ohne Fingerspitzengefühl kommt man jedenfalls bei keiner dieser Techniken aus.
Die Ausbildung in Betrieb und Berufsschule dauert drei Jahre. Im letzten Drittel spezialisiert sich der angehende Metallbildner auf eine der drei Fachrichtungen Goldschlagtechnik, Gürtler- und Metalldrücktechnik oder Ziseliertechnik. Zum Gold- oder Silberschlagen – auch Aluminium wird so bearbeitet – werden Lote und Formen benutzt. Die wertvollen Rohlinge werden von Hand oder mit Maschinen zu hauchdünnen Blättern geschlagen. Später finden sie sich zum Beispiel auf vergoldeten Bilderrahmen oder Heiligenfiguren in Kirchen wieder. Bei der Gürtler- und Metalldrücktechnik lernt man zum Beispiel, Drückformen, auch Drückfutter genannt, herzustellen. Das zu bearbeitende Metall rotiert um das Futter und wird gleichzeitig dagegen gepresst, um die gewünschte Form zu erhalten. So entstehen etwa Beschläge für Möbel oder Treppengeländer. Beim Ziselieren schließlich werden Reliefs oder Ornamente entworfen, mit denen metallische Oberflächen künstlerisch veredelt und so zu Schmuck oder Zierbeschlägen werden.
Metzger/in, Fleischer/in
Ist das Steak gut abgehangen und in der Pfanne zart, freut sich der Kunde. Das hat er dem Fleischer zu verdanken, der mit geübtem Blick die Schlachttiere aussucht und über die verschiedenen Fleischqualitäten und -eigenschaften genau Bescheid weiß.
Bevor der Fleischer sein Okay zum Verkauf gibt, prüft er Rind-, Schweine-, Kalb- und Lammfleisch auf Güte und zerlegt es in appetitliche Stücke. Wenn’s um die Wurst geht, zeigt der Fleischer besonders viel Phantasie und Geschmack. Immer wieder bereichert er mit neuen Rezepten die große Auswahl an Wurstsorten. Für Abwechslung bei der Herstellung ist also gesorgt. Moderne Maschinen erleichtern in vielen Produktionsabschnitten die Arbeit.
Dieser Beruf bietet Gelegenheit, sich auf bestimmte Aufgaben zu spezialisieren: auf das Schlachten, die Herstellung von Feinkost und Konserven oder das qualifizierte Verkaufen. Egal, welche Aufgaben einem am besten liegen – in allen Bereichen gilt es Verantwortung zu tragen für Qualität, Sauberkeit, Hygiene und letztendlich für die Gesundheit des Menschen.
In den überschaubaren Betrieben dieses Handwerks ist es kein Problem, schnell Kontakt zu Arbeitskollegen und Kunden zu finden.
Die Ausbildung dauert drei Jahre. Eine gute körperliche Konstitution, manuelles Geschick, technisches Interesse und Verständnis, Hygienebewusstsein und ein ausgeprägter Geschmacks- und Geruchssinn gelten als Eignungsvoraussetzungen.
Weiterbilden kann man sich zum Meister sowie zum staatlich geprüften Techniker der Fachrichtungen Fleischtechnik, Konserventechnik. Auch ein Studium in der Fachrichtung Lebensmitteltechnologie ist möglich.
Mode-Designer/in
Geht es um neue Kreationen in Sachen Oberbekleidung, dann ist der Mode-Designer gefragt. Er entwirft – heutzutage mit Hilfe des Computers – Modelle, entwickelt sie vom ersten Strich bis zur letzten Naht und plant komplette Kollektionen. Fertigungstechniken und -abläufe müssen dabei ebenso berücksichtigt werden wie die Herstellungskosten für eine industrielle Produktion. Gestalterische Fähigkeiten sind Voraussetzung für diesen Beruf.
Privatschulen bieten eine drei- bzw. zweieinhalbjährige Ausbildung zum staatlich anerkannten Mode-Designer an. Als Zugangsvoraussetzung genügt der Hauptschulabschluss. Eine abgeschlossene Berufsausbildung ist von Vorteil, aber nicht erforderlich. Neben Entwurf und Kollektionsplanung geht es in der Ausbildung u.a. um Modezeichnen und Schnittkonstruktion, Farbenlehre und Kostümkunde, Computer-Design und Betriebswirtschaftliches.
Auch der Weg über ein Studium an einer Fach- oder Kunsthochschule ist denkbar. Es dauert zwischen drei und fünf Jahre. Diese Bildungsstätten setzen die Fachhochschul- oder Hochschulreife voraus. Berufspraktische Vorkenntnisse müssen hier nicht unbedingt nachgewiesen werden.
Motopäde/in
Wenn Kinder, Jugendliche oder Erwachsene an Bewegungsstörungen in der Hand- und Fingergeschicklichkeit leiden, wird der Motopäde tätig, der auch bei Sprach-, Lese- oder Rechtschreibstörungen helfen kann.
Der Motopäde ist in der Diagnostik tätig, plant und führt Therapien durch. Der Beruf verlangt viel Einfühlungsvermögen, da man mit Betroffenen und den Angehörigen im Zuge des Heilungsprozesses etliche Gespräche führen muss. Durchgeführt werden Untersuchungen und Tests zur Motorik, Wahrnehmung und zum Bewegungsverhalten.
Daneben werden Daten erhoben, die die Vorgeschichte der Persönlichkeit betreffen sowie auch die geistig-seelische und soziale Entwicklung. Motopäden werden in Sonderschulen, Tagesstätten für Behinderte, Heimen, Erziehungsberatungsstellen und Kliniken beschäftigt. Denkbar ist auch der Schritt in die Selbstständigkeit. Ein Realschul- oder ein gleichwertiger Abschluss bei einem Mindestalter von 17 Jahren ist vorgeschrieben.
Neben der dreijährigen Ausbildung kann man sich in einzelnen Bundesländern auch über eine Bildungsmaßnahme zum Motopäden qualifizieren. Vorausgesetzt werden hier eine abgeschlossene Berufsausbildung (z. B. als Physiotherapeut, Masseur, Erzieher oder Krankenpfleger) oder die Erste Staatsprüfung im Rahmen des Lehramtsstudiums mit dem Fach Sport. Je nach Fachschule variieren die Aufnahmekriterien, und auch die Lehrgangsdauer wird von ein bis zwei Jahren angeboten.
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Ofen- und Luftheizungsbauer/in
Mathematisches Verständnis, technisches Vorstellungsvermögen sowie Handfertigkeit gelten als Eignungsvoraussetzungen für den Beruf des Ofen- und Luftheizungsbauers. Während der dreijährigen Ausbildungszeit wird der Lehrling darauf vorbereitet, wie man Warmluft-Zentralheizungen, Be- und Entlüftungsanlagen für Schwerkraft- und Ventilatorbetrieb, offene Kamine, Kachelöfen, Elektro-Speicherheiungen und zentrale Heizöl-Versorgungsanlagen plant, baut, installiert und wartet.
Arbeitsmaterialien sind vorwiegend Keramik und Metalle. Beim Bau eines Kachelofens oder eines Kamins etwa wird zunächst der Sockel gemauert. Danach besetzt man den Hauptteil des Ofens mit Kacheln, die vorab behauen und geschliffen werden. Da Keramikteile leicht zerbrechlich sind, sind hier Geschicklichkeit und eine ruhige Hand gefragt. Sorgfältiges, genaues Arbeiten versteht sich von selbst, denn solch ein Ofen ist auch ein Zierdestück, um einen Wohnraum zu verschönern. Nach dem Einbau des Heizungssatzes und des Rauchabzuges ist der Kamin funktionstüchtig.
Auf dem Gebiet der Metallverarbeitung montiert man einzelne fertig angelieferte Geräte zu ganzen Heizungs- und Lüftungsanlagen. Grundfertigkeiten in der Metallverarbeitung wie Löten, Schweißen und Rohrleitungsarbeiten sind hier erforderlich. Umfangreiche Kenntnisse muss man sich in Sachen Technik und Elektronik erwerben, will man die modernen Regel- und Steuerungsgeräte korrekt einbauen. Auch die Funktionsweise der Geräte muss bekannt sein, um eventuell auftretende Fehler rasch zu erkennen und zu beseitigen.Während der Lehrzeit erwirbt man Kenntnisse und Fertigkeiten im Pflegen und Instandhalten von Werkzeugen und Maschinen, lernt das Lesen und Anfertigen von Zeichnungen, erwirbt Kenntnisse im Stein- und Betonbau sowie im Bearbeiten und Setzen von Keramiken, Natur- und Kunststeinen. Zu den Lehrinhalten zählen ferner chemisches und physikalisches Grundlagenwissen, Werkstoffkunde, Wärmelehre, Elektro- und Feuerungstechnik und die Regel- und Steuerungstechnik.
Orthopädietechnik-Mechaniker/in
Die Orthopädietechnik-Mechaniker stellen im Rahmen therapeutischer Maßnahmen orthopädietechnische Hilfsmittel her. Als Vorlagen dienen Modelle, Zeichnungen oder ärztliche Angaben, anhand derer zum Beispiel künstliche Gliedmaßen (Prothesen) oder Hilfsmittel für die Extremitäten und den Rumpf (Orthesen) angefertigt werden. Dabei werden verschiedenste Materialien bearbeitet – Kunststoff, Holz, Leder, Metall, Textilien, um Stützkorsetts, Korrektur-, Stütz- und Ausgleichsapparaturen, Leibbinden, Bruchbänder, Bandagen und Schienen zu fertigen. Jedes Teil wird individuell auf den einzelnen Kunden zugeschnitten und angepasst.
In das umfangreiche Aufgabengebiet fällt auch die langfristige Betreuung des Patienten, die Wartung und Reparatur der Hilfsmittel sowie die Versorgung mit den handelsüblichen Hilfsmitteln wie Rollstühle, Gehwagen, Fertigbandagen und Krankenpflegeartikeln. Breiten Raum nimmt die fachmännische Beratung sowie die Anleitung von kranken und behinderten Menschen ein. Als Orthopädietechnik-Mechaniker benötigt man daher nicht nur handwerkliches Geschick und Kenntnisse über Anatomie, Physiologie und Pathologie, man muss auch äußerst präzise arbeiten und kommunikationsfreudig sein, d.h. auf die Patienten und ihre Probleme eingehen können. In diesem Handwerk, das auch elektronische Teile und Baugruppen verarbeitet, gibt es keine Serienarbeit. Denn die Beeinträchtigungen und Behinderungen, die behoben oder erleichtert werden sollen, sind von Mensch zu Mensch verschieden und bedürfen maßgeschneiderter Lösungen.
Die Ausbildung dauert drei Jahre. Nach der Neuordnung zum August 2013 wird sie in den drei Schwerpunkten Prothetik, individuelle Orthetik und individuelle Rehatechnik angeboten. Erforderlich ist mindestens der Hauptschulabschluss. Arbeit findet man in Orthopädietechnik- und Rehawerkstätten sowie in Sanitätshäusern. Als Aufstiegsmöglichkeiten bieten sich die Meisterprüfung, der staatlich geprüfte Techniker der Fachrichtung Medizintechnik sowie ein Bachelorstudium in Orthopädie-/Rehatechnik an.
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Packmitteltechnologe/-in
Coffee to go, Schokoriegel und Nudeln, Haargel und Handys, Medikamente und das neueste Computerspiel – ohne Verpackung nicht zu denken. Erst im Pappbecher, in der Plastikfolie oder im passgenauen Karton finden Nahrungsmittel und Konsumgüter den Weg zum Verbraucher, sind empfindliche Waren gut geschützt. Die mehr oder weniger bunten Hüllen sind darüber hinaus Werbe- und Informationsmedium: Wer sich eine Tütensuppe kochen will, findet auf der Verpackung die Angaben über Geschmacksrichtung und Hersteller und die Gebrauchsanleitung gleich mit dazu.
Hinter Schachteln, Tüten und Styroporformen steht der Packmitteltechnologe, ein zukunftsweisender Ausbildungsberuf für junge Leute, die mindestens einen Hauptschulabschluss, handwerkliches Geschick und technisches Interesse, ein gutes räumliches Vorstellungsvermögen und eine kreative Ader haben. Die Ausbildung dauert drei Jahre und endet mit einer Abschlussprüfung bei der IHK. Für jeden Kundenwunsch die richtige Verpackung – wie geht der Packmitteltechnologe vor, um aus Papier und Pappe, aus Kunststoff- und Metallfolien Faltschachteln, Tüten oder Beutel für die unterschiedlichsten Produkte zu entwerfen und herzustellen? Ein Beispiel: Der Auftraggeber möchte eine Getränkeverpackung, er hat genaue Vorstellungen von der Form und wünscht ein besonders umweltverträgliches Material. Nach seinen Vorgaben erstellt der Packmitteltechnologe eine Konstruktionszeichnung und fertigt ein Muster an. Er wählt die in Frage kommenden Rohstoffe aus und berechnet die Materialkosten. Ist der Kunde mit den Vorschlägen einverstanden, wählt der Packmitteltechnologe den optimalen Fertigungsweg und bereitet die einzelnen Arbeitsschritte vor. Zunächst wird am Computer eine Stanzform für die serienmäßige Fertigung gezeichnet. In der Regel übernehmen computergesteuerte Maschinen die Produktion, der Mensch überwacht die Fertigungsschritte. Schneide- oder Stanzmaschinen lösen den Rohling in der benötigten Größe aus einer Rolle, Falt- und Klebmaschinen bringen die Verpackung in ihre endgültige Form. Damit keine Flüssigkeit ausläuft, erhalten die Getränkeverpackungen eine metallene Innenbeschichtung, Druckmaschinen verleihen der Verpackung ein ansprechendes Äußeres.
Im Ausbildungsbetrieb lernt der angehende Packmitteltechnologe, Packmittel zu entwickeln und Verpackungsmuster anzufertigen, die jeweils geeigneten Materialien und Herstellungsverfahren auszuwählen, Maschinen und Anlagen einzurichten und deren Betrieb zu kontrollieren, die Maschinen instand zu halten, Reparaturen auszuführen und nicht zuletzt die Qualität der Produkte sicherzustellen. In der Berufsschule, unter anderem in Neustadt a. d. Weinstraße und Stuttgart, geht es um theoretische und praktische Kenntnisse wie das Lesen technischer Zeichnungen und Datenblätter, das Anfertigen von Skizzen, die Behandlung der Maschinen und Geräte, aber auch die Herstellung von Produktionswerkzeugen. Spezialisieren können sich Packmitteltechnologen etwa als Verpackungsdesigner oder -berater, Stanzformenhersteller, Maschinenführer oder Qualitätsprüfer.
Wer seine berufliche Karriere gezielt voran bringen will, kann sich zum Industriemeister für Papierverarbeitung oder zum Papiertechniker fortbilden. Mit dem entsprechenden Schulabschluss ist auch ein Studium zum Verpackungstechniker oder Papieringenieur sowie an der Dualen Hochschule in Karlsruhe zum Bachelor of Engineering Papiertechnik möglich. In Zukunft werden immer häufiger mit Nanopartikeln versetzte Kunststoffe in der Verpackungsindustrie Einzug halten. Je nach Zusammensetzung schützen sie vor UV-Licht, absorbieren Sauerstoff, wirken antistatisch oder antimikrobiell. Geforscht wird an recycelbaren oder wasserabweisenden Naturfaserverpackungen. Diese nachwachsenden Verpackungsmaterialien sollen langfristig Verpackungen aus petrochemischen Polymeren ablösen – Packmitteltechnologen sind bei der Einführung dieser Biokunststoffe ganz vorne dabei.
Papiertechnologe/in
Papier, Pappe und Zellstoffe tauchen überall im Alltag auf: in der Schule und im Büro, am Kiosk und in der Bücherei, in der Küche und beim Gang zur Toilette, nicht zu vergessen als Taschentuch in der Hosentasche. Die Herstellung von Papier erfordert spezialisierte Fachkräfte, die mit modernen Maschinen umzugehen wissen. Nicht umsonst heißt heute, wer früher Papiermacher war, Papiertechnologe. Die dreijährige Ausbildung berücksichtigt in insgesamt zwölf Wahlqualifikationseinheiten die Aufgabenschwerpunkte in den jeweiligen Betrieben. Zwei davon sind zu wählen, etwa Veredelungsverfahren oder vertiefte Kenntnisse in Hydraulik und Pneumatik.
Um Papier, Karton und Pappe herzustellen, wird eine Reihe spezieller Maschinen eingesetzt, die der Papiertechnologe fachgerecht einrichtet und wartet. Rohstoffe wie Holz und Altpapier bereitet man auf und verarbeitet sie zu Faser- bzw. Halbstoffen, indem man das Material mahlt, reinigt, entfärbt und mit Leim-, Hilfs- und Farbstoffen im Wasser vermengt. Alle Arbeitsgänge müssen sehr sorgfältig durchgeführt werden, da die Mischungsverhältnisse der Zugaben sowie die Fasergröße der Halbstoffe die spätere Papierqualität bestimmen. In der Produktionsanlage wird das Faserstoff-Wasser-Gemisch auf Sieben zu Blättern gebildet, entwässert und gepresst, auf heißen Zylindern zur Papierbahn getrocknet und schließlich aufgerollt. Nach Bedarf werden die Bahnen satiniert oder beschichtet. Danach schneidet der Papiertechnologe das Papier, den Karton oder die Pappe zu kleineren Rollen oder Bogen. Bei der Zellstoffproduktion werden zu Beginn die Ausgangsstoffe, z.B. Holz und Altpapier, aufbereitet und mit Chemikalien wie etwa Bleichstoffen ergänzt. In der Zellstoffmaschine wird das Gemisch bis zur gewünschten Restfeuchtigkeit entwässert. Schließlich wird der fertige Zellstoff u.a. in Ballen gepresst und verpackt und anschließend fachgerecht gelagert. Damit alle Herstellungsprozesse problemlos ablaufen, richtet der Papiertechnologe die in der Regel hochmodernen, vollautomatisierten Maschinen ein und überwacht die Fertigungsqualität. Er kontrolliert Temperatur- und Druckverhältnisse, den Feuchtigkeitsgehalt der Roh- und Halbstoffe und prüft, ob die Endprodukte den geforderten Qualitätsstandards entsprechen. Bei Abweichungen ändert er die entsprechenden Einstellungen. Des Weiteren hält er die Produktionsanlagen, die meist über eine moderne Steuerungs- und Datentechnik verfügen, instand. Mess- und Regeltechnik sind daher ein wichtiger Bestandteil der Ausbildung. Die Vorschriften des Umweltschutzes gilt es bei allen Arbeiten genau zu beachten.
Der Papiertechnologe arbeitet in Zellstofffabriken, Papier-, Karton- und Pappefabriken, oft in Produktionshallen und auf Leitständen. Zu den Arbeitsorten gehören ferner Lagerhallen und Prüflabors. Durch Weiterbildungsmöglichkeiten kann er – etwa als Industriemeister Papiererzeugung oder als Techniker Papiertechnik – Karriere machen. Dabei werden meist einige Jahre Berufserfahrung vorausgesetzt. Hat man Abitur oder andere Zugangsvoraussetzungen für ein Studium, kann man einen Bachelorabschluss im Bereich Papiertechnik ins Auge fassen. Er wird u.a. an der Dualen Hochschule Baden-Württemberg Karlsruhe angeboten. Am dreijährigen Berufskolleg Papiertechnik an der Papiermacherschule Gernsbach erwirbt man neben dem Berufsabschluss Papiertechnologe zugleich die Fachhochschulreife.
Pflegefachmann/-frau
Aus drei wird ein Neues: Ab dem Jahr 2020 gibt es eine generalistische Ausbildung zur Pflegefachfrau bzw. zum Pflegefachmann. Sie löst die bislang getrennten Ausbildungen in der Gesundheits- und Krankenpflege, der Gesundheits- und Kinderkrankenpflege und der Altenpflege ab. Und soll einen Wechsel zwischen den Berufs- und Einsatzbereichen erleichtern und die Pflege insgesamt aufwerten. Zudem wird der Abschluss europaweit anerkannt sein.
Die Pflegefachleute pflegen und betreuen Menschen aller Altersstufen, sei es im Krankenhaus, im Pflegeheim oder ambulant. Sie assistieren bei Untersuchungen, nehmen Blut ab, legen Infusionen, versorgen Wunden, geben Medikamente, alles in Abstimmung mit den behandelnden Ärztinnen und Ärzten. In der Grundpflege helfen sie bei der Körperpflege und Nahrungsaufnahme und betten die Patienten. Sie ermitteln den Pflegebedarf, organisieren und dokumentieren Pflegemaßnahmen.
Mitbringen sollte man Kontaktfreude und Einfühlungsvermögen. Sorgfältiges Arbeiten ist unerlässlich, dazu eine stabile psychische und körperliche Konstitution. Auch die neue Ausbildung dauert drei Jahre. Im ersten Jahr werden theoretische und praktische Grundlagen vor allem in der Krankenpflege gelegt. Im zweiten Jahr absolvieren die Schülerinnen und Schüler Praxisphasen in der Kinderkrankenpflege, in der Altenpflege und der ambulanten Pflege. Dabei sollen längere Einsatzzeiten auf einer Station helfen, Routinen zu entwickeln. Der theoretische und praktische Unterricht an der Pflegeschule umfasst 2.100 Stunden, die praktische Ausbildung im Betrieb 2.500 Stunden.
Wer von vornherein weiß, dass er speziell alte oder junge Menschen pflegen möchte, kann schon zu Beginn den entsprechenden Vertiefungsbereich für die praktische Ausbildung wählen. Fürs dritte Jahr muss sie oder er dann entscheiden, die generalistische Ausbildung mit dem Abschluss Pflegefachfrau/-mann fortzusetzen oder einen gesonderten Abschluss in der Altenpflege oder Gesundheits- und Kinderkrankenpflege zu erwerben. Letztere werden aber nur noch national anerkannt.
Neu im Pflegeberufegesetz verankert sind sogenannte Vorbehaltsaufgaben, die nur noch Pflegefachkräfte übernehmen dürfen: die Erhebung und Feststellung des individuellen Pflegebedarfs; Organisation, Gestaltung und Steuerung des Pflegeprozesses; Evaluierung und Entwicklung von Qualität in der Pflege.
Die neue Ausbildung soll Kompetenzen für die selbstständige und prozessorientierte Pflege von Menschen aller Altersstufen in allen Versorgungsbereichen vermitteln und ein breites Fundament legen, sich schnell in unterschiedlichste Bereiche einzuarbeiten. Über Fort- und Weiterbildungen kann man sich spezialisieren und vertiefte Kenntnisse erwerben, etwa die Betreuung Schwerstkranker oder über Digitalisierung und technische Assistenzsysteme, die auch in der Pflege Einzug halten. Neue Arbeitsfelder werden sich auch mit der Telemedizin erschließen.
Voraussetzung für die Pflegeausbildung ist ein mittlerer Schulabschluss oder der Hauptschulabschluss mit abgeschlossener, mindestens zweijähriger Berufsausbildung bzw. Assistenz- oder Helferausbildung in der Pflege. Eine Alternative für Menschen mit Hochschulzugangsberechtigung ist ein berufsqualifizierendes Pflegestudium.
Personaldienstleistungskaufmann/frau
Entscheidungsstärke, Präsentationsfähigkeit, systematische Arbeitsweise, Planungs-, Organisations- und Kommunikationsfähigkeit sowie Lernbereitschaft zeichnen einen guten Personaldienstleistungskaufmann aus, der während einer dreijährigen Ausbildung zum Experten in Sachen Personaldienstleistung wird. Ein Schwerpunkt seiner anspruchsvollen, komplexen, teamorientierten Tätigkeit ist das Beschaffen von qualifiziertem Personal, etwa über Stellenangebote in Printmedien oder via Online-Bewerbung. Er ermittelt die Bewerberprofile und gleicht sie mit den Anforderungsprofilen ab, informiert Interessenten über Arbeitsbedingungen und Vergütung und lädt geeignete Bewerber zu Vorstellungsgesprächen ein, an denen er bisweilen auch selbst teilnimmt. Kommt es zu einer Einstellung, stellt er die Vertragsunterlagen zusammen.
In der Regel ist man bei Personaldienstleistern tätig. Man disponiert Personaleinsätze und plant die Personalentwicklung, unterrichtet die Mitarbeiter über Arbeitssicherheit und Gesundheitsschutz, führt die Personalakten (u.a. dokumentiert man Fehlzeiten und Urlaubstage) und erstellt Entgeltabrechnungen. Allgemeine kaufmännische Aufgaben wie Steuerung und Controlling gehören ebenfalls zu den Tätigkeiten. Des Weiteren akquiriert man Aufträge (d.h. Unternehmen aus allen Wirtschaftsbranchen, die Zeitarbeitnehmer einstellen wollen) und entwickelt Angebote. Als Vermittler zwischen Unternehmen und Arbeitsuchenden findet der Personaldienstleistungskaufmann heraus, wie viele Mitarbeiter mit welchen Qualifikationen der Kunde, den man später auch betreut, benötigt, und kalkuliert Aufwand und Kosten. Ist der Personaldienstleistungskaufmann in der Personalabteilung eines Unternehmens tätig, plant er Personaleinsätze und kümmert sich um die kontinuierliche Weiterbildung der Mitarbeiter, indem er Schulungen (Inhouse- oder externe Seminare) organisiert.
Daneben klärt er auch hier über arbeitsrechtliche Vorschriften, Gesundheitsschutz und Arbeitssicherheit auf. Über Änderungen im Arbeitsrecht hat man stets auf dem aktuellen Stand zu sein, ebenso, was die branchenspezifischen Vorschriften des Gesundheitsschutzes betrifft. Ferner gehören Steuerung und Controlling zu den Verantwortungsbereichen. Man fertigt Statistiken an, wertet sie aus und bereitet wichtige Unterlagen für die Geschäftsleitung vor.
Pharmazeutisch-technischer Assistent
Der Pharmazeutisch-technische Assistent (PTA) arbeitet in öffentlichen und Krankenhausapotheken, in Laboratorien der Industrie, Behörden und Hochschulen sowie als Pharmaberater. Als Mitglied des pharmazeutischen Personals üben PTA unter der Aufsicht von Apothekern pharmazeutische Tätigkeiten aus. Auf die Apotheken projiziert sind das die Herstellung, Prüfung und Abgabe von Arzneimitteln sowie die Information und Beratung über Arzneimittel.
Die Arzneimittelprüfungen, zu denen die Apothekenleiter laut Apothekenbetriebsordnung verpflichtet sind, werden im Apothekenlabor nach den Bestimmungen des Arzneibuchs durchgeführt. Gewissenhaftigkeit, exaktes Arbeiten und selbstkritisches Überprüfen der eigenen Leistung sind unerlässlich. Voraussetzung für diese Ausbildung, die sich in einen zweijährigen Lehrgang an einer staatlich anerkannten Lehranstalt und ein halbjähriges Apothekenpraktikum gliedert, ist ein Realschulabschluss oder ein adäquater Abschluss einer anderen Bildungseinrichtung.
Schwerpunkte der Ausbildung sind die Fächer Pharmazeutische Chemie, Drogenkunde, Galenik und Arzneimittelwirkungen (Fertigarzneimittelkunde). Praktischer und theoretischer Unterricht halten sich in etwa die Waage. Unverzichtbar für diesen Beruf ist eine ständige Fortbildung, da sich in der Medizin und Pharmazie der Informationsstand rasch wandelt.
Physiklaborant/in
Ein ausgeprägtes Interesse an Naturwissenschaften sollte mitbringen, wer die dreieinhalbjährige Ausbildung als Physiklaborant anstrebt. Physikalische Messungen und Versuchsreihen sind das Metier des Physiklaboranten, der sich seine Ausbildungsplätze eher mit der Lupe suchen muss – nur wenige Industriebetriebe können in diesem Bereich Nachwuchs heranziehen. Mit breitem Hintergrundwissen – die Auszubildenden erhalten Einblicke in Metallbearbeitung und Mikrobiologie ebenso wie in Elektronik und Computerdokumentation – baut er seine rechnergesteuerten Versuchsanlagen auf, führt die jeweiligen Messungen und Versuche durch und dokumentiert sie mit Hilfe des Computers.
Gute Kenntnisse in Mathematik, Physik, Chemie und Englisch sind die Voraussetzungen für eine erfolgreiche Ausbildung. Gefragt ist der Physiklaborant in Forschungs- und Entwicklungslabors von Unternehmen – meistens Elektro-, Maschinenbau-, Glas- oder Baustoffindustrie, aber auch Luft- und Raumfahrttechnik – und Universitäten oder auch in Prüfinstituten. Jeweils knapp die Hälfte der Azubis brachten im Jahr 2008 Abitur oder mittlere Reife mit, ein verschwindend geringer Teil den Hauptschulabschluss. An seinem Arbeitsplatz misst der Physiklaborant die Eigenschaften von Werkstoffen und Systemen. Eine Fragestellung könnte beispielsweise sein, wie sich die Eigenschaften eines Werkstoffes mit Hilfe von Nanotechnologie verbessern lassen. Dazu muss der Physiklaborant vorhandene Schaltpläne lesen können oder neue entwickeln und danach die Versuchsanordnung mit den notwendigen Instrumenten aufbauen. Das kann ein Strommesser ebenso sein wie ein Elektronenmikroskop. Bisweilen müssen Schlauch- und Rohrverbindungen extra hergestellt werden.
Bei der Arbeit trägt der Physiklaborant Arbeitskittel, Handschuhe und unter Umständen auch eine Schutzbrille und Strahlenschutzkleidung. Korrektes Einhalten der Sicherheitsvorschriften ist in diesem Beruf besonders wichtig, da zum Beispiel mit Säuren und Laugen hantiert oder Strahlung gemessen wird. Mit dem Messen endet seine Aufgabe noch lange nicht: Es gilt, die gewonnenen Daten in der Regel mit Hilfe von speziellen Computerprogrammen zu dokumentieren und zu analysieren. Die aufbereiteten Ergebnisse stehen dann den Physikern oder Entwicklungsingenieuren zur Verfügung. Zudem warten die Laboranten die technischen Versuchs- und Prozessapparaturen und halten sie instand. Wer auf der Karriereleiter weiter empor steigen will, kann sich zum Techniker der Fachrichtungen Physiktechnik oder Werkstofftechnik weiterbilden oder ein Bachelorstudium im Bereich Physik oder Werkstofftechnik beginnen.
Physiotherapeut/in
Ob in der Orthopädie, der Chirurgie, Neurochirurgie oder der Kinderheilkunde – Physiotherapeuten unterstützen den Arzt bei seiner Behandlung, um den Genesungsprozess zu beschleunigen. Physiotherapie ist beispielsweise wichtig bei der Rehabilitation – dem Wiedergewinnen der körperlichen Leistungsfähigkeit und des inneren Ausgleichs nach einer schweren Erkrankung oder nach Verletzungen mit Dauerfolgen.
Die Physiotherapie wird aber auch in der Gesundheitsvorsorge erfolgreich eingesetzt. Die Physiotherapeuten arbeiten mit aktiven Methoden der Bewegungs- und Atemtheraphie, bisweilen durch passive Behandlungstechniken wie Massage, Wasser- und Wärmetheraphie unterstützt. Soll sich der Erfolg einstellen, muss der Patient zum Mitmachen motiviert werden – die Bereitschaft, sich gern zu bewegen, muss vorhanden sein. Meist gibt der Arzt, der den Patienten in die Fürsorge einer Physiotherapeutin bzw. eines Physiotherapeuten überantwortet, keine detaillierten Übungsvorschriften.
Wie die gezielte Behandlung auszusehen hat, bleibt den Physiotherapeuten überlassen, die aufgrund ihrer Kenntnisse und Erfahrungen ein Behandlungsprogramm zusammenstellen. Neben zahlreichen freien Übungen bieten sich dem Patienten eine Palette von Sportgeräten – etwa die Sprossenwand, Bälle, Gymnastikstäbe, Keulen, Ringe usw., um ans Ziel – das Herstellen der vollen Bewegungsfähigkeit, bei Körperbehinderten die Mobilisierung noch vorhandener Kräfte – zu gelangen. Staatlich anerkannte Fachschulen bilden Physiotherapeuten aus. Vorausgesetzt wird der Realschulabschluss oder eine gleichwertige Schulbildung.
In den naturwissenschaftlichen Fächern sollte man gut abgeschnitten haben. Ferner sollte der Bewerber bereits Erfahrung in der Krankenpflege gesammelt haben, indem er ein dreimonatiges Krankenpflegepraktikum absolviert. Die Ausbildung dauert drei Jahre. Von den 4.500 Unterrichtseinheiten entfallen 2.900 auf die theoretischen und fachpraktischen Teile und 1.600 Einheiten auf die Arbeit mit Patienten. Der Teilnehmer erwirbt zahlreiche Kenntnisse in den Bereichen der Neurophysiologie und der menschlichen Anatomie. Er muss auch über spezielle Krankheiten informiert sein, in deren Behandlung der Physiotherapeut einbezogen wird, sich also auskennen in der Orthopädie, Chirurgie, Unfallheilkunde, inneren Medizin und der Kinderheilkunde.
Man erlernt ferner die physiotherapeutischen Therapieformen – Haltungs- und Atemschulung, orthopädisches Turnen, Massage, Reflexzonenmassage, Hydro- und Elektrotherapie, Unterwassergymnastik u.v.a.m. Gearbeitet wird sowohl mit dem einzelnen Patienten als auch mit Gruppen. Die Spannweite reicht von der Arbeit mit Frischoperierten, die bisweilen im Schlingenapparat schwerelos aufgehängt werden, bis zur Gymnastik mit Schwangeren, Kindern, Querschnittsgelähmten und auch mit psychisch kranken Menschen, die über ein Bewegungstraining zu einem seelischen Wohlbefinden gelangen sollen. Die Physiotherapeuten üben ihren Beruf in Kliniken, Sanatorien, Facharztpraxen, Erholungs- und Altenheimen, Kurbetrieben und Rehabilitationseinrichtungen aus.
Die Arbeit mit kranken Menschen erfordert körperliche wie psychische Belastbarkeit sowie ein hohes Maß an Einsatzbereitschaft, Kontaktfreudigkeit, Geduld und Einfühlungsvermögen, denn eine gute Beziehung zum Patienten ist ein wichtiger Schlüssel für die erfolgreiche Therapie.
Podologe/in
Berührungsängste kennt ein Podologe keine. Er arbeitet im engen Körperkontakt zu seinen Kunden und Patienten und betreut sie oft über Jahre hinweg. Dabei wird er nicht selten zum vertrauten Gesprächspartner; Verantwortungsbewusstsein, Taktgefühl und Diskretion sind deshalb Pflicht. Für den Podologen stehen die Füße ganz oben, denn Podologie ist die nichtärztliche Heilkunde am Fuß. Die medizinische Fußpflege hilft dabei, gut zu Fuß zu sein und zu bleiben. Zur Prävention von Fußkrankheiten entfernt der Podologe Hühneraugen und Hornhaut, kürzt Nägel und bietet Fußmassagen an.
Patienten mit Diabetes oder Rheumaerkrankungen, die oft Probleme an den Füßen bekommen, verschafft er Linderung. Er passt Druckentlastungen an und behandelt Warzen oder Fußpilz. Er ist Ratgeber in Fragen zur Fußgesundheit, seien es Bewegungsübungen zur Kräftigung der Fußmuskulatur oder die Beratung über geeignetes Schuhwerk bei Fehlstellungen. In der Regel verkauft er auch Produkte rund um den gesunden Fuß. Zange, Pinzette und Schleifgeräte gehören zu seinen Arbeitsmitteln, äußerste Hygiene ist dabei das Gebot, um keine Krankheiten zu übertragen.
So werden die Instrumente nach der Behandlung hygienisch aufbereitet, wobei der Podologe Untersuchungshandschuhe bei der Arbeit trägt. Dieser medizinische Assistenzberuf bietet jungen Menschen hervorragende Chancen im zukunftsorientierten Feld der Dienstleistungs- und Gesundheitsberufe, einer der größten Wachstumsbranchen. Auch für ‘Seiteneinsteiger’ kann dieser Beruf als förderungswürdige Umschulungsmaßnahme eine Alternative sein. Bei der 2-jährigen Vollzeitausbildung ist der Realschulabschluss oder Vergleichbares (z. B. Hauptschulabschluss und abgeschlossene Berufsausbildung) die Zugangsvoraussetzung.
Die Ausbildung setzt sich aus 2.000 Unterrichtseinheiten Theorie und rund 1.000 Stunden Praxis zusammen, wobei etwa acht Wochen als Praktikum absolviert werden müssen. Die Ausbildung schließt mit einer staatlichen Prüfung ab, die zum Führen des Titels berechtigt. Danach ist eine selbstständige Tätigkeit genauso möglich wie die Anstellung an einer Klinik oder in einer diabetischen Fußambulanz. Die Kooperation mit Ärzten, mit Orthopädieschuhmachern und Orthopäden ist eine zentrale Aufgabe des Podologen.
Geduld, Verantwortungsbewusstsein und Freude am Umgang mit Menschen sind ebenso wichtig wie Fingerfertigkeit, technisches Verständnis und gute Beobachtungsgabe. Die staatliche Anerkennung und Zertifizierung der Ausbildungsstätte, eine staatliche Prüfung und ein ausführlicher Lehrinhaltsplan sind eine gute Empfehlung bei der Suche nach der geeigneten Schule.
Produktionsfachkraft Chemie
Der stylishe Nagellack und die bunte Plastiktüte, in der frau ihn nach Hause trägt, das Waschmittel und die Autoreifen mit dem besonderen Grip – das ist Chemie, wie sie uns tagtäglich begegnet. Die Produktionsfachkraft Chemie ist in den Herstellungsprozess all dieser Güter eingebunden. In der zweijährigen Ausbildung macht sie sich mit der notwendigen Verfahrens- und Anlagentechnik vertraut und lernt chemische Substanzen und ihre Reaktion untereinander kennen. Die Produktionsfachkraft Chemie füllt die benötigten Stoffe in Kessel und andere Behälter und kontrolliert alle entscheidenden Parameter wie Menge, Temperatur oder Druck. Sie bedient und wartet die Verarbeitungsanlagen und ist auch für die fachgerechte Verpackung und Lagerung der Produkte zuständig. Arbeitssicherheit wird großgeschrieben, deswegen tragen die Fachkräfte oft Schutzkleidung, teilweise arbeiten sie sogar in Reinräumen.
Gefragt sind naturwissenschaftliches Verständnis, Zuverlässigkeit und Sorgfalt sowie handwerkliche Begabung. Arbeitsplätze bieten Unternehmen, die z.B. Kunststoffe, Farben und Lacke oder Klebstoffe produzieren, Mineralöl verarbeiten, Arzneimittel oder Nahrungsmittel herstellen. Schichtarbeit sollte Bewerberinnen und Bewerber, die mindestens einen guten Hauptschulabschluss vorweisen müssen, nicht abschrecken.
In der Ausbildung beschäftigen sie sich mit chemischen und physikalischen Gesetzmäßigkeiten. Sie lernen, wie man Stoffe mischt und Lösungen herstellt, Konzentrationen oder Masse und Dichte bestimmt. Wer weiterkommen möchte, kann seinen Berufsabschluss zum Chemikant erweitern, den Industriemeister oder Techniker oder ein Bachelorstudium im Fach Chemie oder Chemieingenieurwesen angehen.
Produktionstechnologe/in
Der Produktionstechnologe kennt sich mit klassischen Fertigungs- und Montagetechniken ebenso aus wie mit neuartigen Verfahren, etwa der Lasertechnik, und weiß dies alles digital zu vernetzen und zu steuern. Die anspruchsvolle dreijährige Ausbildung bedient die Schnittstelle zwischen Prozessorientierung, Produktions- und Informationstechnik. Wer sie anstrebt, braucht darüber hinaus Kommunikations- und Organisationstalent, denn es gilt, mit vielen Unternehmensbereichen zusammenzuarbeiten.
Der Produktionstechnologe kooperiert mit Produktentwicklern und Konstrukteuren, Zuliefererbetrieben, Herstellern und Kunden und natürlich intern mit dem Produktionsteam. In seiner Firma richtet der Produktionstechnologe Produktionsanlagen für die jeweiligen, oft sehr komplexen Herstellungsprozesse ein, er testet und ermittelt die notwendigen Prozessparameter. Er kann die Anlagen programmieren und prüfen, sei es für die Serienfertigung oder den Testlauf bei Prototypen. Er ist auch für die Qualitätssicherung zuständig und entwickelt Verbesserungen in den Prozessabläufen.
Das alles ist ohne fundierte Kenntnisse der betrieblichen Standardsoftware nicht möglich, müssen doch alle relevanten Daten informationstechnisch vernetzt werden. Dieser zukunftsweisende Ausbildungsberuf bietet gute Perspektiven angesichts wachsender Produkt- und damit Prozessvielfalt im Anlagen-, Maschinen- und Fahrzeugbau. Der Fachkräftebedarf an den Schnittstellen zwischen Entwicklung und Produktion ist groß. Der Produktionstechnologe hat hier innovative Bearbeitungsverfahren und flexible Produktionstechnologien zu beherrschen. Seine Einsatzmöglichkeiten findet er in der Industrie und in Dienstleistungsunternehmen, die Produktionsprozesse unterstützen.
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Rechtsanwaltsfachangestellte/r
Der Rechtsanwaltsfachangestellte arbeitet in Kanzleien und unterstützt Rechtsanwälte dabei, ihre Beratungs- und Vertretungsaufträge optimal abzuwickeln. Die modernisierte Ausbildungsordnung rückt internationales Recht und internationale Zusammenarbeit ebenso ins Blickfeld wie die Arbeit mit IT-gestützten Informations- und Kommunikationssystemen sowie den elektronischen Zahlungs- und Rechtsverkehr.
Die mündliche Prüfung an Ende der dreijährigen Ausbildung ist nun ein fallbezogenes Fachgespräch. Die Azubis lernen den Alltag einer Kanzlei zu organisieren und zu managen: Besprechungstermine mit Mandanten werden vereinbart und vorbereitet; Akten und Register angelegt und Fristen-, Termin- und Wiedervorlagekalender geführt. Sämtliche Unterlagen und Informationen, die für einen Fall relevant sind, werden für Besprechungen und Verhandlungen zusammengestellt und vorgelegt. Die Azubis lernen, Briefe zu schreiben und den kompletten Schriftverkehr nach Weisung durch die Rechtsanwälte bei Arbeitsgerichts-, Zivil- und Strafprozessen, bei Mietstreitigkeiten und anderen Anlässen abzuwickeln sowie Schriftstücke für Mahnverfahren und Zwangsvollstreckungen anzufertigen.
Neben dem Bearbeiten der Korrespondenz ist der Rechtsanwaltsfachangestellte auch zuständig für die Gebührenberechnung sowie die Rechnungstellung und prüft und verbucht Zahlungseingänge. Er ist nicht nur in Kanzleien tätig, sondern findet ein breites Betätigungsfeld auch in Rechts- und Mahnabteilungen von Industrie- und Dienstleistungsunternehmen wie Versicherungen, Kreditinstituten oder in der öffentlichen Verwaltung.
Rechtspfleger/in
Der Rechtspfleger arbeitet in der Regel bei Gerichten, Staatsanwaltschaften und Justizverwaltungen. Die dreijährige Ausbildung wird an Fachhochschulen für öffentliche Verwaltung und Rechtspflege der Bundesländer, an Gerichten und bei Staatsanwaltschaften durchgeführt. Auf den Vorbereitungsdienst kann eine juristische Ausbildung zeitlich angerechnet werden. Der Vorbereitungsdienst umfasst juristische Studieninhalte, die während der berufspraktischen Ausbildungsabschnitte in konkreten praxisbezogenen Tätigkeiten umgesetzt werden.
Die Fachstudien an den Fachhochschulen für öffentliche Verwaltung und Rechtspflege der Bundesländer setzen sich aus Vorlesungen, Seminaren und praktischen Übungen zusammen, z.B. zum Gerichtsverfassungs- und Rechtspflegerrecht, Nachlass-, Zivil-, Familien-, Grundstücks- und Grundbuchrecht, Handels- und Gesellschaftsrecht sowie Straf-, Vollstreckungs- und Insolvenzrecht. Während der berufspraktischen Studienzeiten an Gerichten und bei Staatsanwaltschaften lernt man u.a. Kosten im Grundbuch- und Nachlasswesen festzusetzen, Vollstreckungsverfahren durchzuführen, Insolvenzen zu bearbeiten und die Informationstechniken in der Justiz zu beherrschen. Für den Beruf vorausgesetzt wird u.a. die Fachhochschulreife oder die allgemeine Hochschulreife bzw. ein vergleichbarer Bildungsabschluss. Ferner muss man Ordnungs- und Organisationssinn besitzen.
Als Rechtspfleger findet man seine Tätigkeitsfelder bei Gerichten, Staatsanwaltschaften und Justizverwaltungen. Das Spektrum reicht von Aufgaben bei Vormundschafts- und Familien-, Nachlass- oder Vollstreckungsgerichten über das Personal- und Haushaltswesen bis hin zur Tätigkeit als Dozent an Verwaltungsfachhochschulen im Bereich der Rechtspflege. Das Fachwissen muss durch Weiterbildungen stets aktualisiert und erweitert werden. Auch ein weiterführendes Studium ist möglich. In der Justizverwaltung kann man Führungsaufgaben übernehmen, z.B. als Geschäfts- oder Gruppenleiter.
Restaurantfachmann/frau
Hotel- und Gaststättengewerbe
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Schornsteinfeger/in
Obwohl auch hin und wieder eine Frau zu finden ist, die das Schornsteinfegerhandwerk ausübt, gilt dieser Beruf, der Schwindelfreiheit und eine sichere Körperbeherrschung voraussetzt, nach wie vor als eine Domäne der Männer.
Zwar ist als Zugangsvoraussetzung keine bestimmte Schulbildung vorgeschrieben, doch es empfiehlt sich zumindest ein guter Hauptschulabschluss, um eine Grundlage zu haben, den hohen Theorieanteil an der Ausbildung zu bewältigen. Die Ausbildung selbst dauert drei Jahre. Der betriebliche Teil wird bei einem Bezirksschornsteinfegermeister absolviert. Daneben müssen die Berufsschule und Lehrgänge in den überbetrieblichen Lehrwerkstätten des Schornsteinfegerhandwerks besucht werden.
Der Lehrling lernt u. a. das Lesen und Anfertigen von Skizzen und Zeichnungen; lernt die Vorschriften des Baurechts und des Schornsteinfegerwesens, lernt alles über den Feuerschutz und den vorbeugenden Brandschutz. Zum praktischen Teil der Lehre gehören das Kehren, Reinigen und Überprüfen von Schornsteinen, Verbindungsstücken und Feuerstätten und das Messen an Feuerungs- und Lüftungsanlagen, deren Funktionsstörungen man letztlich auch erkennen und beheben können muss. Über eine Feuerstelle, wie es sie früher gab, war ein Rauchkanal gebaut. Dieser Rauchkanal war auf einen Stützstein aufgesetzt, der aus der Wand herausragte und ‘Schorre’ genannt wurde. Der Vorgang des Kehrens hieß infolgedessen ‘schorren’, wovon sich die Bezeichnung ‘Schorn’steinfeger abgeleitet hat. Heute ist das Schorren nur ein Teilbereich im Aufgabengebiet eines Schornsteinfegers, der in einem festgelegten Bezirk bei allen Gebäuden Immissionsschutzmessungen vornimmt. Hier wird geprüft, wie hoch der Rußgehalt in der Heizungsabluft ist, welche Kohlendioxyd-Anteile und ob Ölrückstände vorhanden sind. Auch der Zug des Schornsteins wird geprüft und die Abgastemperatur festgestellt. Aus all diesen Werten entsteht der Prüfbericht, der darüber Auskunft gibt, ob eine Heizungsanlage wirkungsvoll arbeitet.
Die Aufgaben im Rahmen des Umweltschutzes und der Energieeinsparung gewinnen immer mehr an Bedeutung. Hier gilt es auch, die Kunden ordentlich zu beraten. Um mit der technischen Entwicklung Schritt zu halten, muss der Schornsteinfeger sich bei Lehrgängen weiterbilden. Er nimmt auch an Vorbereitungskursen teil, die ihn befähigen, einen Kehrbezirk zu übernehmen. Hat man die Meisterprüfung erfolgreich abgelegt, wird man in die Bewerberliste für einen frei werdenden Kehrbezirk aufgenommen. Auch als Bezirksschornsteinfegermeister kann man sich Weiterbildungsmaßnahmen unterziehen und Unterweiser für überbetriebliche Maßnahmen und für nebenberufliche Lehrtätigkeiten werden.
Sozialversicherungsfachangestellte/r
Sozialversicherungsfachangestellter ist ein anerkannter Ausbildungsberuf im öffentlichen Dienst. Die dreijährige Ausbildung erfolgt im Wesentlichen im Ausbildungsbetrieb und in der Berufsschule. Die Ausbildung ist in fünf Fachrichtungen möglich: gesetzliche Rentenversicherung; allgemeine Krankenversicherung; gesetzliche Unfallversicherung; knappchaftliche Sozialversicherung; landwirtschaftliche Sozialversicherung.
Die Auszubildenden lernen beispielsweise im 1. Ausbildungsjahr: wie Versicherungspflicht, Versicherungsfreiheit, Befreiung von der Versicherungspflicht festgestellt werden; wie man den zuständigen Versicherungszweig und Versicherungsträger bestimmt; wie man leistungsauslösende Tatbestände und Bestimmungsgrößen für die Errechnung von Beiträgen ermittelt; welche Grundsätze und Formen des Verwaltungshandelns es gibt und wie sie angewendet werden. Im 2. und 3. Ausbildungsjahr wird u. a. vermittelt, welche Maßnahmen man bei Einleitung, Durchführung und Abschluss von Verwaltungsverfahren und gerichtlichen Verfahren treffen muss. Bei der Fachrichtung Rentenversicherung wird u. a. gelernt, wie man Rentenleistungen feststellt oder weitergewährt und Leistungen zur Rehabilitation bewirkt.
Bei den übrigen Fachrichtungen lernen die Azubis zum Beispiel, welche Zusammenhänge zwischen Wettbewerb und Marketing in der Krankenversicherung bestehen, wie man Arbeitsunfälle und Berufskrankheiten feststellt und Geldleistungen während der Heilbehandlung gewährt, wie man Kunden über die Vorteile einer freiwilligen Mitgliedschaft berät und welche Maßnahmen man zur Beitreibung rückständiger Beiträge einleitet. Nach erfolgreich abgeschlossener Berufsausbildung ergeben sich Ausübungsmöglichkeiten u. a. bei Versicherungsträgern der Bereiche gesetzliche Rentenversicherung, Krankenversicherung oder Unfallversicherung.
Über die klassischen Einsatzgebiete hinaus können Sozialversicherungsfachangestellte auch im Finanz- und Kassenwesen, in der allgemeinen Verwaltung oder im Personalwesen eingesetzt werden. Zu ihren Tätigkeiten gehört u. a. das Feststellen von Anspruchsvoraussetzungen, das Aufzeigen von gesetzlichen Möglichkeiten und Alternativen, das Klären von Versicherungsverhältnissen, das Führen des anfallenden Schriftwechsels, das Beantworten von Anfragen, das Beraten der Versicherten, die Bearbeitung von Anträgen, die Bewilligung von Leistungen, das Berechnen von Leistungen oder Beiträgen sowie das Überweisen von Sozialleistungen.
Der Sozialversicherungsfachangestellte ist selbstverständlich auch unter Nutzung moderner Kommunikationsmittel in ständigem Kontakt mit Versicherten und Arbeitgebern sowie mit Vertretern der Versicherungsträger. Sein Arbeitsort ist im Büro und/oder beim Kunden. Nach entsprechender Berufspraxis bestehen auch vielseitige Aufstiegsmöglichkeiten (z. B. Verwaltungsfachwirt, Verwaltungsbetriebswirt (VWA) oder Sozialwirt).
Sport- und Fitnesskaufmann/frau
Mit dem Sport- und Fitnesskaufmann wurde ein Ausbildungsberuf geschaffen, der dem gestiegenen Bedarf nach Fachpersonal für Dienstleistungen rund um Sport und Fitness Rechnung trägt. Während der dreijährigen Ausbildung erwirbt man sich Kenntnisse in Betriebswirtschaft, Finanz- und Rechnungswesen, Büroorganisation sowie über die Rahmenbedingungen, unter denen Leistungen im Sport entstehen bzw. angeboten werden, gleich, ob es sich um einen Sportverein oder um eine kommerzielle Sportstätte handelt.
Als eine wichtige Voraussetzung (neben dem Hauptschulabschluss) werden Kontaktfreudigkeit und Kommunikationsfähigkeit angesehen, denn Sport- und Fitnesskaufleute arbeiten team- und kundenorientiert, gestalten Organisationsabläufe und Verwaltungsprozesse und entwickeln Konzepte zu Sport- und Dienstleistungsangeboten. Ferner bearbeiten sie Geschäftsvorgänge im Rechnungswesen und führen Kalkulationen durch, wobei sie moderne Informations- und Kommunikationstechniken einsetzen, die auch bei der Information, Beratung und Betreuung von Mitgliedern, Kunden und Interessenten eine wesentliche Rolle spielen (Stichwort: Werbung und Öffentlichkeitsarbeit). Zu den umfangreichen Tätigkeitsfeldern gehören das Erarbeiten von Marketingkonzepten, das Erstellen und Auswerten von Statistiken und das Bearbeiten personalwirtschaftlicher Vorgänge. Ihnen obliegt die Planung und Koordinierung des täglichen Sportbetriebes, und sie sichern die dafür nötigen technischen Voraussetzungen (Sportgeräte, Plätze, Hallen). In diesem Rahmen sorgen sie für die Einhaltung der Sicherheitsnormen bei Sportveranstaltungen, deren Organisation und Durchführung ebenfalls in ihren Händen liegt.
Nach der dreijährigen Ausbildung finden sich Arbeitsmöglichkeiten bei Verbänden, Vereinen, Betrieben der Fitnesswirtschaft sowie in der kommunalen Sportstättenverwaltung.
Steuerfachangestellte/r
Steuerfachangestellter – ein staubtrockener Beruf? Weit gefehlt. Wer ein ausgeprägtes Zahlenverständnis hat und darüber hinaus gerne mit Menschen kommuniziert, findet bei Steuerberatern, Steuerbevollmächtigten, Wirtschaftsprüfern oder vereidigten Buchprüfern ein interessantes Arbeitsfeld. Denn in den Mandanten der Praxen und Kanzleien spiegeln sich alle Facetten des Wirtschaftslebens, vom Industriebetrieb über den Freiberufler bis zur Privatperson.
Während seiner dreijährigen Ausbildung lernt der Steuerfachangestellte die gesamte Software zu beherrschen, die bei der Bewältigung der Datenflut in der Buchführung hilft. Er wickelt u.a. die technische Personalverwaltung, sprich Lohn- und Gehaltsabrechnungen für die Mandanten ab, kümmert sich um deren Finanzbuchführung, bereitet Jahresabschlüsse vor und bearbeitet Steuererklärungen. Wenn das Finanzamt den Steuerbescheid herausgegeben hat, prüft er das Ergebnis auf mögliche Fehler. Außerdem klärt er die Mandanten über rechtliche Bestimmungen auf.
In seiner dreijährigen dualen Ausbildung lernt der Steuerfachangestellte die Grundlagen des Steuerwesens ebenso kennen wie Rechnungswesen, Buchführung und Bilanzierung, Lohn- und Gehaltsabrechnung; er erhält darüber hinaus Einblicke in Betriebswirtschaft und Wirtschaftsrecht. Abitur oder Fachhochschulreife, der Abschluss einer Höheren Handelsschule oder Wirtschaftsfachschule bieten gute schulische Voraussetzungen für den Beruf und den weiteren Aufstieg auf der Karriereleiter. Denn mit der Fortbildungsprüfung zum Steuerfachwirt ist auch die erste Hürde in Richtung Steuerberater geschafft.
Straßenbauer/in
Größere Geschwindigkeiten, zunehmende Verkehrsdichte, größere Verkehrslasten – all das muss der Straßenbauer in einer Zeit sich stürmisch entwickelnder Verkehrsmittel bei Planung und Bau von Straßen berücksichtigen. Die Straßen unserer Zeit, die den hohen Anforderungen des modernen Verkehrs gerecht werden müssen, sind komplizierte technische Gebilde von höchster Maßgenauigkeit. Der Straßenbau ist der am stärksten mechanisierte Teil der Bauwirtschaft; dort bestimmen Großgeräte und schwere Fahrzeuge das Bild.
Die Arbeiten des Straßenbauers sind umfangreich. Bodenmassen müssen gelöst, transportiert, eingebracht und verdichtet werden. Böschungen werden angelegt, Dämme und Gräben. Man verlegt Entwässerungs- und Sickerleitungen mit den dazugehörigen Schächten und hantiert mit den dazu erforderlichen Vermessungsgeräten. Um den Unterbau zu errichten und die verschiedenen Fahrbahndecken aufzutragen, benötigt man genaue Kenntnisse über die diversen Materialien. Ferner muss man technisch hoch entwickelte Straßenbaumaschinen bedienen. Je nach Aufgabenstellung müssen Randbefestigungen hergestellt werden, Straßenabschlüsse und Leiteinrichtungen für den Verkehr. Im innerstädtischen Straßenbau sind Platten und Pflasterbeläge zu verlegen. Eine künstlerische Ader ist beispielsweise beim Anlegen einer Fußgängerzone mit phantasievoll gestaltetem Pflaster gefragt.
Im Handwerk dauert die Ausbildung drei Jahre. In der Industrie ist der Straßenbauer in der 2. Stufe der Stufenausbildung in der Bauwirtschaft bei dreijähriger Gesamtausbildungszeit mit einer Lehrdauer von einem Jahr veranschlagt. Gelernt wird u. a. das Lesen und Anfertigen einfacher Zeichnungen, Skizzen und Verlegepläne; das Handhaben der Vermessungsgeräte sowie das Herstellen von Zementestrich und von Fertigteilen im Tief- und Straßenbau.
Stuckateur/in
Süßwarentechnologe/in
Die süße Seite des Lebens, das ist sein Metier. Der Süßwarentechnologe produziert all die Köstlichkeiten, die verführerisch in den Verkaufsregalen liegen: Schokoriegel, Pralinen, Kekse, Bonbons, Knabbergebäck – Knuspriges, Schmelzendes und Fluffiges in schier unendlicher Vielfalt.
Der Süßwarentechnologe arbeitet in einem hoch spezialisierten Bereich der Lebensmittelproduktion, der ständig Neuerungen hervorzubringen versucht. Er kennt sich aus mit Rohstoffen wie Kakaobutter und -masse, Milchpulver, Marzipan, Nüssen und verschiedenen Sorten von Zucker, weiß sie sachgerecht zu lagern und zu verarbeiten. Eine große Rolle spielt bei seiner täglichen Arbeit die Sicherheit und Qualität der Lebensmittel. So lernt er von Beginn der dreijährigen Ausbildung an, sich penibel an die strengen Hygienevorschriften zu halten. Verfahrenstechnologie – das zeigt schon die Berufsbezeichnung – ist ein weiterer Schwerpunkt der Ausbildung.
Der Süßwarentechnologe lernt all die Misch- und Knetmaschinen zu handhaben, mit denen die Rezepte umgesetzt werden, oder jene Automaten zu bedienen, die dem Konfekt, einem Bonbon oder der Schokoladentafel mittels Walz-, Zieh-, Präge- und Gießvorgängen ihre spätere Form geben. Bei der Aufbereitung der Grundmassen wird nicht nur geknetet oder mit geschmacksbestimmenden Hilfsstoffen und Zusätzen gemischt; es wird auch zerkleinert, gerührt und gekocht. Die Klimawerte und die Strömungseigenschaften der Massen sowie das Einhalten der Rezeptur müssen ständig kontrolliert und Fehlerquellen gegebenenfalls beseitigt werden, um eine einwandfreie Qualität in Form und Geschmack zu gewährleisten.
Verantwortlich ist der Süßwarentechnologe auch für das Einrichten und Steuern der Verpackungsmaschinen – die ansprechende Hülle gilt in der Branche als ein wesentlicher Bestandteil des Produkts. Ein guter Hauptschulabschluss sollte wenigstens vorhanden sein, will man sich zum Süßwarentechnologen ausbilden lassen.
Die Ausbildungsinhalte werden in einem der fünf Einsatzgebiete Schokoladewaren und Konfekt, Bonbons und Zuckerwaren, feine Backwaren, Knabberartikel oder Speiseeis vermittelt. Weiterbilden kann man sich zum Industriemeister oder Techniker, ein Studium ist zum Beispiel im Fach Lebensmitteltechnologie mit dem Schwerpunkt Back- und Süßwarentechnologie möglich.
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Textilreiniger/in
Technische/r Produktdesigner/in
Technische/r Systemplaner/in
Tiefbaufacharbeiter/in
Tiefbaufacharbeiter/in Schwerpunkt Gleisbau
Tischler/in / Schreiner/in
Der Werkstoff Holz, den der Tischler bearbeitet, findet sich in beinahe allen Lebensbereichen: Wohnungen werden eingerichtet, Arbeitsplätze, Sporthallen, Kegelbahnen, Theater – Holz ist überall. Die meiste Zeit verbringt der Tischler damit, Möbel herzustellen, ferner Fußböden, Türen und Fensterrahmen. Manch ein Tischler hat sich spezialisiert, beispielsweise auf den Innenausbau großer Jachten und Frachtschiffe, auf den Segelflugzeugbau, oder er macht ‘in Wintersport’, stellt also Schlitten und Skier her. Um all das anfertigen zu können, muss der Tischler konstruieren und Zeichnungen von Architekten lesen. Zu seinen Aufgaben zählen ferner die Reparatur, die Restauration und die Instandhaltung von Bauteilen, Innenausbauten, Möbeln, Turn- und Sportgeräten. Dabei werden auch Materialien wie Kunststoff, Glas und Aluminium verarbeitet. Holz wird heute mit modernsten Maschinen verarbeitet: Das Material schneidet man auf Länge und Breite mit Kreissägen. Mit der Abricht- und Dicktenhobelmaschine erfolgt das Aushobeln und Bestoßen auf Breite und Dichte. Unterschiedliche Bohr- und Fräsmaschinen ermöglichen das Dübeln, Nuten, Fälzen und Profilieren. Lacke machen das Holz gegen Witterungseinflüsse beständig. Je nach Betrieb ist der Arbeitseinsatz die Hobelbank, die Maschine, der Spritzstand oder die Baustelle. Die Lehrzeit beträgt drei Jahre. Für diesen Beruf vorausgesetzt werden manuelle Geschicklichkeit, gute Leistungen im mathematisch-naturwissenschaftlichen Bereich, räumliches Vorstellungsvermögen und technisches Interesse. Neben dem Meister gibt es u. a. als Fortbildungsmöglichkeiten den Techniker für Holz- und Kunststoffverarbeitung, das Studium in den Fachrichtungen Architektur – Schwerpunkt Gestaltung/Design, Holztechnik, Innenarchitektur und den staatlich geprüften Form- und Raumgestalter Holz.
Tourismuskaufmann/frau
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Umwelt(schutz)-technischer Assistent
Eine sich verschärfende Situation der Umweltbelastung und ein in weiten Teilen der Bevölkerung im Wandel begriffenes Umweltverständnis haben gesetzgeberische Maßnahmen erforderlich gemacht, durch die in vielen Bereichen (z. B. Gewässergüteüberwachung, Abwasserkontrollen, Abfallbehandlung und -entsorgung, Waldschadensaufnahme, Luft- und Boden -messnetz etc.) ständige Kontrollmessungen neu eingeführt bzw. bestehende Kontrollvorschriften verschärft wurden und noch werden. Der daraus resultierende Bedarf an speziell ausgebildeten Fachkräften führte zur Einführung des Umwelt(schutz)technischen Assistenten (UTA).
Das Berufsziel kann in einer halbjährigen Fachschulausbildung nach Abschluss der CTA-Ausbildung oder in einem eigenen zweijährigen, ebenfalls schulischen Ausbildungsgang nach Abschluss der mittleren Reife erreicht werden. Ausbildungsschwerpunkte sind über den Fächerkanon der CTA-Ausbildung hinaus technischer Umweltschutz, Mikrobiologie, Toxikologie, Ökologie und Umweltrecht.
Die Vielfalt der Aufgaben in der Umweltmesstechnik bietet abwechslungsreiche Tätigkeitsfelder – von der sachgerechten Probenentnahme, -aufbereitung und -untersuchung in der Umweltüberwachung über die Mitarbeit bei Aufbau und Betrieb von Freilandmessstationen, Mitarbeit in der Umweltforschung bis zu Beratungstätigkeiten, z. B. bei der Abfallentsorgung. Fundierte naturwissenschaftliche Kenntnisse, praktische Begabung, Zuverlässigkeit und ein hohes Maß an Flexibilität sind Voraussetzungen für eine erfolgreiche und befriedigende Berufstätigkeit.
Übersetzer/in / Dolmetscher/in
Unser Alltag ist heute ohne die Tätigkeit von Übersetzern und Dolmetschern kaum mehr vorstellbar: Ob es sich um den neuesten ausländischen Bestseller, die Bedienungsanleitung eines im Ausland hergestellten Gerätes oder das Handbuch eines Computers handelt, ob es um ein Gespräch zwischen Politikern aus verschiedenen Ländern, ein Fernsehinterview, Berichte internationaler Presseagenturen oder die Abwicklung von Exportgeschäften geht – vieles bliebe den meisten Menschen völlig unzugänglich, würden Übersetzer und Dolmetscher es nicht sprachlich für die jeweilige Zielgruppe erschließen.
Übersetzer und Dolmetscher sind Experten für die Kommunikation zwischen Angehörigen unterschiedlicher Sprachen und Kulturen. Ihre Aufgabe ist es, mündlich oder schriftlich vermittelte Inhalte so in die Muttersprache bzw. in die Fremdsprache zu übertragen, wie der Auftraggeber des Ausgangstextes ihn verstanden wissen möchte. Übersetzer sind dabei für die schriftliche Übertragung von Texten zuständig, Dolmetscher für die mündliche Übertragung. Wichtige Fähigkeiten sind dabei: eine gute Allgemeinbildung, der sichere Umgang mit Mutter- und Fremdsprache, Kenntnisse der kulturellen Zusammenhänge anderer Länder, fundierte Fachkenntnisse und die Fähigkeit, Fachtexte zweck- und adressatengerecht zu übertragen, Kenntnis und Einsatz aller wesentlichen professionellen Arbeitsmittel, die Fähigkeit, sich fachlich und terminologisch in neue Sachgebiete einzuarbeiten sowie methodisches Wissen zur Bewältigung typischer beim Übersetzen und Dolmetschen auftretender Probleme.
Das Arbeitsspektrum der Übersetzer reicht von den verschiedensten Arten des Fachübersetzens (oft hochspezialisierte Texte z. B. aus den Bereichen Wirtschaft, Technik, Informationstechnologie, Medizin) bis hin zu schöngeistiger Literatur. Der professionelle Umgang mit berufsrelevanten elektronischen Hilfsmitteln wie Terminologieverwaltungssystemen, DTP-Programmen und Translation-Memory-Systemen wird zunehmend unverzichtbar. Einsatzgebiete von Dolmetschern sind vor allem Tagungen, Konferenzen, Geschäfts- oder Gerichtsverhandlungen, aber auch Medienauftritte, bei denen entweder in der Kabine (simultan) oder konsekutiv gedolmetscht wird. Häufig organisieren Dolmetscher auch ein ganzes Team einschließlich der dazugehörigen Technik für eine Konferenz. Das Spektrum an Fachkenntnissen ist häufig noch breiter als beim Übersetzen, da sich Dolmetscher selten auf ein bestimmtes Gebiet spezialisieren können.
Die Ausbildung zum Übersetzer oder Dolmetscher erfolgt in der Regel an Universitäten, Fachhochschulen und in Bayern an Fachakademien. Darüber hinaus kann bei den Oberschulämtern eine staatliche Prüfung abgelegt werden, auf die verschiedene private Einrichtungen vorbereiten. Ausbildungsschwerpunkte sind (je nach Ausbildungsstätte mit unterschiedlicher Gewichtung): das Erlernen der grundlegenden Techniken des Übersetzens und Dolmetschens, Fachübersetzen, Kulturwissenschaft, vertiefte Kenntnisse in einem bestimmten Sachfach sowie Kenntnisse in der Terminologie und Sprachdatenverarbeitung. An den Universitäten wird die Ausbildung durch die Lehre der Übersetzungs- und Dolmetschwissenschaften wissenschaftlich untermauert.
Übersetzer und Dolmetscher sind immer häufiger als Freiberufler tätig. Dies erfordert neben Sprach- und Fachwissen eine Vielzahl weiterer Kenntnisse, um als Unternehmer bestehen zu können. Angefangen von Kostenkalkulation über Auftragsakquise bis hin zu Grundlagen des Vertragsrechts ist ein breites Wissen gefragt, um in diesem vielfältigen und interessanten Beruf erfolgreich zu sein.
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Veranstaltungskaufmann/frau
Ein zukunftsorientiertes, innovatives und international ausgerichtetes Betätigungsfeld wartet auf den Veranstaltungskaufmann, wenn er seine dreijährige Ausbildungszeit beendet hat. Dabei hat er für diesen Beruf soziale und kommunikative Kompetenzen mitzubringen, denn er arbeitet im Team, dies kunden- und projektbezogen. Sein Engagement erfordert Dienstleistungscharakter, Kreativität und Improvisationstalent.
Wichtige Aufgaben werden im Rahmen von Planung, Organisation, Durchführung und Nachbereitung von Veranstaltungen wahrgenommen. Zielgruppengerecht werden eigene und fremde Veranstaltungen konzipiert und koordiniert. Die damit einhergehenden Marketing-Maßnahmen spielen eine wesentliche Rolle im Alltag des Veranstaltungskaufmanns, der bei allen Konzepten, die umgesetzt werden sollen, ökonomische, ökologische sowie rechtliche Gesichtspunkte berücksichtigen muss. Arbeitgeber sind Veranstaltungsbetriebe oder Dienstleistungsunternehmen, die der Veranstaltungsbranche zuzurechnen sind, wie Konzertveranstalter, Künstleragenturen, Gastspieldirektionen, Messe- und Ausstellungsgesellschaften, Eventagenturen sowie Professional Congress Organizer oder Betreiber von Veranstaltungsstätten.
Interessante Tätigkeitsgebiete eröffnen sich ferner bei Unternehmen aller Wirtschaftszweige, für die Präsentationen auf Messen und anderen Veranstaltungen oder die Durchführung innerbetrieblicher Veranstaltungen ein wesentliches Marketinginstrument sind. Auch die kommunale Verwaltung, Stadtmarketing-, Kultur- und Jugendämter, die Veranstaltungen unterschiedlichster Art anbieten, sind interessante Arbeitgeber.
Verfahrensmechaniker/in für Kunststoff- und Kautschuktechnik

Bunte Schäufelchen, Erinnerungsgeschenk der Verfahrensmechaniker für Kunststoff- und Kautschuktechnik von Freudenberg. Foto: ZukunftBeruf
Der Verfahrensmechaniker für Kunststoff- und Kautschuktechnik ist die Fachkraft für die kunststoff- und kautschukverarbeitende Industrie. Er wird überall dort benötigt, wo Kunststoffe und die daraus zu fertigenden Produkte entwickelt, erprobt, hergestellt und geprüft werden.
Zu der Produktpalette gehören Mülltonnen und Verpackungsfolien ebenso wie Küchengeräte, Sportartikel und Spielwaren. Ausgebildet wird in sieben deutlich ausgeprägten Fachrichtungen, die auch Teil der Berufsbezeichnung sind. Im Einzelnen sind das die Bereiche Formteile, Halbzeuge (Teile, die zu einem Endprodukt weiterverarbeitet werden), Mehrschichtkautschukteile, Bauteile, Compound- und Masterbatchherstellung, Faserverbundtechnologie sowie Kunststofffenster.
52 Wochen der insgesamt dreijährigen Ausbildung sind diesen speziellen Vertiefungen vorbehalten, die die Vielzahl der Ausgangsmaterialien mit ihren sehr unterschiedlichen Eigenschaften und die Vielfalt der Herstellungsverfahren widerspiegeln. Da der Verfahrensmechaniker eine große Verantwortung für die ihm anvertrauten Maschinen trägt, muss er über ausgezeichnete Grundkenntnisse im Maschinenbau verfügen, muss die Funktionsweise mechanischer, elektrischer, pneumatischer und hydraulischer Steuerungs- und Regelungsanlagen kennen, um Maschinen für eine Serienproduktion einzurichten bzw. umzurüsten. Er muss Fehler im Herstellungsablauf frühzeitig ausfindig machen und zum Teil auch selbst beheben können. Um möglichst schnell und kompetent in betriebliche Abläufe hineinzuwachsen, wird das Thema Fertigungsplanung und -steuerung schon im ersten Abschnitt der Ausbildung behandelt.
Gelernt sein will auch alles über die diversen Kunststoffarten mit ihren unterschiedlichen chemischen und physikalischen Eigenschaften. Zur Grundausbildung gehören darüber hinaus Metallverarbeitung sowie das Lesen von technischen Zeichnungen und die Wirkungsweise mechanischer, pneumatischer, hydraulischer und elektrischer Aggregate. Aufgrund des überall präsenten Einsatzes von Elektronik liegt ein Schwerpunkt der Arbeiten im Bereich der Maschinenkontrolle. Die vertiefende Ausbildung z.B. im Bereich der Formteile beinhaltet die Arbeitsgänge ‘Pressen’ (dabei wird Kunststoff zu Sportartikeln oder Formteilen für die Elektrotechnik und den Maschinenbau verarbeitet), ‘Spritzgießen’ (Spielzeug sowie Gehäuse für technische und Küchengeräte werden hier produziert), ‘Schäumen’ (Wärmedämm- oder Verpackungsmaterial entsteht, indem Kunststoffe in flüssigem Zustand aufgebläht werden) und ‘Blasformen’ (durch Umformen entstehen zum Beispiel aus Kunststoffplatten Lichtkuppeln von Dächern).
Im Bereich der Halbzeuge werden die Vorgänge beim ‘Extrudieren’ (Kanalrohre, Platten, Bauprofile werden in einem beheizten Zylinder und der darin rotierenden Schnecke hergestellt), ‘Beschichten’ (Trägerbahnen aus Textil werden mit Kunststoffpasten beschichtet), ‘Kalandrieren’ (Verpackungsfolien werden mittels schwerer Stahlwalzen erzeugt) und ‘Schäumen’ gelehrt. Je nach Ausbildungsunternehmen können auch die Techniken für das ‘Laminieren’ (Boote und Fahrzeugteile werden aus glasfaserverstärkten Kunststoffen angefertigt), das Herstellen von Hohlkörpern (Tonnen, Tanks) und das Verarbeiten von Kautschuk (Schläuche, Reifen) auf dem Programm stehen.
Wichtig für diesen Beruf ist das Verständnis für technische Vorgänge sowie für chemische und physikalische Zusammenhänge. Dazu kommen ein gutes Auge und Reaktionsvermögen. Der Verfahrensmechaniker kann sich zum Meister oder zum Kunststoff-Techniker weiterbilden. Voraussetzung für die Ausbildung ist ein Realschul- oder ein guter Hauptschulabschluss.
Verfahrenstechnologe/in in der Mühlen- und Futtermittelwirtschaft
Säcke schleppen, eingehüllt in weißen Mehlstaub wie im Märchenfilm? Weit gefehlt. Das zeigt schon die Bezeichnung ‘Verfahrenstechnologe in der Mühlen- und Futtermittelwirtschaft’, früher Müller. Er zählt heute zu den technologisch anspruchsvollen Berufen, die im Handwerk und in der Industrie ausgebildet werden.
Getreide zu Mehl, Grieß oder Schrot für Backwaren, Fertig- und Babynahrung oder Futtermittel zu mahlen, ist Hightech-Arbeit, die höchsten Qualitätsstandards genügen muss. So lernt der Verfahrenstechnologe in der dreijährigen Ausbildung, automatisierte Anlagen zu betreiben und instand zu halten. Er bestimmt und kontrolliert die gewünschte Qualität des Mahlgutes mittels Labortests sowie durch Sicht-, Geruchs- und Tastkontrolle.
Mithilfe des Maschinenparks wird gemischt, geprüft, gewogen, abgepackt und gelagert. Dabei gilt es, die strengen Hygienevorschriften sowie die Nahrungsmittelgesetzgebung zu beachten. Auch das rechtzeitige Erkennen und Bekämpfen von Schädlingen gehört zu seinen Aufgaben.
Schwerpunkte aber sind die halb- und vollautomatischen Produktionsprozesse, mit denen Mahl- und Schälerzeugnisse für die menschliche und tierische Ernährung hergestellt werden. In Getreidemühlen entstehen aus Getreide – meist Weizen und Roggen, zunehmend auch sogenanntem Pseudo-Getreide wie Buchweizen – Mehl, Grieß, Dunst und Nebenprodukte, die an Haushalte, Bäckereien, Brotfabriken und Handelsbetriebe verkauft werden. Die Nebenerzeugnisse werden für die menschliche und tierische Ernährung sowie für technische Zwecke verwendet.
In Schälmühlen produziert man u. a. aus Gerste, Reis, Hirse und Hafer Nahrungsmittel wie Haferflocken, Graupen und Flakes. In Mischfutterbetrieben entsteht aus pflanzlichen, tierischen und mineralischen Rohstoffen sowie bisweilen Zusatzstoffen Futter für Wild-, Nutz-, Zoo- und Labortiere. In Gewürzmühlen schließlich verarbeitet man Rohstoffe zu Gewürzpulvern und -pasten.
Der Verfahrenstechnologe in der Mühlen- und Futtermittelwirtschaft überwacht die Annahme und Lagerung der Rohstoffe, startet Reinigungs- und Sortiervorgänge, vermahlt, dosiert, wägt und mischt, schält, flockiert und presst mittels automatisierter Abläufe bis zum fertigen Erzeugnis, das zunächst fachgerecht gelagert und schließlich an die Abnehmer geliefert wird. Qualitätssicherung spielt dabei eine wichtige Rolle.
Für den täglichen Arbeitsablauf muss man technische Zusammenhänge erfassen, Kombinationsvermögen sowie Entscheidungsbereitschaft und Sorgfalt besitzen. Auch organisatorisches und kaufmännisches Denken und Handeln sind wichtig.
Nach der Ausbildung arbeitet der Verfahrenstechnologe in der Mühlen- und Futtermittelwirtschaft in der Regel in Getreidemühlen, Mischfutterbetrieben, Schälmühlen (Nährmittelherstellung und -aufbereitung), in Gewürzmühlen oder in Ölmühlen zur Herstellung von Speiseöl. Themen wie die Mischfutterherstellung, neue Entwicklungen in der Lebensmittelforschung und -industrie, Gewürze oder das Qualitätsmanagement erfordern eine ständige Lernbereitschaft. Weiterbilden kann man sich zum Meister oder Techniker. Auch ein Studium der Lebensmitteltechnologie ist machbar.
Verkäufer/in
Kaufmann/frau im Einzelhandel
Über einen Zeitraum von drei Jahren ist die Ausbildung zum Kaufmann im Einzelhandel konzipiert (eine abgeschlossene Ausbildung zum Verkäufer wird dabei nach zwei Jahren angerechnet) – ein Beruf, für den man Kommunikationsfreudigkeit als grundlegende Voraussetzung mitbringen muss, der im Handel und im Handwerk angeboten wird und durch sogenannte Wahlqualifikationseinheiten wie ‘Beratung und Verkauf’, ‘Beschaffungsorientierte Warenwirtschaft’ und ‘Marketing’ über eine flexible Ausbildungsstruktur verfügt.
Den aktuellen Anforderungen gemäß passt man die Ausbildungsordnung regelmäßig an. So legte man beim Rechnungswesen den Schwerpunkt auf Kosten- und Leistungsrechnung, Statistik sowie die Steuerung mit Hilfe von Kennziffern. Bei der Warenkunde können bestimmte Inhalte als Wahlbausteine gewählt werden. Dazu sind IT-bezogene Qualifikationen in das Ausbildungsprogramm aufgenommen worden. Der Kaufmann im Einzelhandel hat viel Kundenkontakt. Ganz gleich, ob man Drucker, Schuhe, Kleider, DVD-Player, Spielzeug oder Naturkostprodukte verkauft: Als oberster Grundsatz gilt, freundlich und kompetent zu beraten.
Im Zuge des Verkaufsgesprächs findet man die Wünsche der Kunden heraus, schlägt dann die geeigneten Waren vor, zeigt die Funktionsweise der betreffenden Produkte, führt sie gegebenenfalls vor und weist auf Eigenschaften und Nutzung sowie Qualitäts- und Preisunterschiede hin. Freundlich und zuvorkommend hat man auch bei Reklamationen zu sein, und sollte es zu Problemen kommen, schlägt man im Sinne des Kunden annehmbare Lösungen vor. Das trägt zur Kundenbindung bei und zeigt die Dienstleistungsbereitschaft des Unternehmens.
Man nimmt Reservierungswünsche entgegen und ist Ansprechpartner beim Warenumtausch. Je nach Warengruppe informiert man die Kunden über spezielle Dienstleistungen, zum Beispiel Reparatur- oder Lieferservice, oder führt Fachberatungen z. B. bei einer Kücheneinrichtung durch.
Man berechnet den Verkaufspreis und berücksichtigt dabei Rabatte oder anderweitige Nachlässe. Beim Kassieren prüft man bisweilen die Geldscheine, achtet auf die richtige Ausgabe des Wechselgeldes oder wickelt Zahlungen bargeldlos mittels Kreditkarten ab und stellt Gutscheine, Quittungen und Garantiescheine aus. Man arbeitet mit Registrier- und Scannerkassen und rechnet am Ende des Geschäftstages die Einnahmen ab.
Als Kaufmann im Einzelhandel lernt man, rasch auf die sich ständig wandelnden Kundenbedürfnisse einzugehen. Man führt Marktanalysen durch, passt den aktuellen Erfordernissen gemäß das Sortiment an und bleibt damit wettbewerbsfähig. Man prüft die Qualität der gelieferten Ware und lagert sie fachgerecht, in der Regel mithilfe moderner EDV-Systeme. In den Verkaufsräumen hat man die Ware dann auszuzeichnen und die Regale aufzufüllen. Der Kaufmann im Einzelhandel arbeitet außerdem – zumeist EDV-unterstützt – im Einkaufs- und Lagerwesen, wirkt beim Visual Merchandising und bei der Sortimentsgestaltung mit. Bevor die Ware bestellt wird, werden von diversen Herstellern Vergleichsangebote eingeholt. Dabei wird die Qualität der einzelnen Artikel bewertet, und schließlich führt man die entsprechenden Verkaufsverhandlungen. Um die Einkaufsmenge richtig anzugeben, muss man den Lagerbestand berücksichtigen und darauf achten, wie lange z. B. leicht verderbliche Ware haltbar ist. Auch Saisonangebote müssen wirtschaftlich bewertet werden – beispielsweise neue Modekollektionen oder spezielle Angebote zu Weihnachten.
Die angelegten und stets zu aktualisierenden Lagerdateien und -statistiken geben richtungsweisende Auskünfte für weitere Einkäufe. Während der Ausbildung lernt man ferner, Waren unter verkaufspsychologischen Gesichtspunkten zu platzieren. So präsentiert man beispielsweise Markenprodukte stets im Blickfang der Kunden. Auch dekoriert man Verkaufsräume und Schaufenster und bringt Sonderverkaufsaktionen auf den Weg. Der Kaufmann im Einzelhandel kümmert sich außerdem um betriebswirtschaftliche Belange. So kalkuliert man Verkaufspreise, macht Inventur, verbucht Belege, übernimmt Aufgaben im Rechnungswesen, wertet Bilanzen aus und führt den Schriftverkehr mit Lieferanten, Kunden und Banken. Im Personalbereich stellt man Einsatzpläne auf, rechnet Löhne und Gehälter ab und organisiert betriebliche Aus- und Weiterbildungen.
Die Ausbildung erfolgt dual, das heißt, sie findet im Ausbildungsbetrieb und in der Berufsschule statt. Der Weg über eine rein schulische Ausbildung ist auch möglich. Dem Kaufmann im Einzelhandel bieten sich vielfältige Arbeitsfelder im Verkauf, in der Lagerverwaltung, im Versand sowie im Büro – dies in Fachmärkten, Filialen großer Handelsketten und in Fachgeschäften. Da sich der gesamte Einzelhandel ständig wandelt, Kundschaft und Betriebe kompetent beraten werden wollen, ist eine umfassende Weiterbildung notwendig. Auf den neuesten Stand bringt man seine Kenntnisse, indem man Seminare z. B. zu Waren-, Produkt- und Verkaufskunde, Kundenservice und Reklamationswesen, Material- und Lagerwirtschaft, Rechnungswesen und Controlling sowie Marketing belegt.
Nach einigen Jahren Berufserfahrung kann man aufsteigen zum Handelsfachwirt, zum Fachkaufmann Einkauf und Logistik, Vorratswirtschaft, Marketing oder Personal. Auch ein Studium zum Betriebswirt bzw. Kaufmann ist denkbar. Ferner ist der Weg in die Selbstständigkeit möglich, etwa als Besitzer eines Fachhandelsbetriebes oder als freier Handelsvertreter. Ein anderer Weg, ein Geschäft zu erwerben, sind Franchisekonzepte.
Verwaltungsfachangestellte/r
Öffentliche Verwaltungen und Behörden, Institutionen und auch Unternehmen brauchen Verwaltungsfachangestellte für Fach-, Büro- und Verwaltungsarbeiten. Die dreijährige Ausbildung kann man in einer der folgenden Fachrichtungen absolvieren: Bundesverwaltung, Handwerksorganisation und Industrie- und Handelskammern, Kirchenverwaltung in den Gliedkirchen der Evangelischen Kirche in Deutschland, Landesverwaltung oder Kommunalverwaltung.
Der Verwaltungsfachangestellte der Fachrichtung Kommunalverwaltung spielt in der Region die größte Rolle. Gemeinde- und Kreisverwaltungen suchen nach jungen Leuten, die Interesse am Umgang mit Menschen haben, sorgfältig, belastbar und verschwiegen sind, akribisch planen, dokumentieren und Vorgänge umsetzen, sprachlich ebenso fit sind wie im Rechnen. Fast alle Bewerber haben mittlere Reife oder Abitur.
Die genaue Kenntnis und Einhaltung der einschlägigen Rechtsvorschriften ist unverzichtbar, um Verwaltungsentscheidungen vorzubereiten und umzusetzen oder kommunalen Gremien zuzuarbeiten. Die Fachkräfte beschaffen notwendige Daten und bereiten sie auf, sie übernehmen kaufmännische und organisatorische Aufgaben und sind Dienstleister für Organisationen, Unternehmen und Bürger, deren Anliegen sie kundenorientiert bearbeiten. Sie können in der Personalverwaltung eingesetzt sein oder im Haushalts-, Kassen- und Rechnungswesen, wo sie beispielsweise Zahlungsvorgänge verfolgen oder Haushaltspläne mit erstellen.
Die Themenfelder in Kommunalverwaltungen sind groß, Energieversorgung und Naturschutz gehören ebenso dazu wie Bauwesen, Straßenverkehr oder Sozialhilfe. Die ständige Aktualisierung des Wissens ist unabdingbar in dem Beruf. Weiterbilden kann man sich etwa zum Verwaltungsfachwirt oder Verwaltungsbetriebswirt, ein Studium bietet sich u.a. in den Bereichen Verwaltungswissenschaften oder Betriebswirtschaft an.
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Wasserbauer/in
Was der Straßenbauer an Land, schafft der Wasserbauer auf Flüssen und Kanälen. Nicht umsonst bezeichnet man diese als Wasserstraßen. Wasserbauer kontrollieren Fahrrinnen, Uferbefestigungen und Küsten und halten sie instand, um einen reibungslosen Schiffsverkehr zu gewährleisten. Sie planen und bauen neue Bauwerke wie Schleusen oder Stauwehre und modernisieren und vergrößern bestehende Anlagen. Davon gibt es eine ganze Menge: Am gut 7.000 Kilometer langen bundesdeutschen Wasserstraßennetz liegen 326 Schleusen, 337 Stauwehre und 1.364 Brücken, die die Wasser- und Schifffahrtsverwaltung zu betreuen hat.
Angehende Wasserbauer sollten technisch und handwerklich interessiert sein, zupacken können, verantwortungsbewusst und teamfähig sein. Sie arbeiten mit Holz, Metall und Beton, wenn sie Dämme und Ufersicherungen, Schleusen und Staustufen pflegen und reparieren. An der See halten sie Küsten- und Inselschutzanlagen instand. Sie halten die Fahrrinnen frei und beseitigen Treibgut, außerdem stellen sie Schifffahrtszeichen auf. Bei Hochwasser, Sturmfluten oder Schiffsunfällen ist Einsatzbereitschaft rund um die Uhr vonnöten.
Bewerber sollten mindestens einen guten Hauptschulabschluss haben, und sie müssen erfolgreich die Freischwimmerprüfung abgelegt haben. Mit entsprechender Berufserfahrung ist die Weiterbildung zum Meister möglich oder mit Hochschulzugangsberechtigung auch ein Ingenieurstudium.
Werkzeugmechaniker/in
Prozessorientierung, verantwortliches Handeln im Rahmen des betrieblichen Qualitätsmanagements, eigenverantwortliche Dispositions- und Terminverantwortung, Kundenorientierung sowie das Anwenden englischer Fachbegriffe sind Schwerpunkte während der dreieinhalbjährigen Ausbildungszeit zum Werkzeugmechaniker.
Betriebe und Auszubildende können sich entscheiden, in welchem Einsatzgebiet die Ausbildung vertieft wird. Ganz gleich, ob Tasse, Felge, Knopf oder Fahrradhelm: An solchen Serienproduktionen, die uns im Alltag begegnen, ist der Werkzeugmechaniker maßgebend beteiligt. Im Vorfeld sind oft Gespräche mit Zulieferern, Kunden sowie der firmeninternen Konstruktionsabteilung erforderlich, die den späteren Einsatz des geplanten Werkzeugs genau erläutert. Danach plant man für die Umsetzung die einzelnen Arbeitsschritte und stellt das dafür nötige Werkzeug, die Maschinen und das Material zusammen.
Anhand von technischen Zeichnungen oder Mustern stellt man die Werkzeuge und Formen her, mit denen Metall oder Kunststoff in die gewünschten Formen gebracht werden. Die Zeichnungen enthalten neben den Maßen auch Informationen über den Werkstoff und die Oberflächenbeschaffenheit der anzufertigenden Werkzeuge und Formen. Räumliches Vorstellungsvermögen sollte man unbedingt mitbringen, um die komplexen Vorgaben umzusetzen, und bei der Arbeit muss man Perfektionist sein, denn mit einem fehlerhaften Werkzeug oder einer unzulänglichen Form passt am Ende nichts richtig zusammen, und das Produkt hält den geforderten Qualitätsansprüchen nicht stand. Unterschiedliche Bearbeitungsverfahren werden eingesetzt wie maschinelles Bohren, Fräsen, Schleifen, Feilen und Drehen sowie auch computergesteuerte Maschinen, für die man bisweilen die Programme schreibt. Die maschinell bzw. manuell gefertigten Einzelteile werden durch Feilen oder Polieren bearbeitet und zu kompletten Werkzeugen bzw. Formen zusammengesetzt.
Da mit ihnen meist große Mengen gleicher Teile angefertigt werden, müssen sie regelmäßig überprüft, gewartet und instand gehalten werden. Im Einsatzgebiet Instrumententechnik fertigt man hauptsächlich chirurgische Instrumente wie etwa Klemmen oder Skalpelle. Als Vorgaben dienen technische Zeichnungen, die die genauen Maße, Material und Oberflächenbeschaffenheit festlegen. Im Einsatzgebiet Stanztechnik stellt man aus gehärtetem Stahl Teile für Stanzwerkzeuge her, mit denen aus Blechen Formen ausgeschnitten werden. Man misst die angefertigten Werkzeugteile nach und korrigiert sie, wenn Abweichungen von den Plänen festgestellt werden.
Während mit den Erzeugnissen im Einsatzgebiet Vorrichtungstechnik Werkstücke in der für die Bearbeitung passenden Lage gehalten werden, fertigt man im Einsatzgebiet Formentechnik z. B. Gesenke, in denen Kurbelwellen erzeugt werden, oder Spritzgussformen, um Gehäuseteile für Telefone zu produzieren. Bei allen Einsatzgebieten bearbeitet der Werkzeugmechaniker Metall z. B. durch Schleifen, Fräsen, Drehen, Bohren, Feilen und Hämmern. Mit Mess- und Prüfgeräten werden die Maße im Bereich von wenigen tausendstel Millimetern kontrolliert. Über die Prüfergebnisse erstellt man Abnahmeprotokolle. Daneben repariert man beschädigte oder verschlissene Werkzeugteile, Formen und Instrumente. Der Werkzeugmechaniker findet seine Einsatzgebiete in Werk- und Produktionshallen.
Kunden zeigt man bisweilen, wie Gerätschaften bedient werden. Über eine ständige Zusammenarbeit mit vor- und nachgelagerten Bereichen im Betrieb trägt er dazu bei, Qualitätsstandards zu erhalten und Prozessabläufe, Fertigungsqualität und Arbeitssicherheit zu verbessern. Weiterbilden kann man sich zum Industriemeister – Metall, Techniker – Maschinentechnik (Werkzeugbau) oder Techniker – Feinwerktechnik. Ein Studium kann bei entsprechender Voraussetzung angestrebt werden, z. B. in Feinwerktechnik oder in Maschinenbau (Konstruktionstechnik). Der Schritt in die Selbstständigkeit mit einem eigenen Betrieb ist möglich.
Webmaster
Ein Webmaster ist für die Konzeption, Umsetzung und Pflege einer kommerziellen Website zuständig. Dazu benötigt er Know-how aus den vier Kernbereichen Web Business Management, Web Design, Web-Programmierung und System- und Netzwerkadministration.
Das Berufsbild Webmaster ist kein staatlicher Ausbildungsberuf, sondern wird vom Europäischen Berufsverband Webmasters Europe e.V. definiert. Die Ausbildung erfolgt an den vom Verband autorisierten Bildungsinstituten in verschiedenen europäischen Ländern auf Basis der vom Verband vorgegebenen Standards und dauert durchschnittlich ein Jahr. Von den Bewerbern erwarten die Institute in der Regel mindestens die mittlere Reife. Viele ‘Webmasters Europe Certified Webmaster’ arbeiten als Berater, Konzepter und Projektmanager. Ähnlich wie ein Architekt beim Hausbau sind Webmaster heute unverzichtbare Fachleute, wenn es um die Konzeption und Realisierung einer professionellen Website geht. Webmaster müssen mit allen am Projekt beteiligten Spezialisten effizient kommunizieren können und dazu in den verschiedenen Bereichen über Fachwissen verfügen und die Fachsprache verstehen.
Kreativität ist gefragt: Die Planung und Erstellung von Websites ist ein künstlerisch-kreativer Prozess. Aber auch die Lösung technischer Probleme erfordert ein gutes Maß an Einfallsreichtum. Die Weiterentwicklung der Technologien im Bereich des Internet verläuft rasant. Webmaster müssen daher, wie andere Berufsgruppen im ITBereich auch, bereit sein, permanent dazuzulernen und sich weiterzubilden.
Auf der breiten und fundierten Basis seiner Ausbildung kann sich ein Webmaster aber auch in verschiedenen Fachgebieten spezialisieren und als Experte in einem Fachgebiet wie z.B. Web Design & Multimedia, Internet-Programmierung oder Netzwerk- und Systemadministration arbeiten.
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Zahnmedizinische/r Fachangestellte/r
Die Zahnmedizinische Fachangestellte (ZFA) spielt in der modernen Zahnarztpraxis eine ganz besondere, herausragende Rolle. Für die Patienten ist sie oftmals die erste Ansprechpartnerin und verleiht der Praxis Stimme und Gesicht. Die ganz unterschiedlichen Menschen individuell zu betreuen und für jeden die richtigen Worte zu finden, verlangt psychologisches Geschick, Einfühlungsvermögen und Kommunikationstalent.
Damit sich die Patienten in der Zahnarztpraxis wohl fühlen, auch dann, wenn sie Schmerzen oder Angst vor der Behandlung haben, sind Freundlichkeit, Hilfsbereitschaft und Geduld wichtige persönliche Eigenschaften, die eine Zahnmedizinische Fachangestellte für ihren Beruf mitbringen sollte. Im Rahmen der Praxisverwaltung und -organisation ist die ZFA zum Beispiel in den Bereichen Qualitätsmanagement, Datenschutz, EDV, Materialbeschaffung, -verarbeitung und -vorratshaltung sowie bei der Abrechnung von zahnärztlichen Leistungen tätig. Sie ist die rechte Hand des Zahnarztes im Behandlungszimmer und assistiert bei der Untersuchung und Behandlung der Patienten, ist eingesetzt in den Bereichen Praxishygiene und Sterilisation der Instrumente, fertigt Röntgenaufnahmen an oder klärt Patienten über Mundhygiene und Prophylaxe auf.
Der Umgang mit modernen Geräten und Instrumentarien gehört zum täglichen Ablauf der vielseitigen Tätigkeit, die aus dem Berufsbild der Zahnarzthelferin hervorgegangen und an die Bedürfnisse einer modernen Zahnarztpraxis angepasst, erweitert und modernisiert worden ist. Die dreijährige Ausbildung zur Zahnmedizinischen Fachangestellten – selbstverständlich können auch Männer diesen Beruf ergreifen – findet im dualen System in der Zahnarztpraxis und in der Berufsschule statt. Weiterbildungsmöglichkeiten gibt es u.a. zur Zahnmedizinischen Fachassistentin, Zahnmedizinischen Verwaltungsassistentin oder Zahnmedizinischen Prophylaxeassistentin.
Zerspanungsmechaniker/in
Präzision ist oberstes Gebot, wenn Maschinen etwa in der Medizin-, Luft- und Raumfahrttechnik, beim Autobau oder in der Elektrotechnik eingesetzt werden. Der Zerspanungsmechaniker weiß, wie die metallenen Bauteile ganz exakt hergestellt werden. Während der dreieinhalbjährigen Ausbildung lernt man anhand von spanenden Verfahren wie Drehen, Fräsen oder Schleifen Bauteile für Maschinen und Fahrzeuge herzustellen. Meist handelt es sich um Produkte der Serienfertigung, aber auch Einzelfertigung wird von der Kundschaft in Auftrag gegeben. Gerade in solchen Fällen gilt es kommunikativ zu sein, um herauszufinden, welche Anforderungen an das Produkt gestellt werden und in welchem Rahmen es eingesetzt wird.
Beim Fertigungsprozess, den man überwacht, arbeitet man meist mit CNC-gesteuerten Werkzeugmaschinen, die man entsprechend einrichtet. Zuvor werden die Steuerungsprogramme geschrieben oder bereits vorhandene Programme werden übernommen und gegebenenfalls optimiert. Nachdem das Programm eingegeben, die Maschinen sowie die Werkzeuge und Vorrichtungen eingerichtet wurden, montiert man die Spanvorrichtungen für die Werkzeuge sowie die Zusatzeinrichtungen für verschiedene Dreh- und Fräsverfahren. Man prüft Bohrer, Drehmeißel und Fräswerkzeuge auf Schneidfähigkeit, Abmessung und Form, montiert und positioniert sie. Eingestellt werden ferner Maschinenwerte wie Schnittgeschwindigkeit und -tiefe. Die Fertigungsprozesse unterliegen ständigen Kontrollen, die sorgfältig durchgeführt werden müssen. Das gilt vor allem für Einzelfertigungen – etwa bei einer Turbine, wo immer wieder Zwischenmessungen am Werkstück sowie eine Prüfung der Oberflächenqualität notwendig sind.
Zu den Fachkenntnissen, die man sich erwirbt, gehört ferner, Projekt- und Aufgabenbeschreibungen anzufertigen und technische Unterlagen, die bisweilen in Englisch vorliegen, auszuwerten. Man legt die Arbeitsabfolge fest, wählt Maschinen, Drehmeißel, Fräswerkzeuge und Prüfmittel unter sicherheitstechnischen, ökologischen und terminlichen Vorgaben aus. Auch wirtschaftliche Aspekte wie Bearbeitungsdauer, Werkzeug- und Maschinenkosten und Materialverbrauch müssen bei der Arbeit berücksichtigt werden. Der Zerspanungsmechaniker wartet die Maschinen, reinigt sie, schützt sie vor Korrosion und entsorgt Kühlmittel, Schmierstoffe und Metallspäne fachgerecht. Wenn man in der Regel auch an der Maschine allein fertigt, spricht man sich dennoch u.a. bei Organisationsaufgaben mit Kollegen ab, kooperiert mit vor- und nachgelagerten Bereichen im Betrieb, verbessert Prozessabläufe und trägt dazu bei, Qualitätsstandards einzuhalten.
Der Zerspanungsmechaniker wird ohne Spezialisierung nach Fachrichtungen in der Industrie ausgebildet, bietet aber Differenzierungsmöglichkeiten durch betriebliche Einsatzgebiete. Prozessorientierung, verantwortliches Handeln im Rahmen des betrieblichen Qualitätsmanagements, eigenverantwortliche Dispositions- und Terminverantwortung, Kundenorientierung sowie das Anwenden englischer Fachbegriffe werden bereits während der Ausbildung thematisiert. Nach einigen Jahren Berufserfahrung kann man sich weiterbilden zum Industriemeister – Metall oder zum Techniker – Maschinentechnik. Auch ein Hochschulstudium ist unter Umständen möglich, z. B. in Maschinenbau, Mechatronik oder in Product Engineering.
Zimmerer/in
Um den Beruf des Zimmerers zu ergreifen, sollte man körperlich fit, insbesondere schwindelfrei und gewandt sein, räumliches Vorstellungsvermögen und Handfertigkeit besitzen sowie über eine rasche Auffassungsgabe und technisches Verständnis verfügen.
Während der dreijährigen Lehrzeit lernt man mit Holz, Holzwerk- und Trockenbaustoffen umzugehen. Aus diesen Materialien stellt man (Fertig-)Bauwerke, (Fertig-)Bauwerksteile sowie Treppen her und montiert sie, nachdem man zuvor die entsprechenden Entwürfe angefertigt hat. Ebenfalls aus Holz hergestellt werden Verschalungen, Verkleidungen und Lattungen, die an Außenflächen angebracht werden. Man führt Akustik- und Trockenbauarbeiten aus sowie Tiefbauarbeiten u. a. für Hafen-, Wehr- und Wasserbauten. Ferner ist der Zimmerer im Bereich des Holzschutzes tätig, baut Betonschalungen, Arbeits- und Schutzgerüste zusammen und fertigt Abfangungen und Absteifungen.
Der Zimmerer kann sich zum Meister fortbilden. Er kann auch als staatlich geprüfter Techniker (Bautechniker) arbeiten oder in den Fachrichtungen Architektur, Bauingenieurwesen oder Holztechnik studieren.